sucht man sie auf Schleichwegen wenigstens in eine teilweise Hörigkeit zurückzuführen.

Verfolgung der Deutschen in Rußland. Zu der Verfolgung der lutherischen Pastoren im baltischen Gebiete tritt nun die Verfolgung der lu­therischen, zumeist von den Pastoren verfaßten Er- bauungsbüchcr. Unlängst wurde in Revaler Buch­handlungen eine esthnische Predigtsammlung von Pastor Edcrberg angeblich wegen darin enthaltener anzüglicher Schriftstellen gegen die Orthodoxie und den Zaren beschlagnahmt, und man will mit Bestimmtheit wissen, daß noch mehrere andere esthnische lutherische Er­bauungsschriften ans fast demselben Anlaß dasselbe Schicksal teilen werden. Selbst das esthnische lutherische Kirchengcsangbuch, das vor Jahrhunderten von den deutschen Pastoren aus dem Deutschen übersetzt worden, wird jetzt beanstandet. Das Gesangbuch soll Sätze, Stellen anfweisen, die zubaltisch" seien und welche das russische patriotische Gefühl und die Würde des esthnischcn Volkes nicht vertrage. Bei der nächsten Auflage des Gesangbuches soll die Zensur die Lieder, in welchen beanstandete Stellen Vorkommen, zu strei­chen haben.

Griechenland.

Athen, 2. Febr. Prinz Georg ist an der In­fluenza erkrankt.

Türkei.

Safia, 30. Jan. Ein Komplott gegen den Fürsten wurde entdeckt. Zahlreiche Proklamationen an die Armee forderten zur Berjagung Ferdinands und Stambulows aus. Letzterer soll Vorbereitungen zur Mobilisierung der Nationalmiliz ungeordnet haben.

Afrika.

Schulen in Kamerun. Von der Regierung in Kamerun sind bisher zwei Schulen eingerichtet. Die eine, aus vier Klassen bestehende, in Bonamandone, die andere, ans zwei Klassen, in Bonebala, weiche zusammen von etwa 90 Schülern besucht werden. Wie Herr Lehrer Betz in der soeben erschienenen Nr. 3 desDeutschen Kolonialblattes" ausführlicher berichtet, macht die Jugend unserer schwarzen Mit­bürger recht erfreuliche Fortschritte. Die Kinder

lernen biblische Geschichte, Lesen und Schreiben Mischungs- und Prozentrechnungen, im Deutschen Konjugationen und Verwandeln der Zeiten. Auch mag es recht heimatlich klingen, aus dem Munde der schwarzen Jugend unsere bekannten Lieder:Ich Hab mich ergeben",Heil Kaiser Wilhelm",Im Wald und aus der Haide" und Aehnliches zwei- und drei­stimmig singen zu hören. In den unteren Klassen ist der Unterricht deshalb schwierig, weil die Kinder nur Dualla verstehen und ein Dolmetscher nicht im­mer zur Verfügung stand. Was die Schülerzahl anbetrifft, so wird dieselbe nach Aussage der Einge­borenen rasch zunchmen, sobald der Overlehr. Chri­staller von seinem Urlaub wieder nach Kamerun zu­rückgekehrt sein wird.

Kleinere Mittrilnugen.

Interessanter Prozeß. In Gwgau stand um 20. Januar der Bahnarbeitcr Schwabe unter der Anklage, seine Ehefrau auf deren ausdrückliches und ernstes Verlangen getötet zu haben, vor dem Land­gericht. Nachdem Schwabe mit seiner Frau 42 Jahre in guter Ehe gelebt hatte, erlitt die Frau im Sept. v. Js. einen Schlaganfall und mußte das Bett hüten. Da sie große Schmerzen harte und ihr Zustand aussichtslos war, bat sie ihren Mann, daß er sie töten solle. Schwabe ergriff einen Stiefelknecht und versetzte damit seiner Frau einen derartigen Schlag aus den Kopf, daß der Tod sofort eintrat. Das Urteil des Gerichtshofes lautete aus fünf Jahre Gefängnis.

Epinal, 3. Febr. Vei der Ueberfahrt über die Mosel ertranken gestern 6 Personen.

Ein Gefecht zwischen einer türkischen Räuber­bande und bulgarischer Gendarmerie, die von Bauern unterstützt war, hat bei Burgas aus bulgarischem Gebiete, wohin die Banditen übergetreten waren, stattgefunden. Der Führer der Spitzbuben, aus wel­chen von den türkischen Behörden ein hoher Preis gesetzt worden, sowie zwei Land! ente wurden erschos­sen, außerdem sind noch zwei Räuber gefangen. Die fliegenden türkischen Militärkolonnen haben cs nun doch wenigstens so weit gebracht, daß die Hauptpost- siraßcn der Provinz Adrianopel wieder einigermaßen sicher sind. Irgend einen bekannten Ränberches zu

fangen, ist freilich ihnen nicht gelungen, da die Ban­diten von der Landbevölkerung offen unterstützt werden.

Die Verteidiger des schönen Geschlechts. Unter diesem Titel ist Buenos-Ayres eineLiga" ge­gründet worden, die einen sehr ritterlichen Zweck verfolgt. Nach den Statuten verpflichteten sich die Mitglieder des Bundes, Alles zu verhindern, wo­durch auf öffentlichen Wegen in Ausflugsorten, im Theater u. s. w. die den Frauen gebührende Ach­tung verletzt wird. Auch mit dem Duell will man gründlich räumen, weil es den öffentlichen Anstand beleidigt. Die vor ungefähr zwei Monaten von drei jungen Leuten gegründete Gesellschaft soll bereits 200 Mitglieder zählen.

Handel und Berkehr.

(Neue An leben.) Nach den nutz vorliegenden Pro­spekten wird eine Zvch Rcichsanleibe im Betrag vo» 16.) Mill. und eine 3vjg tonsolid. Preußische Anleihe im Belrag von 180 Mill begeben. Der Zeichsuungslermiu ist der 9. Febr., der Kurs je 83,60.

Konkurseröffnungen. Johann Pfitzer. Bäcker und Wirt in Bühlertbann. - Jakob Friedrich Li st-(drü­ben müller, Bauer in Pfullingen.

Augsburg, 1. Febr. Serieuziehuug der Augsburger Siebcnguldcnlose. Gezogene Serie» r>63 592 721 739 1ng2 t092 1125 1226 1285 1283 1307 1476 l(>!4 !648 16 .0 1699 1711 1925 2144 2 ,73.

Husten und Catarrhe bei Kindern erfordern sofortige Ab- I-I Hilfe. Deshalb gebe man dcuseibeu ungesäumt Fay's I > ächte Sodcner Minera l - P a sti l l c n. In kürzester erfolgt Besserung. Bei schon vernachlässigtem Husten, nicht minder während Hnstenepidemicn und Grippe ver­abreiche man sie, in heißer Milch aufgelöst, den Kindern. Der Erfolg ist ein so vollkommener und rascher, wie ihn kein an­deres gleichartiges .Hustenmittel nur annähernd zu bieten im Stande ist. Fay's ächte Sod.mcr Mineral-Pastillen erhält man in Nagold bei H Lang, Canditor, ä 85

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Hiezu das Unterhaltungsblatt Nr. 6.

Verantwortlicher Nedaktenr Stein man del in Nagold. Druck und Verlag der G W. Jaiscr'schen Bnchdrnckerei,

Revier Pfalzgrascnweiler.

Brennholz- L Aeis- Jerkauf.

Am Dieu.stag den 16. Febr., vorm. 10 Uhr,

auf dem Rathause in Pfalzgrafenweiler aus den Durchforstungen: Glaswiese Jmmenbrunnen, Schnackenloch, Sauriß, Klosterwäldle, Stutzhalde, Eselsweg, Härenwirse, Weilerbühl, Holländerweg, Bergries, Sauwasen, Brand, unteres Finstergrüble, Stuzweg und Sommer­seite :

Rm. 2 buch. Scheiter, 76 dto. Prü­gel, 12 dto. Anbruch, 3 erleue An­bruch, 651 Nadelholzprügel, 30 dto. Anbruch, 161 buch, und 323 tannene Reisprügel, 135 Rm. nicht ausge­prügeltes und 620 Rm. ausgeprü-

_

Nagold.

Für die 48 Jahre alte Katharine Kapp wird ein

Kosthaus gesucht.

Dieselbe ist fleißig und zu Oekonomie- arbeiten unter einiger Aufsicht noch brauchbar. Nähere Auskunft erteilt die _ Ortsarmenpfl ege.

R o h r d o r f.

Stangen-Verkauf.

Am Montag den 8. Febr. d. I. kommen aus hiesigem Gemeindewald zum Verkauf:

540 St. Derbstangen, 10 bis über 13 Meter lang, 950 St. Hopfen­stangen I. und II. Klasse, von 7 bis über 9 Meter lang. 380 Reis­stangen , von 5 bis über 7 Meter lang, durchweg rottannene. Zusammenkunft mittags 1 Uhr beim Rathause. Schultheißenamt.

MmMtche- MM PvivAt-BeLmMtM-rchrmgem.

! Lehrlings-Prüfung.

Am 1. Mai d. I. wird hier wieder eine freiwillige Lehrlingsprüsung mit Ueberweisuug von Diplomen in bisher üblicher Weise abgehalten werden, wo­bei sich Lehrlinge, nnter Umständen auch an Jahren Vorgerücktere, über das in der Schule wie im Gewerbe Erlernte ausweisen Eltern und Lehrmeister werden auf diese Prüfung, durch deren Erstehung sich junge Leute fürs spä­tere Leben empfehlen, aufmerksam gemacht. Die Anmeldung hiezu findet bis spätestens 1. April bei dem Unterzeichneten statt. Bemerkt wird, daß auch aus­wärtige Lehrlinge zur Prüfung zugelaffen werden. Zn weiterer Auskunft ist gerne bereit der Vorstand des Gewerbcschulrats:

N a g o l d, 5. Febr. 1892. Stadlpfarrcr Dieterle.

Sonntagsschule Nagold.

Da es in letzter Zeit öfters vorgekommen ist, daß sonntagsschulpflicktige Söhne oder Töchter, die von auswärts hiehergezogen sind, die Sonntagsschule nicht gleich von Anfang an besucht, sondern auf eine Aufforderung dazu ge­wartet haben, so wird hiemit darauf hingewiesen, daß solche Versäumnisse wie andere unerlaubte Schulversämnniffe behandelt werden. Es werden hierauf namentlich auch Eltern, Lchrherren und Dienstherrschaften solcher sonntags­schulpflichtigen aufmerksam gemacht.

Nagold, 5. Febr. 1892. Namens der Ortsschulbehörde:

der Ortsschulaufscher Dieterle.

Stadtgemeinde Nagold.

Für die hiesige Feuerwehr sollen nachstehende Gegenstände an hiesige Handwerksleute vergeben werden:

1 Gurte für den Kommandanten, 11 lederne Gurttaschen, 3 größere Le­dertaschen für Vertrauensmänner, 12 Spitzhämmer samt Ledertaschen. 20 Holzhämmer, 20 Schlingen mit roten Streifen, Carabinerhacken und Ringen, 6 Steigerseile mit roten Streifen, Carabinerhacken und Ringen, 25 Stück 11 sm. breite Gurten ohne Beschlag.

Offerte wollen bis

Dienstag den 9. Febr., mittags 12 Uhr,

an den Unterzeichneten abgegeben werden, woselbst nähere Auskunft erteilt wird. Den 5. Februar 1892. Stadtbauamt: Koch.

fertigt seliöii unä billig <lie 6. lV. ^LMI^edo klledlllMtzl'bj

Stadtgemeinde Nagold.

Stamncholz-Werkauf.

° Im Distrikt L Z Bühl Abt. Wäsle (Ti ! Stadtackcr und aus Abt. Leonhardtsberg kommen am Dienstag den 9. Febr. Heuer zum letztenmal einzeln zurVerflcigerung:

a) eine Eiche 3,5 Meter lang, mit 0.24 Fm;

b) Nadelholz: 20 Stück rottannenes und 18 Stück forchenes Langholz I. bis IV. Klaffe, 10 Stück rottanne­nes und 17 Stück forchenes Säqholz I. bis III. Klasse.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der alten Heerstraße am vordern Eck des Schlags Wäsle bei den Mötz- inger Hopfengärten.

Auszüge wären sofort zu bestellen bei der Stadtförsterei.

Schönbronn.

701 » Mark

Pfleggeld sind bei Unterzeichnetem ge­gen gesetzliche Sicherheit in zwei Posten (500 und 290 auszuleihen.

Pfleger Georg Herr.

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Niederlage bei Bach in Wildberg.