bäuden beschäftigt gewesen, bei welcher Gelegenheit sich die Tochter eines der dortigen „Könige" in ihn verliebte. Die Eltern des Schlossers haben vor kurzem von ihrem Sohne die Nachricht erhalten, datz er sich mit der „Königstochter" verheiratet habe. Mit der brieflichen Mitteilung trafen die Bilder seiner Frau und seiner Schwiegereltern ein.
Hamburg, 21. Aug. In der Elbe befinden sich 13 anderthalb Meter lange Krokodile, welche aus einem Schiff entschlüpften. Die Badenden wurden polizeilich gewarnt.
Genf, 21. August. Gegen Mitternacht brach in einer Straße hinter dem Bahnhöfe eine Fcnersbrunst aus, welche 8 Wohnhäuser, 7 Magazine und viele Nebengebäude zerstörte. Der Feuerschaden ist sehr erheblich.
Pest, 18. Aug. In Kopaks (Baranya), eine Stunde von Essegg, wurde vor einigen Tagen ein schrecklicher Doppelmord vollführt. Stefan Mate aus Kopaks, welcher erst vor kurzem ein junges Mädchen zum Altar geführt, ging mit seinem Weibe aufs Feld zur Arbeit. Dort gerieten sie in Streit, worauf das Weib die Flucht ergriff und nach Hause eilte. Sie erzählte den Vorgang ihrer Schwiegermutter — einer Greisin von 70 Jahren — und als ihr Mann nach Hause kam, stellte dessen Mutter ihn ob des Zwischenfalles zur Rede. Dieser darüber in Wut geratend, griff zur Hacke und zerstückelte buchstäblich seine Mutter und sein eigenes Weib. Gleich darauf stellte sich der Unmensch selbst dem Gerichte in Darda.
Schreikinder zur Abschreckung von Mitpassagieren bietet ein amerikanisches Blatt durch folgendes Inserat aus: Durch jahrelanges Arbeiten und die unverdrossenste Mühe ist es dem Chef unserer Manufaktur für Reisende gelungen, künstliche Kinder herzustcllen, welche in Eisenbahnwaggons ganz ebenso schreien, wie die natürlichen. Es kann garantiert werden, daß in ein Koupee, aus welchem die Stimme eines solchen künstlichen Schreihalses ertönt, kein anderer Reisender einzusteigcn wagt, und unsere geehrten Kunden sind daher durch eine derartige Vorsichtsmaßregel vollständig sicher, stets allein zu reisen- Ein künstliches Kind Nr. 1 (Schreihals I. Klasse, mit ausnehmend malitiösem Ton der Stimme und bfacher Steigerung im Ausstößen von bösartigen und eigensinnigen Tönen) 10 Dollars: ein künstliches Kind Nr. 2 (mit nicht sehr heftigem aber lamentablen und unausstehlichem Gewinsel) 5 Dollars; ein gewöhnliches künstliches Kind Nr. 3 (welches bloß von Zeit zu Zeit wahrhaft erschreckende Töne ausstößt und ganz bequem in jeder Tasche eines Oberrockes nachgetragen werden kann) 2yz Dollars.
Handel «k Verkehr.
Stuttgart, 20. Aug. (Landesprodukteubörse). Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen,'bayerischer ^ 22., serbischer 20.50., südrussischcr ^ 21.75., Ungar, alt 21.75., Ungar, neu 21.75., Kernen 22.50.
Stuttgart, 20. Aug. (Mehlbörse.) An heutiger Börse sind von inländischen Mehlen 1190 Sack als verkauft zur An- i zeige gekommen zu folgenden Preisen: Mehl Nr. 0 30 31.,
Nr. 1 29-29.50., Nr. 2 26.50 27.50., Nr. 3 25
bis 26., Nr. 4 ^ 22-23.
Etwas vom Keimten.*)
Was sich in unserer lichtvollen Gegenwart in ziemlich eigentümlichem Glanze zeigt, ist der Himmel, in welchem die Ehen geschlossen werden. Wenn man die an seinem Horizonte anfdämmerndcn Erscheinungen j schärfer beobachtet, glaubt man, daß der ganze holde , Zauber, der sonst bei einer solchen Manipulation der Herzen so berückend wirkt, seine Zauberkraft ver- s loren habe. Falls sich dann gar etwas Leidenschaft ! in diese Beobachtung mischt, möchte man die Faust ! ballen, auf den Tisch schlagen und rufen: „Sakra,
! das ist doch zum."
! Stille! Kaltes Blut! Wir wollen die Sache ! einmal ruhig erwägen.
Früher kam es oft vor, daß einer ein herrliches Mädchen um ihrer selbst willen liebte. Die herzige Unschuld tauchte vor ihm auf, wie eine Prinzessin aus dem Märchenlande. Sie öffnete den Mund, und heraus fielen die schönsten Perlen ; sie zuckte mit den Augen und es glitzerten die hellsten Sonnenstrahlen. Sie streifte ihn zufällig mit dem Aermel, und ihm war es, als sei er von einer Fee gesegnet worden.
Dann kam der Freudenrausch eines ersten Bal-. les, der die klimmende Liebe noch mehr entfachte, dann ein schüchternes Annähern, dann ein behutsames Vorwürtsgehen aus dem Wege der Zärtlichkeit, dann
*) Befugter Abdruck aus: „Sünden unserer Zeit." Soziale Sittenbilder von Karl Böttcher. (Dresden und! Leipzig, E. Piersou's Verlag.) Alle Freunde einer ehrlichen und schneidigen Kritik unserer modernen Verhältnisse werden in der billigen Schrift eine anregende und interessante Lek- türe finden, die vor Allem Stoff zu reichem Aussprechen bietet.
spät darnach ein süßes Geständnis, dann, wenn der Lenz nicht nur in den Blumen lachte, wenn man ihn auch in der Luft, im Blute, in der Seele fühlte, ein erster langer Kuß, hierauf, nachdem sich die Herzen fast verzehrten in glühender Sehnsucht — endlich vereint!
Für diese Art des Heiratens ist mehr und mehr das Rezept verloren gegangen. Unsere moderne Zeit hat die Vereinigung zweier Herzen zu einem gewissen Luxusgegenstande gemacht, der ziemlich respektable Summen beansprucht. Es ist daher eine bestimmte Methode, ein gewisses System in die Geschichte gekommen. Man versteht es, sich nach einem Plane zu verlieben, nach einem Plane, der mit möglichst viel Verstand, ja mit der ruhigen Umsicht einer Börsenoperation betrieben wird. So ist cs auch zu erklären, daß man sich heutzutage im allgemeinen zu früh oder zu spät verheiratet.
Ach ja, zu früh, viel, viel zu früh!
Man hat von einem kleinen Mädchen da irgendwo gehört, das man sich bald darauf einmal
ansietst.O, dieser herzige Sausewind ist doch
allerliebst. Dieses prächtige Geschöpf in eine kleine famose Frau umwandeln, das müßte doch wunderbar sein.
Nun wäre es ganz in der Ordnung, Verehrtester, wenn Du Dich um diese junge Schönheit etwas bekümmertest, wenn Du ihr etwas den Hof machtest und Dir dabei die Mühe nähmst, zu versuchen, ob Du nicht einige Blicke auf den Grund dieser unbekannten Seele zu werfen vermagst. Ein solches Vorstudium soll im Interesse der in Aussicht genommenen lebenslänglichen Vereinigung ganz am Platze sein.
Aber der Kuckuck! Das alles kostet zu viel Zeit und die hat man nicht; der fieberhafte Trubel der Geschäfte, der jede Herzensregung erstickt, der Pfiff der Lokomotive, welcher beständig in die Ohren gellt, das unermüdliche Jagen nach dem verfluchten Metall, so man Geld tituliert, und tausend andere Dinge sind dagegen-
' _ (Fortsetzung folgt.) _
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Truü und
'Nrrlag der G. W. 8 aise r'scken Buchhandlung in Nagold.
K. Amtsgericht Nagold.
Zurückgenommen
wird der Steckbrief vom 14. ds. Alts, gegen den Müllerburschen Josef Müller von Unterthalheim.
Den 20. August 1888.
Oberamtsrichter
Daser.
Revier Freudenstadt.
Kttnnhich-Nttksüf.
Km Sam stag den 25. Anglist vormittags 10 fUhr im Rathaus in Freudenstadt aus den Staatswaldungen Frutenhoferwald Abt. 13 und 14, sowie Scheidholz, Steinwald Abt. 33 , 34 und 40 und Scheidholz; ferner Berneck Abt. 2 und Büchenberg Abt. 3: 11 Rm. buchene Scheiter, Prügel und Anbruch, 459 Rm. Nadelh.- Scheiter, Prügel und Anbruch, sowie 132 Rm. Brennrinde. _
Revier Freudenstadt.
ÄmichchUttkms.
Am Samstag den 1. Septbr.
vormittags 10 Uhr im Rathaus i in Freudenstadt aus den Staatswaldungen Frutenhoferwald Abt. 13 und 14, sowie Scheidholz und Steinwald Abt. 40:
746 Nadelhvlzstämme mit 1222 Fm. 1. Kl., 230 dto. 2., 49 dto. 3., 140 dto. 4., 8 dto. 5 Kl., sowie 9 Fm. Rollen.
Amtliche und FrivaL-ZZekarrutMackungen.
Revier Hofstett. Nagold.
Uttkauf.
Am Mittwoch den 29. Aug. ds. Js.
von vormittags 11 st, Uhr an auf dem Rathaus in Wildbad aus den Staatswaldungen des Distrikts I. Abt 36. Heselrain; Distrikt II. Abt. 3. Mergelsberg, Abt. 45. Kapelle, Abt. 49. Schloßberg , Abt. 32. Streuweg, Abt. 33. Petersschachen; sowie Scheidholz der Hüten Agenbach, Rehmühle und Aichelberg:
1240 Stück Langholzstämme mit 428 Fm. I. El.. 409 Fm. II. Cl., 383 Fm. III. Cl., 280 Fm. IV. Cl., und 4 Fm. V. Cl. Draufholz. 216 Stück Sägholz mit 68 Fm. I. Cl., 34 Fm. II. Cl., 37 Fm. III. Cl.
Nagold.
IW ».
_ sind gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat; wo? sagt die Redaktion ds. Bl. Nagold.
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Pflegschaftsgeld bat auszuleihen — wer? sagt
die Redaktion.
7M L.
hat gegen gesetzliche Sicherheit auf einen oder mehreren Posten sofort auszuleihen
die Stadtpflege.
Hrn. Or. Bremickcr, prakt. Arzt inD Glarus! Sie haben mich von Kehlkopf katarrh, Husten, Auswurf, Berschlei mnng, Heiserkeit, Atembeschwerdcn ec ! im Alter von 60 Jahren gänzlich geheilt. Behandlung brieflich! Keine Berufs-! störung! Unschädliche Mittel! Lohrbach,! Amt Moosbach, März 1887. Rosalia! Mittler. Adresse: „I)r. Bremickcr, postlagernd Konstanz."^
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B eihinge n.
Akkord.
Am Samstag den 25. d. M., vormittags 8 Uhr, wird auf hiesigem Rathaus die Heistellung von ca.- 70 in Kandeln in Akkord gegeben.
Den 18. Aug. 1888. '
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> von cker kecke L kckarml/, Antwerpen. ! 8cbmick L Mlilmann in 8iutkgart,
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