fangen und sehen nun ihrer Strafe entgegen. Unter ihnen sitzt auf der Anklagebank ein Geistlicher, Don Liborio Quatrocchi, welcher das unsichtbare geistige Haupt der ehrenwerten Räubergesellschaft war, die Gelegenheit ausspähte, die Pläne entwarf, die Ausführung anordnete.
Furchtbare Lynchjustiz wurde in Paris, einem Orte in Texas, an einem Neger geübt. Der Schwarze, der ein kleines Mädchen getötet hatte, war nach Arkansas entflohen, dort aber ergriffen und nach Texas zurückgeschickt worden. Unterdessen hatte die Kunde von dem begangenen Verbrechen die Bevölkerung meilenweit umher in Aufregung gesetzt, und als die Nachricht ankam, daß der Neger ergriffen worden, strömten Hunderte von Menschen nach Paris. Eni großer aufgeregter Haufen von Menschen begab sich nach dem Bahnhofe, um die Ankunft des Verbrechers zu erwarten. Derselbe befand sich unter starker Bewachung. Als dieselbe des aufgeregten Haufens ansichtig wurde, hielt sie zwar ihre Revolver bereit, leistete aber in Wirklichkeit keinen Widerstand. Die Wächter wurden aut die Seite geschoben, der Mörder ergriffen und von einem Haufen von beinahe 10000 Menschen nach der offenen Prärie eskortiert. Auf einem Schaffst wurde er 15 Min. lang von dem Vater und zwei Oheimen des ermordeten Mädchens mit heißen Eiscnstangen gefoltert, dann wurde er in Kerosin getränkt und verbrannt.
Allerlei.
— Erinnerungen an Schiller. Grüner! erzählt in der „Europa" folgende Anekdoten aus Schillers Leben. — In der Karlsschule durften die Schüler am Sonntage die Weste mit drei Knöpfen schließen, um das Jabot breit herausstehen zu lassen, in der Woche mußten sie vier Knöpfe der Weste schließen. Die Putzsüchtigen unter den jungen Leuten knöpften aber auch an den Schultagen nur drei zu und freuren sich über den weitausgelegten Busen- strcifen. Einst wurde Schillers Nebenmann von dem verze chten Offizier darüber zurechtgewiesen und entschuldigte sich mit dem Vorgehen, der Knopf sei „zufällig aufgesprungen." Am andern Tage war Sonntag, Schiller hatte gedichtet und kam, unbekümmert um die militärische Regel, mit geschlossener Weste zur Parade. Hauptmann Schmeckenbecher macht ein finsteres Gesicht. „Schiller!" —„Herr Hauptmann?" — „Was in beut für ein Tag?" — „Hm, Sonntag." — „M:I wie viel Knöpf' ist das Gilet am Sonntag geschlossen?" — „Hm, mit drei." — Wie wie viel hat er zu?" — „Ich? Eins, zwei, drei,
vier." — „Wie kommt das?" — „Ah, 's ischt mir einer zng',prunge!" — Als er an den Räubern arbeitete uno gerade einiges daraus vorlas, wurde er vom Hanptmann Schmeckenbecher unterbrochen der seine Visitation hielt. Ein ernster Beweis über die laute ll nerhaltung reizt den aufgeregten Dichter, und als Schmeckenbecher zur Thüre geht, fährt jener mit den Worten heraus: „So einen Haupt- mann schü tz ich mir aus 'ner gelben Rübe!" — Aber der Hauptmann hatte es gehört. Am andern Morgen traten die Schüler in Reih und Glied, denn der Herzog erscheint. Er musterte sie lange; endlich ruft er: „Schiller!" — Schiller trat vor. — „Hat Er gesagt, so einen Hauptmann schnitz ich mir aus einer gelben Rübe?" — „Durchlaucht, ich kann's nicht leugnen." — „Schmeckenbecher, laß Er eine gelbe Rübe und ein Messer holen." — Eine Pause trat ein. Der Herzog steht vor Schiller; dieser blickt zur Erde, endlich werden gelbe Rübe und ein Messer gebracht und auf einen Wink des Herzogs in Schillers Hände geschoben. — „Nun schnitz Er einmal einen heraus!" —Schiller, feuerrot, beginnt in der Verlegenheit an einer Rübe zu schnitzeln; alles staunt, auch der Herzog auf sein spanisches Rohr gestützt, sieht verwundert zu und sagt nach einer Weile halblaut zu seinen Adjutanten: „Es wäre doch verflucht, wenn er einen herausbrächte."
— Abschreckungstheorie. Vom ehemaligen Postdicnst in der Lüneburger Haide erzählt die in Solkau erscheinende „Böhm. Ztg.": Vor längeren Jahren war in Zeven ein Briefträger angestellt, der so gut wie gar nicht lesen konnte. Demgemäß war sein größter Kummer der Neujahrsverkehr, den er iu Bezu., auf Ortsbriefe wenigstens einzuschränken wußte. Er suchte einfach die Aufgabe von Briefen zu verhindern. Es wird verbürgt überliefert, daß er sich in der Sylvesternacht mit einem tüchtigen Knüppel bewaffnet in der Nähe des Briefkastens aufgestellt und jeden jungen Menschen, der seiner Meinung nach Neujahrsbriefe aufgeben wollte, gehörig „verhaute"!
— Was ist Nationalökonomie? Der alte Prittwitz antwortete einst darauf: „Die Wissenschaft, reich zu ! werden." Und ein Wiener Professor der Nationalökonomie erzählte gerne, wie nach der ersten Vorlesung noch im Kolleg ein Studentlein zu ihm trat und ihn insgeheim um ein paar „Privatrezepte" bat, da er es besonders nötig habe!
— Beim Milchfieber der Kühe empfiehlt sich: I) sehr starkes Niederlassen, 2) möglichst unausgesetztes Melken, 3) eiskaltes Wasser auf den Kopf,
4) Einreibeu des Kreuzes mit Terpentin und Essig, sowie nasse Säcke mit Decken darüber, zweistündlich erneuert.
^ Wer sich von seiner Hände Arbeit nährt, der glaubt kaum, daß Geistesarbeit den gleichen Schweiß kosten könne, er ahnt nicht, baß der Geistesarbeiter inwendig schwitzt; umgekehrt achtet der Mann des geistigen Berufes die Mähen des Handwerkers oft viel zu klein. So erwächst dort Neid, h'ec Hof- fahrt. überall aber ein höch't ungerechtes Urteil über die Ehre fremder Arbeit.
MrrMin, Kkeviot, Wetourr
ca. 140 Cm. breit s, Mk. 1.75 Pf. per Meter versenden jede belieb, einzelne Meterzahl direkt an Private. Buxkin-Fabrik-DspSt llsttivZsr L llo., ?ravkkurt a. L. Musterauswahl bereitwilligst franko.
Wer etwas auf seine Gesundheit hält, dieselbe sich erhalten oder wicdererlangcn will, dem können wir nur empfehlen, ans die nütztliche Zeitschrift „Der Hausdoktor" zu abonnieren. Dieselbe hat trotz ihres kurzen Bestehens schon vielen Kranken und Leidenden die Gesundheit zurückgegeben, Gesunden dieselbe erhalten. Aus die bereits vollständigen, elegant gebundenen und mit alphabetischen Inhaltsverzeichnissen versehenen drei ersten Jahrgänge seien unsere Leser noch besonders aufmerksam gemacht. — Der Abonnementspreis dieser so reichen Segen stiftenden Zeitschrift beträgt vierteljährlich nur l P.obe- nummern sind kostenlos in allen Buchhandlungen, sowie auch durch dis Geschäftsstelle des „Hausüok- tor" zu Berlin 8V. erhältlich.
Kathreiners Kneipp Malzkaffe scheint auch im Auslande als bester Kaffeezusatz und Ersatz gewürdigt zu werden, da er auf der Internationalen Ausstellung in Scheveningen mit der Goldenen Medaille prämiert wurde.
Kalari-lie üei- l.ufiwegs
t» KLrrerter 2oit, ott »obo» »sod elat^a Stu»Le» s» dossttlxo», L»s L»rt» vvtdLltvvv OdlvlL ütv L»t»ü»LvLU L» u»L Limit La»
selbst bebt, «i»L
^polksksr W. Voss'soks
U» Kids» t» Le» ^potdik»» k Sodiidtel L Uk,
Zu haben iu Nagold bei Apotheker Oeffinger und Apotheker Bach in Wildberg.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandet in Nagold. — Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei.
Amtliche- mrd Privat-Bekarmtmuchungen.
Stadtgemeinde Nagold.
Brennholz-Verkauf.
Im Distrikt Bühlkops und Wolfsberg kommen am
Dienstag den 14. d. M.
110 Rm. Nadelholzscheiter u. Prügel, 50 Rm. Nadelstockholz (Spachen) und 3500 Stück Na-
MW
LMM
delreis zur Versteigerung.
Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr am Bühlkopf aus der Straße nach Mötzingen bei der sog. Betteltarme.
Gemeinderat.
Stangenverkauf.
Am Freitag den 10. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr,
kommen im Löwen in Berneck losweise im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf aus den Freiherr!, von Gült- lingen'schen Waldteilen Neubann, Ficht- wald: 1928 Derbstangen, 2314 Hopfenstangen, 1369 Reisstangen, die Mehrzahl Fichten.
Bei ttU8lkN, iieiserko'if
empfehle die ganz vorzüglichen Luesl^ptus- u. ^xvikbelboubons v.Rob.Hoppe,Halle a/S. LPack. 15 u.25^f Hch. Gauß, Nagold.
Rohrdorf.
Langholz- L Kopfen- stangen-Merkauf.
Am Freitag den l<). Febr. d. I, mittags 1 Uhr,
kommen aus den Gemeindewaldunkgen zum Verkauf:
100 Stück Langholz IV. und V. Klasse mit 26 Fm. Inhalt; 670 Stück Derbstungen von I l bis über 13 m -lang, 900 Stück Hopfenstangen von 7 bis über 9 IN lang, 744 Stück Reisstangcn von 4 bis über 7 ni lang.
Zusammenkunft beim Rathaus.
Gcmeinderat.
H Vlodtlg kür Lauskrsusul I
MM Au« laus,«» aller Art Weed« , moderne, haltbar« »»«»klolllor,, v^mrdotl,, kZutoe «. 0or0-e«-, Stoa«, Sediat-Uso»»», sowie M voolulil», vds^ot und zu M Herren-und Iknaben-Garderobe ^
M umgearbeitet. N»»tve te«I durch
kodr. volui ln LsllowtM «. LI
W i l d b e r g.
8W Mark
hat im Aufträge gegen gesetzliche Sicherheit sofort auszuleihen
Louis Mangold.
Unterjetingen. Unterzeichnete verkauft am Montag den 13. Febr., nachm. 1 Uhr,
ca. 35 Ztr. Heu L Oehmd, 6 V Ztr. Dinkel ä- Haber- ftroh, 1 Kuhwägele und 1 Futterschrrei-maschine,
wozu Liebhaber eingeladen sind.
Regine Schäfer.
u s e n.
Am Montag den 13. Febr., mittags l Uhr, verkauft 7 Stück
Milchschwkine
Rauser, Seifensieder.
Nagold.
Einen Wurf
Milchschweiue
verkauft nächsten Montag den 13. Febr.,
vorm. 10 Uhr,
Bäcker K l ä g e r.
Mötzingen.
Ca. 40 Ztr.
WM- Heu -WU
setzt dem Verkauf aus
Johs. Morlok, Bauer.
gebrannte Kaffee,
^ vorzügliche Qualitäten
M-K»Ml!!-LM,
ächter Keigm-Kaffee, KsOsksäer Ksssesgeniii?
empfiehlt Hch. Gauß, Nagold
Nagold.
prima buelmno
NlMyKlM
sind in Säcken von 60—100 Pfd. zu haben per Zentner L ^ 6.—, unter 60 Pfd. per Psd. 8 bei
18. Cnr««.
WWWNMWciW
s-NMs
MUWI Ooläous LlksäuiUs, W>WI rv'sIlLussloHssssLx, kurt, LSSS.
Niederlage in Nagold bei
Hch. Gauß und Hch. L a n g.