ihren Reisen erwiesen worden, zum direkten Attentate auf. »Aber es werde von Tag zu Tag klarer; nicht von Osten, sondern von Westen, von Frankreich, wo soeben wieder ein frischer Wind wehe, sei Hilfe zu erwarten; dorthin solle man die Augen richten und sich auf die allgemeine Erhebung vorbereiten."

Türkei

Die deutsche» Beamten in der Türkei. Zwischen dem Kriegsministerium in Konstantinopel und den Generalen v. Hobe und Ristow ist nun doch noch eine Einigung zu Stande gekommen, so daß das Verbleiben der beiden deutschen Offiziere in der Türkei für weitere drei Jahre gesichert ist. Der lebhafte Wunsch des Sultans, sich von den Her­ren nicht zu trennen, ließ jede der beiden Parteien einen Schritt nach vorwärts thun, dem türkischen Staatssäckel werden keine neuen Verpflichtungen auf­erlegt. während die Hauptforderung der Generale, ihre Bezüge gesichert zu sehen, Erfüllung gefunden. Per dritte der deutschen Generale, Kamphörener, hat sich noch nicht definitiv entschieden.

Rumänien.

Bukarest, 27. Aug. Wie dieW. Allg. Ztg." meldet, hat die Regierung wegen Folterung der Häftlinge den hiesigen Polizeidirektor, zwei In­spektoren und einen Staatsanwalt i» Anklagezustand versetzt.

Bukarest, 30. Aug. Die Königin von Ser­bien trifft morgen hier ein.

Serbien.

Belgrad, 31. Aug. Der König lehnte die Vermittlungevorschläge der Königin Natalie ab.

Bulgarien.

Die bulgarische Regier nng entwickelt nun end­lich die nötige Energie gegen die das Land durch­streifenden glaub er bau den. Es ist ihr sogar ge­lungen, ein Mitglied der vielbesprochenen Bande von Bellova, welche vor einiger Zeit von mehreren von ihr gefangen genommenen österreichischen Un- terlhauen ein enormes Lösegeld erpreßt hatte, in So­fia gefangen zu setzen. Die Justiz gegen die ge­fangenen Briganten ist eine sehr schnelle und wirk­same, namentlich hat sich der Prokurator Markow, welcher die Banditen ohne Weiteres an die Later­nenpfähle des nächsten Ortes hängen läßt, einen ge­fürchteten Namen gemacht. Mag dies exemplari'che Verfahren einen starken Anstrich von Grausamkeit haben, es hilft jedenfalls. . _

Sofia, 3l. Aug. Zwei Russe» wurden wegen ! ihrer Verbindung mit den Räubern verhaftet. Unter den Räubern befanden sich drei Mitglieder der So-! branje. Afrika.

Aus Aegypten kommen sehr schlechte Nach­richten über die Ernte-Aussichten. Die Ernte hängt bekanntlich ganz von der Ueberflntung des Niles ab und diese läßt sehr viel zu wünschen übrig. Die Not unter den armen Fellachen ist groß.

Asien.

Die Verheiratung des jungen Kaisers von China soll im ersten Monate des nächsten chinesi-s schen Jahres stattfinden. Zur Feier des Ereignisses! wurde das hübsche Sümmchen von 6 Millionen ^ Tanls (etwa 25 Millionen Mark! bewilligt. l

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Kleinere Mitteilungen. !

Herrenberg, 30 Aug. Unfall. Gestern abend wollte der Sohn der Seifensieder E. Witwe einen Karren mit Bau­schutt von der Reparatur ihres seiner Zeit durch Feuer be­schädigten Hauses abfiihrcn, als durch unglücklichen Zufall in der steilen Straße der Karren ins Rollen geriet und die Deichsel dem E. mit großer Heftigkeit auf den Leib schnellte, so daß er bewußtlos davongetragen wurde. Heute nacht ist die brave Stütze der Mutter infolge innerer Verletzungen erlegen.

Rottenburg, 29. Ang. Im Spital starb lautT. Ehr." letzten Samstag nachts ein armer Reisender mit Namen Theobald Kuhn aus Liegelbach, K. batzer. Bez.-Amts Kaisers­lautern, seines Zeichens ein Schirmmacher. Bei seiner Unter­bringung ins Spital händigte er den barmherzigen Schwestern 2700 bares Geld ein. Die Summe wurde der Spitcil- verwältung übergeben. Da giebt cs in Wahrheit »lachende Erben."

Als Beweis von dem auf dem Eßlinger Feucrwchrfest entwickelten Durst möge dienen, daß dieAktienbrauerci- , lingcn" allein über die Zeit 65000 Liter 217 Eimer Bier verbraucht hat.

Wolnzach, 27. Aug. In Obcrlautcrbach starb laut Ulmcr Schnellpost" die alte Jägcrbäuerin von Attenhausen. Sie hinterließ, unterm Strohsack versteckt, 25 000 Obliga­tionen, von welchen die Coupons seit 1884 nicht mehr abgc- nommen waren.

AuS Neubnrg in Bayern kommt die Kunde von einem schweren Unglück. Eine größere Gesellschaft hatte eine Landpartie nach Stepperg gemacht, von wo ans ein Teil im Kahn auf der Donau zurückkehren wollte. Als man aus ^ Wunsch eines der Beteiligten oberhalb einer Mühle landen wollte, schlug der mit 13 Personen beladene Nachen um und ^ alle Insassen wurden hcrausgcschlcudert und versanken in den Fluten; 6 derselben wurden gerettet, die anderen 7 ertranken. , Unter den Opfern des Stromes befindet sich Uhrmacher Jäger, ' ein vortrefflicher Schwimmer, welcher seinen 6jährigcn Sohn und sein achtjähriges Töchterchen retten wollte und mit ihnen ! den Tod fand.

Nikolai, Ob.-Schl., 22. August. Ein Flcischermcister aus der Umgegend hatte vor einiger Zeit in einem der ober-

schlesischen Konsumvereine einen Schnaps begehrt. Als man ihm bedeutete, daß ein solcher nur an Mitglieder verabfolgt werden dürfe, kaufte er sich für ein paar Groschen ein. Bald darauf mußte sich aber der Konsiimvereiu für zahlungsunfähig erklären, und der Flcischcrmeister wurde, als da» einzige vermögende Mitglied, mit 700 .it! zur Zahinng herangezogcn.

Wien, 23. Aug. Eine originelle Kur hat jüngst Graf Emanuel Andrassy an sich selber vorgcnommcn. Der Graf war auf einem Spazierritt im Bctlerer Forste gestürzt, wo­bei das Pferd ans seinen Fuß zu liegen kam, der arge Kon­tusionen erlitt. Da ärztliche Hilfe fern war, ließ Gras An­drassy durch einen Forsthcger einen Graben aufwcrfcn, legte den verwundeten Fuß hinein und ließ in ansehnlicher Menge Erde darauf legen. Durch diesenkalten Umschlag" wurde die Entzündung beseitigt, durch das Gewicht desselben die Geschwulst niedergedrückt. Nach einigen Stunden ritt er nach Hause und war am nächsten Tage wieder hergcstellt. (?)

In Kutcicow (Galizien) ist der Gutsherr Strzclecki verhaftet worden, weil sich in seinem Hause 60000 Gulden vorgcfundcn haben, welche als Eigentum des Pfarrers Tchoorznicki, an welchem vor Kurzem ein Meuchelmord ver­sucht wurde, erkannt worden sind. Der Fall erregt großes Au fsehen. _ _

Handel öi Berkehr.

Herrcnberg, 30. Aug. Mit dem Pflücken der Früh- hopfcn wurde gestern hier begonnen. Die Ware ist ausneh­mend schön und reich an Lupulin, so daß, wenn das schöne trockene Wetter anhält, in Bälde hochfeine Sorten hier gefaßt werden können.

Stuttgart, 30. Ang. Kartoffel- Kraut- u. Obstmarkt. 600 Ztr. Kartoffeln, Preis 2.80 -3.30 p. Ztr.; 3000 St. Filderkraut, Preis ^ 1520 per 100 St; 350 Ztr. Most­obst. Preis 2.20 - 2 80 p. Ztr.

Eßlingen, 29. Aug. Obstprcise auf dem Wochcnmarkt:

2.50 per Ztr.

Tettnang, 30. Aug. Bei der heute stattgefundenen notariellen 3. Hopfenverstcigerung wurde der Preis von 130 -st! erzielt. In einzelnen Lagen wie Langenargen, Weingarten rc. greift der Kupfcrbrand um sich.

Vom Vodensee,29. Ang. Der Obstsegcn am schwei­zerischen Bodenseenfcr übcrtrifft nahezu denjenigen auf deut­schem Ufer; besonders sind cs die Birnbäume, bereu Blättcr- schmuck durch die Früchte verdeckt wird; mit solcher Menge Obst ist wohl der Kanton Thurgau noch nie beschert worden. Die Schweizer Händler bieten franko Hafen Lindau oder Friedrichshafen 5 Franks 4 .-c per 100 Kilo (Doppelzlr.) bestes Mostobst an.

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Revier Nagold.

Am Mittwoch den 5. Sept. nachm. 3 Uhr wird im Ochsen in Rohrdorf der Ertrag an Weiß- und Rottannen- zapjen ans den Staatswaldungen der Hut Roh rdorf/Nagold verkauft._

Nagold.

jZM M.

sucht auszuleihen

im Auftrag: Stadtsch.-Ass. Lenz.

Amtliche und WrivaL-AekanntMackungen.

Bekanntmachung

Fuhrwerksbesitzer weiden darauf aufmerksam gemacht, daß bis auf Wei­teres eine Dampfstraßenwalze zwischen Nagold und Aitcnsteig und eine zweite zwischen Nagold und Mötzingen je von früh 6 Uhr bis abends 6 Uhr im Be­trieb ist.

Calw, den 1. September 1888.

_K. Straßenbau-Inspektion. S t u p P e l.

Berantwortlichcr Redakteur Stciuwaudel i» Nagold. Pruckxd Nerla» der G. W. g a i s er'lcken kluchbanolun, in Nagold.

Oberschwandorf.

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