Nagold. Bekanntmachung.
Im Stalle des Bauern Conrad Waidelich in Fünsbronn ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Den 25. Februar 189 l.
K. Oberamt. Amtm. Marquart.
Nagold. Bekanntmachung.
Im Stalle des Farrenhalters Michael Zeller in Ettmannsweiler ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Den 25. Februar 189l.
K. Obcramt. Amtm. Marquart.
Calw.
Markt-Konzession.
Die Stadtgcmeinde Calw sucht darum nach, die im Jahre 1883 auf die Dauer von fünf Jahren gestatteten Pferde-, Rindvieh- und Schweinemärkte je am zweiten Mittwoch der Monate April und August auf unbestimmte Zeit fortsetzen zu dürfen.
Dieses Gesuch wird mit der Aufforderung veröffentlicht, etwaige Einwendungen gegen die Gewährung desselben binnen der Frist von 10 Tagen
bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen.
Calw, den 25. Februar 189!.
K. Oberamt. Supper.
Die erledigte Rcallehrstelle am Reallyceum in Calw wurde dem Hilfslehrer Dangel in Ravensburg unter gleichzeitiger Verleihung des Titels eines Oberreallchrers, die in Alpirsbach dem Reallehrer Bänder in Freuvenstadt übertragen.
Zu der diesjährigen niederen Justizdienstprüfung sind u. a. für zulassungSfühig erkannt worden: Emil Grimm von Horb; Gortlieb Guoth von Effringen; Gottlob Friedr. Killinger von Rohrdorf; Georg Ritter von Stammheim; Karl Wann er von Herrcnberg.
Tages-Weuigkeiten.
Deutsches Weich.
Nagold, 22. Feb. (Einges.) Im Laufe der letzten Woche fand auf dem hiesigen Rathause die Verhandlung über die Feststellung der Entschädigungssumme für diejenigen Grundstücke statt, bezüglich deren zum Zwecke des Bahnbaues von Nagold nach Altensteig das Enteignungsverfahren beantragt war. Die schon im Juni v. I. durch einen Beamten der Eisenbahndirektion, welcher als Grunderwerbungskommissär hieher gesandt worden war, geführten Verhandlungen mit mehreren Grundeigentümern waren resultatlos verlaufen, indem die Betreffenden, offenbar zu geschraubten Forderungen aufgestachelt, ihre in Frage kommenden Grundstücke weit über den wahren Wert hinaus taxierten und demgemäß Forderungen stellten, welche die Staatsbehörde unmöglich annehmen konnte. Umsomehr war man auf den Ausgang des Entcig- nungsverfahrens gespannt, an welchen außer einem Kommissär der Eisenbahnverwaltung drei Sachverständige teilnahmen. Wie schon häufig, bewährte sich auch hier das Sprichwort von dem allzu straff gespannten Bogen. Denn die im vorigen Sommer hartnäckig auf ihren maßlosen Forderungen beharrenden Grundeigentümer erhielten jetzt ca. 25 Proz. weniger, (nicht 80 Proz., wie das Stuttgarter N. Tagbl. sich berichten ließ), als ihnen seitens der Eisenbahnverwaltung ursprünglich geboten war. Ob nun diese enteigneten Grundbesitzer von ihren seinerzeitigen guten Ratgebern für die Mindereinnahme entschädigt werden, bleibt abzuwarten; vorerst glaubt hier kein Mensch daran und selbstverständlich brauchen diejenigen, welche den Schaden haben, auch für den Spott nicht zu sorgen.
Mit dem Herannahen der Konfirmation tritt auch bei vielen Eltern, welche Söhne zu Konfirmanden haben, die Frage immer näher heran: Was meinst du, was soll aus diesem Knaben werden? Allenthalben hört man ja in dieser Hinsicht die Klageworte: Es ist alles übersetzt. — Sollte denn dieses in Wirklichkeit wahr sein? Es geht mit dieser Klage fast ebenso wie mit der Klage über die schlechten Zeiten. An beiden Klagen mag etwas Wahres sein; aber bei ruhiger Ueberlegung sieht die Sache immer noch nicht so schlimm aus, als man sie macht. Eines redet eben immer dem andern nach. — Was die Wahl eines Berufes für einen Knaben betrifft, so möchte ich vor allem den l. Eltern den Rat geben: Wollet mit eurem Sohne nur nicht zu hoch hinaus und suchet ihn womöglich nach eurem Stande und euren Mitteln unterzubringen. Es ist auch eine Klage unserer Zeit, die man vielfach zu hören bekommt: Die meisten Eltern wollen aus ihren Söhnen „Herren" machen. — Denke doch jeder daran: Ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last. Auch unsere sogen. „Herren" können vielfach davon erzählen, wie sie unter den Widerwärtigkeiten ihres Berufes und nicht selten unter dem Beruf widerwärtiger Vorgesetzten zu leiden und zn seufzen haben. Ein Gewerbsmann dagegen ist in gewissem Sinne vielmehr ein freier Mann, als ein solcher „Herr." Man spricht auch -oft von „einem glänzenden Elend." — Nun sehen wir uns um, wo sind in unserer Zeit die Gewerbe, bei denen noch etwas zu machen wäre? Denke nur, überall, wenn anders dein Lohn befähigt und besten Willens ist, sein Handwerk aus dem Grund tüchtig zu lernen und wenn es auch zugegeben werden muß, daß fast in allen Branchen es überzählig Leute giebt, so wird man auch zugeben müssen, daß die Zahl an tüchtigen Handwerksleuten nicht übergroß ist und zudem giebt es noch immerhin im Handwerk Berufsarten, die zwar der Mode, aber noch lange nicht der Fabrik verfallen sind; man denke an Schneider, Schuhmacher, Drechsler, Schreiner, Sattler, Metzger, Bäcker, Kupferschmiede, Buchdrucker, Gipser, Steinhauer rc. Wer in diesen Gewerbsarten ein rechter Meister seines Geschäftes wird, dem wird es gewiß an einem sicheren Auskommen später nicht fehlen. —r.
G Egenhausen, 25. Febr. Am gestrigen Feiertag hielt der Bezirksobstbauverein Nagold im Gasthaus z. „Lamm" hier eine Versammlung ab, welche von hiesigen und auswärtigen Freunden der Obstbaumzucht zahlreich besucht war. Nach einer kurzen Begrüßung der Versammelten seitens des Vercinsvorstandes, Herr Oberamtsbaumwart Bühler in Walddorf, teilte Herr Gärtner Raas von Nagold den Rechenschaftsbericht mit. Nach demselben ist der Stand der Bereinskasse gegenwärtig kein ungünstiger zu nennen. — In der sich an den Rechenschaftsbericht anschließenden Besprechung wurde angeregt, zur Hebung des Obstbaues passende Schriften über Obstbaumzucht zu beschaffen, welche den verschiedenen Baumwärtern des Bezirks zugestellt werden sollen zur Mitteilung an die Vereinsmitglieder in ihrer Umgebung. Auch eine Obstdörre soll auf Vereinskosten angeschafft werden. — Der zweite Gegenstand der Verhandlung war ein Vortrag von Herrn Stadtbaumwart Helberin Haiterbach über Obstbanmpflege. In einfacher, klarer und praktischer Weise besprach Herr Helber, was zu beachten sei bei der Auswahl junger Bäume, und des Standorts, Setzen derselben, Pflege des Stammes, der Krone, Düngung, Behandlung kranker Bäume u. s. w. Auch diesen Ausführungen schloß sich eine lebhafte Besprechung an. — Zum Schluß las Herr Oberamtsbaumwart Bühler einen sehr interessanten, leicht verständlichen Vortrag über Mostbereitung von H. Oekonomierat Stirm vor, welchem die ganze Ver
sammlung mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. Nachdem auch über diesen Vortrag die Anwesenden ihre Gedanken gegenseitig ausgetanscht hatten, schloß der Vorsitzende, Herr Oberamtsbaumwart Bühler die Versammlung, die den Anwesenden mancherlei Belehrung und Anregung zur Hebung und Pflege des Obstbaues, sowie zu nützlicher Verwendung des Obstes geboten hatte.
Italien.
Aus Rom wird gemeldet, daß Prinz Jerome Napoleon, alias Pion-Pion, ernstlich erkrankt sei. Man habe die Prinzessin Clothilde, die seit dem Jahr 1870 nicht in Rom gewesen ist, telegraphisch von der Erkrankung ihres Gatten benachrichtigt.
England.
London, 24. Febr. Der Vertreter des Bureau Reutter in Rom hatte eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Rudini, welcher erklärte, es sei seine vornehmlichste Ausgabe, die herzlichen Beziehungen Italiens zu England zu pflegen. Weder in Europa noch Afrika existiere eine Frage, welche beide Mächte trennen könnte. Italien werde eine friedliche und versöhnliche Politik verfolgen. Bezüglich Frankreichs strebe Rudini eine Beseitigung aller Mißverständnisse und Herbeiführung vollen Vertrauens an. Denn eine herzliche Freundschaft zwischen Frankreich und Italien sei eines der Elemente des europäischen Friedens.
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