dcr Peterskirche bei geschlossenen Thücen eine Messe und erteilte dann mit fester Stimme den Segen. Nach Einnahme einer kleinen Erfrischung bestieg er sodann in der Basilika den goldenen Thronsessel zum Handkusse, welcher von 10 Uhr vorm, bis 4 Uhr nachmittags dauerte. Ei» Arzt verblieb während dieser Zeit in der Nähe.

N om, 17. Fcbr. Ter Leibarzt des Papstes, Ceccarelli, ist schwer erkrankt. Man erwartet, daß am 19. Febr. 50,000 Personen der päpstlichen Ju- bilüumsmesse anwohnen werden. Man reißt sich um Eintrittskarten, mit denen, wie immer bei solchen hohen Festen, ein großer Mißbrauch getneben wird. Im Vatikan und bei den Botschaftern giebt es alle­mal keine Billeis mehr, dagegen haben die Portiers in den Gasthöfen solche in Hülle und Fülle und ver­kaufen sie zu hohen Preisen. Es wäre interessant zu wissen, wie viel Päpste in der langen Reihenfolge derselben ein fünfzigjähriges B schofsjubiläum feiern konnten? - Während der gestrigen Zeremonie des Handkusses hielten zwei Ehrenkämmerer die Hand Leo XIII. während des Vorbeimarsches der Pilger. Mehrere Kardinale haben den Papst gebeten. sich mehr zu schonen und sich darauf zu beschränken, sich zu zeigen. Mehr als 100 Bischöfe sind schon cin- gelroffen, ebeniovielc sind noch angekündigt.

Nach aus Rom crngelaufenen Berichten wird die Beteiligung an den Feierlichkeiten aus Anlaß des am 19. d. siottfindenden Bischofs-Jubiläums Leos XIII. eine sehr große sein. Die Wallfahrtszüge sollen bis zum Mai dauern. Derjenige von Metz, welcher der erste sein sollte, wurde bereits vergangenen Mittwoch erwartet, jedoch durch unvorhergesehene Umstände an dcr Abreiie verhindert. Der irische Pilgerzug wird sich bis 20 . d. M. in Rom aufhalten, der englische unter Führung des Herzogs von Noflolk wird auf den 17. d., zu gleicher Zeit wie dcr schottische Pil- gerzng erwartet, welch letzterer den Erzbischof von Edinburgh an der Spitze haben wird. Die ungari­schen Wallfahrer werden am l 8 . d. eintreffen, die Pilger aus Oesterreich hingegen erst im April und

lurze Zeit darauf die Polen. Dir französische» Pil­ger sollen am l9. d. unter Führung des Kardinals Richard. Erzbischofs von Paris. ankommcn. Der deutsche Pilgcrzug langt am ltt. Apul an, der bel­gische einige Tage später und dcr niederländische in den ersten Tage» des Ma-. Weitere Pilgerzüqc sind aus den füdamcrikanischen Republiken angekündigt.

Die Zeulrumspartei maß dem Papst zu seinem 50jährigen Bischv sjubilüum natürlich beson­ders gratulieren. Es hat den Grafen Ballestrem, den V ceprästdeiiteu des deutschen Reichstags, zu die sein Zweck nach Rom abgesaudi. Man wundert sich nur, daß einer dazu genügt hat!

England.

London, l4. Febr. Im Unterhaus hat der Premierminister Giadsione gestern Abend die irische Hoinern'e-Bill cingebrachk. Als Zweck der Vorlage bezeichnet er die Errichtung einer legislativen Kör­perschaft mit dem Sitz in Dublin, bestehend aus einem gesetzgebenden Rat und einer gesetzgebenden Versammlung, die unter dem Bizekönig von Irland mir voller Exekuiivgewalt ausgestartet sein sollen. Der Vizekönig werde die Gesetzesvorlagen nach An­hörung eines Executivkomitees des Rates genehmi­gen, er werde dabei jedoh von einer Instruktion der englischen Regierung abhängig bleiben. Stimm­berechtigt solle jeder Pächter sein, der zwanzig Pfund (400 ,^) Jahrespachk entrichtet. Die Rich­ter sollen von der Krone ernannt werden, aber un­absetzbar sein; die Polizei solle auf die neue Antori täk übergehen, die jetzigen Konstabler sollen allmählich zurückgezogen werden. Die Zahl der irischen De­putierten im englischen Parlament solle von 103 ans 20 vermindert werden, die jedoch von der Ab­stimmung über rein großbritannijche Angelegenheiten ausgeschlossen sein sollen. Die Zolleinnahmen Ir­lands sollen als Beitrag für die Rcichsansgaben betrachtet werden, die Acciseabaaben sollen Irland verbleiben für die Gehalte der irischen Beamten. Gladstone hat seine Rede mit den Worten geschlossen: Die Bill werde die Würde, die Stärke, die Größe,

den Ruhm und die Einheit des großbritannischen Reiches erhöhen und stärken.

London, 18. Febr. Dem drohenden Aus­stand von 100000 Kohlenbergwerksarbeitern in Car­diff ist durch gütlichen Vergleich vorgebeuqt, wonach die Löhne nach gleitender Skala um 8^/4 Prozent erhöht und herabgesetzt werden können.

London, 18. Febr. Die Homerulc-Bilt wurde in erster Lesung angenommen, die zweite Lesung er- f olgt am 13. März. _

Kleinere RiNkilnugen.

Einem Metzgerburschen. der ein Rind von 11 n- terjettingen nach Nagold zu transportieren hatte, riß das unbändige Tier los, stürzte sich in voller Wucht auf seinen Führer und verletzte denselben an Kopf und Brust schwer. Weil sich dem wütenden Tier kein Mensch ohne Lebensgefahr mehr nahen konnte, mußte cs mit Flintenschüsse» und Baumstützen erlegt werden. (Schw. B )

Handel L Verkehr.

> Altensteig, 16. Febr. Der L chmarkt von gestern war außerordentlich stark befahren, man kann sagen, er war überführt. Deshalb und weil wenig Händler am Platze waren, auch weil das Zugvieh für die Frühjahrsarbeiten bei dem herrschenden Futtermangel, jetzl noch nichl eingestellt wird, ging der Handel flau und waren die Prelle auch ge­drückt. Beim Hausierhandel wurden in der letzten Woche bessere Preise erzielt als auf dem Markt heute, und manchen Verkäufer reute es, daß er nicht schon vor 8 14 Tagen im Stall verkauft hatte. Zugeführt waren etwa 1000 Stück Vieh, circa 400 Paar Ochsen und Stiere, 10-1 Stück Kühe und Kalbeln, ebensoviel Rinder und Jungvieh. Verkauft wurden 100 Paar Ochsen und Stiere, 50 Kühe und Kalbeln und 50 Stück Rinder und Jungvieh. Ocbsen kosteten bis 1000 34jähr. Stiere 40 >700 ^e, jährige Stiere bis 200 .L, Kühe bis zu 300 »«., Kalbeln bis 320 (schöne Kühe und Kalbeln fehlten); Jungvieh kostete 50l3o -6. Besser ging der Handel auf dem Schweinemarkt. Da wurde bei guten Preisen rasch und viel gehandelt. Es war meist schöne Ware aufgestellt, 40 Körbe mit Läuferschweinen. 20 Körbe mit Saugschweinen. Läuferschweive kosteten 50- 117 50-I,

Saugschweine 2436 ^r.

Verantwortlicher Redakteur Stein wandet in Nagold. Druck und Verlag der tA. W Kaiser's cheu Buchdrucker, l

Amtliche- und Privat-Bekanntwuchrrngeu.

Revier Allcusteig.

Holz-Verkauf

Am Donnerstag den 23. Februar, nachm. lls3 Uhr,

auf dem Rathaus in Ebhausen aus Grashardt, Abt. unterer Hirschkopf und Tiefenbach, aus Nonnenwald, Abt. Schelmenrain und oberer Haswald an Nadelholz Rm.: 2 Schtr., 3 Prügel 125 Anbr,. 410 Reis.

Rohrdors.

200 Mark

liegen zum Ausleihen parat

be der Gemeindepflege.

Killinger.

Sommenhardt, Oberamts Calw.

Arennholz-Herkauf.

Am Donnerstag den 23. Febr. 1893

verkauft die hiesige Ge­meinde in sämtlichen Gemeinde­waldungen

230 Rm. Nadelholz, Scheiter und Prügel, wozu bemerkt wird, daß circa 70 Rm. an der Teinacher Straße und circa 50 Rm. an der neuen Staige gegen der Station Teinach und 50 Rm. auf der Ebene gegen Zavelstein sitzen, das weitere sitzt im Gemeindewald Tannen- hau und Birckwald. Abfuhr günstig.

Zusammenkunft morgens 8 flr Uhr bei der Marmor-Säge im Teinachthal.

Schultheiß Luz.

Suppen­

würze

bei

Heinr. Gauß, Cond., Nagold. Leere Fläs chch.werden billigst nachgefüllt.

K. Amtsgericht Nagold.

Wekclnntmclchung.

Unter Hauptnummer 16 Z. 2 des Genossenschafts-Registers wurde heute eingetragen:

Darlehenskassen-Berein Emmingen,

eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht.

In der ordentlichen General-Versammlung vom 13. Febr. 1893 wurde zu Z 2 des StatutsGegenstand des Unternehmens" folgender Zusatz be- s chlossen:

auch gemeinschaftliche Anschaffungen von landwirtschaftlichen Bedürfnissen zu machen."

Zur Urkunde:

Den 17. Febr. 1893. Amtsrichter Lehnemann.

Stadtgemeinde Nagold.

Nadelstammholz-Berkauf.

Aus den Distrikten Galgenberg, Mttlerbergle, Bühl, Wolfsberg, Lemberg und Killberg, Abt. Molde, kommen:

a) 2 Stück Langholz I., 35 St. II., 301 St. III., fl 100 St. IV.. 740 St. V. Kl. mit zusammen 1207 Fm.;

b) 13 Stück Sägholz I., 86 St. II. und 217 St. III. Klaffe mit zusammen 175 Fm. in größeren und klei­neren Losen Forchen und Rottannen abgesondert,

sowie auch besondere Sägholzlose

im Submissionswege

zum Ausstreich.

Die in ganzen oder Zehntelsprozenten des laufenden Revierpreiscs vom Forst Wildberg für jedes einzelue Los abgesondert einzureichenden Offerte müssen spätestens bis

auf der Kanzlei der Stadtpflege verschlossen mit der AufschriftOffert auf das Nadelstammholz" eintreffen, woselbst sie von einer Kommission sofort ge­öffnet und verlesen werden, wobei die Bietenden anwohncn dürfen. Bezüglich der Lose, deren Verkauf vom Gemeinderat genehmigt wird, erfolgt am Montag den 27. d. M. ein Ausschreiben, bis zu dessen Empfang also die Meistbieten­den an ihre Offerte gebunden bleiben. Nachgebote sind ausgeschlossen, lieber etwaige gleiche Offerte wird das Los gezogen. Der Zahlungs- und Abfuhr- Termin ist 1 /- Jahr, der Uebernahme-Termin 4 Wochen. Das Holz wird auf Verlangen vorher vorgezeigt. Eine Abschrift der übrigen Verkaufsbedingungen sowie Auszüge wären rechtzeitig zu bestellen bei der

Stadtförsterei.

MM

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-Pfleqschaftsqeld sind gegen Sicherheit auszu­leihen durch Pfleger Chr. Paul Walz.

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Gottlob Ichmid. j