Mo. SS.
62 . Jahrgang.
Amt«- mul Intelligenzbkatt für äen liezirb.
Erscheint Aienstag, Aonnerrtag L Kamstag.
Die Einrückungsgebühr beträgt S H p. Zeile im Bezirk, sonst 12
Abonnementspreis halbjährlich 1 80 durch
die Post bezogen im Bezirk 2 30 sonst i«
ganz Württemberg 2 «/L 70
0 » L v.
Are Jeier des Köchjten Heöurlsfestes
wird am SorrrrLcrg, öen 6. ös. WLs., in herkömmlicher Weise begangen werden.
Der Gottesdienst
beginnt Vormittags r/z10 Uhr und versammeln sich die Theilnehmer an dem gemeinsamen Kirchgang um 9^ Uhr auf dem Rathhause.
Das Jestessen
im Gasthof zum „Waldhorn" wird um 1 Uhr beginnen.
Der Unterzeichnete erlaubt sich, die Einwohner von Stadt und Land zu zahlreicher Betheiligung an der Feier mit dem Ersuchen ergebenst einzuladen, die Anmeldungen zum Festesten in dem genannten Gasthofe zeitig machen zu wollen.
Oberamtmarm Flarland.
Amtliche Mekcrrrntmcrchungerr.
Calw.
An die Ortsvorsteher.
Die Amtsvergleichungskostenverzeichnisfe pro 1886/87 und die Verzeichnisse des Aufwands der Gemeinden für Geisteskranke UN- Idioten pro 1886/87 sind, getrennt und je in doppelter Ausfertigung, spätestens vis zum 15. Marz ds. As.
mit den dazu gehörigen Beilagen an die Oberamtspflege einzusenden.
Von Gemeinden, aus welchen die genannten Verzeichnisse nicht rechtzeitig einkommen, muß angenommen werden, daß sie derartigen Aufwand im Etatsjahr 1886/87 nicht gehabt haben.
Den 26. Februar 1887. K. Oberamt.
F l a x l a n d.
Calw.
Aufforderung
an die Hkeferviste«, Landwehrmänuer «nd KrsaHreseroisten erster Klasse zur Anbringung ihrer Gesuche um Zurückstellung aus
Klasstfikationsgründen.
Unter Bezugnahme auf die Kontrol-Ordnung § 13 Ziff. 2, § 15 Ziff. 2, 88 17—19, werden diejenigen Reservisten, Landwehrmänner und Ersatzreservisten erster Klasse, welche auf Zurückstellung hinter die letzten Jahres- klasten ihrer Waffe oder Dienstkalegorie wegen häuslicher oder gewerblicher Verhältnisse (aus Klassifikationsgründen) Anspruch machen, aufgefordert, ihre Gesuche vor Ende des Monats Februar, spätestens aber vor dem Musterungstermin bei dem Ortsvorsteher (ihres dauernden Aufenthaltsorts) anzubringen.
Diese Gesuche sind in der Regel mündlich anzubringen.
Wegen der Behandlung derselben werden die Ortsvorsteher auf die Vorschriften der Verfügung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betreffend das Verfahren bei Reklamationen und Klassifikationsgesuchen vom 8. April 1876, Ziff. IN., Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern von 1876, S. 120 ff., hingewiesen.
Den 26. Februar 1887. K. Oberamt.
F l a x l a n d.
Calw.
Aufforderung
zur Anbringung der Gesuche «m Zurückstellung von der Aushebung wegen häuslicher Verhältnisse.
Diejenigen, welche Ansprüche auf Zurückstellung Militärpflichtiger wegen häuslicher Verhältnisse aus den in der Ersatz-Ordnung § 30 Ziff. 2, Lit. a bis v aufgeführten Gründen (Reklamationen) erheben wollen, werden auf
gefordert, dieselben womöglich so zeitig geltend zu machen, daß sie noch vor dem Zusammentritt der zur Entscheidung darüber berufenen Ersatzkommission vollständig erörtert werden können.
Die Ortsvorsteher haben derartige Gesuche, welche bei ihnen schriftlich eingereicht oder mündlich zu Protokoll gegeben werden können, genau nach den Vorschriften der Verfügung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betreffend das Verfahren bei Reklamationen und Klassifikationsgesuchen vom 8. April 1876, Ziff. t., Lit. Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern von 1876, S. 114 ff., zu behandeln.
Formulare werden vom Oberamt abgegeben.
Den 26. Februar 1887. K. Oberamt.
F l a x l a n d.
H'oLiLifche Wcrchvichten.
Deutsches Reich.
Berlin, 24. Febr. Während bisher zu den Geburtstagen unseres Kaisers nur die deutschen Fürsten hierhergekommen sind, um ihre Glückwünsche darzubringen, sind jetzt schon außer diesen für das diesjährige Fest auch von den ausländischen Höfen Besuche angemeldet. Der Kaiser von Oesterreich wird seinen Sohn, den Kronprinzen Rudolf, der Kaiser von Rußland seinen Oheim, den Großfürsten Michael Nikolajewitsch, hierher entsenden. Ebenso ist der Prinz von Wales als Vertreter der Königin von England angemeldet. Wie der „Köln. Ztg." bemerkt wird, und wie es ja auch selbstverständlich ist, wird bei allen diesen Besuchen strenge Rücksicht darauf genommen werden, daß an seinem 90. Geburtstag unser Kaiser, der ja in der Erfüllung der ihm als Festgeber und Hausherrn obliegenden Repräsentationspflichten gewissenhaft ist, nicht übermäßig angestrengt wird.
— Die Auffassung des deutschen W a h l r e s u l t a t s in der französischen und österreichischen Presse. In der italienischen Presse ist die Auffassung eine geteilte. Die Opposi- tionspreffe beklagt den Ausfall der Wahlen; die „Opinione" dagegen faßt denselben als einen Beweis für die Friedensliebe der deutschen Wähler auf, erwartet die Beendigung der Beunruhigungen und ermahnt die Italiener zu scharfer Beachtung des Bündnisses zwischen Papst und Bismarck. Die russischen Blätter finden die politische Lage durch die Wahlen in Deutschland nicht verändert und die Möglichkeit eines Krieges nicht verringert. Die „Nowosti" sehen voraus, daß Fürst Bismarck seine bisherige Politik gegenüber Frankreich noch energischer fortführen und damit (?) die anderen Mächte zwingen werde, beständig Gewehr bei Fuß zu bleiben, also in einem anormalen Zustande, der nicht lange währen könne. Im Allgemeinen sind die Blätter nicht der Ansicht, daß die Wahlen die Solidarität zwischen Bismarck und dem deutschen Volke in auswärtigen Fragen bestätigten.