Belgien.
Brüssel, 5. Nov. Wie „Patrioie" meldet, wurden 23 belgische Geistliche infolge von Wahlumtrieben ans dem Norddcpartcmcnt ausgcwiescn.
England.
London, 0. Nov. Eine Depesche der „Times" ans Sansibar vom 5. d. meldet: Die Nachricht von der Ermordung des Dr. Peters und Gefährten ist authentisch. Die Nachricht wurde nach Lamu gebracht.
Der Streik der Londoner Lichtcrschisser hat zugenommen, 6000 Mann streiken. Bisher war eine Einigung unmöglich. Auch in Nvrdfrankreich dauert der Streik au.
Rußland.
St. Petersburg, 6. Novbr. Von neuem behauptet man hier, daß die Verlobung des Großfürsten - Thronfoi gers mit der Prinzessin Margarethe von Preußen nahe bevorstehc. That- sache ist, daß hier eine entschiedene Abnahme der deutsch-feindlichen Strömung bei Hofe erfolgt ist. Der cingctretene Umschwung wird sich zunächst darin fühlbar machen, daß Anordnungen in Bezug auf die Duldung fremder Kulte getroffen und die Anklagen gegen die deutschen Pastoren in de» Ostsecprovinzen zum Teil niedergeschlagen worden sind.
Der Zar scheint sich in der That in sehr friedlicher Stimmung zu befinden. Es wird jetzt sogar über eine „hochherzige Vermittelung" seinerseits berichtet. Er soll nämlich ein Schreiben an Frau Natalie von Serbien gerichtet und dieser eindringlich zugeredet haben, sich Herrn Milan um der Ruhe des Landes willen wieder zu versöhnen. Das Beste und das Klügste wäre das allerdings, aber das geschieht ja so selten auf Erden!
Der russische Großfürst-Thronfolger geht nicht nach Konstantinopel. Er soll von seinem Herrn Papa aus St. Petersburg die Weisung erhalten haben, seinen Rückweg von Athen übev Odessa zu nehmen.
" Türkei.
Kon stantinopel, 4. Nov. Folgende Einzelheiten über die im Mldizkiosk gemachten Vorbereitungen dürsten noch von Interesse sein. Das Schlafzimmer des Kaisers ist ganz mit blauseidencm, das der Kaiserin mit rotseidenem' Stoff ausgeschlagen und an den Wänden beider sind eine Unmenge von Perlen angebracht. In der Toilette befinden sich zwei große Bund Zahnbürsten, damit jede nach Gebrauch weggcworfcn werden kann, — der Türke gebraucht nämlich ein derartiges Instrument überhaupt nicht, schon weil es aus Schweinsborsten her-
' gestellt ist! An Parfüm wurde für über l 50 Pfund angeschafft, so daß die Zimmer, trotzdem die Flaschen noch geschlossen waren, gehörig duitcten. Das für ' das Kaffcrpaar bestimmte Service ist ganz aus Gold, das für das Gefolge aus Silber.
Konstantinopcl, 5. Nov. Beim gestrigen Diner überreichte der Kaise r dem Sultan die Kette des Großkomthurs des Hausordens der Hohcnzollern und legte sie ihm persönlich um den ! Hals. Der Sultan war aufs höchste erfreut. Das ^ Kaiserpaar reist Mitte dieser Woche nach Venedig zurück. Das Gefolge reist nach Berlin per Bahn.
^ Graf Herbert Bismarck beabsichtigt einen kurzen Aufenthalt in Pest zu nehmen.
Aus Konstantinopcl wird vom Dienstag telegraphiert: Am Montag Abend fand bereits die Abschicdstafel zu Ehren des deutschen Kaiserpaares statt, die mit verschwenderischer Pracht ausgestattet war, aber der Kaiser hatte dem Wunsche des Sultans nachgegebcn und seinen Aufenthalt in Stambul bis Mittwoch Nachmittag 4 Uhr verlängert. Zahlreiche Orden sind verliehen. Die Bosporus- sahrt des Kaiserpaarcs am Montag Abend crstreckie sich bis zur Mündung des Schwarzen Meeres. Alle Häuser der 2 l Kilometer langen Strecke waren feenhaft beleuchtet. Das heimkehrende Kaiserschiff wird überall mit Geschützdonner und Feuerwerk begrüßt, bis in die Nacht hinein herrschte das bewegteste Straßeuleben. Am Dienstag besuchten die Majestäten den Bulgurlnbcrg in Klcinasien, von welchem eine großartige Aussicht ist, sowie Skutari. Daran schloß sich eine Jagd! Truppen waren zur Bedeckung auf- geboten. Die Bevölkerung begrüßte das Kaiserpaar allenthalben sehr herzlich. Der Sultan erhielt ein neues deutsches Gewehr zum Geschenk.
Die zu Ehren des deutschen Kaisers in Konstantibopcl veranstalteten Festlichkeiten haben am Mittwoch mit einem Frühstück in Dolma Bagdsche, wo auch die erste Begrüßung mit dem Snltan statt- gesunden hat, ihren Abschluß gesunden. Es waren das ganze Gefolge des Kaisers, der deutsche Botschafter mit Familie und von türkischer Seite der Großvessicr, der Minister, die Generalität und andere Würdenträger, im Ganzen 50 Personen, dazu erschienen. Der Snltan, welcher Marschalls-Uniform mit dem Stern des Schwarzen Adlcrsordens und der Kette des Hohenzoller-Ordens trug, saß bei Tisch zwischen dem Kaiserpaar. Während die Herrschaften nach Aufhebung der Tafel einige Zeit im Kaffesaal verweilten und sich lebhaft unterhielten, versammelten sich die türkischen Würdenträger auf der zum Bosporus führenden Treppe, auf welcher dann einige
Minuten vor 2 Uhr die Fürstlichkeiten erschienen. Der Abschied des Sultans von den Majestäten war sehr herzlich. Der Kaiser sagte, er werde den Aufenthalt in Konstantinopel nie vergessen und wiederholte diese Worte mehrmals, indem er dem Sultan die Hände schüttelte, welcher in gleichem Sinne dankte. Unter Salutschüssen von den deutschen und türkischen Schiffen und stürmischen Hochrufen der am Ufer versammelten Menge fuhr die Kaiserin in einer Barkasse nach der Jacht „Hohenzollern". während sich der Kaiser mit dem Prinzen Heinrich an Bord des Panzerschiffes „Kaiser" begab. Punkt zwei Uhr dampfte das Geschwader ab. Der Korrespondent der „Times" bemerkt sin seinem Bericht über den Besuch des Kaiserpaares in Konstantinopel die ungewohnte Thatsache, daß der Sultan mit einer christlichen Fürstin durch die Hauptstadt gesihren sei, bilde gegenwärtig das Tagesgespräch in ganz Konstantinopcl. Des Weiteren berichtet der Korrespondent, daß der Sultan dem Kaiser vier herrliche arabische Stuten, der Kaiserin eine Menge kostbarer Stoffe zum Geschenk gemacht habe. Anfangs habe der Sultan der. Kaiserin Juwelen von großem Wert verehren wollen, doch seien dagegen Einwände geltend gemacht worden.
Amerika.
NewYork, 6. Nov. «Eine Zahlung an den Jesuitenorden.) Die kanadische Regierung zahlte heute an den Jesuitenorden 80 000 Pfund Sterling Entschädigung für die im Jahre 1800 cingezoqenen Ordensgüter aus.
Newyo > k, 9. New. In Petersburg (Virginia) ist gestern ein ganzes Stadtviertel mit lauter Geschäftshäusern uiedcrgebrannt. Der Schaden beträgt über eine Million Dollars.
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Als Lehrmittel beim Rechenunterricht für solche dürfte wohl nicht ^ leicht ein Rechenbuch sich geeigneter finden, als
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für mündliches und schriftliches Rechnen,^welches in einer Schüler-Ausgabe in 2ter Auflage und nun auch in einer Lehrer-Ausgabe erschienen ist.
Preis der Schüler-Ausgabe kart. 1 ^ 20 „ „ Lehrer-Ausgabe „ 2 „lL 20
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Dekan Kübel äußert sich in, „Süddcuffchen Schulbotcn" über dieses Rechenbuch in wlgende. Weise:
Mmzmger's Rccheuansgabtu-Stimmlung
> hat sich in kurzer Zeit durch ihre Gediegenheit in vielen Schicken Eingang verschafft, davon zeugt, daß nach 8 Monaten schon eine zweite Auflage nötig wurde. Das Buch ist zunächst zur Vorbereitung iür Aspiranten bestimmt, doch wird auch der Lehrer an Oberklasscu besserer Voltsschulcn eine giößcre Anzahl Rechenaufgaben darin finden, die er für seine Bedürfnisse verweilten kann. ^ Wir haben schon in Nro. 8 Ms vorigen Jahrgangs aus dieses treffliche Lehrbuch aufmerksam gemacht und möchten beim Erscheinen der zweiten Auflage l auch die Lehrer-Ausgabe aufs wärmste empfehlen.
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Marti» tzhuiß.
Jeden Montag wird
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die Redaktion.