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Diese Anzeige hat spätesten« am 16. ck. M. stier eiazustommea, andern­falls sie äarest Wartbotea müßte abgestokt wercken.

4) Astgesoaäert von der in Z. 4 genannten Anzeige haben die Orts­vorsteher nach dem definitiven Abschluß der Wählerliste die Zastk cker Zsiastk- beretktigtea für die im Minist.-Amtsblatt Nr. 6 angeordnete Statistik zu erstestea und das Ecgebniß bis zum 16. Februar ä. I. stierster einzuseaäea.

5) Die Ortsvorsteher der Abstimmungsorte haben dafür zu sorgen- daß am Tage der Wahl das Wastlkostak sich in vorschriftsmäßiger Ordnung befindet, eine unmangelhafte Wahlurne vorhanden ist und ein Exemplar des Wahlgesetzes und Wahlreglements während der Wahl aufgelegt rst.

6) Neben dem nach vorgängiger Ausfüllung zum sofortigen Anschlag am Rathhaus bestimmten Plakat gehen den Ortsvorstehern Zuschriften an ckic bestellten Wahlvorsteher unck istre stellvertreter zu, worin sie unter Anschluß der erforderlichen Formulare von ihrer Aufstellung benachrichtigt werden. Dieselben sind alsbald an die Genannten auszufolgen und sind dieselben unter Hinweisung auf ihren früher geleisteten Diensteid anzuweisen, sich mit aller Genauigkeit an die gesetzlichen Vorschriften zu halten, in welcher Bezieh­ung auf die den Benachrichtigungsschreiben beigedruckte Belehrung Bezug genommen wird.

Insbesondere sind die Wahlvorsteher darauf hinzuweisen, daß sie s) für einen tüchtigen Protostoklfüstrer und dafür zu sorgen haben, daß das Wahlprotokoll und die Gegenliste richtig geführt wird. Die Protokollführer wie die Beisitzer müssen Wähler sein und dürfen kein unmittelbares Staatsamt bekleiden. Häufig wird sich die Verwend­ung von slstukkestrern empfehlen, wofern ste sonst die gesetzlichen Eigen­schaften besitzen, insbesondere Wühler stack.

Die Zahl der K-isttzer, welche die Wahlvorsteher rechtzeitig aus der Zahl der Wähler ihres Bezirks zu ernennen haben, sollte nicht zu klein sein, da zu keiner Zeit cker Wastkstanälung weniger ak» ckrei si'ikgflcücr '-8 Kastkoorltuncke» zugegen fein dürfen.

Wenn und soweit Mitglieder des Wahlvorstands als solche schon bei einer früheren Wahl thätig waren, genügt statt erneuerter Vor­nahme der Verpflichtung die Hinweisung derselben auf ihre frühere Verpflichtung.

t>) In Betreff des Verfahrens bei der Wahlhandlung ist hauptsächlich zu beobachten, daß über die Dauer der Wahl das hinausgegebene Plakat am Wahllokal angesistkagen sein muß und im Lokal ein Ab­druck des Wahlgesetzes und Wahlreglements aufzulegen ist, sodann daß den Wählern cker Zutritt zu cker ganzen Kastkkanckluag einschließ­lich der Eröffnung der Stimmzettel offen ftestt , auch daß vor dem Beginn der Abstimmung sich der gesammte Wastkoorstaack zu überzeugen hat, daß die Wahlurne leer ist.

Die bei der Mahd abgegebenen Stimmen sind mittelst Kreuzes in Columne 7 der Wählerliste zu vermerken. Die sckkußbrurstunckung cker Wählerliste durch den Wahlvorstand hat zu lauten:

Die Richtigkeit der bei der heutigen Wahl in Columne 7 gemachten Abstimmungsvermerke beurkundet

.den ... . Der Wahlvorstand:

Vorsteher Beisitzer Protokollführer.

Die Gegenliste ist in der aus dem Formular ersichtlichen Weise zu beurkunden. Ebenso ist das Wahlprotokoll nach der im Formular an­gegebenen Form abzufasien und zu beurkunden.

«) Die Vorsteher der einzelnen Wahlbezirke haben die Wakkxrotostokke mit sämmtkitsten bei cker Wahl benützten Wählerlisten und zugehörigen Schrift­stücken (Gegenlisten und den nach § 20 des Wahlreglements dem Pro­tokoll besonders beigehefteten, nummerirten Stimmzetteln) am Schluß der Wahl so rasch ak« möglich stierster «inznfencken.

Den 6. Februar 1887. K. Oberamt.

F l a x l a n d.

'Uotitifche Wachvichten.

Deutsches Reich.

Stuttgart, 5. Febr. Der mehrfach erwähnte Artikel der Berliner Post hat den General Boulanger bekanntlich als ein Hindernis für den Frieden, als eine stäte lebende Kriegsgefahr bezeichnet. Man glaube ja nicht, daß man in Deutschland mit dieser Auffassung vereinzelt dasteht. Nein, es giebt auch Franzosen, welche dieser Ansicht huldigen. So schreibt z. B. der Pariser Berichterstatter der Straßburger Post: Wenn doch Boulanger nicht mehr da wäre! Dieser eine Mann schadet dem Frieden mehr als die

ganze Patriotenliga. Wenn er doch nur ginge! Aber, aber-. Und

die Autoritö, ein französisches Blatt, nennt den General geradezu uns vivsnto provocation cle §uerre und schreibt im weiteren: Die einzige Frage, welche jetzt interessiert, ist die, ob der General Boulanger bleiben oder gehen wird. Die Anhänger des Kriegsministers sagen, es sei unpatriotisch, den General unter den heutigen Umständen anzugreifen. Die Gegner antworten, daß, wenn der Kriegsminister sich auf seine Amtsverrichtungen beschränkt und nicht über die Köpfe seiner Kollegen hinweg gefährliche Maßregeln ergriffen hätte, er unbehelligt geblieben wäre. Die Wahrheit ist, daß der General Boulanger zum Beispiel den Bau von Ba­racken an der Grenze beschlossen hat, ohne den Ministerrat davon in Kenntnis zu setzen, sodaß Herr Flourens, wenn Deutschland Er­klärung verlangte, thatsächlich antworten könnte, er wisse nichts, da er durch seinen Kollegen vom Kriege nicht benachrichtigt worden sei. Die Mitglieder der Regierung befürchten daher, General Boulanger könne aus eigener Macht­vollkommenheit Beschlüße fassen, welche Frankreich vor die Wahl stellen würden, entweder einer fremden Macht gegenüber Entschuldigungen anzubringen, oder aus seinem Rechte zu bestehen, nach Gutdünken zu handeln, was einen Krieg herbeiführen könnte. In einer der letzten Ministerberatungen wurden von dem General Boulanger Erklärungen über sein gefährliches Vor­gehen verlangt, auch forderten ihn seine Kollegen auf, künftig vorsich­tiger und zurückhaltender zu sein und sich mit ihnen zu beraten. In der Kammer glaubt man, 200 republikanische Abgeordnete, darunter auch Mitglieder der äußersten Linken, wo man Clömenceau gehorcht, seien entschlossen, den General Boulanger zu stürzen. Demnach gäbe es, wenn man die Rechte dazu nimmt, mindestens 320 Stimmen gegen ihn. Es handelt sich jetzt darum, den Boden zu finden, auf dem das Kabinett gestürzt werden könnte, da es nicht möglich ist, den Herrn Boulanger allein zu stürzen. Die Feststellung der Tagesordnung dürfte nach der Beendigung der Budgetdebatte eine günstige Gelegenheit bieten. In der That wird das Kabinett, welches über die wirtschaftliche Frage in zwei ungleiche Teile geteilt ist, einer neuen Vertagung des Gesetzes über die Kornzölle geneigt sein und verlangen, daß das neue Militärgesetz an die Spitze der Tagesordnung trete.

DerMg. Ztg." schreibt man von Berlin:Die Nachrichten über französische Kriegsrüstungen, die sich an der deutschen Grenze augenfällig bemerkbar machen, sind von einem großen Teil der freisinnigen Presse auf die leichte Achsel genommen und als Erzeugnisse der gouvernementalen Wahl­mache hingestellt worden, obgleich ihr Ursprungsort reichsländische Lokal­blätter gänzlich unverdächtig war. Inzwischen hat sich ergeben, daß von der Pariser Presse zwar immer neue harmlose Erklärungsgründe erfunden werden müssen. Es wird uns wiederholt bestimmt versichert, daß man sowohl in den leitenden militärischen Kreisen als auch im Auswärtigen Amt den Vorgängern an der Grenze die ernsteste Aufmerksamkeit widmet und nicht an dem Ernst der Lage zweifelt. Es ist von Erklärungen die Rede gewesen, welche die deutsche Regierung von der französischen fordern soll, aber das könnte leicht der Anfang kriegerischer Verwicklungen werden, weshalb, da man eben den Frieden will und nicht den Krieg, ein solcher Schritt erst dann ratsam ist, wenn er als das äußerste Mittel erscheint, um den Franzosen unsere Ent­schlossenheit und die Verantwortung, welche die dortige Kriegspartei trägt,

Jeu illeton.

Die Brillanten des Stndente».

Von Kritz ZSrentano.

(Fortsetzung.)

Aber merkwürdig; während sich sonst Onkel Kesselbach immer hatte breitschlagen lasten, diesmal schien er unerbittlich, denn trotzdem der besagte Brief von ihnen be­reits in dritter, vermehrter und verbesserter Auflage abgeschickt worden war, so war doch bis jetzt keine Antwort darauf erfolgt und sie saßen seit Wochen so recht gründ­lich auf dem Trockenen waren, um in der Burschensprache zu reden,vollständig auf dem Hund."

Und es ist gerade kein Vergnügen, diesesauf dem Hund sein" welches, wie das Wörterbuch des Studenten es sinnig auslegt, das vollständige Stranden des Geldschiffes bedeutet. Wenn die angebundenen Bären täglich lauter heulen, die Manichäer energischer treten, nirgends mehr eine Pump zu riskieren ist und selbst der Stiefelfuchs bereits die silberne Taschenuhr in die Schwimmanstalt getragen hat, um dm geliebten Bruder noch auf einm Tag über Wasser zu halten das fftPech".

Auf diesem Höhepunkte der Ebbe aber befanden sich Fuchs und Hahn an dem Morgen, von welchem ich obm sprach, und am meisten Kummer bereitete ihnm ihr Hausphilister, Herr Nickelberger, der sich zwar des schönen Vornamens Gottlieb er­freute, allein weder Gott liebte, noch von ihm wieder geliebt werden konnte, da er ein widerlicher, schäbiger Filz war, der sich hauptsächlich vom Zimmervermieten er­nährte und daneben einen Kramladm betrieb, in welchem alles Mögliche, nur kein richtiges Gewicht und keine Ehrlichkeit zu finden war.

Die Studiosen hatten ihm, seiner Geschicklichkeit wegen, die höchsten Mietm herauHupresten dm RammZimmer-Rinaldini" gegeben eine Titulatur, die unge­fähr dm Grad der Achtung andeuten mag, in welcher er bei der akademischen Jugend stand.

Aber Eines hatte er doch, was wirklich vielfach verehrt wurde eine sehr schöne Tochter, frisch, lieb, herzig, kurz das gerade Gegenteil ihres vertrockneten Vaters.

Ich könnte hier eine lange Liebes-Episode einflechten und erzählen, wie es nach und nach gekommen, daß Elise, so hieß das Mädchen, und Hahn sich liebgewannen allein es war doch immer wieder die alte Geschichte, welche ewig neu bleibt, wenn auch den Beiden nicht gerade das Herz darüber brach.

Im Gegenteil, sie spannen gar rosige Träume für die Zukunft und wirklich hatte die Liebe zu dem Mädchen auf den Studenten einen merklich günstigen Einfluß ausgeübt. Er war in der letzteren Zeit recht solide geworden und wäre nur nicht so viel Altes gewesen, was ihn drückte, das Neue hätte ihm sicher keinen Kummer mehr gemacht. Aber

Das ist der Fluch der bösen That,

Daß sie fortzeugend Böses muß gebäre».

Während der tolle Fuchs in seinem liebenswürdigen Leichtsinn fortlebte, war ihm gerade jetzt ihre Geldnot doppelt unangenehm, da sie seit drei Monaten dem altm Nickelberger keine Miete bezahlt und außerdem noch Verschiedenes bei ihm ge­borgt hatten. Hahn seinerseits hatte Alles aufgeboten, den alten Hausdrachen zu be­sänftigen ja hatte sich sogar zu kleinen schriftlichen Gefälligkeitsarbeiten für ihn hergegeben; allein, was er nach dieser Richtung hin gut machte, das verdarb Fuchs wieder, der den Alten, den er nicht ausstehm konnte, durch seine satirischen Bemerk­ungen immer wieder in Hämisch brachte.

Auch an diesem Morgen saß er wieder über einer ihm sehr peinlichen Arbeit, die ihm nur das Bild eines lieben Gesichtchens versüßte, welches von Zeit zu Zeit vor seinem geistigen Auge austauchte, ihn zur Ausdauer und Geduld ermahnend.

Es ist zum Verzweifeln, rief er aus, nun rechne ich die dumme Geschichte schon zum dritten Male und immer fehlen mir zwei Groschen. Ist das nicht zum Rasendwerden?

Unsinn! antwortete ziemlich phlegmatisch Fuchs. Mir fehlen mindestens 5tv Thaler und ich verspüre durchaus keine Lust, rasend zu werden.