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Amts- «yd Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
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K. Amtsgeri ch t Nagol d.
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die Vormünder und UnterpfandsbehSrde« des Bezirks.
Da man schon mehrfach die Wahrnehmung g,'macht hat, daß die bestehenden Vorschriften in Beil eff des Ausleihens von Pflegschaffsgeldern aus Aachhypotheken (Z 26 d., tz 27 der revidierten Pfle- g-worschriften, Art. 2 des Ges. vom 28. Nov. l833, Acg.-Bl. S. 378) nicht beachtet werden, so will man d>e genaue Einhaltung dieser Vorschriften hiemit eingeschärft haben.
Art. 2 des Ges. lautet:
„Dieser Bestimmung gemäß dürfen auch Nachhypotheken, jedoch nur nach vorgängigem Abzüge des -reifüqen Betrags der auf dem zu verpfändenden Gute bereits hastenden Kapitalschuld angenommen v-erden; der Abzug kann übrigens auf den zweifachen Aetrag der letzteren alsdann beschränkt werden, wenn die vormundschaftlichen Behörden, nach-vorgängiger Prüfung der Umstände des einzelnen Falles, dem anfragenden Verwalter hiezu die Ermächtigung,erteilen."
, Den 15. November 1888.
__ Oberamtsrichter Dase r.
Lages-'-ieuigketren.
Deutsches Reich.
Die Kälte der letzten Tage hat ein Opfer gefordert; auf dem Felde, in der Nähe von Wald- inöffingcn (Oberndorf), wurde eine ältere Frauensperson von da von der Kälte so erstarrt und er- ; chöpft aufgefunden, daß sie, kaum in ihre Wohnung verbracht, verschied.
Stuttgart, 12. Nov. Die Aktien der neu -gegründeten Aktienbrauerei Rcttenmayer finden schnellen Absatz. Das Bankhaus Schweizer hat die Aktien um 90 gekauft und verkauft sie um 117; mithin beträgt der Reingewinn bei dem Geschäftchen ea. 106000 '
Stuttgart, 14. Nov. Gutem Vernehmen nach hat eine hochstehende Persönlichkeit einen eigenhändigen, von Sr. Majestät dem König am 10. Nov. geschriebenen Brief erhalten, worin Mitteilung davon gemacht ist, daß an diesem Tage von dem Frhrn. o. Gavage ein Brief folgenden Inhalts in Nizza eingetroffen sei: „Ich habe mich überzeugt, daß mein Verbleiben in der Nähe des Königs nur ihm und der Regierung Schwierigkeiten bereitet, die ä tont prix vermieden werden müssen, weil sie dem König und Lein monarchischen Prinzip gefährlich werden könnten. Ohne meine Schuld bin ich durch Verleumdun- - cn unmöglich geworden. Es ist nicht Feigheit, die '»ich bestimmt zu gehen,, sondern wirkliche lleberzeu- gung, daß cs durch die letzten Ereignisse nötig geworden. Die wahren Interessen des Königs verlangen, daß ich gehep soll. Die Württemberger sind treue, loyale Ünterthanen und es ist ganz natürlich, Laß cs sie peinlich berührte, wenn ein Fremder so viel im Umgang des Königs war. Der König möge keinen Groll gegen mich haben. Ich bin stolz und Dankbar, seine edle Seele gekannt zu haben und werde ihm stets treu und anhänglich bleiben." Wie wir weiter vernehmen, hat der König dieser Mitteilung noch einige Worte beigefügt, welche in ergreifender Weise seinem Schmerz über das Vorgefallene ?lus druck geben. (Nach dem „N. Tgbl." soll Se. Majestät geäußert habeu: „Die Bosheit der Menschen hat zwei edlen Männern das Herz gebrochen.")
Vom Bezirk Marbach, 12. Nov. In der Nacht vom 11. auf den 12. Nov. ging zwischen Marbach und Beilstein ein Postbeutcl verloren, der
eine Anlage von 700 ^ hatte. Es wurden deshalb in sämtlichen Postorten Recherchen, bis jetzt jedoch ohne Erfolg, angestellt.
Brandfälle: In Siegelsberg (Murrhardt) am 13. ds. Mts. die Nußkernsche Sägnuihle; in Frankenbach am 13. ds. Mts. die große gefüllte Scheuer des Schultheißen Reichert; am 15. d. in Heilbronn die Zichorienfabrik von Aug. Fr. Cloß Nachfolger.
Konstanz, 12. Nov. Zur Feier der Genesung des bereits in den Zeitungen tvlgesagten Erfinders des Volapük, Pfarrers vr. Schleyer, hatten gestern seine Anhänger ein Fest veranstaltet. Pfarrer Schleyer sprach das feste Vertrauen in das Weilergedeihen seines Werkes aus, nachdem die Zahl der Volapükiiten bereits auf 9 Mill. geschätzt werde nnd insbesondere die Engländer sich immer mehr mit der Weltsprache befassen. Er erwähnte u. a.. daß die Königin von Italien eine vorzügliche Kennerin und Verteidigerin des Volapüks sei.
Der Herzog Max in Bayern (geb. 4. Dezember 1808) ist von einem Schlaganfall betroffen worden. Der Zustand des greisen Fürsten, des Vaters der Kaiserin von Oesterreich ist sehr bedenklich.
München, 15. Nov. Der Senior des bayerischen Herzogshauses, Herzog Maximilian, ist heute morgen 3U» llhr gestorben. Aus seiner Ehe gingen 3 Söhne und 5 Töchter hervor; wir erwähnen davon den berühmten Augenarzt Karl Theodor, Elisabeth, die Kaiserin von Oesterreich, und Marie, die Gemahlin des Exkönigs Franz II. von Neapel. Die jüngste Tochter ist die Herzogin von Alencon.
Der Gendarm Steinmann in Hünfeld, der sich kurz vor seiner geplanten Verhaftung erschossen hat, war doch nicht der Brandstiftung angeschuldigt. Er hat.sich eines anderen Verbrechens wegen das Leben genommen.
Berlin, 13. Nov. Die „Post" bespricht die neue russische Anleihe und resümiert ihre Meinung dahin: „Wir wünschen, daß die Pariser Anleihe zustande kommt, wir wünschen nicht, daß sie auf dem deutschen Markt untergebracht wird. Wir wünschen nicht, daß jemals ein russischer Krieg mit deutschem Gelbe gegen Deutschland geführt wird, und die russische Presse hat uns genugsam belehrt, daß ihr nichts ersprießlicher scheinen würde, als den deutschen Gläubigern bei einem Krieg die Zinszahlung zu verweigern und nach dem russischen Sieg die Rückzahlung der russischen Anleihen aufzulegen. Sind aber französische Kapitalisten überwiegend russische Gläubiger, so werden sie ein großes Gewicht in die Wagschale deS Friedens zu werfen imstande sein, einmal indem sie ihre eigene Regierung abhalten, den panslavistischen Angriffsplänen zu sekundieren, zweitens indem sie die öffentliche Meiung Frankreichs zum Anwalt einer friedlichen russischen Politik machen. Das würden große Vorteile für den Weltfrieden sein." Im klebrigen glaubt das Blatt nicht, daß das Publikum sich abhalten lassen wird, „den bei der Sache interessierten Bankiers ins Garn zu laufen."
Berlin, 14. Nov. Die Erledigung der Wood- cock-Angelegenheit bereitet hier allgemeine Befriedigung. Die Vossische Zeitung sagt: Die Angelegenheit fand eine den öffentlichen Wünschen entsprechende Erledigung; es scheint für keine Partei ein sachlicher Grund vorzuliegen, mit diesem Ausgang unzufrieden zu sein. Das Berliner Tageblatt schreibt: Diese Darstellung (im Staats-Anzeiger für Württemberg) und die darin geschilderten Vorgänge machen beiden Teilen Ehre: dem Ministerium wegen seines Frei
muts, mit dem es seine Besorgnisse dem Könige dar' gelegt hat, diesem selbst wegen der Selbstüberwindung, mit der er ihm liebgewordenc persönliche Beziehungen im Interesse der Gesamtheit geopfert hat.
Berlin, 14. Nov. Der Bundesrat hat in der heutigen Plenarsitzung den Gesetzentwurf betreffend die Alters- und Invalidenversicherung mit den Abänderungsvorschlägen der Subkommission in zweiter Lesung angenommen. Was nun die Aenderung in der Bemessung der Rente betrifft, so sollen sämtliche Ortschaften des Deutschen Reichs nach der Höhe des für sic festgesetzten ortsüblichen Tagelohnes, wie ihn ein gewöhnlicher, erwachsener männlicher Tagesarbeiter erhält, in fünf Ortsklassen eingeteilt werden, und zwar soll die erste Ortsklasse umfassen die Ortschaften, mit einem solchen Tagelohn bis zu 1 die zweite bis zu 1 ^ 40 die dritte bis zu I ^ 80 die vierte bis zu 2 ^ 20 und die fünfte von 2 ,/A 21 an auswärts. Als Jahreslöhne sollten in den einzelnen Klassen in Anrechnung kommen: In der ersten 300 in der zweiten 400 in der dritten 500 in der vierten 600 ^ und in der fünften 700 Die Renten werden nun in Teilbeträgen des Jahreslohnes derjenigen Ortsklasse berechnet, in welcher die Versicherungsbeiträge für den Empfangsberechtigten entrichtet sind. Die Invalidenrente soll für männliche Personen jährlich vieruudzwanzig Hundertstel des Jahreslohns betragen und vom Ablauf der Wartezeit (5 Beitragsjahre) mit jedem vollendeten Kalenderjahre um einen weiteren Teilbetrag des Jahreslohnes steigen, nnd zwar in den nächstfolgenden 15 Kalenderjahren um je vier Tausendstel, in den dann folgenden 20 Kalenderjahren, um je sechs Tausendstel und von da ab um je acht Tausendstel bis zum Höchstbetrage von jährlich fünfzig Hundertstel des betreffenden Jahreslohnes. Die höchste Invalidenrente in der 1. Klasse würde darnach 150 ^ betragen, in der 5. Klasse 350 Die Altersrente für männliche Personen soll jährlich vierundzwanzig Hundertstel des Jahreslohnes betragen, in der 1. Klasse demnach 72 »16, in der 5. Kl. 168 ^ Das Höhenmaß der Rente für weibliche Arbeiter (*/r derjenigen für männliche) ist nicht geändert worden. Entsprechend dem abgcändertcn Be- mcssungsmodus der Rente ist der Ausbringungsmodus der Beijräge nwdifiziert worden. Bis zur In kraftsetzung eines anderen Beitrages sollen in jeder Versicherungsanstalt an wöchentlichen Beiträgen erhoben werden für männliche Personen in Ortsklasse 1 12 in Klasse 2 16 in Klasse 3 20 in Klasse 4 24 in Klasse 5 28 --j, für weibliche Personen in den entsprechenden Klassen 8, 10. !2, 14 bezw. 16
Die Antwort des Kaisers auf die ihm dargebrachte Huldigungsadrcsse der preußischen Bischöfe lautet wörtlich: „Mit Wohlgefallen habe ich die Huldiguugsadresse empfangen, welche Sie, Herr Erz bischof, in Gemeinschaft mit Ihren bischöflichen Amtsbrüdern aus Fulda an mich gerichtet. Die nach Gottes Ratschluß in diesem Jahre über mich, mein Haus und das Vaterland verhängte Doppcltrauer findet in Ihrer Adresse einen so tief empfundenen Ausdruck, daß unter den zahlreichen Beileidsbezeu gungen die Ihrige mir besonders wertvoll gewesen ist. Nicht minder wohlthuend berührt mich Ihr patriotischer Segenswunsch zu meiner Thronbesteigung. Mein Leben und Meine Kxast gehören meinem Volke, dessen Wohlfahrt zu fördern die schönste Aufgabe meines königlichen Berufes ist. Daß ich die Glaubensfreiheit meiner katholischen Unterthanen
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