Veräußerung derselben nicht erlassen kann und demnach keine Hoffnung besteht, sie wieder zur Stelle zu schaffen. Es ist nicht unmöglich, daß die beiden Unbekannten, die die Dame unterwegs getroffen, den Diebstahl begangen haben.
In Berlin wird eine neue Tageszeitung erscheinen, Und zwar in französischer Sprache unter dem Titel „Journal de Berlin". Dieselbe bezweckt, die des Deutschen nicht mächtigen Ausländer mit den deutschen Zuständen näher bekannt zu machen. Die Tendenz des Blattes soll eine deutsch-nationale sein. Anher den Tagesneuigkeiten verspricht der Herausgeber auch Kunst, Wissenschaft und Litteratur zu berücksichtigen.
Der „blaue Mann" tritt seit Sonnabend im Passage- Panoptikum in Berlin öffentlich auf. Ter 38 Jahre alle Mann ist weih geboren und seine Hautfarbe nahm plötzlich eine blaue Färbung an. Merkwürdig ist, daß die Farbe wechselt, während man den Mann betrachtet. Frederik Walters, so heißt der „blaue Mann", ist der echte Typus eines Engländers.
In dem bei Hirschberg gelegenen Langenau wurde die Witwe Rüffer von ihrer Tochter, die betrunken war, erschlagen.
Ein furchtbarer Unfall trug sich in Sevres bei Paris zu. Em Apotheker, Namens Bertrand, sah mit mehreren Freunden in einem Restaurant und wettete dabei, daß er trotz seines hohen Alters noch ein NO-Kilogrammge- wicht mit gestrecktem Arm emporheben könne. Das gelang ihm auch, doch bekam er plötzlich den Krampf und ließ infolge dessen das Gewicht auf den Schädel des 56jährigen Hallsbesitzers Casson fallen, der sofort tot zusammenbrach.
Während eines Volksfestes stürzte in M adrid die große, über 1000 Personen tragende Tribüne zusammen. Vier erwachsene Personen und ein Kind wurden getötet, zahlreiche unter den Trümmern begrabene Personen schwer verletzt.
Eine ganz ungewöhnliche Erscheinung ist das Ueberwiegen der Auswanderung aus den Vereinigten Staaten über die Einwanderung aus Europa. Nach amerikanischen Berichten von Dampfschifffahrts-Gesellschaften übertrifft die Anzahl der Auswanderer in die Mittelmeergebiete das Doppelte
der Ankömmlinge, und nach Bremen gehen 10 bis 20 pCt. mehr Passagiere, als von dort Herkommen. Wenn die Beobachtungen der Schifffahrts-Gesellschaften, wonach dieser Umschwung die Folge der Schließung von Bergwerken und Fabriken wäre, wirklich zulreffen, dann müßte die Geschäftskrise in den Vereinigten Staaten für noch gewaltiger gehalten werden, als es nach den bisherigen Anzeichen geschehen ist. Indessen bietet sich für den merkwürdigen Vorgang wohl noch eine andere Erklärung dar. Man darf annehmen, daß die Chicagoer Ausstellung Tausende von Arbeitskräften über den Ocean geführt hat, die jetzt wieder frei werden und den Rückweg nach Europa einschlagen.
Allerlei. ^
— Zwei Militärkatzen. Ter Kommandeur eines Trainbataillons in einer preußischen Provinzialhauptstadt hat kürzlich, wie die „Magdeburger Zeitung erzählt," von der Oberrechnungskammer in Berlin die amtliche Anfrage erhalten, weshalb für die Katze des Traindepots täglich für fünf Pfennige Milch verbraucht werde, während für die Katze des Proviant-Magazins daselbst für den gleichen Zweck nur drei Pfennige verausgabt würden? Tie dienstliche Auskunft des Kommandeurs lautete: „Die Katze des Proviant-Magazins nährt sich von Mäusen, die sich an Mehl nnd Korn gemästet haben; die Katze des Traindepots aber von solchen, die ihr Leben dürftig von den dortigen Ledervorräten fristen. Daraus erhellt der tägliche Aufschlag von zwei Pfennigen für die letztere." Die Erklärung muß genügt haben, denn fortan sind der Trainkommandeur, die Dcpotkatze und ihre Milchration unangefochten geblieben.
— Adam und Eva — Neger. Ein amerikanischer Methodistenbischof hat den Beweis zu führen versucht, daß Adam und Eva Neger waren. Nach seiner Theorie herrschte z. Z. der Erschaffung des Menschen auf dem ganzen Erdball die Temperatur des heutigen Mittelafrika, und infolge dessen waren auch unsere Stammeseltern so schwarz, wie die Neger von heute. Als sich später die Temperatur abkühlte, bleichte auch die Farbe des Menschen allmählich ab.
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
Unseren schwarzen Menschenbrüdern wird diese Theorie jedenfalls hohe Befriedigung gewähren.
Handel und Verkehr.
Herrenberg, 23. Sept. (Obstmarkt.) Aepfel per Ztr. Mk. 2.80 bis 2.90, Knaußbirnen 1.40—1.50, bessere Sorten 2.20—, gemischtes Obst 2.20—2.60, je nach Qualität.
Neuenbürg, 24. Sept. Der Obstsegen ist auch im hiesigen Bezirk ein ganz außerordentlicher. Da sich seither nur wenig Käufer zeigten, wurde das Frühobst vielfach dem Vieh gefüttert. Je nach Lage wog der Weinmost 70 bis 80 Grad. Einzelne Käufe zu 70 Mk. für das Ohm (150 Liter) sind abgeschlossen.
Bildechingen O. A. Horb, 25. Sept. In letzten Tagen wurden hier namhafte Käufe von Hopfen abgeschlossen zum Preise von 220—210 Mk. Für geringere Ware wurde 200 Mk. bezahlt.
Nürnberg, 26. Sept. (Hopfen.) Stimmung ruhig. Marktware prima Mk. 205—210, mittel 190—195, gering 180—185, Württembeger prima 225—230 , mittel 210 bis 215, Badischer prima 228—232, mittel 215—225, Elsäßer prima 210—215, mittel 195—200, gering 180—190.
Das soeben erschienene 25. Heft der Großfolio- Ausgabe von „lieber Land und Meer" (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt) reiht sich in würdiger Weise seinen Vorgängern an. Es bringt eine solch erlesene Auswahl des Guten und Schönen in Bild und Wort, daß jeder Leser darin etwas ihn besonders Jnterefsierendes finden wird. Neben den beiden hochspannenden novellistischen Arbeiten „Die Cobra" von H. van Horst und „Bürgerlicher Tod" von Prinz Emil zu Schönaich-Carolath erwähnen wir noch die interessanten Artikel: „Frau Recamier," „Die Donau- perle Linz", „Schottwien an der Semeringstraße," „Verstummt," während noch viele andere in gleich trefflicher Weise zur Unterhaltung und Belehrung der Leser beitragen. Rechnet man dazu noch die ausgezeichneten Illustrationen, so bildet das stattliche Heft, das nur 50 Pfennig kostet, das Muster eines gediegenen und vornehmen Familien- Journals.
Hiezu das Unterhaltungsblatt Nr. 38.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
Nagold.
Danksagung.
Bei dem großen Brandunglück vom ^/18. d. Mts. haben uns neben der hie- ^ sigen Feuerwehr die verehrl. Feuerwehren von Altensteig, Calw, Ebhau- sen, Egenhausen, Emmingen, Haiterbach, Jselshausen, Oberjettingen, Rohrdorf, Unterjettingen, Walddorf und Wildberg freundnachbarlichst unterstützt.
Wir danken auch auf diesem Wege innigst für die gereichte Hilfe in großer Gefahr.
Den 27. September 1893.
Gemeinderat.
A. A.:
Vorstand: Brodbeck.
Nagold.
Erklärung.
Wenn auch für die
Abgebrannten
^ ein öffentlicher Hilfeaufruf vorerst nicht erlassen worden ist, so nimmt das bestellte Comite, bestehend aus dem Unterzeichneten und den Herren Gemeinderäten Holzapfel, Buob u. Bertsch doch jede Gabe für die armen Abgebrannten mit großem Dank entgegen. Den 27. Sept. 1893.
Stadtschultheiß Brodbeck.
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Nagold.
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Den 26. Septbr. 1893.
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