hat geholfen! und ihm den gebührenden Dank dar< bringen. Nachdem er sie ermahnt hatte „ alle christ-
Versammlung freudig einstNmt. Run svlgten die üblichen Deklamationen und Gesänge einzelner Schüler und Schulklassen. Nach dem gemeinsamen Singen der „Wacht am Rhein" setzte sich die Schuljugend an ihre Tische, um Eßwaren in Empfang zu nehmen. Biel Erheiterung brachte das Wettspringen der Kinder um Preise, zu denen die Stadt in dankenswerter Weise diesmal ISO -/A verwilligt hatte. In zwei Bahnen bewegte sich der Wettlauf gleichzeitig. Die Gaben am Kletterbaum, ebenfalls von der Stadt gestiftet, hatten bald ihre Liebhaber gefunden. Die Musik, der Liederkranz und der Seminaristenchor wechselten mit ihren Vorträgen mannigfaltig ab und erhöhten die Festfreude. Der Turnverein gab längere Zeit Proben seiner tüchtigen Leistungen. Um 6 Uhr (bei ungünstiger Witterung wäre um 5 Uhr schon der Schluß erfolgt) zog die fröhliche Schuljugend mit Musik in die Stadt and wurde auf dem alten Kirchenvlätz mit Gesang (Ldbe den Herren, o meine Seele!) üno Rede (Lehrer Kienle) verabschiedet. Dank allen, die zum wohlgelungencn Feste irgendwie beigetragen haben, insbesondere auch denen, welche mrthälsen, daß den Kindern zu hübschen Preisen verhölfen würde!
** Nagold, 5. Sept. DaS jährl. Bezirkörn issio ns fest wird hier den 9. Sept. von nachm. I V, Uhr an gefeiert. Als Redner werden dabei auf- treten Dr. Gundert von Calw, Missionar Seeg er aus Afrika und Pfarrer Bellon von Sulz (früher Missionar in China). Mit der Missionsfeier wird die Ordination zweier Basler Missionszöglinge (Arntz und Schölten), welche demnächst in den Missionsdienst ausziehen sollen, verbunden werden.
t-i Altenfteig. Sedansscier. Vergangenen Sonntag würde,wie gewöhnlich hier das Sedansf, ' morgens früh 5 Uhr schon durch mehrere Böllerschü angekündigt. Einzelne Hauser waren beflaggt. Ui 9 Uhr war Sammlung der Mitglieder des Kriegervereins, um 9'/, Uhr Kirchgang, bei welchem sich auch die hiesigen Beamten dem Zuge anschlossen. Nach dem Gottesdienst begab sich der Krieger-Berein nach Spielberg, wo die Feier des IV. Bezirkskrieger- lages des oberen Nagoldthales mit der Feier des SedansfesteS verbunden wurde. An dem Feste beteiligten sich die Kriegervereine von Altensteig, Eb- hauscn, Egenhausen, Oberschwandorf, Pfalzgrafenweiler und Spielberg. Die Festrede 'hielt der Vereins- Vorstand von Altensteig, Herr Buchbinder Schüller. — Da die Witterung sich sehr günstig gestaltete, so zogen sich auch viele Fremde dorthin, und es herrschte bei den Klängen der Musik des Altensteiger Vereins bis in den Abend hinein allenthalben ein fröhliches Treiben. Nach Abzug der einzelnen Vereine blieb die Musik noch in Spielberg bei dem dort in Aussicht genommenen Bankett zurück. Die übrigen Mitglieder des Altensteiger Vereins kamen zu geselliger Unterhaltung im Gasthof zum grünen Baum hier zusammen, wo der Liederkranz noch einzelne Gesangsstücke vortrug. Ausschreitungen, welche noch spät abends bei dem Feste in Spielberg vorkamen, gehen nicht auf Rechnung des Festes selbst.
- Haiterbach, 3. Sept. Die Väter unserer Stadt haben auch Heuer wieder in freigebiger Weise die Mittel zur Sedanfeier verwilligt. Dieselbe begann gestern früh mit Böllerschüssen und Tagwache. Um 84 , Uhr versammelten sich sämtliche Schulklassen in ihren Lokalen, woselbst die Schüler von ihren Lehrern an die Bedeutung des Tages erinnert und mit Sedansbrctzeln beschenkt wurden. Um 9*/, Uhr zogen die drei oberen Schulklassen auf dem Marktplatz auf und sangen hier einige Verse von dem Ambrosianischen Lobgesang: „Großer Gott, wir rc." Nun bewegte sich der Zug der Schuljugend zum Gotteshause, ihm schloß sich der Kriegerverein mit Fahne und die bürgerlichen Kollegien, die am Räthause Aufstellung genommen hatten, an. Abends fand im Gasthaus eine gesellige, sehr zahlreich besuchte Unterhaltung statt, bei welcher Rede und Gesang in angenehmster Weise abwechselten.
Stuttgart, 4. Sept. Der Generaladjutant Sr. Maj. des Königs Frhr. v. Spitzemberg ist heute Nacht 1 Uhr in Bad Weißenburg (Schweiz) gestorben.
Stuttgart, 4. Sept. Die Landes-Obstaus- stellung beim Volksfest in Cannstatt wird so reich-
I lich wie noch nie beschickt werden. Bis jetzt sind beim Konnte übtzr 7000 Teller Obst, angemeldet worden.
. Der MrttMbeMsche Gescmdte in Berlin,
^ Obebst Graf Zeppelin,, ist vvik Kiüüg Kürt Hum GtznüülMjor ernannt worden.
BÜnnighbim, 29. Aug. Unftr durch die Verlegung des K. Forstamts nach Hellbraun leerstehendes stattliches Schloßgebciudr wird durch die Unterbringung des aus 4 Lehrern und 40 Zöglm- - gen bestehenden Eßlinger Taubstummeninstituts in k demselben wieder eine, der hiesigen Stadt sehr will- ! kommene, Verwendung erhalten und es soll die Ein- > richtung des Gebäudes für diesen Zweck dieses Jahr ! noch in Angriff genommen werden.
I Heidelberg, 1. Sept. Der Altkatholiken- ^ Kongreß in Heidelberg findet vom 1. bis 4. Sept.
: statt. Die Beratungen betreffen teils innerkirchliche Fragen über das Gemeindeleben, teils praktische Fra- ! gen über altkatholisches Vereinswesen und Verbrei- ^ tung altkatholischer Schriften. Man rechnet auf ! zahlreiche Beteiligung.
! Fr ei bürg i. Br. 2. Sept. Zur 35. Gene- rakversammlüUg deutscher Katholiken trafen bis heute Mittag ungefähr 600 Mitglieder, darunter Wind- thörst, Fürst LÜivenstein-Wertheim, Frankenstein-Ub- stadt, Fürst Menburg-Büdingen, sowie eine Anzahl preußischer wie badischer Abgeordneten und die Hauptvertreter der klerikalen Presse hier ein. Die Stadt ist festlich geschmückt.
Berlin, 1. Sept. Nach der amtlichen Anzeige von der gestern in Potsdam vollzogenen Taufe, die sich heute im „Reichs- und Staats-Anzeiger" findet, ist der Rufname des jüngsten Königlichen Prinzen Oskar.
Der Kaiser hat das erste Garde-Feldar- tillerieregiment in Berlin zum Leibregiment ernannt, und die erste Batterie zur Leibbatterie. — Wie aus Wilhelmshafen berichtet wird, wird der Kaiser am 10. Sept. zu den Flottenmanövern dort erwartet.
ie Kaiserin reist Mitte d. M. nach Schloß Prim- "kenau in Schlesien Und wird dort mit ihren Söhnen ^ längere Zeit bleiben.
Berlin, 1. Sept. Die heutige Parade des ! ganzen Gardekorps auf dem Tempelhofer Felde ^ nahm bei prachtvollem Wetter einen glänzenden Verlauf. Der Kaiser war bereits früh 74, Uhr an der i Spitze der Fahnenkompagnie auf dem Paradefeld ! erschienen Und dann wieder nach der Stadt zurück- l gekehrt. Schlag 9 Uhr erschien der Kaiser, welcher f große Generalsuniform trug und mit den übrigen ^ Fürstlichkeiten in der Kaserne des ersten Garde- z dragonerregiments zu Pferde gestiegen war, auf dem ' Paradefelde, rechts neben ihm der König von Schweden, daneben der König von Sachsen, dahinter Prinz ^ Heinrich, der Kronprinz von Griechenland, Prinz Albtecht mit dem Feldmarschallstabe in der Hand! und die anderen Fürstlichkeiten, die ftemden Militär- ! bevollmächtigten und das glänzende Gefolge. Der Ktonprinz und Prinz Eitel Friedrich folgten mit ^ ihrer Gouvernante in einem vierspännigen Wagen. Der Kaiser ritt, während das Musikkorps den Präsentiermarsch spielte, im Schritt die Front der in 2 ! Treffen ausgestellten Truppen entlang ubd ließ die- ! selben darauf zweimal im Parademarsch defilieren. Die Mitglieder der fremden Gesandtschaften wvhnten der Parade zu Wagen bei. Der südwestliche Teil des Paradefelds war von dichten Zuschctuermassen bedeckt. Die militärische Lufischifferabteilung nahm von dem über dem Paradefetde befindlichen Ballon laptiv aus BcotachluUgcn vor. Der Kaijcr mit seinen hohen Gästen wurde auf dem Heimwege von der Bevölkerung, welche in dichten Massen alle Straßen säumte, mit stürmischen Ovationen begrüßt.
Der Reichskanzler Fürst Bismarck befindet sich gegenwärtig außerordentlich wohl und hat deshalb die früher geplante Reise nach KissingeU aufgegeben.
Berlin. 3. Sept.^Fürst Bismarck beabsichtigt nach offiziösen Angaben das auswärtige Amt vom Posten des Reichskanzlers loszulösen, und die Armee und Marine in ein besonderes Landesverteidigungsamt zu vereinigen. (Ersteresist schon thatsächlich.)
Berlin, 4. Sept. Eine Extra-Ausgabe des „Reichs-Anzeiger" macht die heute erfolgte Verlobung der Prinzessin Sofie, Schwester des Kaisers, mit dem Krvnprinzen Konstantin von Griechenland bekannt. (Ptinzissin Sofie ist geboren 14. Juni 1870, Prinz Konstantin von Griechenland am 21. Juli 1868.)
Der Sedantag ist auch in diesem Jahre wie
; in den Vorjahren begangen worden, zum mindesten durch eine Schulfeier. Es liegen darüber Berichte aus allen Teilen des Reiches. großen und kleinen Städten vor. Zuck Teil wurde die Feier schon am 4. Sept. begangen, besonders für die Schulen, während am 2. Sept. die allgemeinere Feier in der ver- ^chiedenartigstKi Weise stattfand. Es ist dadurch aufs Neue bewiesen, daß ded Gedanke an den großen Ge- burstag der deutschen Einheit Im Volke kräftig fortlebt, und nie und nimmer erlöschen wird, wenn auch der Sedantag selbst in ruhigerer Weise begangen wird, wie es nach einer so großen Reihe von Jahren nÄr erklärlich ist. Gott schütze Kaiser und Reich, das ist der Herzenswunsch aller Deutschen am Sedantage.
Breslau, 3. Sept. Das seit voriger Woche in der ganzen Provinz anhaltende starke Regenwetter hat allenthalben Hochwasser zur Folge. Die meisten Gebirgsflüsse sind bereits aus den Ufern getreten.
Schweiz.
St. Gallen, 2. Sept. Nus dem Unterrheinthal, dem Sitter- und Thurthal, sowie aus Umgebung St. Gallens werden Ueberschwemmungen gemeldet.
Oesterreich-Nngttn.
Wien, 3. Sept. In der Zurndorfer Meza- nikfäbrik beiPreßburg verbrannten 400 Kilo Nitro- ' glyzerin. Rote Dämpfe warnten die Arbeiter recht- ! zeitig, so daß sich alle retten konnten. Dann explo- . dierten 100 Kilo Nitroglyzerin und zerstörten alle ^ Fabrikgebäude.
Gmunden, 1. Aug. Der Kaiser von ^ Oesterreich traf mittags zum Besuche ocr russischen l Kaiserin ein, welche ihm auf der Treppe entgegenkam.
^ Alsdann besuchte der Kaiser auch die Prinzessin von i Wales und nahm hierauf mit allen anwesenden Fürst- . lichkeiten an einem Diner teil. Nachmittags 3 Uhr reiste derselbe wieder ab. j Schweden und Norwegen.
Malmoe, 3. Sept. Der König von Schweden wurde gestern enthusiastisch empfangen. Beim Dejeuner zu Ehren des Königs betonte derselbe die ^ herzliche Aufnahme im Kaiserlichen Schloß zu Berlin,
! hob hervor, daß der neugeborene Prinz nicht bloß ! seinen Namen, sondern lauter schwedische Namen er- ^ halten habe und schloß mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm II.
Handel A Verkehr.
Stuttgart, 8. Sept. (Landcsproduktenbörsc.) Wir notieren per 100 Kilgr. Weizen bayr. neu.Ki 20.50., dto. ung. neu 22.50—22.75., Kernen Oberländer 22., dto. alt
22.60.
Stuttgart, 3. Sept. (Mchlbörse.) An heutiger Börse sind von inländischen Mehlen 465 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Mehl Nr. 0 30.50
bis 32., Nr. 1 29.50-30., Nr. 2 27.50-28.50., Nr. 3
25.50- 26.50, Nr. 4 22.50 -23.50.
Stuttgart, 4. Sept. Mostobst: 600 Ztr. Preis 2.50 -2.80 per Ztr.
Cannstatt. Obstprcisc 2.80 per Ztr.— Eßlingen 2.40-2.50 per Ztr.
Wachendorf, 1. Sept. Frhrl. v. Om'schcs Rentamt erster Verkauf Frühhopfen 105 ^ per Ztr.
Leinfelden bei Vaihingen, 1. Sept. Erste Partie Frühhopfen zu 112 ^ p. Ztr. verkauft.
Hcilbronn, 29. Aug. Bericht über den Ledermarkt. DaS zum vorgestrigen Markte zugeführte Leder-Quantum war sehr bedeutend, und räumte sich durch das kräftige Eingreifen der vielen Käufer, welche am Platze waren, so rasch und vollständig, daß nur einige wenige Zentner unverkauft zurück gingen. Von Kalbleder war wesentlich mehr zugcführt als an den letzten Märkten, doch fand alles zu seitherigen Preisen Nehmer. Ienglcdcr war recht wenig am Markte; dasselbe kann auch von Sohlleder gesagt werden, welches der Nachfrage kaum genügen konnte, ohne indessen die Preise zu beeinflussen. Die Zufuhren von Schafleder bleiben fortwährend belangreich, dasselbe hat sich im Preise auch etwas erholt. Verkauft wurden 204568 Pfund mit einem Gesamtumsätze von ca. 345000
Nürnberg, 1. Sept. Marktbericht. Während der 3 letzten Tage wurden dem Markte ca. 400 Ballen neuer Ware zugefahren, worunter WürttcNiberger vorherrschend, Badische und Hallertauer in kleineren Partien waren. Die Preise bewegten sich für Württembcrger von 125 142 für Badische und Hallertauer von 95—115 Die Käufer achten hauptsächlich auf Farbe, gute Behandlung und Körper, weshalb die Württembergcr Hopfen, die diese Eigenschaften am meisten besitzen, auch die höchsten Preise erzielten.
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