Nim wird auch vom Hosmarschallamt des Kaisers mitgeteilt, daß über die Einführung von Escarpins als Hostracht bisher keine Entscheidung getroffen ist. und das; auch kein Anlaß vorhanden ist, in dieser Wintersaison die Frage zum Austrage zu bringen. Vorläufig bleibt also alles ganz genau beim alle».

Die unteren Beamten können für diesmal weder im Reich noch in Preuße» auf eine Zulage rechnen. Der Schatzsckretär v. Maltzahn hat in der Budget-Kommission des Reichstags erklärt, daß die Regierungen zunächst die unaufschiebbaren Aus­gaben für die Verteidigungsfähigkeit des Landes in den Vordergrund schieben zu müssen geglaubt hätten und daß deshalb zu Lohnaufbesserungen augenblick­lich kein Geld vorhanden sei.

Eine wichtige Neuigkeit verlautet aus zuver­lässiger Quelle: Der Reichskanzler und Staatssekre­tär v. Bötticher sind bei dem nenlichen Besuche des Letzteren in Friedrichsruhe dahin nbereingekom- mcn, das neue Sozialistengesetz, welches bekanntlich im Reichstage auf besondere Schwierigkeiten infolge der Abünderungsauträge der »atioualliberaleu Par­tei gestoßen ist, in dieser Parlamentssession nicht mehr zu erledigen, sondern den neugewühlten Reichs­tag im März zur Entscheidung über diese Frage einzuberufen. Da das gegenwärtige Sozialistenge­setz noch bis zum letzten September d. I. Giltigkeit hat, ist dies Verfahren recht gut möglich.

In allen katholischen und evangelischen Kir­chen wurden am letzten Sonntag das Hiuscheideu der Kaiserin Angusta offiziell von der Kanzel ver­kündet Die preußischen Bischöfen hatten diesbezüg­liche Hirtenbriefe an den KlcruS ihrer Diözesen ergehen lassen. Eine größere Zahl von Bischöfen hat dabei der hohen Entschlafenen danksagende Nachrufe gewidmet.

Die Eröffnung des preußischen Landtage s, welche am Mittwoch erfolgt, ist definitiv auf mittags 12 Uhr festgesetzt worden. Voran geht Gottesdienst im Dome und in der katholischen Hedwigskirche. Die Thronrede verliest, wie schon bekannt, der Kai­ser selbst.

Frankreich.

Wie aus Paris gemeldet wird, ist das neue Theater in Mvutauban nicdergebrannt.

Paris, kl. Jan. Die Regierung erhielt Kenntnis, daß sich die in Frankreich lebeitden spanischen Flüchtlinge massenhaft in die Pyrenäen begeben ha­ben. Die Lage in Spanien gilt für sehr gefährdet.

Belgien.

Brüssel, 13. Jan. Die Konferenz der Gru­benbesitzer beschloß, alle Arbeitersorderungcn anzn- nehmen. Das Ende des Bergmannstreiks ist bevor­stehend.

Alten essen, 13 Jan. Die gestrige Ver­sammlung der Bergarbeiter ist für eine 50"/oige Lohnerhöhung und Einführung der 8stündigen Schicht- daner cingctreten.

Bulgarien

In Belgrad ist König Alexander an der Influenza erkrankt.

Belgrad, 13. Jan. Unter den montenegrini­schen Ansiedlern ist der Fleckentyphns ansgcbrochen. Die Regierung hat energische Maßregeln gegen die Krankheit getroffen.

Holland.

Die Influenza wütet in Amsterdam sehr stark, über 70,000 Menschen sind erkrankt; mehrere Zeitungen mußten ihr Erscheinen einstellen.

Spanien.

Der kleine dreijährige König Nlfonso X1U. von Spanien ist in den letzten Tagen mehrfach totgesagt worden, sogar in den Berliner Hofbericht war die Meldung übergegangen. Das war nun allerdings unrichtig, aber schlecht genug war es um den Knaben, der an heftigen Krämpfen litt, die ihn ungemein geschwächt hatten, in der That bestellt. Der Ministerrat rechnete bereits mit der Möglichkeit des Todes des Königs und setzte fest, daß bei Hin- schciden Alfonsv XlU.sofort seine zehnjährige Schwester, die Infantin Maria. unter der Regentschaft ihrer Mutter zur Königin ansgernfcn werden sollte. Die Kortes wurden vertagt, nachdem von allen monar­chischen Parteien ihrer Anhänglichkeit an das Herr­scherhaus Ausdruck gegeben war. Glücklicherweise ist seit der Nacht zum Sonnabend eine Besserung eingetreten, das Fieber ist völlig verschwunden, die Krämpfe treten nur noch zeitweise auf und der Kranke kann schon wieder leichte Nahrung zu sich nehmen. Die Königin-Regcntin weicht Tag und Nacht nicht vom Bette ihres Sohnes und legt sich

übermenschliche Anstrengungen aus, um das Lebe ihres Kindes zu retten, dessen Tod die spanische Monarchie in schwere Bedrängnis bringen würde. Die spanischen Grenzbehörden entwickeln außeror­dentliche Aufmerksamkeit, um den Eintritt karliftiicher Agenten in das Land zu verhindern. Sic werden von der französischen Regierung hierin bereitwillig unterstützt.

Madrid, 13. Jan. Ein heute nachmittag 3 Uhr ansgegebenes Bulletin konstatiert die fort­schreitende Besserung im Befinden des Königs.

Egypten.

K a i r o, 14. Jan. Stanley, Dr. Parke, Jeph- son und Stairs trafen heute Nachmittag am dem hiesigen Bahnhofe ein, von den Vertretern des Khedive und des diplomatischen Korps empfangen. Stanley stattete alsbald dem Khedive einen Besuch ab.

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Verantwortlicher Redakteur Kteillwandct in Uagotd.

Druck und Verlag der ch. M. Aaikr'schen Buchhandlung in Htagatd.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Gläubiger-Ausruf.

Etwaige Ansprüche an den kürzlich verstorbenen

Gottlieb Horland,

gew. Tuchmachers und Feldschützen hier, insbesondere aus seinem früheren Gante, sind binnen zwei Wochen bei der Unterzeichneten Stelle geltend zu machen, widrigenfalls sie bei der Schulden- Auseinandersetzung unberücksichtigt blei­ben würden.

Den 1l. Januar 1890.

Für die Tcilungsbehörde:

K. Gerichtsnotariat. _ Krauß. _

Revier Hofnett.

Wiederholter

Stangen-Berkanf.

Am Mittwoch den 22. Januar I890Z vormittags II Uhr, imLamm" in Agenbach ans den Durchforstungen im Distrikt Frohnwald j Abt. 25 Brühlebene, 27 Sautanne,' 43 Staatsgut, aus Distrikt Bergwald, : 3 Mergelsbcrg, 7 Mergclsgarten und s 45 Kapelle, zusammen:

160 fichtene Hopfenstangen I., 1160 ^ dito. II., 2600, dto. IV., 12 150 dito V., 8600 fichtene und tannene Rebpfähle und 1100 do. Bohnen-und Zaunstecken.

Nagold.

4000 ILark

hat im Auftrag gegen doppelte Sicher­heit zu 4'/g°/g sofort auszuleihen C. Lipp, Commissionär.

Nagold

Todes-Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir tiefbctrnbt die traurige Mitteilung, das; unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin und Schwiegertochter

Karoline Arnold,

^ Ekgkimrts Mm,

heute nachmittag infolge Lungenentzündung unerwartet schnell das Zeitliche gesegnet hat.

Beerdigung Donnerstag den 16. Jan., nachm. 1 Uhr.

Um stille Teilnahme bittend, wolle dieses statt besonderer Anzeige gntigst entgcgengenommen werden.

14. Jan. 1890. Nit lrittM'iiiMt tMterbliebkileu. ^

Nagold.

A«ls-, Mn- L MmHnlmf.

Der Unterzeichnete verkauft wegen Wegzugs von hier sein Wob.nhaus und Scheuer, sowie sämtliche Güterstückc, und befindet sich alles in bestem, bauli­chem Zustande.

Der Verkauf von Haus und Feldern findet am Freitag den 17. Janr., nachmittags 5 Uhr, aus hiesigem Rathaus statt; der der Fahrnis im Wohn­haus desselben, am Samstag den 18. Janr., von vormitttags 9 Uhr an, und kommt zum Verkauf:

3 zum Zug taugliche, schwere Schweizerkühc, I Kalbin, 8 junge Hühner, 2 aufgemachte Leiterwägen, 1 Egge und 1 Pflug, 1 Karren, Ketten, 1 Fut­terschneidmaschine, 1 neue Putzmühle, 4 Kuhgeschirre, 2 Güllenfaß, eine Partie Bretter, Zuber, Kästen, und sonstiger allgemeiner Hausrat, ea. 100 Ctr. Heu und Ochnid, 80 Ctr. Stroh und 3 0 Ctr. Kartoffel, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Jae. Killinger.

U n t c r j e t t i n g c > 1 , O.-A Herrenberg.

7 ' ' -Nttiml.

Martin Rentschlcr, Oekonom, versteigert am Montag den 20. Jan. 1890 ans Mötzinger Markung angren­zend an Unterjettinger Gemeindewald Kurzenmark:

64 Stück gereppeltcs Nottannen- Langholz, 5 Stück Forchen, wovon die Hälfte 2. und 3. Klasse, also Sägware, der Rest 4. und 5. Kl.

Nach diesem versteigert Michael Eitclbuß in unmittelbarer Nähe des Obigen aus Oeschelbronner Markung: 29 Stück gereppeltcs Rottannen- Langholz, 1 Forche, wovon die Hälfte 2. und 3. Klasse, also auch Sägware, der Rest 4. und 5. Kl.

Zusammenkunft zu diesem Einzel- Verkauf mittags 11 Uhr oben an der Kurzenmark.

Auszüge liefert ans sofortige Be­stellung

Waldschütz Brukuer in Unterjettingen.

Unciitzckliih

vers. Anweisung nach 14jähriger approbier­ter Heilmethode zur sofortigen radikalen Beseitigung der Drnnk- 8U6I1I, mit, auch ohne Borwissen, zu vollziehen, unter Garantie. Keine Berufsstörung. Adresse: Privatanstalt für Trunksuchtlei­dende in Stein bei Säckingen. Briefen sind 20 Pfg. Rückporto beizusügen.