Autorität dir das Rauchen untersagt, aus Rücksichten auf deine Gesundheit, so mußt es freilich sein lassen. Kurze Zeit darauf sprach der Herr Professor zu dem zweiten seiner Jünger:Mein guter Huber, es thut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß sie eine flache Brust haben, geben Sie also schleunigst das Rauchen auf."Eine flache Brust!" Aus dem Munde eines solchen Mannes, da mußte natürlich das Gebot befolgt werden. So verging einige Zeit. Da eines schönen Tages erscheinen beide Herren, plötzlich wieder ihre Cigarren schmauchend, bei der Arbeit. Kaum aber hatte der Professor den Rückfall seiner Getreuen in das alte Laster bemerkt, als er mit seiner Cigarrentasche auf dieselben zueilte und sagte:Wenn Sie denn durchaus rauchen wollen, meine Herren, so muß ich Sie schon bitten, sich eine von meinen Cigarren anzustecken!" _

Die diesjährige Kienenrilhr.

Wie verschiedene Zeitungen berichten, hat in den meisten Gegenden Deutschlands die Bienenruhr Heuer unzähligen Schaden angerichtet. Auch im Calwer Bezirk sind 4090»/g der Völker dieser Krankheit erlegen, so

daß der materielle Schaden in die Tausende geht. Für jeden Bienenvater

ist es kein Geheimnis, daß diese Krankheit eigentlich in der Verhinderung eines natürlichen Bedürfnisses besteht; denn auch die Lebensdauer der Bienen ist an eine Nahrung gebunden: an Wasser, Blumenstaub (Pollen) und Zucker­stoff. Ist letzterer auch der reinste und süßeste Stoff dieser Art, den die Natur ihnen in dem Blumenhonig (Nektar) bietet, so hinterläßt doch auch er in dem Eingeweide dieser Insekten Rückstände, die endlich aus dem Darm­kanal entfernt sein wollen. Allein vom Nov. bis Febr. hängen diese Ge­

schöpfe in eine Traube zusammengezogen wie leblos in ihrer Wohnung, nur hie und da nach einem köstlichen Bissen sich streckend. Zürnt ihnen dann auch der Februar noch mit rauher, kalter Witterung, so tritt die Zeit ein, wo jene Speiseüberreste den Darmkanal reizen, entzünden und entleeren. Nun wird Wohnung und Bewohner abscheulich beschmutzt und letztere sterben eines raschen Todes. Wenn nun auch die Bienenruhr außer diesen Rückständen noch andere Ursachen hat, so könnte sie doch größtenteils behoben werden, wenn wir diesenHonigvögelein" eine Nahrung bieten könnten, welche keine Reste in den Eingeweide« zurückließe. Und wirklich ist in gutem, reinem

Honig vom Frühjahr dies nur noch in sehr geringem Grade der Fall. Weil aber fernd der Honig so rar in den Blumen der Fluren war, fütterte der eine Imker mit Rohrzucker, der andere mit Traubenzucker. Jener ist feiner, weicher, für die Verdauung geeigneter als dieser. Wo daher Traubenzucker bewußt oder unbewußt zur Fütterung gebracht wurde, war auch der Verlust am größten. Neuerdings wird dem Fruchtzucker viel Aufmerksamkeit geschenkt und auch im Bezirke geprüft. Daß nun wie im Zucker, so auch im Honig ein Unterschied ist, dürfte bekannt sein. Der Blütenhonig der Obstbäume, der Kleearten, der Wiesenpflanzen ist der köstlichste, der reinste; er gerade enthält den weicheren und feineren Rohrzucker. Der Herbsthonig dagegen kommt als Necktar aus den Herbstpflanzen, deren Zuckerstoff mehr den härteren und weniger verdaulichen Traubenzucker enthält, der sich erfahrungsgemäß ebenfalls weniger als Winterfutter eignet. Ja, daß unsere Biene diesen Fichten-, Blattlaus-, überhaupt Herbsthonig sehr häufig unbedeckelt lassen, weiß jeder Imker; aber weniger bekannt und geglaubt ist, daß derselbe eben­deswegen gerne zäh und säuerlich wird. Wird er dann hernach verzehrt, so erzeugt er ebenfalls die Ruhr und tötet die Völker. Darum, Bienenfreunde, nehmet Euren Bienen nicht allen und jeden Frühjahrshonig und seid bei Ankauf Eures Honigersatzes auf der Hut! . . l._

Kanäeks- unä Geweebekummer Takw.

Oeffentliche Sitzung

Dienstag, den 26. April 1887, vormittags 8'/e Uhr.

Tagesordnung:

1) Jahresbericht von 1886.

2) Konstituierende Wahlen.

3) Die Frage wegen Verminderung der bestehenden Handelskammern.

4) Gewerbesteuer-Erhöhung.

Der Vorstand:

_ Kommerzienrat

Mitgeteilt von dem Hauptagenten E. Georgii. Der Schnellpostdampfer .Bourgogne", welcher am 9. April von Havre abfuhr, ist am 17. April, morgens 5 Uhr, in New - Vork angekommen. .

Amtliche Bekanntmachungen.

Kgl. Amtsgericht Calw.

Oeffentliche Ladung.

Carl Buhl, Bäcker, geb. den 21. April 1858 in Althengstett und zuletzt dort wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubnis ausgewandert zu sein.

Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts Hierselbst auf Mittwoch, den 8. Juni 1887, vormittags S Uhr- vor das Königliche Schöffengericht Calw zur Haupiverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozcßordnung von dem Königlichen Landwehrbezirkskommando zu Calw ausgestellten Erklärung verurteilt werden.

Calw, den 16. April 1887.

Amtsgerichtsschreiber Keller.

Revier Liebenzell.

HLrennholz-Mrkauf

benzell aus dem »Staatswalv V. 5. Unterer Roßberg und Scheidholz aus dem Distrikt V. Burghalde:

20 Rm. Eichenprügel, 21 Rm. buchene Scheiter, 74 Rm. dto. Prügel und Anbruch, 208 Rm. Radelholzscheiter, 230 Rm. dto. Prügel und Anbruch, und 20 Rm. buchene Reisprügel.

Revier Hofstett.

Weg- und Wiesenbau- Accord.

Die Korrektion des Kleinenzthal- weg« zwischen Rehmühle und Neubach­stube wird am

Montag, deu 25. April, vormittags 11 Uhr, im Gasthaus zur Rehmühle im Sub­missionsweg vergeben.

Der Voranschlag beträgt für Erdarbeiten .... 3700 Chaussierung . . . 3100 Maurer, u. Steinhauer.

arbeiten .... 2000 Die Offerten sind bis spätestens 25. April, vormittags »/zll Uhr bei

der K. Forstwächterstelle in Rehmühle, bei welcher die Pläne und der Kosten­ooranschlag zur Einsicht aufliegen, ab- zugeben.

Mittags 12 Uhr findet ebendaselbst die Vergebung der Melioration der sogen. Bauerswiese im Kleinenzthal, Parz. Nr. 147 und 148 der Markung Agenbach, statt.

Der Voranschlag beträgt für Ecdarbeiten .... 538 Maurerarbeiten ... 68

Aufforderung

zur Cinkommensfatierung behufs der Besteuerung pro 1. April 1887/1888.

Unter Beziehung auf die Auffor­derung des K. Kameralamts Hirsau in Nr. 44 ds. Bl. zur Fatierung des Kapital-, Renten-, Dienst, und Berufs- einkommens werden die hiesigen Ein- kommens steuerpflichtigen in Kenntnis gesetzt, daß sie ihre Fassionen am

Donnerstag, deu 28. und Freitag, de« 29. ds., je von vormittags 912 nud nachmittags 85 Uhr, der Ortssteuerkommission mündlich oder schriftlich abzugeben haben. Schrift­liche Fassionen können vorher eins gesendet werden. Formulare hiezu werden jederzeit auf der Stadtschult­heißenamtskanzlei abgegeben.

Die Fassionen sind von den Pflich­tigen selbst zu unterzeichnen; wenn Be­

vollmächtigte mit der Fassion beauf­tragt werden, so haben diese schriftliche Vollmacht vorzulegen.

Calw, den 19. April 1887.

Ortsstenerkommissiou.

Vorstand:

Stadtschultheiß Haffner.

Aufforderung.

Diejenigen, welche noch mit ver­fallenen Steuern und Pachtgeldern im Rückstand sind, werden aufgefordert, binnen 6 Tagen Zahlung zu leisten, nach Ablauf dieser Frist muß das Schuldklagverfahren eingeleitet werden.

Calw, den 20. April 1887.

Stadtschultheißenamt.

H a f f n e r.

Oberreichenbach.

Fahrnisverkanf.

Am Montag, den 25. ds. Mts., von morgens 8 Uhr an, wird in dem Hause des verst. Michael Walz, Webers von hier, gegen bare Bezahlung zum Verkauf gebracht:

Mannskleider, Leinwand, Küchengeschirr, Schrein­werk, Faß- und Band­geschirr und allerlei Hausrat; ferner: Feld- und Handgeschirr, Fuhr- und Bauerngeschirr, worunter 2 gute eis. Wagen, 1 Flander- und 1 Dreherpflug, 1 Egge, 1 Futter­schneidmaschine u. 2 Holzschlitten, ca. 100 Ltr. Most, einige Sri. Roggen und ein Rest Heu, sowie 1 Webstuhl mit Geschirr. Liebhaber werden eingeladen.

Den 20. April 1887.

Waisengericht.

Gültlingen.

Stammhoh-Verkanf

Freitag, deu 22. April d. I., von vor­mittags 9 Uhr au, aus dem Gemeindewald Oberholz:

19 Stück Sägklötze mit 13, und 41 Stück Langholz mit 41 Fm.,

aus Holensteinberg und Schleifberg: 307 Stück Langholz mit 132, und 96 Stück Sägklötze mit 44 Fm. Das Holz wird teils einzeln, teils in Losen verkauft.

Zusammenkunft um 9 Uhr beim Rathaus.

Den 15. April 1887.

Schultheißenamt.

Wurst.

Altburg.

Am Frei­tag, den 22. April ds. Js., nachmittags 1 Uhr, kommen auf hiesigem Rathaus aus

dem Gemeindewald 140 St. forchen Langholz 3. u. 4. Kl., sowie 257 St. dto. 5. Kl-,

!

184 Rm. gemischtes Nadelholz- Brennholz und 30 St. Stangen zum Verkauf. Käufer sind eingeladen.

Gemeinderat.

Privat-Aryeigen.

Sonntag, deu 24. April,

vormittags 9 Uhr

kath. Gottesdienst.

Nächsten Montag ist

lurn Versammlung.

V.-V. 0. Nächsten Sonn­tag nachmittag 3 Uhr

Mlmatsokrsammlkmg

in Hirsau bei Kamerad Mohr.

Der Borstand.

Au vermieten:

eine größere Wohnung sowie ein Laden auf Jakobi, event. auch früher.

V. F. Würz.