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Gesellschafter.
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
20 .
Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 4, in dem Bezirk 1 außerhalb des Bezirks 1 20 4.
Monats-Abonnement nach Verhältnis.
Donnerstag 16. Februar
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gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 <1, bet mehrmaliger je 6 4.
Die Inserate müssen spätestens morgens 9 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeden sein.
1893 .
A N t l j h e s.
Nagold.
An die Ortsbehörden für die Arbeiterversicherung,
betr. die Belohnung für die Geschäfte im Jahre 1882.
Die Belohnung der Ortsbeamten für die Arbei- terversicherungs-Geschäfle ist unter Zugrundlegung der von den Gemeindckollegien in Anlehnung an den Minist.-Erlaß vom 26. Sept. 1890 (Miuist.- Amtsbl. 2. 27l) verwilligten und vorn der K. Kreis- regiernng für die Jahre 1891—1894 (incl.) genehmigten Belohnungssätze zu berechnen.
Die Jahresdurchschnittszahl der pro 1892 in den einzelnen Gemeindebezirken befindlichen Versicherten der Bezirks-Krankenpflege-Bersicherung ist durch den Kassier der letzteren ermittelt worden und beträgt in:
38 26 ll 13 6 31 16 10 18 25 19 54 42 II . ll 48 10 9
103
„ > Al
tersversicherung versteht sich die Belohnung pro Kopf der Versicherten, für welche die Quittungskarten von der Ortsbehörde der betreffenden Gemeinde auszustellen sind. Sollten eventuell für einzelne Versicherten im Laufe des Jahres von einer Ortsbehörde mehrere Qnittungskarten ausgestellt worden sein, so kann hiefür nur die einmalige Gebühr st 40 ^ berechnet werden.
Die Kostenzettel bedürfen der oberamtlichen Zah. lungsanweisung nicht und werden anläßlich der Rechnungs-Revision geprüft.
Hinsichtlich der von der Amtskorporation zu gewährenden Einzugs-Gebühren von den Beiträgen zur Bezirkskrankenpflege-. Jnvaliditäts- und Alters- Versicherung ist eine Neuregelung auf Grund der Min.-Verfüg. vom 1. Febr. 1892 (Reg.-Bl. S. 22) und nach Maßgabe des Min.-Erlasses vom 26. Sept. 1890, Ziffer III. (Min.-Amtsbl. S. 273) der nächsten Amtsversammluug Vorbehalten und kann deshalb Zahlung durch die Oberamtspflege vorerst nicht erfolgen.
Nagold, den 13. Febr. 1893.
K. Oberamt. Vogt.
Nagold.
Auf unsere Bitte um Veranstaltung einer Kollekte zu Gunsten der durch die Maul- und Klauenseuche schwer betroffenen bedürftigeren Biehdesitzer im Ober, amtsbezirk Nagold sind von nachstehend aufgeführten Gemeinden die beigesetzten Kollektegelder, beziehungsweise Beiträge eingegangen:
Nagold.
293
Jselshausen .
Altensteig Stadt
139
Mindersbach .
.. Dorf . .
10
Obcrschwandorf
Beihingen ....
12
Oberthalhcim.
Berneck ....
1t
Pfrondorf. .
Beuren.
13
Rohrdorf . .
Bösingen ....
16
Nothfelden
Ebershardt . . .
18
Schietingen .
Ebbauscn ....
63
Schönbronn .
Effringen ....
27
Simmersfeld .
Egenhausen . . .
32
Spiclberg . .
Emmingen . . .
10
Sulz . . .
Enzthal ....
104
Ueberberq . .
Ettmannsweiler . .
13
Unterschwandorf
Fünfbronn . . .
7
Unterthalheim
Garrweiler . . .
14
Walddorf . .
Gaugenwald . . .
17
Warth . . .
Gültlingen . . .
85
Wenden . .
Haiterbach . . .
138
Wffdberg . .
Für die Geschäfte
bei
der Jnvaliditäts-
11
Nagold . . .
4L 4 208 98
19) Oberschwandorf .
4L 4 45.07
2)
Alten steig Stadt
57.-
20) Pfrondorf . . .
10.-
3,
Altensteig Dorf
18.60
21) Rohrdorf . . .
33.50
4)
Beihingen . .
13.-
22) Nothfelden . . .
45.20
5)
Beuren . . .
7.60
23, Schietingen . .
33.60
6)
Bösingen . .
23.—
24) Schönbronn . .
18.25
7)
Ebershardt .
30.-
251 Simmersfeld . .
15.—
8)
Ebhausen . .
100-
26) Spielberg . . .
40. -
91
Effringen . .
24.20
27) Sulz ....
46.20
10)
Emmingen
22-
28) Ueberberg (Hesel-
111
Ettmannsweiler
5 30
bronn, Lengenloch,
12,
Fünfbromi. .
22.lv
Zumweilci) . .
21.40
13)
Garrweiler
8.50
291 Unterthalheim
25.—
14,
GauHenwald .
25.—
30) Walddorf . . .
44.-
15,
Giilnngen . .
84—
3l) Mohnhardt . .
4 50
16)
Haiterbach . .
25.6o
32) Warth ....
23 70
171
Jselshausen .
41.2,
33) Wenden . . .
25.-
18)
MinderSbach .
37.40
34) Wildberg . . .
49.—
Summe 1232.90
Hiezu sind gekommen:
a) der Beitrag des landwirtschaftlichen Bezirks-
Vereins Nagold aus den Ueberschüffen des Düngerhandels mit 200 «/A;
b) ein Beitrag des Bezirkswohlthätigkeits-Vereins
mit 49,10 «4k,
zusammen 1482 Mark, welche von dem verstärkten Ausschuß des Bezirks- woblihängkeitevereins an 32 bedürftigere Viehbesitzer in II Gemeinden des Bezirks verteilt und ausge folgt worden sind.
Den verehrlichen Gebern, den gemeinschaftlichen Aemter» und den Gemeindebehörden, welche unsere Bestrebungen in wohlwollender Weise unterstützt habe», sagen wir dafür zugleich Namens der bedachten Landwirte herzlichen Dank
Beizufügen ist, daß außer der gedachten Summe:
a) Seitens der Zentralleitung des Wohlthätig- k.itsvercins 360 «16,
Seitens des Vereins zur Hilfe in außerordentlichen Notfällen auf dem Lande in Stuttgart
210 «4k.
an einzelne bedürftige Viehbesitzer im Bezirk unmittelbar zur Verteilung gekommen sind.
Den 14. Februar 1893.
K. gemeiufch. Oberamt:
Schott. Vogt.
Gestorben: Wilhelm v Bätzner, Präsident im kgl. Ministerium des Innern, Vorstand der Oberregierung und der Landgestütskommission, außerordentliches Mitglied des K. Geheimen Rars re., 68 I., Herzlähmung, Stuttgart.
Hages-WeuigkeiLen.
Deutsches Aeich.
Wildberg. Auf Anregung des Herrn Oberamtmann Vogt und unter dessen Vorsitz wurde nach einem vorangegangenen lehrreichen Vortrag des Herrn Pfarrers Knittel aus Wachendorf in letzter Woche ein Raiffeisen'scher Darlehenskassenverein gegründet, welchem sofort 65 Mitglieder beigetreten sind. Zum Bereinsvorsteher wurde Geometer Gärtner und zum Rechner Kaufmann Frau er gewählt. Möge der Verein in segensreicher Wirkung seine Thätigkeit entfalten. — In welcher Weise der Els- abgang mit Hochwasser Schaden angerichtet hat, zeigt sich an der hiesigen Klosterbrücke, bei welcher die Mittelpfeiler derart zugerichtet sind, daß eine neue Brücke nötig wird. Wie wir hören, soll eine neue eiserne Brücke ohne Mittelpfeiler an Stelle der alten gebaut werden. Dadurch däucht die in letzter Zeit ventilierte Wasserleitungsfrage etwas gedrückter; dagegen erfahren wir, daß die Nachbargemeinde
Effringen eine Wasserleitung nach System Krüber Wassersäulenpumpe mit einem Aufwand von 50000 «/16 in nächster Zeit erbauen will.
(:) Sulz, !0. Febr. Zum drittenmal in diesem Monat hatten wir heute Hochwasser und die regelmäßig damit verbundene Verkehrsstörung im Dorfe. Der an den Bachufern, Straßen und Feldwegen angerichtete Schaden ist nicht unbedeutend, viel höher aber und jedenfalls aus Jahre hinaus fühlbar der durch die Verwüstung der Fstder entstandene. Da der Ackerboden immer noch gefroren ist, so ist dem Regen- und Schneewasser der natürliche Weg in das Erdreich verschlossen. Die nun schon tagelang abfließenden Wassermassen haben auf unserer durchgängig bergigen Markung von vielen Grundstücken die Humusschichte vollständig oder teilweise weggeschwemmt, so daß manche Aecker das Aussehen einer frischbeschlagenen Straße haben. — Zum Schluffe haben wir auch ein freudiges Ereignis zu registrieren: Der Molkereigenossenschaft wurde dieser Tage ein Staatsbeitrag von 600 gewährt, welches schöne Beispiel der Fürsorge der Regierung für den Bauernstand im Hinblick auf den Wasserschaden mit besonderer Freude und Dankbarkeit begrüßt wird. 1 ^>X^Gültlingen, 14. Febr. Den beiden nassen Tagen vom 31. Jan. und 2. Febr. folgte am letzten Freitag ein dritter, noch nässerer. Mittags gegen 2 Ahr drangen solche Wassermassen in den hiesigen Ort herein, daß die Schulen sofort geschlossen werden mußten. Das untere Schulhaus glich plötzlich einer Insel. Die Kinder mußten mittelst Fuhrwerk heraus» ' geholt werden. Die notdürftig wieder hergerichteten Straßen wurden dermaßen zerrissen, daß Schaulustige aus der Umgegend in Menge Hieherkommen, um das Zerstörungswerk zu besichtigen. Der Verkehr zwischen Deckenpfronn und Gültlingen ist eingestellt. Eine Planke an der Kreuzstraße bei Deckenpfronn zeigt die Absperrung des Weges an. Auch sehr viele Gebäude hier erlitten bedeutenden Schaden. Müller, Sägwerksbesitzer, Bauern u. a. sehen sich in der Ausübung ihres Geschäfts sehr gehemmt. Die Felder weisen diesmal ebenfalls eine stärkere Beschädigung auf als das letztem«!. Die leicht aufgefrorene Oberschichte wurde stellenweise gänzlich ab- geschwemmt. Oberamtswegmeister Bausch besichtigte den Schaden an den Straßen. Der Felderschaden könnte wohl am ehesten durch eine kulturtechnische Kommission annähernd taxiert werden. Jedenfalls hat die hiesige Gemeinde durch das Hochwasser einen Schaden von Tausenden erlitten.
Herrenberg, 12. Febr. Die Zahl der Äe- werber um die hiesige Stadtschultheißenstelle hat sich auf 3 reduziert. Es sind dies die Gerichtsschreiber Fischer in Geislingen, Hauser in Biberach und Revisionsassistent Stotz hier, sämtliche Bürgersöhne von hier. Dieselben haben sich heute Nachmittag im Rathaussaal der Bürgerschaft vorgestellt und in Ansprachen ihre Grundsätze dargelegt. Alle 3 haben gefallen und es läßt sich nicht sagen, zu wessen Gunsten sich eine Mehrheit bilden wird. Familienbeziehungen spielen hiebei eine Hauptrolle, die politischen Parteien haben sich gegenseitig Neutralität zugesagt.
Stuttgart, 10. Febr. In eingeweihten Kreisen spricht man davon, daß die Absicht bestehen soll, das alte Schloß nach dem Schloßplatze zu in der früheren Form wieder herzustellen. Darnach würde der unschöne Schloßküchenanbau wieder entfernt und durch zwei stilgerechte Türme ersetzt werden, was