dürstigkeit dieser Waisen festzustellen und Beschluss zu fassen über die Art der den einzelnen Waisen zuzuweadenden Mittel. ES betragen die für solche Unterstützungen eingegangenen Gaben 124 095 ,>l, einschließlich der Gaben des Kaisers in der Höhe von 50 000 ,/A. In der Hauptsache wird man da­rauf bedacht sein, den Waisen nach beendeter Schul­zeit eine Stütze zu ihrer ferneren Ausbildung zu bie­ten, indem man ihren Anteil an dem in Frage ste­henden Fonds für sie auf der Sparkasse anlegt. Die Kosten für Unterricht und Unterhalt der Waisen während der Schul- und Lehrzeit trägt felbäver- ständlich die Hamburgische Staatskasse.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 23. Febr. Nach Triester Meldungen ist Zante seit vorgestern wieder von heftigen Erd flößen heimgesucht, welche namentlich bei Cap Chieri Verwüstungen verursachten. Bei den NaphtaqueUen ist der Boden in zitternder Bewegung und ein Teil der errichtenden Baracken ist cingestürzt.

In Ungarn hat jetzt ein Ädreßsturrn gegen die Einführung der Zivilehe begonnen. Aus den ver­schiedensten Wahlbezirken sind Protesterklärungen, zum Teil mit vielen Unterschriften versehen, gegen die vom Kabinett Weckerle beabsichtigte Reform an den betreffenden Abgeordneten ergangen. Diese wer­den aufgesordert, gegen den Gesetzentwurf betreffend die Zivilehe und die staatliche Matrikularführnng zu stimmen.

Budape st, 24. Febr. In der Wohnung ei­nes Privaten wurde ein aus Wien bezogenes Klavier ausgestellt. Als sich ein 12jäbrigcs Mädchen an bas Klavier setzte, explodierte plötzlich eine Dynamitbombe, welche im Klavier versteckt gelegen halte und de: Berührung der Tasten das Klavier in Stücke zerriß Das Mädchen trug schwere Verletzungen davon.

Eni Diener der böhmischen Escomptebank in Prag namens Söller gab Briefe an die Filialen statt mit 52 350 sl. imt Papierschnitzeln auf. Als dies bekannt wurde tötete sich Söller, indem er sich mit einem Rasierm sser den Hals durchschnitt. Em befreundeter Gastwirt deponierte bei der Ba..k ein ihm zur Aufbewahrung zngcsandteS Paquet, daS die ganze Summe, 52 350 fl, enthielt, t> t a l i e n.

Rom, 24. Febr. Der Papst verlieh General Von Loö den Chiislusorden.

Rom, 24. Febr. Der Monstreprozeß gegen die Mitglieder derMalnrit" in Palermo ist beendet, 104 Angeklagte wurden zu 1 bis 6 Jahren Gefängnis verurteilt.

Das elektrische Zeitalter" war das Thema, über welches kürzlich ein bedeutender Fachmann, Dr. Frankel in Weimar einen Vortrag hielt, woraus wir folgende Stellen hervorhebcn: Die Lichtstrahlen unserer heutigen elektrischen Beleuchtung kommen denen der Sonne am nächsten. Vor 50 - 6o Jahren konn­ten nur Reiche, denen es die Mittel gestatteten, vor sich her einen Fackelträger gehen zu lassen, mit Si­che, heit des Abends die Straßen passieren. Heule denkt man selten noch an jene Zustande. Doch auch auf diesem Gebiet will das Zeitalier der Elektrizität eine völlige Umwandlung schaffen. Die Gasbeleuch­tung war ja ebenfalls ein bedeutender Fortschritt, doch ist sie viel zu unbedeutend, uin in Zukunft bestehen zu können. Wie langweilig und zeitraubend ist es z. B.. wenn (waS besonders in Jndnstriegegenden des Oelteren der Fall ist) eine Landstraße beleuchtet wer den soll, und der die Beleuchtung bedienende Wärter erst Lampe für Lampe anzünden muß! Ein Druck an der Vorrichtung im Elektrizitäts­werke und eine nach Quadrat-Kilometern zu messende Fläche strahlt im tageshellen Lichte. Die jetzt vielfach gebräuchliche Beleuchtung mittels Gas- glühlichts ist als ein letztes Aufflackern des alten gegenüber der alles verdrängenden elektrischen Be­leuchtung cmzusehen. Das menschliche Auge wird empfindlich geschädigt durch die fahle, unnatürliche Fäcvmig der Lichtstrahlen aus dem Gasqlühlicht. Das Äuge, das an die Lichteinwirkung der Sonne gewöhnt und dazu geschaffen ist, fühlt sich am wohlsten unter allen künstlichen Beleuchtungsarten bei der des elekt­rischen Lichtes, aus dem einfachen Grunde, weil das­selbe der Leuchtkraft der Sonne am Höchsten kommt. Was die Ausbeulung der Naturkrästc für menschliche Zwecke betrifft, so ist auf die Erfolge hinzuweisen. d>e aut diesem Gebiet bis heute schon errungen worden sind. Auf der Münchener elektrischen Ausstellung hat e-s Siemens unternommen, von dem 57 Kilometer entfernten Morsbach die mit Elektrizität gewonnene Flußkrast des Inns nach München zu leiten. Den zweiten Erfolg hat dieDeutsche Allgemeine Elektrizi- tats Gesellschaft" ans der 1891 in Frankfurt a. M. stattgefundenen elektrischen Ausstellung errungen. Die selbe halte es sich zur Aufgabe gemacht, die Kraft eines kleinen Wasserfalles des Neckars unweit Stutt­garts (vom Frankfurter Ausstellungsplatze l40 Kilo­meter entfernt) aufzufangen und dieselbe auf der Ausstellung zu verwerten. Beide Unternehmungen sind zum Ruhm ihrer Veranstalter mit größtem Erfolg durchgeführt worden. In Zukunft wird deshalb wohl auch die riesige, unermeßliche Kraft, die in den Wogen

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der Weltmeere, in Ebbe und Flut verborgen, und endlich auch die Kraft, die in Strömen. Flüssen, Bächen und selbst in dem Rauschen der Lüsle enthalten ist, dem Menschen dienstbar gemacht und in feine Gewalt, zu seinem Gebrauch gezwungen werden. Wie mühselig behil't man sich jetzt m.r teuren Dampf­maschinen. Gas-, Lust- und Petroleum Motoren, um im Verhältnis zu den Kräfte» , die m der Natur liegen und unbenutzt und unveachiel bleiMn, ein winzig kleines Hilfsmittel zu erbalken, seine Maschmen in Bewegung zu setzen. Wie ganz anders wird uch das Verhältnis im elekirffchen Zeilatlcr gestatten! Durch Drähte, die ihren Anfang am MeereSürande. an Sen Ufern der Ströme nehmen, wird dem Geweivsmanli, dem Fabrikbesitzer, die K, >fi ins Haus geleiter und ^ Jeder kann feinen Te-l davon bean'pruchen, jo viel j als er nur braucht, sie wad nw uus-uchen, sie wird f immer in reichem Maße vor!,and, n fein. Der Zu- l kunfrtzstaat wird deshalb auch ein ganz anderes Aus- ^ sehen haben, als er Pente in den Köpfen verschiedener j Volksbcglücker spukr. Man denke sich den Umumz. der eintreten muß, wenn der M.njch in den Besitz einer Kraft gekommen ist. die ian so viel wie nichts kostet. Die Industrie wmd ein ganz anderes Feld betreten müssen, und cs werden Zustände eintreten, gleich denen des >6.17. Jahrhunderts, wo es keine Industrie" jgab, sondern nur em Knnstgewerbe! Denn dann wird cs dem Einzelnen nicht da,um zu thu, sein, wie viel er feangr, es wird sich um die Ausstattung seiner Arben pandelri muffen, der Knnsr- geschmack und das Kunstmteresse weben weitere grö­ßere Schichten der menschlichen Gesellschaft ergreifen. Erst wenn die Menschen soweit gekommen, dwn ist die Erde als das von ihnen wohnlich und heimisch gemachte Wohnhaus der Menschheit anziifehen und Streie und Klassenkampf werden in dem Maße ver­schwinden, als der Mensch sein Interesse daran ver­liert und sich mehr der gelingen Kvst zu wendet, um den Platz zu erringen, der ihm als höchstes Geschöpf dieser Erde gebührt."

Zur Columbusseier erhielten Quartaner das Aufsatzthema:Die Entdeckung Amerikas". Einer derselben schrieb:Colnmbus stand unermüdlich auf dem Hinterteil u nd spähre nach Land aus.

UM" Die verchrlichen Leser unserer Zeitung machen wir hierdurch darauf aufmerksam, daß der heutigen Nummer unseres Blattes ein Prospekt über die berühmten 8oll«liev Riuerrrl-kÄslillen beiliegt.

Verantwortlicher Acdattenr A l e i n w a n d e l in Nagold. - Druck und Verlag der cg U. -tuiker'scheu Buchdruckerei.

Revier Enzklösterle.

Stammholz-Herkauf.

Am Samstag de» 4. März, vorm. 10 Uhr,

Waldhorn" zu Enzklösterle aus dem Staatswald I. Wanne Abt. 3 und 10, II. Schöngarn Abt. 2, 8 und 11 und Scheidholz aus II. Schöngarn Abt. 11 und VII. Kälberwald:

1119 Stück Langholz I. bis V. Kl. mit 1733 Fm., darunter 530 Forchen mit 628 Fm., 115 Stück Sägholz I. bis III. Kl. mit 118 Fm., 4 Buchen mit 3 Fm.

Amtliche- rmd Privat-Bek«rnrrtmuchungen<

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Auh- und Arennholz- Werkauf.

Am Mittwoch den 1. März d. I., nachmittags von 1 Uhr an, kommt im Stadtwald Klosterwald zum Verkauf:

24 Stück rottannenes Langholz mit 7,55 Fstm., 2 Sägklötze dto. mit 0,92 Fstm., 80 St. rottannene Derbstangen, 12 bis 16 Mtr. lang, 15 St. Hopfenstangen 7 bis 9 Mtr. lang, 2300 St. Laubreisig und 1150 tannene Wellen. Zusammenkunft auf der Kohlblatt- Ebene.

Den 23. Februar 1893.

Waldmeister Haarer.

E b h a u s e n.

Die hiesige ^ Gemeinde verkauft aus dem Ge­meindewald Kai- tcnnu und Mühl- bachshalde ca.

274,63 Fm. Langholz, worunter 227,32 Fm. Forchenho.z sich befindet, am Mittwoch den l. März 1893, nachm. 3H - Uhr,

auf dem hiesigen Rathaus im öffentli­chen Ausstrcich.

Den 23. Febr. 1893.

Schirltheitzenamt.

Dengler.

Oberschwandorf.

Stammholz- ä- Stangen- Herkauf.

Am Freitag den 3. März, von vorm. 9 Uhr an,

kommen auf

hiesigem Rathaus zum

_ _ Verkauf:

1) aus Distrikt Merzcnhalde und Jorsberg : 114 Stück forchenes Lang» Und Klotzholz mit 66,73 Fm., 366 St. größtenleits rottannenes Lang- und Klotzholz mit 352,17 Fm., worunter 67 Stück auserlesenes Küblerholz;

2) aus Distrikt Buch: 126 Stück Langholz V. Klasse mit 26,88 Fm., 463 Stück Derbstongen I. Klasse, 149 Stück dto. II. Klasse, 695 St. Hopfen­stangen I. Klasse und 485 Stück dto. II. Klasse, wozu Liebhaber eingeladen sind. Gemeinderat.

Egenhausen.

Stangen-Kerkauf.

Am Freitag den 3. März, nachm. I Uhr,

aus dem Gemeindcwald Hafnerwald: 480 St. rott. Derbstongen I.u.11. Kl.. 1525 Hopfenstang. I. u.II.K!.,

1845 Reisstangen.

Abfuhr ganz günstig.

Zusammenkunft im" Wald auf der Altrnsteiger Straße.

Nothfelden.

Gegen gesetzliche Sicher­heit können sofort

75« Mark

ausgeliehen werden von der Gemeindepflege.

Nagold.

Frachtbriefe

nach der neuesten Vorschrift sind zu haben in der

G. W. Zaifer'schen Buchhandl.

Gemeinde Unterjcttingcn,

OA. Herrcnbcrg.

Stammholz- ä- Stangen- Herkauf

im Distrikt Kurze Mark, Brönnlesberg und Kehrhau am

Freitag den 3. März

1) einzeln: 80 Stück roitann. Lang­holz II. bis V. Klasse und 7 Eichen­abschnitte, 3 bis 6 Meter lang, (Bau­holz) nebst 5 Siück schwachen Birken- und Aspenstämmen;

2) in kleineren Losen: 70 Stück rott. Langholz IV. und V. Klasse;

3) 120 Stück rottann. Derbstangen II bis 16 m lang.

Zusammenkunft nachmittags 1 Uhr am oberen Eck des Distrikts Kurze Mark (beim Oeschelbronner Steig).

Auszüge wären soiorr zu bestel­len bei Waldschütz Bruckner in Un­terjettingen. Gcmcindcrat.

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Niederlage in Nagold bei

Hch. Gautz und Hch. Lang.