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längeren Telegramm über die Einzelheiten der Kata­strophe. Der Donner der Explosion wurde bis nach Lierrc, St. Nicolas und Boom vernommen. Der Eigentümer der Werkstättc, Corvilain, befand sich im Augenblick der Katastrophe zu Paris; er wurde telegraphisch benachrichtigt. Ein Dutzend eng­lischer Touristen, die sich in der Nähe der Patro­nenfabrik die Hafenbassins anschauten, haben die Promenade mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Antwerpen, 8. Sept. Gegen den Unterneh­mer Corvillain ist die Untersuchung eingcleitct, seine Geschäftsbücher sind in Beschlag genommen. Es wird ihm zur Last gelegt, das; er die ihm aufgetra- genen Sicherheitsvorkehrungen frevelhafter Weise außer Acht gelassen habe. Uebrigens ist Corvillain in Frankreich die Genehmigung zu seinem gefähr­lichen Betriebe versagt worden, während es in Bel­gien möglich war, daß er zuerst ohne Genehmigung 34 Monate lang arbeiten ließ und bereits 260s Mi8. Patronen hatte enthülsen lassen. Die zahl­reichen jungen Mädchen, die bei Corvillain arbeiteten, erhielten einen Taglohn von 75 Cts. 60 der beste Arbeiter nur ^ 3.!!

Frankreich.

Den Bo ul an giften soll das Geld knapp werden. Sie haben die Drucker ihrer Wahlplakate benachrichtigt, die Bezahlung werde erst nach der Wahl erfolgen können.

Auf dem Stadthause hat ein Verbrüde­rungsfest zwischen dem Pariser Gemechderat und den italienischen Ausstellungsreisendei; .Mgefunvcn. Der italienische Abg. Jmbriani erklärte unter to­bendem Beifall, er hoffe, Frankreich und Italien würden Schulter an Schulter kämpfen, um ihre na­türlichen Grenzen wieder zu gewinnen.

Der Besuch des Eiffelturmes in Paris ist ein ungewöhnlich großer gewesen. Die Einnah­men für den Besuch des Turmes haben vom 15. Mai bis 27. August, also in 104 Tagen 3 673 934 Fr. betragen; das sind täglich durchschnittlich 34 230 Fr. Gegenwärtig, wo alle Aufzüge im Gange sind und die Weltausstellung überhaupt in vollster Blüte steht, sino die Turmeinnahmen wesentlich höher. Der Be­such der ersten Plattform kostet 2 Franken, der Besuch der zweiten Plattform noch 1 Frank, der Besuch der dritten Plattform noch weitere 2 Fran­ken. Nach der Anzahl der verkauften Eintrittskarten läßt sich die Tageseinnahme auf rund 45 000 Frk. berechnen. Nach Schluß der Ausstellung hat die

Gesellschaft, welche den Betrieb unter sich hat, noch ! 20 Jahre das Recht, den Turm zu betreiben, ehe er in den Besitz der Stadt Paris übergeht.

Spanien.

Die spanische Regierung hat, wie man dem ^B. B.-C." mitteilt, einen Wettbewerb für die beste ^ litterarische Arbeit über die Entdeckung Amerikas an- gcordnel, einen ersten Preis von 30,000 Fr. und ! einen zwcistn Preis von 15,000 Fr. außgeseUt ^ und Einreichungen in spanischer, deutscher, französi-

> scher, englischer und portugiesischer Sprache für zu­lässig erklärt.

> England.

London, 10. Sept. In Wbstechapel wurde heute früh die verstümmelte Leiche einer ermordeten Frauensperson unter ähnlichen Umständen ausaefun- ' den, wie bei früheren Mordthaten in diesem Stadt­teil. Der Leichnam war in einen Sack gehüllt, i Kopf, Beine und Arme fehlten.

30 Millionen Mark, so berechnet man, hat der Streik der Dockarbeiter London bis heute ge- < kostet und jeder neue Tag des Ausstandcs verschlingt weitere 10? Millionen.

Der Londoner Dockarbeiterstreik dauert doch i noch weiter fort. Die Streikkomitees hatten die prin- ! zipiell schon angenommene Offerte der Dockverwal- ^ tungen, jetzt 5 Pence, und zum 1. Januar 6 Pence / pro Stunde, hinterher wieder verworfen und ver-

> langen sofort 6 Pence, die von den Werftenbesitzern ! bewilligt sind. Die Dockverwaltungen wollen darauf ^ aber nicht eingehen, und so wird weitergestreikt.

Ans Australien erhielten die Streikenden in London im Ganzen 150000 ^ i Der Hypnotismus in London. London will nickst hinter Paris bleiben in dem Wahn für Hypnotismus. Es werden zur Stunde zwei hypno­tische Gesellschaften gegründet, eine, die sichBritish", und die andere, die sichLondoner" nennt. Der Gründer der letzteren ist Herr Karl Hansen aus ^ Kopenhagen, der als praktischer Hypnotist seit Jahr­zehnten bekannt ist. Die erstere erklärt, daß ihr Hauptzweck ist, dem Hypnotismus als medicinische und moralische Kraft die wissenschaftliche Anerken­nung zu erwerben. Sie wird ein Fachblatt heraus­geben, welches anscheinlich nicht die Prinzipien, aber die Praxis der Hansen'schen Kunst und Wissenschaft bekämpfen wird.

Im Kohlenwcrk zu Penicuik (Schottland)

; ist ein Brand ausgebrochcn. 70 Bergleute sind er­stickt. Alle Rettungsversuche erwiesen sich vergeblich.

Rußland.

j St. Petersburg, 9. Sept. Hiesige gut

> unterrichtete Persönlichkeiten glauben nicht an die ! französischen Meldungen von einem Besuche des ! Großsürsten-Thronfolgers iu Paris. Wenn der l Besuch wirklich stattfände, hätte er insofern Bedeu-

! tung, als sich der Thronfolger erst kürzlich anläß­lich der Jahrhundertfeier der französischen Revolution ^ sehr entschieden gegen einen solchen Besuch ausge­sprochen habe.

Afrika.

Englische Zeitungen berichten aus Samoa, lMalietoa sei krank. Durch sein früheres licder- ! liches Leben habe er seinen Körper ruiniert, an ^ wirkliche Wiedergenesung werde kaum mehr zu den­ken sein.

Kleinere Mitteilungen.

Durch die Unvorsichtigkeit spielender Kinder sind in Felsöszcli, einer der blühendsten Ortschaften des Preßburger Komitats, über 60 Häuser nieder- gebrannt.

Vorsicht mit Stahlfedern! Ein etwa 8 Jahre altes Mädchen stach sich vor wenigen Tagen in der Schule mit einer Stahlfeder in die linke Hand. Das Kind achtete nicht auf die Verletzung und setzte seinen Vater erst davon in Kenntnis, als Hand und Arm heftig angeschwollen waren und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Augenblicklich befindet sich das Kind noch in Le­bensgefahr.

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Stuttgart, 9. Sept. (Mchlbörse.) MM Nro. 0 ! 32. Nro l 29 50 -30,50, Nro 2 28-23,50, Nro.

3 ^ 26-87,50, Nro. 4 24-24,50.

Stuttgart, 9. Sept. (Landesproduktcnbörse.) Wir notieren per tOO Kilo: Weizen bayerischer 20-21, württ. alt 21,25, Kernen Oberländer 21.25 21.75, Dinkel alt ^ 15, neu 12, Gerste bayr. 1919.25, Pfälzer 21, fränkische ^ 19.5021, Ungar neu .§> 22.25, Haber i Hellbrauner ^ 14.40, Ulmcr 14, Land ^ 13.40.

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Revier Hofftest.

Starmnhch-Berkauf.

Am Mittwoch den 18. September 1889,

vormittags kill-Uhr auf dem Rathaufe zu Wildbad aus Frohnwald 7: Heselsteig (Nachhieb) 26: Krafftwald 44, Leimcnlvch (Durch­forstungen) aus Bergwald 15:-Schlitt­weg, 24 zum Tobel (Durchforstungen) 41: Saugründle (Nachhieb) 42: Hnsa- stenweg 43: Kälberbronncn 44: Kien- härdtke l Durchforstungen 1 und Scheid­holz aus den drei Hüten: zusammen 2072 Stück Nadelholz-Stammholz und Sägholz I./V. Klasse mit 1512 Festm. und zwar 594 Stück normal Langholz mit 384 Fm, 1215 Stück Ausschuß- Langholz mit 984 Fm., 35 Stück nor­mal Sägholz mit 20 Fm., und 228 Stück Ausschuß-Sägholz mit 124 Fm. 2/3 vom Scheidholz ist Forcheuholz.

Revier Pfalzgrafcnwcilcr.

Namiichch-Verkauf.

Am Freitag den 20. September, vorm. 11 Uhr

auf dem Rathaus in Pfalzgrafenwcilcr aus den Staatswaldungen Wcilerbühl, Rohrerwies, Herrschastweg, Schnacken­loch und Findelteich:

1324 Stück Langholz mit 3470 Fm. und 479 Stück Sägholz mit 404 Fm.;

ferner aus Abt. Findelteich:

7 Buchen mit 4,18 Fm.

K « p p i n g e u.

Steinlieferung.

Die hiesige Gemeinde braucht nachstehende Steine:

1. Zwei Abtritttröge, einer ans gut gefügten, 10 am starken Seiten und 15 am starken Bodenplatten, im Licht l Meter lang, 0,45 Meter hoch

^ und 0,45 Meter breit, einer entweder ausgehauen mit 12 am Wand und 16 am Bodenstärke, im Licht 1 Meter laug, 0,40 Meter hoch und 0,45 Meter breit, oder aus Plasten gefügt, mit gleicher Lickstweite. Plattenstärkc wie beim ersten, beide gut und wasserdicht gefügt und cingegraben.

2. Zu einer Dungstätte-Einfricdignng: 5 Pfosten je 1,20 Meter lang. 22/26 am stark, 4 Platten je 1,30 Meter lang, 0,8o Meter breit und 0,10 Meter stark, roh.

3. Rote Platten zu Dohlen: 3 Stück, 1 Meter lang 0,60! Meter breit und 0,l6 Meter stark, 3 Stück 1,20 Meter lang, 0,60! Meter breit und 0,1820 Meter stark.

4. Rote Steine zu Nnmmernsteinen: 20 Slück, 65 am lang, 20/30 ; am stark und breit.

Sämtl. Steine müssen gesund sein, dürfen keine Risse und Lager haben und werden auch bei Ziff. 1 und 2 rote bevorzugt, Lieferzeit nach erfolgter Genehmigung bei Ziff. 1 und 2 je 20 Tage, bei den anderen je 6 Wochen.

Offerte aufs Ganze oder einzelne Teile wollen bis 1k. Septbr. cinge- reicht und Preise bei den Trögen, Pfosten und Nnmmcrnsteinen pro Stück, bei den Platten pro HjMcter und bei Allem ab Bruch oder frei hier, ange- geben werden. Schirltheitzenamt

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