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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

W 115

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier . (ohne Trägcrlobn) 80 4, in dem Bezirk 1 4,

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Samstag 4. B kt ob er.

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1880

Aer russische Zwieback.

Daß in Rußland lange nicht Alles Gold ist, was glänzt, ist eine bekannte Thatsache. So sollten ! die großen Manöver in Wolhynien die größten,

I welche in den letzten zwanzig Jahren in Europa

' überhaupt stattgefundeu haben, die glänzende Schlag-

i fertigkeit der Armeen des Zaren beweisen, aber die

> Dinge sind anders gekommen, es hat sich von Neuem herausgestellt, daß die Mängel, welche im letzten

! Tiirkenkriege sich in der russischen Armee zeigten,

. auch heute noch bestehen. Rußland hat keine be-

! sonnencn und gehorsamen Generale ünd es hat keine

ehrlichen Lieferanten. Dazu kommt als drittes Mo­ment die für die heutige Kriegführung ungemein wichtige Thatsache, daß das russische Transportwesen nicht genügt. Dem General Dragomirow gebührt das Verdienst, diese Mängel ehrlich aufgedeckt zu ^ haben, und da dieser General eins der beiden sich gcgenüberstehenden Korpskommandierte, ist er gewiß als Autorität anzusehen. Es ist schon lange be- ! kannt, daß die russischen Generale von zügellosem

> Ehrgeiz beseelt sind, daß Jeder sich für ein miiitä-

! risches Genie hält und darum die Befehle des

! Oberkommandos wenig oder gar nicht respektiert.

- Daher rühren die schweren russischen Niederlagen

im letzten Tiirkenkriege, daher kommt es, daß bei diesem Manöver die Generale oft mit sehr derben Worten zur strikten Befolgung der Ordres der Höchstkommandierenden angehalten werden mußten, und daß letztere oft gar nicht wußten, wo sich die einzelnen Truppenteile eigentlich befanden. Wenn dies Manöver ein Ernstfall gewesen wäre, so hätte jede gut geführte feindliche Armee die Russen völlig über den Haufen geworfen.

Im letzten Tiirkenkriege erhielten die Russen im ^ Lager vor Plewna lange Zeit ganz elendes Brot. Als die Sache gar zu arg wurde und untersucht werden sollte, war das große Mehlmagazin so freundlich niederzubrennen. Einmal kamen im rus- ! fischen Hauptquartier 100000 Paar Soldatenstiefeln ! an, u. als sie in Verwendung genommen wurden, hiel­ten sie gerade einen Tag. Die Sohlen waren von Pappe. Das waren die ärgsten Fälle unter den Lieferantenstückchen damals, und es ist seitdem von Petersburg aus wiederholt hoch und heilig beteuert, daß diese Betrügereien fortan unmöglich seien. Was sagt nun General Dragomirow über die letzten Ma­növer in dieser Beziehung? Das Futter für die Pferde war so schlecht, daß es die Tiere nicht fressen wollten, und der den Soldaten gelieferte Zwieback war voller Würmer. Das ist jetzt in Friedenszeiten geschehen, wo noch einigermaßen genau kontroliert ! wird; wie mögen im Ernstfälle die Dinge sich ge­stalten, wenn alles drunter und drüber geht? Die gute Verproviantierung von Mann und Tier ist gerade von ungeheurer Wichtigkeit im Feldzuge. In Rußland ist die Hauptsache dabei freilich, den Staat um ein paar hunderttausend Rubel zu beschwindeln. Hinterher ist niemand der schuldige Teil.

Daß eS mit dem russischen Bahnwesen jammer­voll bestellt ist, weiß Europa nicht erst seit der Ei­senbahn-Katastrophe von Borki, die fast den Zaren und seine ganze Familie das Leben gekostet. Seit­dem sollte eS aber entschieden besser geworden sein, und besonders ist im Westen des Reiches viel ge- arbeitet. Was sagt nun General Dragomirow? Das Transportwesen war so schlecht, daß ein Teil der Truppen nicht pünktlich seine Manöverstellungen -u erreichen vermochte. Und dieser Punkt ist bei

einem Kriege für Rußland von der weitgehendsten Bedeutung. Gerade weil das Reich sich aus einen so weiten Raum verteilt, muß die Verbindung wie am Schnürchen gehen. Welchen Zeitraum würde Rußland wohl gebrauchen, seine ganze Armee schlag­fertig hinzustellen, wenn es heute mobilisieren sollte? Nach den Erfahrungen dieses mustergiltigen Ma­növers würden Erscheinungen zu Tage treten, welche Europa ein Extra-Amüsement bereiten würden! Ruß­land hat eine gewaltige Armee, ausdauernde und unermüdliche Soldaten, energische Offiziere und Ge­nerale! Aber es fehlt der Gehorsam, welcher erst der stärksten Armee die rechte Wucht verleiht, und es fehlt auch die Uneigennützigkeit und Ehrlichkeit. Man spricht darum in Rußland nicht viel von den Mustermanövern und man hat auch allen Grund, zu schweigen.

Hages-UeuigkeiLen.

Deutsches Reich.

Wlä. Musterhafter Feld schütz. In Walddorf, das dank seinem Geistlichen und Schultheißen längst im Obstbau voransteht, hat sich die Einrichtung vortrefflich bewährt, daß: 1) wie in den Weinbergen des Unterlands die Eigentümer der Obstgärten selbst vor der Morgen- und nach der Abend-Gebetglocke ihre Gärten nicht betreten dürfen; 2) über Nacht und an Sonntagen dem Obsthüter abwechSlungsweise ein gleichfalls in Pflich­ten genommener Bürger beigegeben, und diese beide wieder abwechslungsweise von Gemeinderäten kon­troliert werden. Dieser rationelle Feldschutz hat die drei Vorteile: 1) daß Obstdiebstahl kaum vor­kommt; 2) daß jeder sein Obst die volle Reife erreichen lassen kann, was auch den Obstkäufern zugutkommt; 3) daß, weil das reife Obst leicht abfällt, die Bäume sehr geschont, und nicht wie anderwärts zahlreiche Zweige in Folge der früh­zeitigen Ernte mit abgeschlagen werden.

Die seit 11 Monaten in Tübingen er­scheinendeTübinger Zeitung", welche zuerst als unparteiisches" Organ, später als demokratisch un­abhängiges Blatt sich aufthat, kündigt heute an, daß sie mit dem morgigen Tag zu erscheinen aufhöre, wegen der zu schwachen Unterstützung durch das Publikum.

Stuttgart. Vom Volksfest. Der über­mäßige Verkehr während des diesmaligen Volksfestes hatte eine verhältnismäßig bedeutendere Zahl grö­ßerer und geringerer Unglücksfälle zur Folge, als dies früher der Fall war. Eine Frau aus Berg, welche am Sonntag a«S dem Gedränge auf dem Gittersteg als ohnmächtig inS Leuzesche Bad getra- gen wurde, hatte mehrere Rippen gebrochen und liegt schwer darnieder. Am Montag wurde ein dreijähriges Kind aus Cannstatt, welches ohne Be­gleitung ebenfalls in das Gedränge auf den Gitter­steg geraten war, buchstäblich zu Tode gedrückt. An dem gleichen Tage sind einer Frau in der Nähe der Haltestelle in Berg von der Pferdebahn beide Beine überfahren worden.

Stuttgart, 30. Sept. Wie wir erfahren, sind über die drei Volksfesttage auf der Stuttgarter Straßenbahn über 90000 Personen befördert und dafür etwa 12000 vereinnahmt worden.

Stuttgart, 1. Okt. Das Ende des Sozialisten­gesetzes wurde verflossene Nacht von der hiesigen sozialdemokratischen Partei bei Paul Weiß festlich

begangen. Der Saal war wie zu einer Freuden­feier mit Tannengrün, Laffallebüste in exotischen Pflanzen rc. geschmückt. Im Laufe des Abends sprachen Kloß und Dietz über die Entstehung des Sozialistengesetzes und seine Wirkungen auf die An­hänger der Partei, die Ausweisungen, die verbotenen Druckschriften, die geschloffenen Vereine, über Bis­marcks Sturz durch den 20. Februar rc. Wenige Minuten vor 12 Uhr erhielt Schriftsteller Stern das Wort, welcher dem Sozialistengesetze die Gedächtnis­rede hielt. Er nannte es das im Alter von zwölf Jahren gestorbene Kind Bismarcks, das nach zwölf­jähriger Krankheit starb, doch vor ihm sei schon sein Vater zn den Toten zu zählen gewesen. Spott und Hohn ergoß sich aus des Redners Munde über das Gesetz, das niemals wieder kommen werde. Redner mahnte zur Besonnenheit, damit die Prophezeihung der Gegner sich nicht erfülle und Ausschreitungen Vorkommen, welche die Wiederaufnahme des Gesetzes zur Folge haben könnte. Namens des Landesko- mites sprach Nafz, welcher zur Organisation auf­forderte , auch wurde ein Gedicht vorgetragen, das die neue Zeit verherrlicht, in der es kein Sozialisten­gesetz mehr gibt. Mit Absingung der Arbeitermar­seillaise schloß die Feier.

Cannstatt, 29. Sept. Die Oberamtspfleger hielten gestern vormittag eine gut besuchte Versamm­lung im Kursaale dahier ab zum Zweck der Wah­rung gemeinsamer StandeSintereffen. Es wurde be­schlossen, sich der Eingabe der Gemeinde- und Kor­porationsbeamten um gesetzliche Regelung der Für­sorge für dienstunfähige Beamten und deren Hinter­bliebenen anzuschließen und bezüglich des Gesetzent­wurfes über die Verwaltungsreform zum 2. Kapitel die Bitte zu stellen, es solle den Oberamtspflegern von Gesetzes wegen Sitz und Stimme in der Amts­versammlung eingeräumt und ihnen auf Kosten der Korporation ein gesetzlich geregelter Erholungsurlaub gewährt werden. Nach Besprechüna interner Ange­legenheiten fand im Kursaal daS Mittagessen statt.

Mainz, 27. Sept. Eine Versammlung hervor­ragender deutscher Katholiken beschloß die Gründung eines Volksvereins für das katholische Deutschland zum Zwecke der Bekämpfung der sozialistischen Jrr- tümmer und zur Verteidigung der christlichen Ord­nung.

Der 20. Jahrestag der Eroberung von Straßburg ist am Sonntag besonders in Baden lebhaft gefeiert worden. In Karlsruhe hatten die alten und jungen Leibgrenadiere ein Fest veranstaltet, zu dem der Großherzog mit dem Prinzen Karl er- schienen war. Beredten Mundes ermahnte der Fürst die Festgenoffen, das Gedächtnis der vater­ländischen Ueberlieferungen hochzuhalten, insbesondere die Erinnerung an die Zeit, die das deutsche Volk groß gemacht hat, und forderte seine Zuhörer auf, den Geist dieser Feststimmung überall in den hei- mailichen Kreisen zu verbreiten und zu pflegen, da­mit alle Staatsbürger die gleiche deutsche Gesinnung, wenn daS Vaterland ruft, auch durch die That zu beweisen bereit seien. Der Mahnruf des um sein schöne» Land wie um das gesamte Reich hochver­dienten Fürsten wird in ganz Deutschland sicherlich kräftigen Widerhall Hervorrufen.

In Großumstadt (Hessen) sind 21 Häuser und 14 Scheunen abgebrannt.

Berlin, 26. Sept. Die deutsche Armee hat imxMonat Juli 132 Mann durch den Tod verloren, davon 19 durch Selbstmord, 42 durch Verunglückung.