GMIchaster.

Amts- nnd Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Rag old.

Onäinnt wöchentlich 3 mal: DicnStag, Donners-;' ^ - >aa nnd Samstag, und kostet vieNcljädrtich bier^

1 'Hz (oline Trägerlob») 80 in dem Bezirk ^ ^

angcriialb deS Bezirks 1 ^ 20 Btonars-: abonnemem naw Vcrbälmis.

Samstag den 22. Dyember

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Abonnements-Einladung

auf den

mit dem Unterhaltungsblatt:

Vas klauäer^tüdolisii".

Mit dem I. Januar beginnt ein neues Abon­nement und bitten wir nicht nur die bisherigen ge­ehrten Abonnenten zur sofortigen Erneuerung ihrer Bestellung sondern laden auch jedermann, der sich in den Welthändeln orientiert wissen will und durch spannende Erzählungen, Miszellen, Anekdoten, Rätsel re. Unterhaltung und Belehrung wünscht, zum Eintritt in das Abonnement freundlich ein.

Die stetige Zunahme der Nbonnentenzahl wir versenden das Blatt an über 56 Poststellen wird wohl am besten für die Gediegenheit des Blattes sprechen.

Dag Inserate hiebei den besten Erfolg ver­sprechen, ist unwiderleglich, und bitten wir daher das Publikum in seinem eigenen Interesse um fleißige Benützung in diesem Teile.

Corrcspondenzcn über wichtige Vorkomm­nisse sind uns stets mit großem Dank willkommen und werden nach Verlangen auch gerne honoriert.

AbonneimntS- u. Jilscrlionsprns siche oben am Kopse des Blattes.

Der Nummer 1 wird wieder ein sauber aus- gestattcter Wand-Noti; Kalender mit Marklverzeich- nis des Leserkreises und den wichtigsten Postnotizen gratis bcigegeben.

Redaktion und Expedition.

A mtli ch e s

Die Vorstände der Gemeindegerichte

haben bis 15. Januar k. I. dem Amtsgericht auf Grund der in einzelnen bürgerlichen Rechtsstreitig­keiten verfaßten Protokolle, beziehungsweise des Ver­zeichnisses über angefallene Rechtssachen und der Schuldklageprotokollc (Ausführungsgesetz zur Reichs- zivilprvzeßordnung Art. 6 Abs. 6 und Art. 13. Abs. 3 Regbl. von 1879 S. i75 und 179) an­zuzeigen.

1. wie viele bürgerliche Rechtsstreitigkeiten in dem abgelaufenen Jahre bei den Gemeindegerichten ange- faÜen sind und wie viele derselben durch Entschei­dung (Ausf.Ges. zur R.Civ.Pr.O. Art. 6 und Art. 14), wie viele in anderer Weise erledigt wor­den sind;

2. in wie viel Fällen wegen als unbestritten ein­geklagter Geldforderungen das Schuldklagverfahren vor dem Vorstand des Gemeindegerichts in dem ab­gelaufenen Jahre stattgefunden hat.

Von selbst versteht sich, daß obige Anzeigen nicht vor dem 1. Januar 1889 erstattet werden können.

Nagold, den 16. Dez. 1888.

Da

K. Amtsgericht.

ser O.-A.-R.

Bortrag Werks mit der Industrie zu treten , ist erforderlich'

über das Wandern der Gewerbegehilfen.! daß der Handwerker durch eigene Anschauung das (Gehalten von Prof. Beiswanger in der Wandervcrsammlung kennen lernt, was zur Förderung des Handwerks in Kirchheim.) nützlich und notwendig erscheint; hier kann er eine

Wenn auf die Tagesordnung der heutigen! einfache Maschine sehen. welche bei verhältnismäßig Versammlung das Wandern der Gehilfen als Ge- ! lederen Anschaffungskosten gestattet, eine bestinmte, genstand der Erörterung gesetzt wurde, wenn ich häufig wiederkehrende Arbeit mechanisch auszuführen: mich an diese, mir etwas ferne liegende Frage ge-! dort findet er neuere

Die Gerichtsvollzieher

werdet erinnert, Hauptregister und Kassentagbuch auf 1. Januar 1889 gehörig abgeschlossen hieher vorzulegen.

Nagold, 17. Dez. 1888.

O^-A.-R. Daser.

wagt habe und im Begriffe bin. Ihnen das Ergeb nis meiner Studien vorzutragen, so bitte ich zum Voraus um gütige Nachsicht bei der Beurteilung meiner Auseinandersetzungen, von denen 'ich nur wünschen möchte, daß dieselben mit den Ansichten der verehrten Anwesenden womöglich übereinstimmen.

Liegt es bei unserer Frage doch sehr nahe, unsere Zeit mit einer etwas zütückgelegeneren zu vergleichen, wo die Entwicklung der Verkehrsmittel noch nicht die Ausdehnung gewonnen hatte, deren sie sich jetzt erfreut, wo das bequeme Reisen nur den vcrmöglichen Klaffen zustand, wo man, ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand, von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt zog und an dem zum Voraus gewählten, oder auch an dem zufällig passenden Ort sich umsah, nach Arbeit forschte, die­selbe fand und nun in der Fremde arbeitete.

Wie anziehend wissen heute noch manche Mei­ster von diesen Reisen, von diesem Aufenthalt in der Fremde zu erzählen; denn Selbsterlebtes prägt sich unserem Gedächtnis immer besser ein, wenn es nicht immer ganz glatt abging, wenn sich nicht alles gleich nach den eigenen Wünschen erfüllte; nnd welches Ansehen gewannen nicht die Leute in Folge ihrer Wanderschaft und ihres Aufenthalts an fremden Plätzen?

Und wie sieht es heute mit der Wanderschaft aus ? Wenn man den durschnittlich wandernden Bur­schen ins Auge saßt, so sind die besseren Elemente wenig mehr vertreten: weit entfernt, daß ich behaupten wollte, daß nicht auch tüchtige Kräfte zugewandert kommen, so ist doch der Handwerksbursche der Jetzt­zeit weit verschieden von dem Burschen, wie er uns ideal vorschwebt. Der eigene Sohn wird, mit den besten Empfehlungsschreiben versehen, an einen be­stimmten, auswärtigen Platz verwiesen; die Eisenbahn bringt ihn in kurzer Zeit aus dem Elternhause in die ihm fremde Stadt, wo er durch erwähnte Em- ; pfehlungen nicht als Fremder, sondern vielmehr als ! Gast ausgenommen wird. Dadurch ist der Fremde: der Charakter als solcher benommen; aber der junge : Mann entbehrt auch einer Lehre, die ihm oft gut zu Statten kommen würde. Gerade das Dienen von der Pike auf hat früher die besten Soldaten gege­ben ; so ist auch der Handwerker, welcher alle Stufen , des Handwerkerlebens durchlaufen hat, der beste, Meister geworden. ,

Nicht die gewöhnliche Handfertigkeit allein ist, es, welche den Meister ausmacht; nein die Vielsei­tigkeit in der Anwendung ist es, welche ihn zu den! verschiedensten Geschäften tauglich macht, und das! gilt heute noch so gut wie früher. In jedem Lande sind die handwerksmäßigen Gebräuche etwas andere; überall giebt es etwas zu lernen, etwas zu sehen, das für das eigene Handwerk vorteilhaft verwertet werden kann, und da gehört ein offenes Auge her, welches alle diese kleinen Unterschiede sieht und die Vorteile erkennt.

Freilich ist die Entwicklung unserer Schulen eine ganz andere, eine bessere geworden, aber sie können deshalb doch nicht das lehren, was nur in der Fremde gelernt werden kann. Denn um mit

mechanisch auszusühren; praktischere Werkzeuge und Einrichtungen, welche eine vollkommenere Arbeit Her­stellen lassen als diejenigen, mit welchen er bisher zu arbeiten gewohnt war; aber auch das Herzustel­lende ist an andern Orten etwas verschieden, es ist vielleicht praktischer, geschmackvoller, eleganter und was die Vorzüge sonst sein mögen - kurz wer zu sehen versteht, wird überall auch Neues zu sehen finden und von diesem Standpunkte aus erscheint auch das Erlernen eines Handwerks gar nicht ohne Reiz; man muß sich nur auf den Standpunkt stellen, daß man nie auslernt, daß es sich für einen Hand­werksmann unserer Zeit darum handelt, die sich stets bietenden Neuerungen zu verwerten, zu versuchen, sonst kommt man aus dem freilich behaglichen, aber nicht fördernden Gedanken gar nicht heraus: So hats mein Vater gemacht, so mache ichs auch!

Da müssen wir,bedenken, daß die Ansprüche des verbrauchenden Publikums gesteigerte geworden sind, daß man, um ein bestimmtes Beispiel heraus- znnehmen, nicht mehr bei den einfachen Möbeln ohne große Ausschmückung stehen geblieben ist, son­dern daß die Jetztzeit Schreinwerk verlangt, welches auch bezüglich des ornamentalen Schmucks und wenn derselbe auch nur in einigen Stäbchen und Hohlkehlen besteht, den Ansprüchen, sagen wir der Mode, genügt.

Ja, könnte man mir sagen, da dürfte man wäh­rend der handwerkerischen Thätigkeit mehrmals in die Fremde ziehen. Das ist nicht nötig, sondern es wird durch die einmalige, aber tüchtige Arbeit in der Fremde der Sinn für den Fortschritt geweckt; der in der Fremde gebildete Meister wird sich einen weitern Gesichtskreis verschafft haben; er versteht, wozu in den Gewerbevereinen so und so viel Fachzeitschriften gehalten werden, er wird diese Zeitschriften nicht ungelesen weiter gehen lassen, sondern er wird immer daraus etwas Neues und so viel schöpfen können, als ihm für den jeweiligen Zweck nötig ist. _ (Forts, folgt.) _

TageS-Reurgkeiten.

Dkntsche» Reich.

ff- Nagold. Konzert Diezel. Am letz­ten Dienstag Abend hatten wir wieder die Freude, den berühmten Tenoristen Karl Diezel zu hören. Seine Stimme scheint seit dem letzten Besuch an Kraft und Rundung gewonnen zu haben; doch wirkt sie mehr durch den bezaubernden Liebreiz, den sie in den mittleren u. höheren Lagen entwickelt, als Stärke am den Zuhörer. Das Programm war günstig gewählt. Den schön gelungenen Anfang machte ein Rezitativ und Arie ausJoseph" v. Mehul; die tiefsten Sai­ten des fühlenden Herzens wurden angesprochen durch das Lied:Es muß was Wunderbares sein" v. Ries, ferner durch einige Schumann'schen Lieder, wie z. B.Ich wandelte unter den Bäumen" und durch 2 Sehnsuchtslieder von Schubert. Auch Mozart kam zu seinem Recht in einem naiv-tragische» Vortragdas Veilchen". Ein ansprechendes alt deutschesWiegenlied" vonScherzerzcigte, daß dieserun ser Landsmann mehr bekannt zu sein verdient, als dies der Fall ist. Ein unbestreitbares Verdienst um das Gelingen des Konzerts erwarb sich Oberlehrer Hegcie

L-Z

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Erfolg in den heute so heißen Wettkampf des Hand , nicht nur durch feinfühlige Begleitung ans dem Flu