Zehn beherzigenswerte Gebote für Eltern und Erzieher.

(Nachdruck verboten.)

1. Seid jederzeit eingedenk, daß das Kind ein Heiligtum und weder ein niedliches Spielzeug zum Verziehen, noch ein wehrlos in eure Hände gegebenes Opfer ist, um alle eure bösen Launen an ihm aus­zulassen.

2. In der Pflege an Geist und Gemüt des Kin­des sind die fünf Hauptbedingungen, mit den es zu behandeln ist: Liebe, Wahrhaftigkeit, Sittenreinheit, Schönheitssinn und möglichst viel Freiheit. Die bei­den ersten sind das einzige Mittel, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen, während die Sittenreinheit des Erziehers des Kindes Achtung, der Schönheits­sinn außer vielen höheren Genüssen Ordnung und Reinlichkeit, die Freiheit aber Selbstständigkeit im Kinde erweckt.

3. Die Erziehung beansprucht zwar keineswegs die ganze Zeit des Erziehers, aber sie beansprucht einen ganzen Menschen. Wer keine Liebe zu Kindern hat; wer weder sittenrein noch wahrheitsliebend ist; wer keinen Schönheitssinn hat, und wer gern den Despoten spielt, welcher seine Uebermacht fühlen läßt; ein solcher Mensch taugt nicht zum Erzieher und lasse deshalb seine Hände davon, selbst wenn es seine eigenen Kinder betrifft.

4. Laßt es niemals ein Kind entgelten, wenn sein Wesen etwa eurem Sinn und Wunsche nicht entspricht; denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen und so wie sie einmal sind, so muß man sie liebhaben. Straft auch niemals ein Kind im Zorn und hat es einen dummen Streich gemacht, so schaden ihm zwar etwas Schelte und selbst leichte Schelte dafür nichts, aber ihr schadet l euch in eurer Autorität, wenn ihr euch zur Heftigkeit I Hinreißen laßt, denn wo die Selbstbeherrschung fehlt,

ist es auch mit dem richtigen Maßhalten bei der Bestrafung vorbei.

5. Bei dem Heranwachsenden Kinde habt immer seine zu gewinnende Freundschaft im Auge und stört niemals und in keiner Weise durch Rohheit oder Rau­heit das innig zarte Verhältnis dieses keimenden Freundschaftsbundes. Seid auch bei gut vollbrach­tem Werk nicht allzu karg mit Lob, denn jede gute Arbeit ist ihres Lohnes wert, und nichts in der Welt spornt mehr an als hin und wieder ein anerkennen­des Wort. Dagegen ist bei kleinen Leiden und Schmer­zen des Kindes eher ein wenig Härte als zu große Weichheit und Aengstlichkeit am Platze; denn das Kind soll frühzeitig dergleichen ertragen lernen.

6. In der Körperpflege sind die fünf Hauptbe­dingungen: kräftige Nahrung, viel frische Luft, Rein­lichkeit, ausgiebige Bewegung, die durch keinen Zwang irgendwo behindert wird und viel Schlaf.

7. Die Nahrung eine Mischung von Fleisch und Gemüse sei abwechslungsreich aber ohne viel Gewürz. Die Hauptgetränke seien Milch, Kakao und Wasser, während die Genußmittel Kaffee, Thee, Bouil­lon, Bier und besonders Wein oder sogar Liqueure nur sehr ausnahmsweise zu gestatten sind; oft gereicht, schaden letztere unbedingt dem Organismus.

8. Die Kleidung sei immer der Witterung, anstatt der Mode oder dem Kalender angemessen. Man lasse daher dem Kinde weder wollene Sachen tragen, wenn es heiß, noch ausgeschnittene dünne Kleidchen, wenn es kalt ist; vor allem aber werde jeder unnötige Aufsatz vermieden, welcher nur das freie Herumspie­len behindert. Auch darf kein Kleidungsstück eng anliegeu, sowohl der stetigen Luftzufuhr als des Druckes wegen. Es gilt dies sowohl für die Fußbe­kleidung nebst Strumpfbändern, wie für Röcke und Halskcagen. Bor Allem ist bei den Mädchen, 'in welchem Alter sie auch stehen mögen, entschieden das Schnürleibchen zu vermeiden; an seine Stelle ist am

besten eine weite, bequeme Untertaille mit Knöpfen, auch über die Kinderjahre hinaus, zu setzen und an den Beinkleidern und Röcken zu befestigen; damit sie nicht etwa einschneidet. Fehlt die feste Unterlage des Korsetts, so fällt damit auch ganz von selber die feste, enganschließende Fischbeintaille mir Gurtband und Abnähern hinweg, welche jede freie Bewegung hin­dert. Durch die hierdurch verbesserte Atmung, Haut­ausdünsrung und Verdauung wird am betreu das Entstehen von Bleichsucht. Nervosität, Migräne und anderer Krankheiten verhindert und es wird dann endlich einmal wieder Mütter geben, welche ihre Kin­der selbst stillen können.

9. Täglich Abwaschen des ganzen Körpers mit kaltem Wasser und wenigstens ein Bad wöchentlich ist für ein Kind eine Notwendigkeit, während die hohen und bellen Wohn- und Schlafränme täglich hinreichend gelüftet werden müssen.

10. Tägliche ausgiebige Bewegung in freier Luft (Spiele. Freiübungen u. f. w) muß ebenso feststehend in der Tagesordnung sein wie die tägliche Anferti­gung der Schulaufgaben, und zwar in gleichem Maß­stabe für Knaben und Mädchen.

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