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61. Jahrgang.
Amts- mul IntelkigenMatt für äen Kezirk.
Erscheint Sienstag, Souuerstag L Samstag.
Die Einrückungsgebühr beträgt S H p. Zeile im Bezirk, sonst 12 H.
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Samstag, äen 11. September 1886.
Abonnementspreis halbjährlich 1 80 H, durch
die Post bezogen im Bezirk 2 30 H, sonst in
ganz Württemberg 2 70 H.
Amtlich6 Wekanntmachungen.
politische Wachrichten.
Calw.
Deutsches Reich.
Au die Kcmciildrriite.
Unter Hinweis auf die Ministerialversügung, betreffend den Eintrag -er neuen Gruud- und Gefällsteuerkapitale in die Güterbücher und in die summarischen Steuervermögeusregister, sowie den örtlichen Steuersatz, vom 6. Mai 1886, Reg.-Bl. Nr. 15, S. 193, erhalten die Gemeinderäte folgende Aufträge:
1. 'Ueber die Eintragung der neuen Grund- und Gefällsteuerkapitale auf 1. April 1887 in das Güterbuch ist mit dem Beamten, welcher mit der Führung des Güterbuchs beauftragt ist, gemäß M 7,14 und 16 der genannten Verfügung ein Belohnungsvertrag abzuschließen.
2. Ebenso ist über die Eintragung der neuen Grund- und Gefällsteuerkapitale auf 1. April 1887 in das summarische Steuervermögens-Register mit dem Gemeindebeamten, bezw. Gemeinde-Hilfsbeamten, welchem die Besorgung des örtlichen Steuersatzes obliegt, gemäß M 12, 15 und 17 der Verfügung ein Belohnungsvertrag abzuschließen.
3. Wenn besondere Gründe dazu vorliegen, die Eintragung der Grund- und Gefällsteuerkapitale in das Güterbuch einem andern Geschäftsmann als dem Güterbuchsbeamten zu übertragen, so ist hierüber gemäß § 7 der Verfügung ein besonderer Beschluß zu fassen und mit dem aufgestellten, zur Güterbuchsführung gesetzlich befähigten Hilfsbeamten ein Belohnungsvertrag abzuschließen.
- 4. Die Belohnungsverträge sind binnen 4 Wochen anher vorzulegen.
Den 9. Sept. 1886. K. Oberamt.
_ ' _ F laxl and.
Calw.
An -re Ortsvorsteher.
Die nach K 37 der Vollzugs-Verfügung zur Landesfeuerlöschordnung vom 24. November 1885 (Reg.-Bl. S. 103) von den bürgerlichen Collegien zu fastenden Beschlüste, insbesondere darüber, ob etwas und was zur Erfüllung der hinsichtlich des Feuerlöschwesens nunmehr bestehenden gesetzlichen Anforderungen in den einzelnen Gemeinden zu geschehen hat, stehen noch aus einer Reihe von Gemeinden aus, und werden daher deren Ortsvorsteher unter Bezug auf die Besprechung in der letzten Amtsversammlung veranlaßt, deren geordnete Fassung einzuleiten und solche spätestens bis 1. Okt. d. I. hierher vorzulegen.
Den 10. Sept. 1886. K. Oberamt.
F l a x l a n d.
Feuilleton.
Widerrechtlicher Nachdruck wird verfolgt.)
Ken Schnorps und sein Irack.
Von Fritz Brentano.
(Fortsetzung.)
Sie kam und traf die Frau des Contrabassisten vor der Thüre, im Begriff wegzugehen, während Schnorps schon auf der Opernprobe war. Mit kurzen Worten wurde sie von Frau Trine beschicken, daß oben im Schrank ein „noch guter" Frack ihres Mannes hänge, der solle zerschnitten und in eine Kaputze umgewandelt werden.
„Schon gut — schon gut, das wollen wir bestens besorgen, Frau Hofmusikus", meinte die alte Müller und trat während ihre Austraggeberin nach dem Markt ging, in das Haus, wo ihr der jüngste Schnorps, welcher den heimischen Herd hütete, auf ihren Wunsch den Schniebel verabreichte, worauf sie sich wieder davon trollte, um Das „zu besorgen."
Und sie „besorgte" Das richtig. Denn als sie nach einigen Tagen wieder kam, war aus dem alten Frack eine neue Kopfbedeckung geworden, die zwar etwas stark mit Litzen und Besatz überladen, aber gerade deshalb so recht nach dem Geschmack der geschmacklosen Frau Schnorps war. Ihr Mann meinte freilich, jetzt sähe man erst, daß der Frack noch lange nicht so schlecht und das Geld für den Neuen wohl noch zu sparen gewesen sei — allein Geschehenes war nun einmal geschehen, der tyrannische Intendant hatte es so gewünscht und
Glücklich»ist, wer vergißt,
Was doch nicht zu ändern ist!-
Als der Herbst herankam, prangte die Frau Hofmusikus stolz in ihrer neuen Kaputze und zu derselben Zeit erhielt ihr Gatte eine Einladung zu dem alten Oberst v. Meyern, der ein großer Musikfreund und berühmt wegen seiner Junggesellen-
Berlin, 8. Sept. Der Kaiser nahm heute die üblichen Vorträge 'entgegen, empfing im Laufe des Vormittags den Generalfeldmarschall Grafen Moltke und beriet sich später mit dem Staatssekretär Grafen Herbert Bismarck. Schon am Morgen empfing der Kaiser den Bildhauer Heinz Hoffmeister, welcher die Skizzen zu einem Denkmale für den Prinzen Friedrich Karl vorlegte. Um '/e? Uhr abends trat der Kaiser die Reise nach den Reichslanden an.
Berlin, 8. Sept. Unter brausenden Jubelrufen des Publikums verließ Kaiser Wilhelm soeben 6 Uhr 35 Min. mit Sonderzug Berlin, um sich nach Baden-Baden zu begeben. Zur Verabschiedung waren auf dem Potsdamer Bahnhof der Stadtkommandant, die zurückbleibenden Generalund Flügeladjutanten, der russische Miltärbevollmächtigte Graf Kutosow und zahlreiche Personen der Hofgesellschaft erschienen.
Baden-Baden, 9. Sept. (11 Uhr 5 Min.) Der Kaiser ist um 8'/-, Uhr eingetroffen und von einer zahllosen Volksmenge mit großem Jubel begrüßt worden. Ein offizieller Empfang fand nicht statt. Frkf. Journ.
Nürnberg, 8. Sept. Der Kronprinz hat sich heute früh Vz7 Uhr zu den Truppenübungen bei Großhabersdorf begeben.
München, 8. Sept. Es bestätigt sich, daß nächster Tage eine Verordnung des Prinzregenten zu erwarten steht, durch welche für die gesamte bayerische Armee als Kopfbedeckung der sogenannte Gendarmeriehelm (die Pickelhaube) mit dem bayerischen Wappen statt des Raupenhelmes eingeführt wird.
Berlin, 8. Sept, Von mehreren Blättern wird die Meldung gebracht, es seien seit Kurzem einleitende Arbeiten zu einer Ergänzung bezw. Abänderung der Gesetze über die Unfallversicherung und die Krankenkassen im Gange und es solle die nächste Wintersesfion des Reichstags bereits mit diesen Dingen befaßt werden.
— Der Kronprinz wird am 10. d. M. in Appenweier mit dem Kaiser zusammentreffen.
— Prinz Wilhelm tritt morgen die Reise nach Rußland an.
— Der Reichstag wird am 16. September d. I. in Berlin zusammentreten.
Altona, 9. Sept. In der gestrigen Verhandlung des gegen dreißig Sozialdemokraten anhängigen Prozesses wegen Demonstrationen gelegentlich des Begräbnisses eines Gesinnungsgenossen wurden die Angeklagten sämmtlich zu größeren oder kleineren Geldstrafen verurteilt.
soupers war, die seinen musikalischen Abenden so große Anziehungskraft verliehen. Der Alte hätte seit Jahren den Gottlieb Schnorps gerne bei sich gesehen, da er ihn als Musiker hoch verehrte, aber er war ihm stets zu schäbig gewesen und die diesmalige Einladung hatte der Contrabassist nur seinem neuen Frack zu danken.
Schnorps empfing dieselbe mit großem. Vergnügen und leckte sich bereits die Lippen ab bei dem Gedanken an die kulinarischen Genüsse, die seiner nach der Musik warteten. Denn gönnte er sich auch daheim nichts Gutes, so verstand er es doch desto besser, auf fremde Kosten zu essen und zu trinken — eine Eigenschaft, die er mit Vielen aus dem großen Geschlecht der Nassauer und Freiberger gemein hatte.
Er machte an dem fraglichen Tag ganz ungewöhnliche Anstrengungen seine Toilette in anständige Verfassung zu versetzen. Er erlaubte sich, obwohl es erst Donnerstag war den Luxus eines reinen Hemdes, kaufte sich — und das war ungeheuer — ein Paar weißbaumwollene Handschuhe und bürstete sogar mit einiger Energie sein schwarzes Beinkleid, was er sonst nie that, damit „das Tuch nicht abgerieben werde."
„Lege mir den Frack zurecht, Trine", sagte er am Abend und diese ging, um dem Aufträge ihres Gatten zu entsprechen nach der Oberstube.
Jetzt aber ereignete sich etwas Entsetzliches! . . .
Als die Schnorpsin den Schrank öffnete und hinter den Wust der Urgroßvatersgarderobe griff, schrie sie ordentlich auf, denn wie ein Gespenst aus längst vergangenen Zeiten grinste ihr der alte Schniepel im vollen'Glanze seiner Unversehrtheit entgegen. Sie drehte ihn nach hinten und vorn und glaubte den Verstand zu verlieren — es war unzweifelhaft und unleugbar derselbe Frack, den sie längst gewendet und aufgefrischt als Kaputze auf dem Kopfe zu tragen vermeinte. Krampfhaft wühlte sie in dem Schrank umher — rechts und links flogen die Röcke und Beinkleider heraus — allein von dem neuen Frack keine Spur und mit überzeugender Gewalt drängte sich ihr die Gewißheit auf, daß die alte dumme Müller das neue Kleidungsstück statt des alten zerschnitten und zur Kopfbedeckung verarbeitet habe.