zur Zeit, dem Vernehmen nach, hier aufhielt, hat einen Ausweisungsbefehl erhalten.
Berlin, 1. Dez. In Folge einer heftigen Preßpolemik zwischen dem freisinnigen „Berl. Tagebl." nnd dem konservativen „Deutschen Tageblatt" forderten vier Redakteure des letzteren den Chefredakteur des „Berl. Tageblattes", Arthur Levysohn zum Duell, was letzterer ablehnte. Es waren Ausdrücke gefallen, wie „journalistisches Lumpenthum Berlins" rc.
Berlin, 3. Dez. Die Mitteilung eines ultramontanen Blattes, die von der „Germania" beifällig verzeichnet wird, daß nämlich Papst Leo bereits die Zustimmung des Kanzlers zu einem europäischen Kongreß wegen der Antisklaverei-Bewegung besitze, wird als völlig erfunden bezeichnet.
Hamburg, l. Dez. Der Reichskanzler, so berichten die hiesigen „Nachrichten", hatte im Laufe dieser Woche lebhaften und jedenfalls bedeutungsvollen Besuch. Am Dienstag war der deutsche Botschafter in Wien, Prinz Reuß, in Friedrichsruh; am Mittwoch folgte ihm der preußische Finanzminister v. Scholz, welcher alsbald vom Chef des General- stabcs, Graf Waldersee, abgelöst wurde; Minister Maybach wird Wohl in diesen Tagen zum Kanzleri kommen. Letzterer befindet sich im erfreulichsten! Wohlsein, dürste aber nicht so bald nach Berlin kom-! men. obwohl es dieser Tage hieß, er werde jedenfalls ! bei den bevorstehenden Colonialdebatten im Reichs- ^ tage anwesend sein. !
Im Etat des Reichsheeres werden 60000 ^ verlangt, um die Feldmarschälle Graf Moltke und Gras Blumenthal der Armee zu erhalten. Zu dieser Forderung wird in Berliner Blättern bemerkt: Für die Stelle, welche Feldmarschall Gras Moltke als Chef der Landesverteidigung bekleidet, ist ein Gehalt nicht ausgeworfen, ebensowenig für die Stelle eines Generalinspekteurs, die Gras Blumenthal innc hat. Es rührt dies daher, daß bei Schaffung jener Stellungen ausschließlich fürstliche Personen als deren Inhaber in Betracht gekommen sind. So war Kaiser Friedrich als Kronprinz Chef der Landesverteidigung und so ist Graf Blumenthal auch bis jetzt der einzige Gencralinspekteur, der keinen fürstlichen Rang besitzt. Sollen also die beiden Genannten wirklich in etatsmäßigen Stellen der Armee erhalten bleiben, so müßten für sie auf dem Weg der Gesetzgebung erst besondere Gehalte nachgesucht beziehungsweise bewilligt werden.
Die Kaiserin Friedrich hat in Steglitz bei Berlin für ca. 100 000 Mark ein Grundstück zur ! Einrichtung einer wohlthätigen Stiftung ankaufen ! lassen. Im Frühjahr soll der Bau beginnen. Wie! verlautet, soll es ein Aufnahmestift für verwahrloste - Mädchen, nach einer anderen Mitteilung ein Ansbil- I dungsinstitut für Krankenpflegerinnen werden.
Nach Mitteilungen aus Kiel wird die Teilung der Provinzial-Regierung in eine schleswig'sche und eine holsteinische zum I. Juli 1889 erwartet.
Oesterreich-Ungarn.
Wien. Am Sonntag waren 40 Jahre verflossen, seit Kaiser Franz Joseph den Thron bestieg. Der Tag ist im ganzen Lande festlich begangen. Der Kaiser selbst verlebte ihn in stiller Zurückgezogenheit im Schlosse Miramare bei Triest. Alle Zeitungen ! brachten Festartikel. Im österreichischen Abgeordne- jtenhause gedachte Präsident Smolka des Jubiläums. ! Unter Hinweis auf den Wunsch des Kaisers, daß der Tag nur durch Akte der Wvhlthätigkeit begangen werden solle, hielt er es trotzdem für angezeigt, daß gerade die freigewählte Volksvertretung der hohen Bedeutung des Tages Ausdruck gebe. Smolka schilderte die segensreiche Regierungszeit des Kaisers, das innige Verhältnis unwandelbarer Liebe zwischen dem Kaiser und seinen Völkern. „Mit Stolz und Freude, schloß Smolka, kann der Kaiser auf seine vierzigjährige Regierung zurückblicken an der Spitze eines Reiches, das Achtung gebietender dasteht, als je, als Bundesgenosse gesucht, als starker treuer Verbündeter geschützt, und getragen von der unbegrenzten Liebe seiner Völker. Eine ähnliche Ansprache wurde im Herrenhause von dessen Präsidenten gehalten.
Weitere politische Nachrichten folgen in einer Beilage.
Berantwortllcher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck nnd Verlag der G. W. Aais e r'schen Buchhandlung in Nagold.
KmU'iKc
^livai-'DekanlrtMaämnaen.
Revier Altenstcig.
Wegbau-Akkord.
Der Bau eines 1196 m langen Wegs im Staatswald Grashardt mit einem Ueberschlag von 1940 für Planierung, 1160 für Chaussierung und 519 ^ für Maurerarbeit, wird im Weg schriftlicher Submission vergeben. Ueberschlag und Bedingungen können auf der Revieramtskanzlei Angesehen werden. Die Angebote aufs Ganze in A, des Ueberschlags sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Angebot aus den Gras- hardweg" versehen, beim Nevieramt bis ^ Montag den 10. Dezember , vorm. 9 ^ Uhr einzureichen. Der auf diesen Zeitpunkt srattsindenden Eröffnung können die Gebotstellcr anwohnen.
Altensteig, den I. Dezember 1888.
K. Revieramt.
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Der Waldschütz wird auf rechtzeitiges Verlangen das Holz im Laufe der Woche vorzcigcn.
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gcb. Müller, heute früh 8'/s Uhr nach längerer Krankheit im Alter von 8l Jahr I Monat sanft im Herrn entschlafen ist. Die Beerdigung findet am Donnerstag den t6. Dezember, mittags I Uhr stark.
Die tranernden Hinterbliebenen.
Brn chle i-en?>»Heilnn g.
Die Heilanstalt für Bruchleiden i. Glarus har mich mir unschädl. Mirrelns u. euier galen Bandage vbae Benissslör. von einem großen Leistenbruchei durch l'iiefl. Beyandl. vollstän. gehcilr, so daß ich jenr vlwc Bandage arbcit. krnn.i Ehrenseld bei Cö'n, Juli 1888. Jvh. Bicir. Eme Broschüre: „ Die Unterleibs k brüche u. iyrc Heilung" wird grar. und franko versandt. Bandagen desleck Cvasrraknon in allen Größen vorrätig. Mit einer Mustersammlung vorzügl Bandagen ist unser Bandaalst
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