Unsrem scheidenden Freunde Otto Sautter gewidmet.

1) Dir, treuer Freund, den letzten Grub zu bringen,

Ruf ich Dir einige Abschiedsworte zu:

Fürwahr 's tst keine Zeit zum Liedcrsingcn,

Da rings gestorben Freudigkeit und Mut.

Ach, allmärts nur Verzweiflung, volles Ringen,

Um Existenz, als wärs das höchste Gut.

Europamüde Wandrer aller Orten,

Welch trübe Bilder, ach, in wcn'gen Worten.

2) Auch Dich ergriff das ticfgeheimc Ahnen,

Auch Du enteilst dem trauten Heiinatga».

Stekt's denn so schlimm im Lande der Germanen,

Daß Alles sclion verschwommen Grau in Grau.

Noch glaub ichs nickt, noch will cs mich ermahnen,

Daß Deutschlands Himmel einstens wieder blau,

Daß nach dem Elend, nach dem liefen Leide,

Bald wieder kehren Tage sel'ger Freude.

8) O geh mit Gott, durchsegle wohlbehalten Mit all den Deinen nun des Weltmeers Bahn,

Dein hoffen mög zur Wahrheit sich gestalten.

Wirf alle Sorgen hinter Dich sodann,

Nnr mit dem einen Otto bleibts beim alten,

Das trenne nickt der weite Ocean,

Ob Schwarzwaldgau, ob dort in fernem Lande,

Unlöslich sind der Freundschaft hcil'ge Bande.

4) Wohl andre Sitten triffst Du, andre Weisen,

Gar vieles anoers als im Heimatthal;

Und nickt das Schlimmste ist die weite Reise,

Das Heimweh, Otto, ist die schlimmste Qual;

Und regt sechs auch im Herzen noch so leise,

Es übermannt jedweden doch einmal.

Und nachts auch Dir, dann magst Du Dich versenken In die alte Zeit und unser gern gedenken.

») Zwar steht es in den Sternen nnr geschrieben,

Ob Dein Entschluß zum Heile für Dich sei;

Doch triffst Du dort ja lang entbehrte Lieben Und schönes Land und Bürger stolz und frei.

Drum hat der Drang des Herzens Dich getrieben.

Glück auf zur Fahrt im Blütenmond, im Mai;

Glück auf, Glück auf, ich rufs ans voller Seele,

Schau nock zurück, die Thränen nicht verhehle!

6) Noch einen Kuß, den Druck dann noch der Hände,

So, Gott mit Dir! nun vorwärts Deine Bahn,

Noch einen Blick auf Nagolds Tannenwälder,

Glaub mir's, Du denkst auch in Amerika daran.

Leb wohl, leb wohl! und Gott zum Glück es wende,

Kein Unfall mög auf Deiner Fahrt Dir nahn.

Komm glücklich an, grüß herzlich mir die Deinen,

Und Friede mög Euch alle dort vereinen. 6. L.

Nagold.

Wohnungs-Veränderung und Geschäfts-Empfehlung.

Indem ich dem geehrten hiesigen und auswärtigen ^ Publikum, besonders aber meiner werten Kundschaft ^ mitteile, daß ick von jetzt ab bei Hr. Bäcker Lehre, Waldachstratze, wohne und für das bisherige Zu­trauen freundlich danke, bitte ich um gütige Fortsetzung desselben, indem ich nicht nur gewöhnliche Anzüge,

' sondern auch solche nach Maß und nach neuesten Moden anfertige und »dabei solide Arbeit, schnelle unv billige Bedienung zusichere.

Ehristos Günther, Schneider,

Waldachstraße.

I s e l s h a u s e n.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während des Kran­kenlagers und bei dem Tode unseres geliebten Gatten, Vaters, Bruders, Schwagers und Schwiegersohns.

Hoitliek Mast, Mahlknccht,

für die so überaus zablreicke Lcichenbegleilung von hier und auswärts, dem verehr!, hiesigen Mstsiär-Vercin und seinen Kollegen, die ihn zu Grabe getragen, sagt im Namen der Hinterbliebenen herzlichen Dank

die ticslraucrnde Witwe:

geb. Dietle.

Nagold.

AjM Kurze ZeitWA

Keine Hühneraugen mehr.

Jeder, der mit diesem tlebel behaftet ift. wende sich vertrauensvoll an mich. Ich entferne jedes Hühnerauge samt Wurzel ohne Messer, ohne Schneiden oder Brennen, ganz schmerz- und gefahrlos in 3 Minuten ohne Berufsstörung. Auf Verlangen gehe ich in die Wohnung. Ich wohne im Gafthos zum Rößle hier.

Sprechstunden Vormittags von 812 Uhr und Nachmittags von 26 Udr. Arbeiter werden auch in der Mittagszeit angenommen.

I. Schwarz, behördlich konzessionierter Operateur aus Wien, bekannt durch seine überraschenden Erfolge in allen größeren Städten Europas.

_ W i l d b e r g.

Tieibetrübt teilen wir Verwandten und Freunden die! traurige Nachricht mit, daß unser lieber Gatte und Vater,

Ludwig Jakoö WL'rnte,

Zsabrikant, zun.,

nach längerem Leiden beute früh 5 Uhr an einem Herzschlag unerwartet schnell gestorben ist. Die Beerdigung findet am Mittwoch, nachm, '/r 2 Uhr statt.

Um stille Teilnahme bittet

im Namen der trauernden Hinterbliebenen: die schwergcüeugte Witwe AlLTkiv VLIinl«, geb. Kaupp.

Danksagung.

Für die uns von allen Seiten zugekommenen Beweise hcrzlickcr Teilnahme bei dem so unerwartet jähen Tode unseres l. Kindes ^

für die Bemühungen zur Auffindung des Leichnams, für die zahlreiche Leichenbegleitung von hier und auswärts, für die reichen Blumenspenden, besonders .auck für 'die so trostreicken Worte des Hrn. Stadipsarrers, sprechen im Namen der übrigen Hinterbliebenen ihren tiefgefühltesten Dank aus die tiefbetrübtcn Eltern:

.?^ Rosenwirt,

L.OIÜ 8 « HVvili, geb. Seeger.

Wildberg, den 29. April 1893.

Norddeutscher Lloyd

Bremen

Beste Reisegclcgcnheit.

Nach Newyork wöchentlich dreimal, davon zweimal mit Schnelldampfer«.

Nach Baltimore mit Postdampfern wö­chentlich einmal.

Oceanfahrt

mit Schnelldampfern 6-7 Tage, mit Postdampfern 910 Tage.

Nähere Auskunft durch

Kottlob 8vlimili in lilsgolü, lolm 6. Koller in Llteneteig.

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stnvtredi«!«

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allerbeste Qualität, stets frisch,

! empfiehlt Alb. Frohnmeyer, Bäckermeister.

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Banmaterialien-Geschäft. Einige tüchtige

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Nagold.

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Iruchtpreife:

Nagold, den 27. April 1883

Neuer Dinkel

7

6

70

6

40

Weizen

10

9

30

9

Kernen

8

50

Gerste

8

40

8

32

8

10

Haber

7

70

7

47

7

20

Mühlfrucht

8

30

Bohnen

7

30

Wicken

9

8

48

8

NMrrrlrrv.-rrjlr:

1 Pfund Butter 95 ^1 ^

2 Eier 910 ^

Altensieig, den 26. April 1893.

Neuer Dinkel- 7 20 -

Haber 7 80 7 72 7 «0

Gerste 9-

Roggen, 9-

Wicken -10-