marcks. (Falls derBörsenkurier" recht unterrichtet ist, so setzt sich Herr Mackenzie in doppelter Hinsicht mit der Wahrheit in Widerspruch. Es steht fest, daß Herr Mackenzie gegen Ende des Jahres 1887 bei einer Untersuchung des hohen Kranken und in dessen Gegen­wart in die Worte ausbrach:Jetzt sieht es fast wie Krebs aus". Dieses Vorkommnis beweist erstens, daß der englische Arzt bis dahin keine Klarheit über die Natur der Krankheit erlangt hatte und zweitens, daß es nicht Rücksicht auf seinen Patienten war, die ihn mit der Wahrheit hinter dem Berge halten ließ. Die angeführte Aeußerung, einem gänzlich unvorberei­teten Kranken gegenüber ausgesprochen, bekun­det vielmehr das gerade Gegenteil von Rücksichtnahme und Zartgefühl. Ebenso ist es unrichtig, daß Kron­prinz Friedrich Wilhelm zu allen Zeiten einer Ope­ration entgegen war. Er hatte vielmehr Bergmann direkt befohlen, einen operativen Eingriffvon außen oder von innen" vorzunehmen. Erst als Mackenzie Zutritt zu dem hohen Kranken erlangt hatte, wurde derselbe in seinem Entschlüsse wankend. Die Red.) (F.J.)

Berlin, 12. Sept. Der in Stettin versam­melte deutsche Juristentag hat gestern sich dafür aus­gesprochen: Kauf bricht nicht Miete.

Auf dem weiten Umwege über Stockholm wird jetzt mitgeteilt, der Grund zu der bekannten Rede Kaiser Wilhelm's II. in Frankfurt sei gewesen, daß bei der Abreise aus Petersburg eine hochstehende Dame Plötzlich Andeutungen über die nordschleswig- sche Frage machte. Der deutsche Kaiser sei über diese Ueberraschung so erstaunt gewesen, daß er die Antwort schuldig blieb. Durch die Frankfurter Rede sei die Schuld nun getilgt.

Oesterreich-Ungarn.

Wien. Wenn irgend etwas, so bezeichnet der morgen stattfindende Besuch des Erzherzogs Al- brecht von Oesterreich in Berlin den gewaltigen Um­schlag, der sich innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte in dem Verhältnis Oesterreichs zu Deutschland voll­zogen hat. Am schwersten und tiefsten hat Erzherzog

Albrecht die Ereignisse empfunden, welche die Loslö­sung seines Vaterlandes vom deutschen Bunde herbei­führten, und er hat lange Zeit zäh an seiner Gegner­schaft gegen die Neuordnung der Dinge festgehalten. Daß er morgen als werter Gast am Berliner Hofe erscheinen wird, ist daher ein lebendiges Zeugnis für die Tiefe und Nachhaltigkeit des Bandes, das die bei­den Kaiserreiche umschlingt. Erzherzog Albrecht darf eines warmen Empfanges sicher sein.

Wien, 11. Sept. Wie verlautet, reist Kal- noky am 14. Sept. zum Besuche des Fürsten Bis­marck nach Friedrichsruh.

Italien.

Rom, 12. Sept. EinerStefani"-Meldüng zufolge würde Kaiser Wilhelm am 11. Oktober, nachmittags 2 Uhr, hier eintresfen.

In Turin sind augenblicklich viele hervorra­gende Verwandte des italienischen Königshauses und der Familie Bonaparte versamelt, um der Vermäh- lungsfcier des Herzogs von Aosta mit der Prinzessin Laetitia Bonaparte beizuwohnen. Nur Prinz Viktor Napoleon fehlt, weil er mit seinem Vater sich Über­würfen hat. Dagegen ist der König von Italien nebst Gemahlin und ebenso der König von Portugal zugegen.

Afrika.

Den Engländern ist es aufSansibar nicht besser ergangen als uns Deutschen. Auch das eng­lische Boot, welches landen wollte, ist von den Ein­geborenen beschossen worden. Diese erklären alle Weißen für Feinde des Sultans und scheinen auf eigene Faust mit Europa Krieg führen zu wollen.

Reichsgericht. Hat der Wirt oder der j Mieter oder der sonstige berechtigte Inhaber einer ^ Wohnung an Stelle eines verlorenen Schlüssels zum , Oeffnen der betr. Thür, Behälters rc. einen anderen ! gesetzt, so ist em Diebstahl unter Benutzung des ver­lorenen Schlüssels nach einem Urteil des R.Ger., ! III. Strafsenats, vom 26, April d. I., als schwerer !

s Diebstahl (Diebstahl mittels Eröffnung durch einen ! falschen Schlüssel) aus ß 243 Straf-Gesetz-Buch s zu bestrafen.

Kleinere Mitteilungen.

Ueberallher kommen Mahnungen, das Obst Heuer »sicht zu bald zu p f ck e n. Dasselbe ist zwar meist schon ausgewachsen, aber der Hauptnähr­wert desselben, der Zuckerstoff, beginnt sich erst zu bilden. Einem unzeitigen Abbrechcn des Obstes, das auch ungesund ist, sollte berufenerseits vorgebeugt werden.

Eine tröstliche Mitteilung ist, daß die Witterung in diesem Jahre der des Jahres 1857 ganz ähnlich gewesen sei. Es regnete damals bis Mitte August und dann trat Dürre und große Hitze ein. Der Wein jenes Jahres aber steht heute noch als 57er in Ruf und Ansehen.

Frankfurt a. M., 11. Sept. Eine 80 Jahre alte isr. Jungfer starb hicrsclbst, welche sich ihr Leben lang durch Betteln ernährt hatte. Nach ihrem Tode stellte cs sich her­aus, daß sic sich über 30000 .6. Vermögen zusammengebettelt hatte, welche nun lachenden Erben in den Schoß fallen.

Handel L Verkehr.

Herreubcrg, 11. Sept. Obst und Hopfen. Heute wurde das Spätobst der städtischen Allmanden geschätzt zu 800 Simri und um 1115 -6 versteigert. Die Hopfenpflücke schreitet rasch vorwärts. Das Trocknen geht jedoch bei be­decktem Himmel sehr langsam. Letzte Verkäufe 120 -190 Tendenz sehr fest. Täglich kommen mehr Händler, welche um obige Preise auch die Ware an der Stange kaufen. Die Stimmung der Produzenten ist eine animierte, da fast das gleiche Quantum wie voriges Jahr geerntet.

Wachendorf, 12. Sept. Hopfen. Heute schloß das Frciherrlich v. Ow'schc Rentamt seinen dritten Verkauf zu 140 per Ztr. ab.

Schwetzingen, 11. Sept. Hopfen. Die Hopfcnpreise steigen; während vorige Woche noch 130 ^6 geboten wurden, bezahlt man jetzt 140145 ^6, ja cs wurden für eine, be­sonders schöne Partie von einem Bierbrauer 165 .6 gezählt.

Nürnberg, 11. Sept. Hopfen. Es entwickelte sich für Prima-Ware eine recht lebhafte Nachfrage, so daß Würt- tembcrger bis zu 190 ^6 und Markthopfcn bis zu 140 im Ausnahmcfall auch etwas höher, gerne übernommen wurden.

(Hiezu das Unterhaltungsblatt ^ 37.)

Verantwortlicher Redakteur Stetnwandel in NaZold. Drua und Verlag der G. W. Aaiser'fchrn Bucbhandlunz in Nazold.

Amtliche und Frival-Mekanntmaämrigeu.

Aagatd. Behufs richtiger Berechnung der Geld-Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura bezo­genen Fruchtbesolduugen wird nach Konsistorialerlaß vom 16. Oktober 1860 (Amtsblatt Nro. 60 von 1860) der Preis der nachbenannten Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiedurch in Nachstehendem bekannt gemacht:

Schranne.

Markttag, j! Roggen. f T

und zwar der erste Markt-!! Mittel- : 2

taq des 3. Monats des if Gewicht l Preis per Ctr. » Gewicht III. Quartals 1889. i!pr. Schffl) ^ j . jjpr. Schffl.

linket.

Nittel- Preis per Ctr. .6 j

! H

A

Gewicht Pr. Schffl.

aber, littel- Preis pe ^6

r Ctr.

Nagold.

Altensteig ....

September 1888. ^

Iten 256

5ten 240

8

8

60 ( 160

20 :: 168

8

8

60

80

rr

175

180

7

6

63

95

Den 13. September 1888. K. gemeinschaftliches Oberamt in Schulsachen.

vr. G u g e l. Schott.

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Am Donnerstag den 20. September, vormittags lO Uhr auf der Kälbermühle aus den Staatswaldungen Distrikt II Abt. 4, Schöngarn IV Abt. 5 Hirsch­kopf und Scheidholz aus den Hüten Wanne, Enzklösterle, Langehardt und Kälberwald.

510 Stück Nadelholzreisstangen; 19 Rin. Eichen,'ä8 Rm. Buchen, 49 Nm. Birken Anbruch; l6 Rm. Nadelholzscheitcr ? 18-Rm. dto. Prügel und 1345" Rm. Nadel­holzanbruch.

Revier Enzklösterle.

Am Samstag den 22. September vormittags 11 Uhr im Waldhorn zu CnzklösteUe aus den Staatswaldungen Distrikt II Abt. 4 Schöngarn IV Abt. 5. Hicschkopf und Scheidhvlz aus den Hüten Wanne, Enzklösterle, Langehardt und Kälbcrwald:

23 Stück Birken mit 2,3 Fm., 1 Eiche mit 0.12 Fm, 1014 Stück Nadelholz- Langholz mit 796 Fm. , 338 Stück Säghvlz mit 223 Fm.

> Stadtgemeinde Nagold.

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aus dem hiesigen Stadtwald kommen am s Montag d. 17. d. Mts., morgens 7 ! Uhr auf hiesigem Rathause zur Ver- ' steigerung.

Gemeinderat.

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Aus dem hiel- Stadtwald Tya" Abt. 4 komme" am Montag de" 'l7. Sept. 1888.

^ ^vormittags 8 Uhr

iiachstehendeHoszsortimenle zum Verkaufs:

9 St. Langholz II. El. mit 15,83 Fm.

32 ,. III. Cl. mit 31,75 ..

96 .. IV. Cl. mit 50,00

62 .. -V.Cl-

Baustangen mit 20,74

90 Klotzholz I. II. u.

III. Cl. mit 59,97 Der Verkauf findet im Walde statt, in ist Zusammenkunft bei der Ziegelhütte.

Auszüge können von Waldmeister Maser bezogen werden.

Haiterbach, den 10. Sept. 1888. !

Stadtpflege. Knorr.

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