in der Arbeiterbevölkerung herrschenden Not erscheint diese Hitfsgaben der Majestäten sehr dankenswert und es wäre zu wünschen, daß dieses hochherzige Vorgehen des Kaiserpaares in bürgerlichen Kreisen Nachahmung fände.

Desterreich-Ungsrn.

Wien, 8. März. Der Statthalter richtete einen Erlaß an den Bürgermeister, worin als wünschens­wert bezeichnet wird, fortan die Brodverteilung für Arbeitslose nur noch durch die offiziellen Organe vor­nehmen zu lassen. Im Landtage forderte der Bürger­meister energisch die Regierung auf, Arbeit zu schaffen; dies sei nicht Aufgabe der Gemeinde, sondern Pflicht des Staates. Der Statthalter detaillierte die Arbeiten, die demnächst in Angriff genommen werden sollen und nahm die Regierung in Schutz gegen den Borwurf der Verzögerung.

Wien, 9. März. Die Polizei verbot die Brot­verteilungen an Arbeitslose in der bisherigen Form; die Verteilung darf von heute ab nur durch städ­tische Amtsorgane stattfinden. Man befürchtet heute große Ansammlungen.

Italien.

Rom, 7. März. Sehr bemerkt wird hier eine Aeußerung r csMoniteur de Rome", daß der Papst nicht mehr die ehemalige weltliche Herrschaft anstrebe,

sondern nur das Wiederaufleben einer den verän­derten Zeitverhältnissen entsprechend gestalteten Sou- veränetät wünsche. Man glaubt, der Papst wolle durch diese Aeußerung erfahren, wie sich die kirchliche Welt zu der Idee stelle.

Rom, 7. März. 300 Gefangene der Lipari­schen Inseln haben revoltiert. Nach heftigem Kampfe wurden sie indeß von den Truppen niedergeschlagen. Es blieben 5 Tote, 72 Verwundete.

Rom, 8. März. Der König verlieh dem deutschen Staatssekretär Frhrn. v. Marschall den Großkordon des heiligen Mauritius- und Lazarusordens.

Rußland.

Libau, 9. März. Im hiesigen Hafen werden Vorbereitungen für den festlichen Empfang eines amerikanischen Dampfers getroffen, der mit einer Getreidespende für die Notleidenden in den nächsten Tagen eintrifft.

Griechenland.

Aus Athen wird nachgerade aus privaten Quellen bekannt, daß die Tumultscenen, welche dort aus An­laß der Entlassung des Ministeriums Delyannis durch den König Georg stattgesundcn haben, weil erheblicher waren, als man bisher annahm. Eine tausendköpfige Menge zog vor das Palais und rief:Nieder mit dem König!" und erst das Dazwischensprengen von

Kavallerie konnte Luft schaffen. Heute nimmt man an, daß die Energie des Königs doch die Oberhand behalten wird.

Kleiuere Mitteilungen.

Aus W ürttemb erg, 8 Marz. Ein ans Frcudcn- stadt gebürtiger Seminarist des theologischen Semi­nars in Blaubeuren erschoß sich in einem Gasthof in Ulm. Derselbe soll von entschieden krankhafter Gemütsanlage gewesen sein.

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Der Stadtauilage unserer heutigen Num­mer liegt eine Probenummer des Praktischen Wochen­blattes für alle HausfrauenFürs Haus" bei, welche wir der Beachtung aller Hausfrauen nach­drücklich empfehlen.

Hiezu das Unterhaltungsblatt Nr. 11.

Verantwortlicher Redakteur 2 ieinwandel iu Nagold. Druck und Verlag der W. W. Zais c r' s ch eBachdruckerei.

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Montag den 14. d. M. zum Aufstreich:

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2) Am Donnerstag, 17. März, im Distrikt Badwald Abt. Hinterer Eisberg (durchweg rotlannen):

200 Stück über 13 Mtr., 180 St. 1013 Mtr., 160 St. Hopfenstan­gen 810 Mtr. lang. Zusammenkunft nachm. 2 Uhr beim Bad Röthenbach.

Gemeinderat.

Stadtgemeinde Nagold.

Das Deckreis

ist womöglich zerlegt bis zur Verwendung an einem trockenen aber lustigen Platz aufzubcwahren.

Nagold.

Vergebung von Zimmer-Arbeiten.

Die Zimmerarbeiten zu einem Netwau werden am

Montag den 14. d. M., mittags 3 Uhr,

bei I. Stahl zumDeutschen Kaiser" im Sudmisfionswcg vergeben, und sind Pläne und Ueberschlag bei dem Unterzeichneten cinzusehcn.

Chr. Schuster, Werkmeister.

Nagold.

Es ist eine

Wagenlaterne gefunden

worden.

Eigentumsansprüche find binnen 8 Tagen geltend zu machen und zu er­weisen.

Den l l. März 1892.

Stadtschultheißenamt.

B r o d b e ck.

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Ein mitten in der Stadt, vor vier Jahren neu erbautes Wohnhaus, wei­ches vermöge seiner günstigen Lage und Einrichtung sich zu jedem Geschäft eig­net, wird im ganzen oder in drei Tei­len sogleich dem Verkant anSgcsetzt; von wem? sagt die Red.

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Den 10. März 1892.

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Vorstand Brenner.

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