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Calw, 23. Aug. Heute Vormittag 10>/z Uhr gieng hier ein starker Wolkenbruch nieder. Bächen gleich kam das Wasser von den oberen Stadtteilen, eine Masse Sand und Schmutz hinterlassend. Die damit verbundenen elektr. Entladungen waren über der Stadt nicht gerade bedeutend, dagegen bemerkte man deutlich, daß in der Richtung zum Hau die Hauptentladung stattgefunden haben müsse. Auch thalaufwärts war das Gewitter verbreitet; die Nagold kam sofort dick trübe. Glücklicherweise fielen hier nur wenige Schloffen. Näheres steht noch aus.
Leonberg. (Einges.) Unser Oberamtsbezirk hat eine große Anzahl Denkwürdigkeiten unserer Vorfahren aus uralten Zeiten aufzuweisen, welche von Kunst- und Altertumsfreunden geschätzt und bewundert werden. So steht z. B. in Heimsheim noch die Schleglerfeste der „drei Könige zu Heimsen". Viele, welche diesen Riesenbau schon betrachtet haben, wußten die Bedeutung nicht und konnten erst nach Befragen von Einheimischen einiges hierüber erfahren. Mancher Fremde war schon in Heimsheim und hätte sich für die Schleglerburg interessiert, wenn er von der Historie der berühmten Feste Kenntnis gehabt hätte. Gewiß hat sich schon mancher eine Abbildung von der Gefangennahme der Schlegler und dem Städtchen Heimsheim gewünscht, konnte aber nirgends das Gewünschte bekommen. In neuester Zeit ist diesem Mißstande abgeholfen worden. Es existiert nämlich jetzt eine Zigarre, welche den Namen „die Schlegler" führt. Diese Zigarre ist, nach dem Urteile vieler Sachverständiger, wirklich gut und preiswürdig zu nennen, und hat eine schöne, geschmackvolle Ausstattung. Die Etikette am Kopfe des Kistchens stellt die Gefangennahme der drei Schleglerkönige durch Graf Eberhard vor. Rechts vom Bilde nimmt sich das Bäuerlein in seinem komischen Kostüm sehr Humoristisch aus, während der Hintergrund die brennende Burg darstellt. In dem Kistchen selbst befindet sich die Abbildung des Schleglerstädtchens und das Gedicht von Uhland „die drei Könige" zu Heimsen". Denjenigen, welche auf billige Weise zu obigen Denkwürdigkeiten Heimsheims und einer vorzüglichen, guten, leichten und angenehmen Zigarre kommen wollen, kann nur geraten werden, sich sogleich ein solches Kistchen zu kaufen, welches, wie auch in weiteren Kreisen bekannt sein dürfte, fast in jedem Geschäfte zum Preise von ^5. — und c/tL 4. — pro 100 Stück zu haben ist. (Fabriklager bei Adolf Glöcklen, Heimsheim.)
Leonberg, 19. Aug. In Rücksicht der gesegneten Ernte und als Dank gegen Gott haben die Bürger in Gerlingen je eine oder mehrere Garben zusammengebracht, was zusammen 2 volle Wagen ausmachte, welche schön bekränzt durch Hrn. Schultheiß Mischele als Geschenk ihrem allverehrten Pfarrer Mörike überreicht wurden, welche letzterer sichtbar gerührt übernahm und in entsprechender Rede seinen Dank aussprach, worauf noch zum Schluß ein Gebet und gemeinschaftlicher Gesang folgte.
— Velocipedrennen werden in der letzten Zeit ebenso modern wie Pferderennen, wieder ein Beweis, welcher enormen Beliebtheit sich das Bicycle in der Neuzeit nicht allein unter der Jugend, sondern auch unter dem mittleren Alter erfreut. So vernehmen wir aus bestimmter Quelle, daß am 29. d. M. der „Radfahrer-Club Eßlingen" gelegentlich seiner
Gründungsfeier ein Straßenrennen von 13 km abhält, wozu mehrere Ehrengaben und Medaillen ausgeschrieben und hiezu alle Radfahrer, sowie Freunde dieses Sports freundlich eingeladen sind. Die Anmeldungen zum Rennen werden vom Vorstand bis zum 23. cr. berücksichtigt und von demselben jede gewünschte Auskunft gerne erteilt. Da sich die Mitglieder eines großen Zuspruchs auswärtiger Velocipedisten wie auch der Eßlinger Bürgerschaft erfreuen, dürfte der Tag, dessen Schluß ein Tanzkränzchen bildet, manches Vergnügen für die Anwesenden bieten.
Aalen, 19. Aug. Heute abend zwischen 4 und 5 Uhr entlud sich ein heftiges Gewitter über unserer Gegend. In eine außerhalb der Stadt stehende Scheuer schlug der Blitz, ohne jedoch zu zünden. Ein wolkenbruchartiger Regen setzte mehrere Straßen der Stadt unter Wasser und zwischen hier und Esstngen wurde von den Wassermaffen der Eisenbahn« körper derart beschädigt, daß der um diese Zeit von Stuttgart kommende Zug, der fahrplanmäßig um 1 Uhr 50 Min. in Stuttgart abgeht und 4 Uhr 50 Min. hier ankommt, erst eine halbe Stunde nach der fahrplanmäßigen Zeit hier einfahren konnte. Man hatte Leute herbeiholen müßen, welche den Bahnkörper wieder frei machen mußten, da der Zug sich nur mühsam fortbewegen konnte. Wiesen und Felder waren vollständig unter Wasser gesetzt und die Straßen schienen in Bäche verwandelt.
Ellwangen, 19. Aug. Heute nachmittag 5 Uhr schlug während eines mehrere Stunden anhaltenden Gewitters aus Nordost der Blitz in die Scheune des Schultheißen Zeller von Schrezheim, welche sofort neben dem Wohnhaus desselben und eines Nachbars Scheune trotz des strö« inenden Regens in Hellen Flammen stand. Die Gebäude rechts und links, deren Giebel schon brannten, wären bei den unzureichenden Schrezheimer Kräften wohl gefährdet gewesen, wenn nicht die rasche und energische Hilfe der Ellwanger Jugend und Feuerwehr ihre Rettung ermöglicht hätte, so daß nur obige 3 Gebäulichkeiten dem Element zum Opfer fielen.
Karlsruhe, 18. Aug. Heute früh wurde auch der Zeichner Volk aus Wöschbach, ein 19jähriger Bursche, verhaftet, der in dem eingestürzten Hause stellvertretend die Aussicht geführt und das Material unter seiner Obhut hatte. Bekannt wird ferner, daß am verflossenen Samstag vier Arbeiter den Bau unter der Motivierung verlassen haben, „sie wollten nicht sehen, wie der Bau einstürze". Der Landesboote und der Beobachter erlassen Aufrufe für die beklagenswerten Familien der Getöteten und Verletzten um der ersten Not derselben zu wehren.
— Aus Gebweiler berichtet man der „Straßb. Post": Vor einiger Zeit kam hier ein fremder Herr aus Frankfurt an und nahm im Gasthaus „zur goldenen Kanone" Wohnung. Dieser Fremde sollte der französische General Leboeus sein, der hier eine kleine Familiensache in Ordnung zu bringen hatte. Der 72 Jahre alte Herr hatte nämlich die Absicht, sich wieder zu verheiraten, und zwar mit einem Fräulein M .... von hier, einer Dame von 37 Jahren. Alles war im besten Gang, das Hochzeitsmahl bestellt, die Krebse dazu schon angekommen, als vorgestern der 72jährige Bräutigam plötzlich entführt wurde. Es erschienen nämlich unerwartet im selben Hotel die Söhne und veranlaßten den Vater, sofort mit ihnen abzureisen. Die Neigung des alten Herrn scheint aber eine sehr tiefe und ernste zu sein, denn er soll beim Abschied gesagt haben: „Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben", womit sich die Braut vorläufig trösten muß. Sie Sache hat vollauf ihre Richtigkeit, nur daß der Herr Ledoeuf nicht der General, sondern ein Namensvetter desselben, ein pensionierter höherer Beamter des Kaiserreichs, ist.
Schleswig, 20. Aug. Der Führer der hiesigen Sozialdemokraten wurde gestern verhaftet.
Wien, 19. August. In Triest sind bis gestern mittag an der Cholera 23 Personen erkrankt und 6 gestorben.
Telegr. mitgetheilt. Der Schnelldampfer „Bretagne" am 14. ds. von Havre abgegangen, ist am 22. mittags 12 Uhr in New-Uork angekommen.
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„Der kann hier auch nicht helfen", erwiderte Duprat. „Mir hilft kein Mensch mehr. Dieser Tod trifft mich verdient. Meine Rache überstieg Menschenkrast — sie war dämonisch; ich selbst fiel ihr zum Opfer."
Riston begrub sein Gesicht in beiden Händen und stöhnte laut.
„Schmerzt Euch mein Hingang, Alter?" fragte Duprat mit trübem Lächeln. „Bah! Daraus muß man sich Nichts machen, da muß man — lachen-"
Sein Gesicht verzehrte sich; sein heiseres Lachen verwandelte sich in ein krampfhaftes Schluchzen. Duprat bot das schreckliche Bild eines mit dem Tode kämpfenden Menschen.
„Rudolf!" schrie Riston plötzlich auf, „Rudolf, stirb nicht!"
Und als jener sich langsam ihm zuwandte und das Bewußtsein ihm wiederkehrte, fügte er leiser hinzu: „Auch ich habe Dir noch Etwas zu bekennen und Dich darüber aufzuklären, was Dir in Deinem eigenen Leben noch dunkel und Geheimnis gewesen."
„Sprich!" tönte es von Duprat's Lippen. „Was ist es?"
„Erinnerst Du Dich noch dessen", sagte Riston erregt, „was ich Dir bei unserem ersten Zusammentreffen von meinem eigenen Leben erzählte? Von dem Bruder, den ich suchte, und der mit seinen Ränken und Schandthaten mir das Leben zur Hölle gestaltete, mich zu Dem machend, was ich bin — ein Verkommener, ein Falschmünzer?"
Duprat's Züge belebten sich. „Ich entsinne mich", sagte er.
„Nun denn", fuhr Jener fort, „dieser Bruder — ich habe ihn gefunden; es ist — der Kommerzienrat Etwold, sonst auch Wellnau."
Duprat zuckte empor.
„Du, mein Onkel?,, stammelte er.
„Mehr noch, Unglücklicher, ich bin — Dein Vater."
„Mein Vater — Du?!"
Duprat sprang auf die Füße. Er schwankte und sank dem hinzuspringenden Riston in die Arme. Dieser ließ ihn wieder in den Sessel gleiten, an dem er niederkniete.
„Ja, Dein Vater", rief er händeringend und in Thränen; „und Etwold ist mein schurkischer Bruder, der mich um mein väterliches Erbe betrog, mein Weib — Deine Mutter — bethörte, daß sie mit ihm nach Canada entfloh, wo er dann so an ihr handelte, wie Du mir jetzt berichtet. Du aber bist mein Kind, denn noch ehe jener Teufel in unser Haus kam, erfreutest Du mich schon mit Deinem Kindeslächeln. Ich lag damals krank darnieder; die nachfolgende Auflegung zog mir ein Gehirnfieber zu, und dieses brachte mich dem Tode nahe. Als ich wieder genesen war, suchte ich Euch vergebens. Da that ich denselben Schwur der Rache wie Du, nur war ich weniger vom Glück begünstigt. Die Kreise, in welche ich geriet, entzogen mich ganz und gar denjenigen, in denen der Kommerzienrat Etwold lebte, zu denen Du Dich emporarbeitetest, während ich tiefer und tiefer sank. Jetzt war ich am äußersten, und jetzt entdeckte ich, indem ich Dich aufsuchte, meinen Todfeind. Es war Dein Chef. Ich fand aber auch meinen Sohn; und den entreißt mir jetzt dieselbe Hand, die mir mein Weib entrissen. Sollte ich da nicht einen doppelten Schwur der Rache thun und diesen falschen Etwold vernichten?"
„Aber nicht vernichte ihn mit einem Schlag", siel Duprat keuchend ein. „Es wäre keine Vergeltung für so viel Böses."
„Ueberlaß ihn mir", entgegnete Riston. „Deine Rache ist nicht menschlich, sondern dämonisch, sagst Du? Nun, ich bin ein Dämon; und ich will Etwold von der Höhe stürzen, die er mit Hilfe eines Doppelverbrechens erklommen. Und Deine Mutter? Starb sie?"
„Du liebst sie noch?"
„Ich beklage sie; sie wurde bethört und hat ihren Fehler schwer gebüßt."
(Fortsetzung folgt.)