Der Gesellschafter.
Amts- und Intelligenz-Blatt für de» Oberamts-Bezirk Nagold.
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Monat Dezember
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Redaktion und Expedition.
A Mt! rche s.
Amtsgericht Nagold.
H 12 der Dienstvorschriften für die wird hiemit veröffentlicht, daß vom
1883, Regs.-Bl. S. 234 ff., erhalten die Ortsvor- ^ Windthorst zu dem Ausfall der Landtagswahlcn be- sicher derjenigen Gemeinden, in welchen sich Fabriken ^ glückwünscht und Windthorst gehe demnächst nach befinden, den Austrag, bis zum 1. k. Mts. eine lieber- j Rom. Windthorst erhielt keine päpstliche Beglücksicht über die in den einzelnen Fabriken beschäftigten ^ wünschung zu dem Wahlausfall und denke nicht an jugendlichen Arbeiter unter Benützung des vorge- ^ eine Reise nach Rom, sondern nach Berlin zum schriebenen Formulars, (Beilage Nr. X zu oben ge- ! Reichstage. Auch andere Mitglieder des Zentrums nannter Verfügung) resp. eine bezügliche Fehlanzeige I würden nicht im Vatikan erwartet, hieher vorzulegen. ! Berlin, 20. Nov. Nach dem Berliner Tag-
Nagold, den 22. Nov. 1888. ! Matt wird dem Landtag eine Vorlage, betreffend
K. Oberamt. I)r. Gugel. die Zweiteilung Zer Regierung von Schleswig-Hol-
Gemüß Amtsgerichte
>ss»
31. Dezember
1) die ordentlichen Sitzungen des Schöffengerichts am 3. 10. 17. 24, 31. Januar, 7. 14. 20.
21. 28. Februar. 7. 13. 14. 21. 28. März, 4. 10. 11. 18. 25. April, 2. 8. 9. 16. 23. 29. Mai, 5. 6. 13. 19. 27.Juni, 4. 10. 11. 18. 25. Juli, 1.8. 14.
22. 29. August, 5. 12. 18. 19. 26. September, 3. 9. 10. !7. '24. 31. Oktober, 7. 13. 14. 21. 28. November, 5. 12. 18. 19. 30. Dezember,
2) Die ordentlichen Sitzungen des Oberamtsrichters am Freitag, diejenigen des Amtsrichters am Dienstag jeder Woche mit Ausnahme der auf diese Tage fallenden Fest- oder bürgerlichen Feiertage ab- gehalten werden,
3) der ordentliche Gerichtstag, an welchem mündliche Anfragen und Gesuche bei einem Amtsrichter oorgetragen, Anträge und Gesuche zu Protokoll des Gerichtsschreibers angebracht, und Verhandlungen gemäß 8 46 l Civ.-Pr.-O. gepflogen werden können, am Samstag jeder Woche mit Ausnahme der auf denselben fallenden Fest- oder bürgerlichen Feiertage,
4) der Gerichtstag in Altensteig stets an einem Montag und zwar am 7. Januar, 4. Februar, 4. März,'l. 29. April, 27. Mai, 24. Juni, 8. Juli, 26. August, 23. September, 21. Oktober, 18. November, 16. Dezember stattfindet.
Den 14. November 1888.
Oberamtsrichter Daser.
Nagold.
An die Ortsvorsteher, die Stratzenunterhaltung betreffend.
Die Ortsvorsteher werden hiemit angewiesen, bis auf Weiteres je auf den ersten Tag des einzelne« Monats Berichte an das Oberamt zu erstatten
1) über die Leistungen,
2) über die Aufführung
der für die einzelne Gemeindemarkung ausgestellten
Bezirksstratzenwärter.
Das Oberamt erwartet von den einzelnen Ortsvorstehern die thatkrästigste Unterstützung in Beziehung auf die Beaufsichtigung der einzelnen Straßenwärter. Etwaige Dienstnachlässigkeiten und sonstige Ordnungswidrigkeiten entgegen sind alsbald hieher anzuzeigen. Erstmals wird einem Berichte im Sinn der Ziff. 1 u. 2 des gegenwärtigen Erlasses auf den 1. Dezbr d. I. entgegengesehen.
Den 21. Nov. 1888.
_ K. Oberamt, vr. Gugel.
An die GrtsvorsteHer, betreffend die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken.
In Gemäßheit des § 120 der Vollzugsverfügung zur deutschen Gewerbeordnung vom 9. Nov.
N a g o l d.
An die Ortsvorsteher, die Umlagekataster für die landw. Berufs- ! genofscnschaft betreffend. j
Diejenigen Umlagekataster, welche am Dienstag den 27. Nov. d. I. nicht beim Oberamt vorliegen, I werden durch Wartboten abgeholt werden.
Den 22. November 1888.
K. Oberamt. l)r. Gugel.
Tttgcs-NerrigkeiLeir.
Deutsches Reich.
Stuttgart, 20. Nov. Aus dem weiteren Verlauf der heutigen Sitzung ist noch zu erwähnen, daß der Finanz- minister eine Exigcnz von 36000 .tL für Zwecke des Remonte-
stein mit einem Sitze in Schleswig und dem andern in Kiel, zugehen.
Berlin, 20. Nov. Prof. Gneist empfing anläßlich seines 50jährigen Doktorjubiläums bereits am frühen Morgen den Besuch des Kultusministers, welcher die Glückwünsche des Kaisers und der Staats- regicrung, sowie den Stern zum roten Adler 2. Klasse überbrachte. Ferner gratulierten der Rektor und Senat der Universität, der Dekan der philosophischen Fakultät, die Juristenfakultät in corpore, sowie der Staatssekretär Schelling namens des Reichs- juitizamtes, eine Deputation der hiesigen Anwaltkammer, des Oberverwaltungsgerichtes und zahlreiche persönliche Freunde. Von dem Reichsgerichtspräsidenten
Depots cingebracht hat, und die an Stelle der verstorbenen ^ Simson, den Universitäten Marburg, Rostock, Jena, Abg. Vogt und Ott - denen ebenso wie dem dahingeschie. ! Wien, Prag, Basel, Bern. Zürich, Dorpat, Cambridge,
denen ebenso wie dem dahingeschie, denen Prälat v. Raiffeisen der Präsident ehrende Worte des j Nachrufes widmete ncugewählten Abg. Holzherr und ' Sagar eingeführt und beeidigt wurden. Die Minister Freiherr v. Mittnacht und v. Schmid waren in der heutigen Sitzung anwesend. Die gegenwärtige Kammersession dürfte höchstens 3 Wochen dauern, da keine größeren Aufgaben mehr vom gegenwärtigen Landtag zu erledigen sind.
Stuttgart, 21. Nov. Am 23. d. M. feiert der Hofbandirektor v. Egle seinen 70. Geburtstag und sind aus diesem Anlaß größere Festlichkeiten vorgesehen, u. a. auch ein am 24. d. M. stattfindender Fackelzng der hiesigen Baugewerkschüler, v. Egle, dem Stuttgart und das Land Württemberg überhaupt eine Reihe wichtiger Neubauten verdankt, war auch bei der Leitung der Restauration des Ulmer Münsters in hervorragender Weise thätig. Er gilt als einen
Oxford, Edinburg und Agram gingen telegraphische Glückwünsche, Adressen und Festschriften ein. Rostock ernannte Gneist zum I)r. zur. bonoris causa. Der Kaiser und der Großherzog von Baden verliehen dem Jubilar Ordensauszeichnungen. Die Studentenschaft wird zu Ehren Gneists in der nächsten Woche einen Kommers abhalten. (Gewiß viel Ehre.)
Berlin, 20. Nov. Der Gesamtbetrag der Anleihe für Heer, Marine, Eisenbahnen beläuft sich auf etwa 75 Mill. wovon 53 Mill. aus Kasernen rc. kommen. Eine besondere Anleihe ist für Erbauung von Schlachtschiffen bestimmt, welche auf 10 Baujahre verteilt werden soll. Zunächst werden 6 bis 7 Mill. verlangt. — Das Gerücht über eine
der ersten Meister der Gothik. —Die landwirtschaftliche ^ außerordentliche Anleihe für Heereszwecke wird nun- Akademie Hohenheim, dieses von König Wilhelm! mehr auch offiziös dementiert.
ins Leben gerufene Institut, welches durch lange Jahre den ersten Rang unter seines gleichen einnahm, feierte heute ihr 70jähriges Jubiläum.
Cannstatt, 20. Nov. Der verstorbene Hofrat Dr. v. Veiel schreibt in seinem Werke über den Kurort Cannstatt, daß bei der Bohrung des Brunnens bei der Elsasschen Fabrik durch die Tuchfabrikanten G. H. Kellers Söhne im Jahre 1831 die Arbeiter auf einen Eichbaum gestoßen seien, welcher durchbohrt.werden mußte. Aus Anlaß eines Defekts an diesem Brunnen ist man gegenwärtig beschäftigt, die Umgebung des Bohrlochs auszugraben,
Berlin, 21. Nov. Gegenüber der „Voss. Ztg.", welche jüngst behauptete, der derzertige Kronprinz Friedrich Wilhelm habe in Uebereinstimmung mit Moltke und Blumenthal und im Gegensätze zum Reichskanzler für die berühmte Schwenkung nach Sedan gestimmt und sich später der von Bismarck gewünschten „vorzeitigen" Beschießung von Paris widersetzt, sagt die „Post": Es ist eine dreiste Fälschung, wenn die „Voss. Ztg." behauptet, der Kanzler sei gegen die Schwenkung, welche zum Siege von Sedan führte, gewesen und habe auf Paris marschieren wollen. Ihm imputieren zu wollen, daß er sich in
und heute sind die Arbeiten bis zu diesem Eichstamm ^ derartige militärische Beratungen eingemischt und die angelangt, welcher 6 in unter der Erdoberfläche l Autorität des Grafen Moltke bekämpft habe, ist eine liegt und wohl mehrere Tausend Jahre alt ist. So-! Impertinenz oder eine Albernheit. Das Verdienst weit bis jetzt beurteilt werden kann, ist der äußere, jener Schwenkung gebührt einzig und allein dem Rand dieses Baumes vermodert; es wäre aber leicht - Grafen Moltke. Was die Beschießung von Paris
möglich, daß das innere Holz noch gesund ist. Die ^ anbetrifft, so ist es eine offene Frage, ob es richtig
Bauleitung wird so viel als möglich von diesem in-! war, mit derselben so lange zu warten, wie dies ge- teressanten Funde zu Tage fördern lassen. schehen ist. Graf v. Roon hat stets auf eine Be-
Eßlingen, 20. Nov. In den Tagen vom schleunigung derselben gedrängt, und jedenfalls muß 30. Dez. bis 1. Jan. findet im Saale des württem-! man ihm das Verdienst zusprechen, die Beschießung bergischen Hofes dahier die 5. allgemeine Kanarien-! schließlich durchgesetzt zu haben. Zweifellos ist es, Ausstellung des Süddeutschen Kanarienzüchter-Bundes daß die Verzögerung der Beschießung vom politischen zu Eßlingen, verbunden mit Prämiierung, statt, der ! Standpunkte aus bedenklich war, da sie der Möglicheine lebhafte Beteiligung in Aussicht steht. ! keit einer Einmischung der Neutralen einen sehr viel
Köln, 19. Nov. Die „Köln. Volkszeitung" ! größeren Spielraum schaffte. Die Energie, dank bestreitet die Nachricht der „Italic", der Papst habe welcher von Roon seine Ansicht schließlich zur Gel»