Unterschätzt. Der ebenso reiche wie geizige Hosbauer W. vom Dobelhofe (Hessen) hatte seit acht Tagen ein halbes Dutzend Taglöhner zum Kartoffel- ausnehmen beschäftigt, wobei er sich über einen der­selben, einen armen Schneider, immer ärgerte, weil derselbe so schwach war, daß er kaum einen leichten Kartoffelsack tragen konnte. Beim Lohnauszahlen wollte er ihm deshalb einen Abzug machen und als der arme Teufel sich das nicht gefallen lassen wollte, sagte der Dobelbauer zornig:Ihr verdient gar nichts, könnt ja keinen Sack tragen. Ihr könnt die ganze Fuhre draußen geschenkt haben, wenn ihr sie in euren Keller tragen könnt, und ich behalte dafür die 9 wo ihr die Woche verdient habt."An­genommen", rief der Schneider und brachte wirklich mit Ausbietung aller Kräfte es fertig, die 16 Säcke heim zu tragen. Was der Dobelbauer für ein (Be­sicht gemacht, als er die 64 ^ werte Fuhre für 9 c/iL hergeben mußte, kann man sich denken.

' Die Bibel ist jetzt in die 239. Sprache über­setzt durch einen Neger, der als Sklave einen Bru­der des frühern Präsidenten der Südstaaten, Jef- serfpn Davis gehörte, nämlich in die Sheetsmasprache. Dieselbe hat viele Wörter mit der Zulusprache ge­meinsam und wird in einem bedeutenden Teil Afri­kas gesprochen. Der Schwarze hatte die Fiskuni- versität besucht und ist dann Geistlicher geworden.

Nette Zustände so schreibt dasKl. I." scheinen sich in der Stadt Neiffe entwickeln zu wol­len. Vor Kurzem beschloß der dortige Gastwirts- Verein, 5 Mark Belohnung au Jeden zu zahlen, der einen ohne Konzession mit Spirituosen handelnden Kaufmann anzeigt. Bei der Behörde sind bereits 16 Anzeigen cinqelaufen. Nunmehr haben die Neisser Kaufleute den Entschluß gefaßt, in gleicher Weise gegen diejenigen Gastwirte vorzugehen, welche die Polizeistunde überschreiten oder Hazardspiele dulden. Und die Fleischerinnung hat drittens beschlossen, gegen diejenigen Gastwirte vorzugehen, welche außer dem Hause Wurst verkaufen! Für Leute, welche aus Beruf, Neigung oder Scheinheiligkeit sich mit Denun­ziation befassen, würde sich also dort einschönes" Feld für ihre Thütigkeit bieten!

Millionärsgattin und Taglöhner. Die N.-A. Staatszeitung" berichtet aus San Franzisko vom 8. Oktober: Vor vier Wochen verschwand aus Geronimo in Maria County die junge und schöne Frau des sehr reichen Josef Maillard. Man glaubte zuerst, die Verschwundene sei ermordet worden oder verunglückt, bis es sich ergab, daß Frau Maillard

mit W. Ingram, der als Taglöhner auf dem Mail- lard'schen Besitztum gearbeitet hatte, durchgegangen war! Heute traf hier die positive Nachricht ein, daß die junge Frau ihrem Galan nach einem kleinen Dorfe gefolgt ist, wo meist nur Holzfäller Hausen und wo die früher im größten Luxus lebende Frau mit Ingram eine enge Holzhütte bewohnt. Ingram ist dazu noch ein feiger Mensch, denn als er hörte, daß ihm Maillard, der Gatte der entführten Frau, auf den Fersen war, ergriff er die Flucht und ließ seine Liebe im Stich. Maillard hat natürlich eine Scheidungsklage anhängig gemacht. Seine aristo­kratischen Verwandten sind über den Skandal ganz außer sich.

In San Michele in der Nähe von Ravenna ist es am vorigen Sonntag bei einem Volksfest zu Streitigkeiten zwischen Sozialisten und Monarchisten gekommen, wobei durch Revolverschüsse und Messer­stiche vier Personen getötet und sechs verwundet worden sind.

Handel und Berkehr.

R o t te» bürg, 3I.Okt. In den Hopfenprcisen ist hier seit cininen Tagen eine namhafte Steigerung eingetreten. Die Preise haben sich dis zu 12» und 125 per Ztr. auf- geschwungen. Der Vorteil kommt aber weniger den Produ­zenten zu gut, welche schon beinahe alles abgesetzt haben, als den Spekulanten, welche jetzt gute Geschäfte machen.

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Unter der Kalender-Literatur hat sich der im vorigen Jahre zum ersten Male erschienene illustriert« Wöris» hofener Kneipp-Kaleuder ritsch einen hervorragenden Platz erobert. Soeben wurde der zweite Jahrgang dieses schon durch die Person seines Herausgebers sehr beachtens­werten Kalenders (Kempten, Verlag drr Jos. Köiel'iche» Buch­handlung. Preis broch. 50 -?>, incl. Porto 6 4) ansgegeben. Derselbe reiht sich seinem Inhalte nach würdig seinem Vor­gänger an. Ganz hervorragendes Interesse beawvrucht der darin enthaltene Aufsatz des Herrn Pfarrers Kneipp über die vier Jahreszeiten und deren Einfluß auf die Gesundheit des Menschen. Eine einzige der darin angegebenen Veihal'ungs- maßregcln, zur richtigen Zeit angewendel und befolgt, wiegt tausendfach die geringe Auslage für Anschaffung des Kalenders auf. Außer den Beiträgen des Herrn Pfarrers Kncivp enthält der Kalender noch verschiedene andere, durchwegs Original- Artikel von Aerztcn der Kneipp'schen Richtung.

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