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gel, sondern auch durch Einfügung einiger Männer­chöre:Innsbruck, ich muß dich lassen" von Jsaac, Seid gegrüßt" v. Hegele,Wiegenlied" von Brahms undÄlt Heidelberg, du feine" v. Billeter, die ihres vorzüglich geschulten Vortrags wegen von den Zu­hörern sehr beifällig ausgenommen wurden. Auch ein von 2 Seminaristen gut gegebener vierhändiger Kla­viervortrag v. Schubert bot angenehme Abwechslung. Am Abend war Herr Diezel so liebenswürdig, im Gasthaus zur Post einem kleineren Kreise von Mu­sikfreunden noch mehrere Gesangsvorträge zum besten zu geben. Wir wünschen dem geehrten Gaste Glück zu seinen weiteren Kunstreisen und rufen ihm hoff- wungsfreudig nach: Auf Wiedersehen!

8 Eb Hausen, 20. Dez. Die gestrige Wahl­schlacht ist mit einer Ruhe und Ordnung verlaufen, die den Wählern alle Ehre macht. Von 201 Wahl­berechtigten haben 193 abgestimmt, ein Resultat, das sehr erfreulich und von dem allgenieinen Interesse für die Ortsvorstehersstelle zeugt. Es erhielten: David Dengler, Verwaltungskandidat l63, Gottfried Ottmar, Tuchmacher und Gemeinderat 43, Joseph Braun, Kaufmann 43, Johann Georg Kempf jun.zur Krone" 39, Jakob Schüttle jun., Hc- chelmacher, 33 und Ernst Katz, Notariats- und Ver­waltungskandidat, derzeit I. Assistent bei Rechtsan­walt Rembold in Hall, 27 Stimmen.

Tübingen. Schwurgericht. Wegen deS Mcini'ds. der Verleitung zum Meineid, der Erpressung und der Urkundenfälschung. wurde der frühere Bäcker und jetzige Privatier Gottlob Ludwig Reichardt von Wildberg, einem sehr »ermöglichen Mann, welcher lange Jahre in Amerika gewesen war, und seit >875 wieder in seinem Geburtsort Wildbcrg sich niedergelassen hat, zu der Zuchthausstrafe von 2 Jabren und 6 Monate», zum Verlust der bürgerlichen Eh­renrechte auf 6 Jahre, sowie zur dauernden Unfähigkeit als Zeuge oder Sachverständiger eidlich vernommen zu werden, verurteilt.

Stuttgart, 18. Dez. Schwäbische Colonisten für Posen. Ans einer in Bietigheim stattgehabten Versammlung von Interessenten an einer im Posen- schen zu gründenden schwäbischen Colonie haben sich etwa neunzehn Personen bereit erklärt, im nächsten! Frühjahr in die Provinz Posen auszuwandern und daselbst, d. h. in Ustajewo, einen Grundbesitz vonj etwa 2000 Hektaren zu erwerben. Die Leute ver- ! fügen zusammen über eine Summe von etwa 120000 M.

Straßburg. 19. Dez. Der Kaiser geneh­migte die Errichtung eines Denkmals für Kaiser Friedrich bei Wörth. Der Statthalter übernahm das Protektorat über das Denkmalkomite und wandte dem Denkmalfonds einen Betrag von 5000 ^ zu.

Berlin, 18. Dez. Fürst Bismarck leidet zur Zeit wieder bisweilen an seinen alten Nervenschmer­zen, befindet sich aber sonst wohl und gedenkt kurz > nach dem Feste hier einzutreffen. Bei der Verhand­lung des dem Reichstage Mitte Jan. etwa vorzu­legenden ostafrikanischen Gesetzentwurfs beabsichtigt der Kanzler, wie verlautet, im Reichstage zu sein.

Berlin, 17. Dez. Das neue bürgerliche Ge­setzbuch wird den jetzigen Reichstag noch nicht be-j schäfligen, sondern den im Jahre 1890 neu zu wäh-. lenden. Vorläufig unterliegt es noch der öffentlichen! Kritik. Auch nach seinem Zustandekommen durch! die gesetzgebenden Faktoren werden noch einige Jahre ! vergehen^ bevor es in Kraft gesetzt werden kann. j

Berlin, l9. Dez. Die Gründe, welche für

die Unwahrscheinlichkeit der Nachricht von der Ge­fangennahme Emin Pascha's und Stanleh's sprechen, mehren sich. Osman Digma hatte bekanntlich als Beweisstücke für die Gefangennahme dem Komman­danten von Suakim angeblich erbeutete Patronen des Suidergewehres übersandt; nach Aussage des Gouverneurs des Co'ngostaates aber besaß weder Stanley noch. Emin Pascha Suider-Gewehre. Stan­ley hat nur Remington- und Winchester-Gewehre gehabt.

Berlin, 19. Dez. Der Kaiser machte dem bisherigen spanischen Botschafter Grafen Benomar gestern Nachmittag einen ^»ständigen Abschiedsbesuch. Die Reise des Obermarschalls Liebenau nach Straß­burg i. E. soll der Vorbereitung des Kaiserbesuches in den Reichslanden gelten.

Die Gesamtdienstzcit der deutschen Volksschul­lehrer mit der Waffe umfaßt fortan 20 Wochen: uämlich zehn Wochen die erste Uebung, sechs Wochen die zweite, vier Wochen die dritte. Die Volksschul- lchrer sind also mit den Ersatzreservisten völlig gleich­gestellt. Nach einer Verfügung des preußischen Kultusministeriums sollen Volksschullehrer, welche außerhalb Preußens die erste Prüfung bestanden haben, jetzt aber im preußischen Schuldienst stehen, r 2. Prüfung zugelassen werden. Andere derartige Lehrer sollen hingegen abgewiesen werden, wenn nicht besondere Gründe für sie sprechen. Im letzter» Falle ist an den Kultusminister zu berichten.

Schweiz.

Bern, 18. Dez. Bei der Budgetberatung im Nationalrat besprach Referent Geilinger das schnelle Steigen der Ausgaben, insbesondere beim Militäretat. Bundesrat Hammer gab zu, daß die Finanzlage keine glänzende mehr sei. Die Schweiz stehe auf dem Punkt, daß bei der Dekretierung neuer großer Ausgaben entweder neue Einnahmequellen eröffnet oder Anleihen ausgenommen werden müssen.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 18. Dez. Das Abgeordnetenhaus nahm in seiner Abendsitznng das Wehrgesetz in dritter Le­sung mit >82 gegen 23 Stimmen an, ebenso den schweizerischen Handelsvertrag nahezu einstimmig.

Belgien.

Die Lage im belgischen Hennegau wird immer ernster. Zwei Infanterie-Regimenter sind be­reits in das Strikegebiet verlegt. Der Brüsseler General-Staatsanwalt ist selbst am Platze und lei­tet die Untersuchungen. Die Verhaftungen dauern fort. Die Feldhüter verkünden überall unter Trom­melschlag , daß fortab alle Arbeiter, welche weiter arbeiten wollen, von Polizei, Gendarmerie und Bür­gerwehrsicher" nach den Werken und Gruben wer- j den geführt werden. Das giebt ein Bild der Zu­stände. Die dortigen Zeitungen erkennen auch offen die ernste Lage an.

Italien.

Rom. 19. Dez. Der Bericht der Kammer-, ausschüsse über die außerordentlichen militärischen Maßnahmen empfiehlt die Vorlage und hebt hervor, daß Crispi in der Kommission erklärte, der politische Horizont sei rein, die Wolken, die ihn verdüstert hätten, zerstreuten sich. Dennoch müsse die Regie­rung in Friedenszeiten für die Verteidigung des! Landes eifrig sorgen.

B ö s i n g e n.

Gläubiger-Aufruf.

In der Nachlaßsachc der am 12. ds. MtS. verstorbenen Rostue, geb. Horndacher, gewes. II. Ehefrau des Matthäus Kaiser. Fuyrmanns hier,

werden die Gläubiger auigcfordcrt, ihre Ansprüche an die Masse binnen 2 Wo che» unter Vorlegung der Beweis-Do­kumente bei Gefahr der Nichtbcrücksich- tigung diesseits anzumelden.

Den 20. Dezember 1888.

K. Amtsnotariat Altenslcig: Dengler.

deutsche u. ausländ., garant. r e rei ja ;ed . Preislage empfiehl!

Illingen. kii'el'ne,.

Amtliche und Drrval-Aekamumaäwngm.

Stadtgemcindc Nagold.

Werk- K

Gnylarw

London, 20. Dez. Einem Telegramm aus Suakim zufolge nahm General Grcnfell init 4000 Mann englischer und ägyptischer Truppen die feind­lichen Perschanzungen mit Sturm ein. Der Verlust der Engländer und Aegypter ist gering; der Feind ^ verlor mehr als tausend Mann. Der Sieg ist ein ! vollständiger und wurde binnen einer halben Stunde ! errungen. Ein Kavallerie-Angriff führte die völlige Niederlage der Feinde herbei. Die Haaschen zogen ' sich nach Tamai zurück; die Truppen Grenfells hal- ^ ten die feindlichen Verschanzungen besetzt.

. Einer Meldung derTimes" aus Sansibar i zufolge soll dort ein französisches Kriegsschiff ange- i kommen sein, um an der Blockade teilzunehmen.

> Ein Leitartikel derTimes" spricht mit Nach­druck aus, daß England in seinen eigenen und der ! Welt Augen für die jämmerliche Verunglückung ! Emins und Stanleys verantwortlich sei, weil die i englische Regierung, nachdem Gordon preisgegeben ! worden und seinen Tod gefunden, die uneinnehm­bare Stellung Khartum aufgegeben habe. Hätte ! England Chartum erorbert, so wäre Emin gesichert, der Entsatzzug durch Stanley überflüssig, Suakin srei gewesen. Die Vorwürfe derTimes" richten sich in erster Linie gegen Gladstone.

Einer Londoner Meldung zufolge zerstörte in Chicago eine Höllenmaschine teilweise die bekannte Schuhfeld'sche Destillcrie. Es herrscht in der Stadt in Folge dieser neuen Schandthat große Panik.

Rußland.

In Rußland wird ein neues Gesetz gegen alle Ausländer geplant. Dasselbe soll noch vor Neu­jahr die kaiserliche Bestätigung erhallen Nach die­sem Gesetz sollen Ausländer, welche über 5 Jahre in Rußland gelebt haben und nicht russische Unter- thanen sind, dazu veranlaßt werden enfalls sie

ausgcwiescn werden. ^

Grecheutano.

Aus Athen liegt die Meldung vor, daß die Verwerfung des griechisch-französischen Handelsver­trages durch die Pariser Kammern in Griechenland große Aufregung hervorgerufcn hat. Die griechische Regierung plant Zollmaßregeln gegen Frankreich. Die Athener Presse glaubt, die wirtschaftliche Ent­fremdung werde auch die politische zur Folge haben. Serbien.

Belgrad, 18. Dez. Endgiltiges Wahlrcsul- tat: Radikale521,Liberale 86, Fortschrittler 4, farblos 5.

Bulgarien.

Der Pol. Corr. zufolge richtete Fürst Ferdinand von Bulgarien anläßlich des Ablebens des Prinzen Alexander von Hessen eine herzliche Beileidsdepesche an den Prinzen Alexander Batten­berg; ähnliche Depeschen sandten die bulgarische Regierung und das Alexander-Regiment. Fürst Fer­dinand ordnete eine dreitägige Armeetrauer und für das Alexander-Regiment eine siebentägige Trauer an. Am Dienstag haben bei Suakin erneute Kämpfe zwischen Engl ändern und Arabern stattgefund en.

Hanvel äL Verkehr.

Postalisches. Aus Anlaß des strengere Weih­nachtsverkehrs ist der hiesige Postschalter am nächsten

Sonntag nachmittags von 4 7 Uhr geöffnet.

Hiezu das Unterhaltungsblatt 51. _

KerinlrvorKUcher Äedakkeur Stein nwa irdel in Naßld. Drua unt

W. Ari r' lhen Buchbaudluni in liizslb.

Alkans.

Im Diürikt Wolfsbcrg kom­men am Montag den 24. d Mts. '20 Rm. iorchenc Nageln, za Gar­ten- und Dungstätten-Pfosten tauglich, mit je 2 m Länge und 10 Rm. sor- chenes Prügelholz 1 m lang zum Auf­streich.

Zusammenkunft nachmittags 1 Uhr bei der Kleemcisterhütte.

Gemeinderat.

LH

E m m jagen.

Fahrais Auktion.

In dem Wohuhause des verstorbenen Straßcnwärters Christian Renz kommt am Donnerstag den 27. ds. Mst., von vormittags 9 Uhr an gegen Barzah­lung zum Verkauf:

Mannskleidcr, Betten und Bettge­wand , Küchengeschirr, Schreinwerk, Faß- und Bandgcschirr, allgemeiner Hausrat, Maurcrhandwerkszeug, I aufgerichteter Kuhwagen, Pflug, I neuer Schubkarren, Kuhgeichirr, I Kay, 5 junge Hübner, 20 Ztr. Heu und Oehmd, 50 Dinkclgarbcn, 90 Habergarben, 16 Ztr. Erdbirncn,

Brennholz,

wozu Liebhaber eingeladen werden.

Waisengericht.

H a i t e r b a ch.

Fang- ü KWoh-Vrrkaal.

Aus dem Stadt- Wald Than Abt.

den 24. Dezember 1888.

auf hiesigem Rathaus zum Verkauf: 201 Stück Langholz I. II. III. und IV.

Kl. mit 153 Fstm. 87 V. Kl. mit 29,34 Fm.

68 Klotzholz I. II. und III. Kl.

mit 26,11 Fm.,

wozu Liebhaber cingeladen werden.

Auszüge können von Waldmeister Maser bezogen werden.

Stadtpflege.

Knorr.