wahrscheinlich im Bewußtsein seiner unseligen That, den Umgang mit Menschen möglichst vermieden.
Frankfurt a. M., 12. Juni. Auch ein Eheschci- dungsgrund. Im Laufe dieser Woche ist hier bei einer Ehescheidungsklage die Frau für den schuldigen Teil erklärt und rechtsgültig geschieden worden, weil sie — nicht kochen konnte.
Oelbilder sind zwar schön, aber die Eisenbahn darf den Malern nicht ins Handwerk pfuschen. Einem auswärtigen Maler, der ein Oelbild zur Ausstellung nach München schickte, hatte man auf der Eisenbahn das Bild neben einem rinnenden Oelfaß verpackt und es gänzlich verdorben. Er verlangt 18060 Schadenersatz.
Als eine Mutter in Wien heimkam, fand sie ihren Sjährigen Sohn nicht. Ohne sich zu ängstigen, denn er versteckte sich oft aus Neckerei, durchsuchte ste alle Verstecke und zuletzt einen alten großen Koffer in der Kammer. Darin lag der Knabe erstickt. Er war hineingekrochen, der Deckel war zu und ins Schloß gefallen und der arme Junge erstickt.
In Algier sind die Heuschrecken in kompakter Masse in der Ausdehnung von 20 Kilometer Tiefe und 10 Kilometer Breite im Vorrücken. In der Provinz Consta nt ine richten dieselben große Verheerungen an.
Handel K Verkehr.
Kirchhcim, n. T., 12.Juni. fWollmarkt). Beider anhaltend für die Schafwasch und Schur ungemein günstigen Witterung hat die Zufuhr auf unseren Wollmarkt — dem bedentensten Süddeutschlonds — schon zu Ende Mai begonnen. Die eingcbrachte Ware zeigt durchweg vorzügliche Wäsche und ist, wie sich nicht anders denken läßt, gut trocken. DaS Schurgewicht bleibt hinter demjenigen der Vorjahre bedeutend zurück, eine Folge der mangelhaften Uebcrwinterung der Schafe. — Bis heute lagern 5 —6000 Ztr. Schäferwolle. Die Zufuhr dauert ununterbrochen fort. Auch Handelswolle ist schon in einigen Partien eingebracht. Bestellungen auf Lagerplätze, namentlich auch ffür Handelswolle, laufen immer noch ein. Der Markt beginnt am Donnerstag den 21. Juni. ^
Augsburg, 11. Juni. sWollmarkt.j Die bisher erlösten Preise zeigten gegen das Vorjahr einen Rückgang um 10 -12 pro Ztr. Für Mittelbastardwollc wurde 120—125 erlöst. Neben sehr schön gewaschener Wolle
sieht man auch viel staubige, eine Folge der Trockenheit bei der Wäsche.
Konkurseröffnungen. Jakob Henne, Schreiner in Holzgerlingen (Böblingen.) -- Nikolaus Krattenmachcr,
Oelmüller und Bauer von Klingenrain, Gemeinde Hummerts- ricd sWaldsee.s
Allerlei.
— Vom Hopfen. Ueber die Ueberproduktion im Hopfenbau und über die Notwendigkeit der Einschränkung demselben wird dem „N. T." von hier geschrieben: Die nicht wegzuleugnende Ueberproduktion ist in erster Linie hervorgerufen worden durch die namhaft guten Hopfenpreise der Jahre 1854, 60, 71, 74, 76 und 82, worauf hier wie anderwärts jedesmal viele Neuanlagen von Hopfengärten geschaffen wurden ; alle Arten Früchte und Gewächse mußten der Hopfenpslanze Weichen, die prächtigen Obstbäume wurden ausgegraben, selbst der Weinstock wurde nicht verschont. Kam inzwischen ein Fehljahr, so wurde solches später wieder durch ein besseres Jahr ausgeglichen. Das Mehrcrzcugnis von Hopfen Ms man da- mit rechtfertigen, daß der Bierkonsnm gegenüber von früher ein größerer geworden sei. Es ist aber andererseits auch nicht außer Acht zu lassen, daß die wesentlich verbesserten Apparate und Einrichtungen der Großbrauereicn jetzt derart beschaffen sind, daß der Zusatz von Hopfe» zur Bierfabrikativn insofern geringer wird, als die Fabrikation nicht mehr genötigt ist, zum Zweck größerer Haltbarkeit das Bier stark zu Hopfen, da es in der Hand der Fabrikanten liegt, die Temperatur der Keller ec. ganz beliebig herzustcllen. Diejenigen, welche in früheren „fetten Jahren" durch Produktion oder Handel in Hopfen cs zum Wohlstand gebracht haben, können die jetzigen mageren Jahre, wenn auch mit etwas Verlust, schon eher ertragen; von ihnen ist eine Abrüstung vorerst nicht zu erwarten. Hingegen solche Produzenten, welche jedes bessere Ertragsjahr dazu benützten, den eingenommenen Erlös gleich wieder als Anzahlung für neuerkaufte Felder zu verwenden, statt zu Abtragung schuldiger Hopfengärteu-Kaufschillinge oder zur Erwerbung eines Notpfennigs, diese jetzt in der Klemme steckenden Kleinproduzenten würden sich gerne vom Hopfenbau los
machen, allein die teuer erkauften, jetzt entwerteten Hopfenfelder bringen sie nicht an; sie haben somit keinen anderen Ausweg, als fortzubaucn, auch bei geringen Hopfenpreisen, sie rüsten so wenig ab als die Hopfenproduzenten auf dem Lande, welchen Trockenplatz, Dung, Arbeitslohn viel billiger zu stehen kommen als dem hopfcnbauendeu Städter. Die Abrüstung hat zunächst von denjenigen Eignern zu geschehen, deren Grund u. Boden absolut für die Hopfeupflanze sich nicht eignet, zu welcher Einsicht man bereits in einigen Landesgegenden gekommen ist, wo der Hopfenbau verlassen wurde. Sodann sollen die Handwerker, statt ihre beste Zeit in den Hopfenfeldern zuzubringen, bei ihrem Berufe bleiben und sich mehr für diesen zu qualifizieren suchen. Endlich sollen alte Hopfengärten nicht mehr erneuert, sondern zu anderen Fruchtgaltungen verwendet werden. Um die Hopfenbau-Einschräu- knng zu erleichtern, sollte ein successivcr Ilebcrgang eingeführt werden in der Art, daß neben die Hopfenpflanzen im gleichen Garten Obslbäumchcn gepflanzt werden, womit in einem benachbarten Oberamtsbezirk und auch in Oberschwabcn bereits der Anfang gemacht ist. Es können aber auch zur Hopfenpflanze Nübcu, Gemüse, wie Gurken re. verpflanzt werden, wie dies in verschiedenen ausländischen Gegenden schon länger geschieht. Rentabilität dieser Bepflanzung wird den übermäßigen, nicht mehr lohnenden Hopfenbau nach und nach in seine gebührenden Schranken zurückwcisen.
— (Kindlicher Irrtum.) Kind: „Tante, Du kommst selber, ich denke, dein Kamel kommt?" — Tante: „Mein Kamel?" — Kind: „Na ja, Papa sagte doch vorhin: „Ach heute kommt ja wieder das Kamel von Tante."
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Mord.
Die hiesige Gemeinde verakkordiert am Montag den 18. d. M., mittags 11 Uhr auf dem Rathaus ungefähr 8 Meter Pflaster-Kandel, wozu Lusttragende eingeladen werden.
Den 11. Juni 1888.
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