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Das Sonderbarste liegt aber in ihrer Kenntnis von englischen, französischen und italienischen Sätzen. Sie erzählt häufig von Nymphenburg; sie kannte offenbar D r. Gudden und redet vom ertrunkenen König. Aber noch mehr, sie scheint einen gewissen ultramontanen Geist, lichen gekannt zu haben und berichtet über ein englisches Mädchenin. stitut in München. Daß sie einst in sehr hohen Kreisen sich bewegte, hält man hier für wahrscheinlich. Als der König gestorben sei, habe der Vater, ein Offizier, die Mutter mit dem Säbel geschlagen und ihnen die schönen Kleider ausgezogen. Er sei dann nicht mehr gekommen, lieber ihren Tran«. Port in die Schweiz aus München, wo sie offenbar sich früher aufhielt, weiß sie wenig. Nur Lindau und der Bodensee tauchen in der Erzählung auf; sie sollte nach Genf zu einer Verwandten. Die Polizei in München ist unter« richtet.
— Aus der Londoner Gesellschaft. Merkwürdige Dinge werden aus der vornehmen Welt in England berichtet. Die junge, reizende Frau des berühmten Londoner Frauenarztes Dr. Walter Marihew erhielt von ihrem Gatten zu Weihnachten 1885 eine prachtvolle Equipage mit einem 52jährigen, auffallend häßlichen, schnapsnasigen Kutscher Namens Harding. Die Frau fuhr sehr häufig zu ihren Ellern aufs Land und kehrte erst am Spätabend heim. Am 16. August war Mrs. Warihew abermals, wie sie vorgab, zu ihren Eltern gefahren und ihr Gatte blieb sprachlos vor Entsetzen, als in seiner Ordinationsstunde die Schwiegermutter erschien und ihm bittere Vorwürfe machte, daß Wochen und Monate vergehen, ohne daß sie das Kind zu sehen bekomme. Als Mrs. Marihew, wie gewohnt, um die Mitternachts, stunde heimkehrte, trat ihr ihr Gatte entgegen und fragte sie, wo sie gewesen. Ohne die mindeste Verlegenheit zu äußern, sagte die Frau Doktorin: „Bei dem einzigen Manne, den ich liebe." — „So gehe wieder zu ihm!" schrie der Doktor. — „Mit Vergnügen!" erwiderte die Dame und verließ das Haus.
Dr. Marihew reichte die Scheidungsklage ein, und bei der Verhandlung am 12. November weinte der junge Gelehrte bittere Thränen, als er das Ge. ständnis seiner Frau hörte, daß ihr Geliebter der Kutscher Harding sei. Mr» Gypson, der Vater der jungen Frau, tritt vor und ruft seiner Tochter zu: „Ich stehe mit Leib und Leben aus der Seite Deines Mannes, und wenn Du den alten trunkenen Kutscher heiraten willst, lasse ich Dich ins Irrenhaus sperren!" „Falls Du die Macht dazu hättest!" ruft die Frau Doctorin. Der Richter spricht die Scheidung aus; Mrs. Marihew eilt auf den im Ge» richtssaal anwesenden Liebhaber zu und verläßt an seinem Arme das Haus.
— Hinc Erleichterung keim Einkauf von Weiyuachtsgaöen bietet auch in diesem Jahre wieder durch einen sehr geschmackvoll ausgestatteten Weihnachts-Katalog die Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oscar Schneider in Leipzig. Die Tendenz der Anstalt weist schon darauf hin, daß die in derselben verkäuflichen Spiele» Unterhaltung- - Hegenstände, Apparate, Beschäftigung--Utensilien, Bilderbücher, Augcndschriftcn u. s. w. für Kinder und die reifere Jugend neben der Unterhaltung den Zweck der Belehrung und Uebung verfolgen und darum das dauernde Interesse derselben in höherem Grade erwecken und mehr fesseln als die vielen, meist geistlosen Spiele, welche allgemein feilgehalten werden. Es wird in der Erziehung durch Anschaffung von Gegenständen zu Festgeschenken viel gesündigt, denn die meisten Käufer lassen sich durch die äußere Ausstattung eines solchen häufig bestechen, ohne den Inhalt genau zu prüfen. Der genannte Katalog ist wohlgeordnet und verpflichtet den Empfänger zu nichts; er wird auf Verlangen an jeden Interessenten gratis gesandt und. empfehlen wir die baldigste Bestellung eines solchen hierdurch nochmals, da das Aussuchen von passenden Weihnachtsgeschenken dadurch mindestens sehr erleichtert wird.
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Freitag, den 31. Dez. 1886, vormittags 10'/r Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hier- selbst, oberer Rathaussaal, bestimmt.
Calw, den 7. Dezbr. 1886.
Keller, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
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