sie in ein offenes Boot bringen ließ, ist eine Unter­suchung eingeleitet. Die Inhaber von Badeanstalten auf der Elbe fordern von dem Kapitän einen nam­haften Schadenersatz, da infolge der erlassenen poli­zeilichen Warnung die Badeanstalten verödet von Be­suchern sind. In mehreren Lehranstalten ist den Kin­dern die Bekanntmachung der Polizeibehörde zur War­nung mitgeteilt worden:

Wurzen i. S., 22. Aug. Ein interessanter medizi­nischer Fall gelangte hier zum traurigen Abschluß. Eine Dame hatte vor mehreren Jahren eine Haarnadel verschluckt. Lange Zeit verspürte sie davon keine Beschwerden. Seit Jah­resfrist indes hatte sich stechender Schmerz in der Seite ein­gestellt, der sich in den letzten Wochen dergestalt erhöhte, daß , die bedauernswerte Leidende bettlägerig ward und vorerst 9 ! Wochen hindurch vom Arzt auf Unterleibsentzündung kuriert! wurde; sie mußte sich dann im städtischen Krankenhaus«: einer ^ Operation unterziehen. Das Ergebnis derselben war das i Auffindcn eines hühnercigroßen Blasensteins, der sich um jene Haarnadel gebildet hatte. Leider war die Krankheit schon so weit vorgeschritten, daß die Leidende zwei Tage nach der Operation starb.

Die üblen Folgen der Angewohnheit mancher junger Mädchen, die Spitzen ihres Haares abzubeißen, zeigten sich dieser Tage bei einem 14jährigcn Mädchen in Berlin in unangenehmer Weise. Das Mädchen klagte schon lange über heftige Magcnschmerzen, es hatte das Gefühl, als wenn man es in der Magengegcnd mit Nadeln steche. Seitens der be­handelnden Aerzte wurde von außen in der Magengegend «ine runde harte Geschwulst, etwa so groß wie ein Apfel, ge- fühlt, die ganz frei im Magen liegen mußte, da sie sich be- ! guem hin- und hcrschieben ließ. Es blieb nichts übrig, als den Magen aufzuschneidcn, und es wurde nun eine harte, aus Haarstückchen bestehende ganz verfilzte Masse hervorgeholt. Das Mädchen befindet sich seit der Operation ans dem Wege ! der Besserung, doch haben ihm die Aerzte aus Vorsicht den Zopf angeschnitten.

Aus Danzig wird berichtet: Auf dem Gut Bialach- owken beim Dorf Stüblau traf der Blitz 6 Männer; 2 wurden auf der Stelle getötet, ein dritter ist am andern Morgen früh gestorben. Die 3 anderen liegen schwer krank darnieder. Die Männer hatten sich vor dem Regen flüchten wollen, trugen dabei aber ihre Sensen auf dem Rücken und diese scheinen den Blitz angezogcn zu haben.

Instinkt oder mehr? Unter dieser Spitzmarke wird derElberfeld. Ztg." aus Dortmund geschrieben: Diese Ge­schichte ist wahr und keine Hundstagscnte, zu deren Ausbrü- lung die Witterung übrigens viel zu kalt gewesen wäre. In

der geschützten Halle einer Fabrik hattePluto," eine Ulmer Hündin, nebst ihren 6 Jungen ihre Lagerstatt, wo sic sich ganz wohl befand. An dem Sonntag Nachmittag vor dem letzten großen Gewitter erscheint die Hündin plötzlich, ihre Jungen über den Fabrikplatz hinweg tragend und sie an einer dunklen, geschützten, hochgelegenen Stelle niederlegend. DaS war um so wunderbarer, als Niemand das Tier gestört hatte. Sehr bald aber kam die Erklärung durch das furchtbare Ge­witter; auch jene Halle wurde von den Regengüssen über­flutet, während die Hundcfamilie schön geborgen lag. Wäh­rend des Gewitters war Pluto nicht von den Jungen weg- zulockcn, nachher führte sie, auf die Frage, wo sic die Jungen habe, den Fragenden an den Eingang des neuen Lagers.

Ein weiblicher Blaubart. Ein Unikum unter den jetzt Lebenden dürfte eine Färberswitwe in Neustadt (Schle­sien) sein. Dieselbe hat in vergangener Woche ihren 7. Ehe­mann zu Grabe begleitet. Die Witwe ist erst 66 Jahre alt.

Ein schreckliches Brandunglück hat in voriger Woche die polnische Grenzstadt Ratzki betroffen. Das Feuer, das infolge unvorsichtiger Handhabung von Petroleum ansge­brochen ist, griff mit uiigehenrer Schnelligkeit um sich und legte in wenigen Stunden 200 Gebäude in Asche. Uebcr 400 meist jüdische Familien haben ihre ganze Habe verloren.

Wien, 20. Aug. Ein furchtbarer Wolkenbruch ging über mehrere Ortschaften im Bezirk Kronenbnrg in Niedcr- östcrreich nieder und richtete großes Unglück an. Etwa 15 Personen, darunter eine Wiener Familie, sind ertrunken, 50 Häuser eingcstürzt, mit Frucht gefüllte Scheuern weggeschwemmt und vieles Hausvich und viele Pferde sind in den Fluten umgekommen. Die Heute flüchteten auf Bäume und Dächer, die unter ihnen zusammenbrachen; daher sind auch zahlreiche schwere Verletzungen vorgekommen.

Die Photographie als Zeugin vor Gericht hat man j in Brüssel mit vielem Glück verwendet. Man wird sich ' wohl noch der skandalösen Straßenauftritte erinnern, welche sich in Brüssel bei der kirchlichen Trauung des Prinzen von Crop mit einer Prinzessin Arenber'g abgespielt haben. Das Ministerium ordnete eine Enquete an und betraute damit die Brüsseler Staatsanwaltschaft. Die Untersuchung ging, da die Teilnehmer sehr schwer zu ermitteln waren, nur sehr lang­sam vorwärts; in den letzten Tagen haben plötzlich zahl­reiche Personen zu ihrem nicht geringen Erstaunen Vorla­dungen erhalten. Die Staatsanwaltschaft hatte ermittelt,: daß ein Photograph Augenblicksbilder an jenem Tage aus­genommen hatte; sie ließ sic vergrößern und ermitreltc auf diese Weise einzelne Teilnehmer. Als einer der Vorgcladencn > seine Teilnahme bestritt, legte ihm der Untersuchungsrichter ^ sein Conterfei vor, das ihn schreiend und einen Stock schwin­gend vorstellte. !

Petersburg, 13. Aug. Nachrichten ans Taschkcnd

zufolge haben 30 Sträflinge auf dem Transport nach Sibi­rien einen verzweifelten Fluchtversuch gemacht. Die Meisten hatten bereits eine beträchtliche Entfernung zurückgelegt, als sic von Truppen eingeholt wurden. In dem nun sich ent­spinnenden Kampfe wurden 11 Sträflinge getötet und 10 verwundet; 6 Sträflinge sind entkommen.

Aus Futschu in China wird ein eigentümlicher Fall von Bestrafung der Götter gemeldet. Es hatte sich eine An­zahl Leute an die Götzenbilder eines gewissen Tempels ge­wandt, um Rache an ihren Feinden zu nehmen. Die Götter sollten den Tod dieser Feinde veranlassen. Nun starb der tartarische Befehlshaber des Militärs plötzlich und die Ein­wohner fingen an, zu glauben, die Götter hätten diesen ge­tötet. Darauf hin gab der Vizekönig der Provinz sofort Befehl, die Götzenbilder zu verhaften und zu bestrafen. Der Präfekt begab sich in den Tempel und verhaftete 15 hölzerne, 5 Fuß hohe Götzenbilder. Es wurden ihnen die Augen auS- gestochen, damit sie ihren Richter nicht erkennen und später an «hin Rache nehmen könnten. Nach gründlicher Untersu­chung des Falles wurde ein Bericht an den Vizekönig cinge- sendet, welcher befahl, die Götzenbilder zu köpfen und sie in einen Teich zu werfen. Der Tempel aber sollte dann auf ewige Zeiten geschlossen werden, damit die Stadt in Zukunft Ruhe habe.

Handel Berkehr.

Nagold, 2b. Aug. Der Viehmarkt am Bartholomäus- Feiertag mar außerordentlich stark befahren, besonders auch mit Jungschwcinen, in welchen viel gehandelt worden ist. In Großvieh ging der Handel ebenfalls lebhaft und sind mit der Eisenbahn allein 6 Wagenladungen abgegangen.

Vom 1. September ab werden in Stuttgart wieder 3 neue Sorten Rundfahrtbillete ausgegeben, welche auch hier bestellt werden können; sie gehen über Mühlacker, Basel, Singen, Rottweil, Horb Böblingen, (III Cl. 15.70) oder Stuttgart, Böblingen Rottweil, Friedrichshafen, Ulm, Stuttgart, (III. Cl. 12.70) und Stuttgart, Freudenstadt, Hau- sachTribergRottweilPlochingen , Stuttgart (III. Cl. 9.40.)

Konkurseröffnungen. Friederike Speidel Witwe, Kunstmühlebesitzerin, in Firma Fr. Speidel auf der Wascn- mühlc, Gmde. Oberurbach (Schorndorf). Gottlieb Kerner, Schreiner und Bierkcllerwirt in Kirchheim.

Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. Druck und Verlag der G. W. Aaiser'schen Buchhandlung in Nagold.

Amtliche und Arwat-KekanntmackzuMN.

Revier Altensteig.

ÄWtll- j- Krennhch-Nrrkimf.

An, Donnerstag den 30. August, nachmittags 2 Uhr im Ochsen in Spiel­berg aus Staatswald Schornzhardt, Abt. Schiffhau: 3 Lose Stangen und zwar 1589 Derbstangen I.III. Classe, 1070 Hopfenstangen I. u. II. Classe, 250 Reisstangen; ferner 27 Rm. Na- , delholzanbruchholz. _

S ch i e t i n g e n.

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Pflegschaftsqeld hat gegen gesetzliche Sicherheit sofort auszuleihen !

August

Lutz.

700

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hat gegen gesetzliche Sicherheit aus Auf­trag sogleich auszuleihen _I. G. Klin k.

Fuhraklord.

Die Unterzeichneten beabsichtigen das Führen ihrer Schnittwaren auf den! hiesigen Bahnhof in Akkord zu vergeben ! und laden tüchtige Bewerber zur Ein­reichung von Offerten ein. ^

Nähere Auskunft ist auf unserem Bureau zu erhalten.

Nagold, August 1888 .

Klingler und Barthel.

Zwei starke

USlIniiASri. Privatpoliklinik, Glarus.

Die Unterzeichneten wurden von den angeführten Leiden durch briefliche Behandlung, mit unschädlichen Mitteln, meist ohne Berufsstörung, vollständig geheilt: Gestchtsausschläge, rauhe fleckige Gesichtshaiit, Fußschweiß. N. Sicgrist, Hn bsdonk. Kehlkopfkatarrh, Husten, Verschleimung, Atembcschwerdcu. K. Fakler, Mosbach. WM» Fußgeschwüre, Hühneraugen, schmerzhaft mit Entzündung. I. Zimmer, Grünsfeld. Flechten, hartnäckig beißende, trockene. D. Wiedmann,

Ausschlag, stark beißend, nässend im Gesichte s. Jahre. F. Löhli, Aizcnhausen.»» Nervenleiden, Nervosität, Aufgeregthe it, krampfartige Schmerzen, Würgen, Herzklopfen, Mattigkeit. Frau Merkel,

Bettnässen, Blasenschwäche. I. Felder,

Bleichsucht, Blutarmut, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Ausstößen, Ucbclkeiten, Nervosi­tät. Frl. Wt>ß, Leuzigcn.»M»»M>M»M>M»»MM»M»»»»>»

Magen- und Darmkatarrh seit 6 Jahren, heftig drückende Schmerzen, Vollhcitsgc- fühl, Blähungen, Ausstößen, übler Mundgeruch, Abmagerung. P. Knobel, Hombrechtikon,

! Drüsenanschwellung, eiternde Wunden, Bleichsucht, Kopfschmerz. Gilliöron, Vevey. Blasenkatarrh Wasserbrennen, Ausfluß. I. Truttmann, Scelisbcrg. W»M Rheumatismus, Magenkatarrh, Blähungen. R. Wahrenberger, Golbach.

! Lnngenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Husten, Auswurf, Verschleimung, Stechen auf der Brust, Schwäche, große Mattigkeit, starke At cmbeschwerden, Blutarmut, seit vielen Jahren. Frau Spichiger, Au b. Stcffisbnrg. MW>»M»>»»WMW» Bleichsucht, Blutarmut, Mattigkeit, unregelm. Regeln, Ne rvosität, Aufgeregtheit, Herzklopfen, Kopfschmerz, Haarausfall. I. Hotz, Adl iswcil.

> Kropf, Halsanschwellung Fr. Studier, Mühlethal. WM»M»»MM W»»»»

, Mundgeruch, übler, Verschleimung, Kopfschmerzen. C. Hänni, Bassecourt.

^ Frostbeulen, erfrorene Hände, Entzündung und Anschwellung. I. Herzog, Locle. OM» Flechten, nässende, Hämorrhoiden, beißende Knötchen, mit Verstopfung, Magenbe- schwerde-r. T. Tschanz, Eorcelles. MM»MMM»W»M»»MM>MMM Bandwurm, mit Kopf. F. Linder, Witzwyl.

Lungenkatarrh, Luftröhrenkatarrh, mit Heiserkeit, Husten, Verschleimung, Answnrf, Darmkatarrh, unregelm. Stuhlgang, (meist Durchfa ll), Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Schmerzen im Rücken, Krenz^ R. Huber, Haup tikon.

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