derTribuna" will wissen» die Annäherung zwischen F.loqurt und dem russischen Botschafter v.Moh- renheim hänge mit einem förmliche« sranzösisch-rus- schen Devensiv-Bertrage zusammen.

San Remo. 2. Febr. Die «Allg. Ztg." er­hält folgende Nachricht :Entgegen der früheren An­gabe wird jetzt zugestanden, daß die Konstatierung der Perichondritis statt Carcinoms den Luftröhren­schnitt nicht ausschließt. Derselbe dürfte in kurzem vorgenommen werden, da Dr. Mackenzie, der morgen abreist, vor Ende Februar wiederkommen wird." (Die Redaktion bemerkt dazu:Wir geben die mit den günstigen Nachrichten der letzten Tage schwer in Einklang zu bringende Mitteilung unseres Korre­spondenten selbstverständlich nur unter ausdrücklichem Vorbehalt.")

San Remo, 7. Febr. Das Befinden des Kronprinzen ist weniger befriedigend. Die An­schwellung des unteren Stimmbandes auf der rechten Seite hat sich vergrößert. Atmungsbeschwerden sind vorläufig noch gering.

Florenz. 7. Febr. Das Befinden des Königs Karl ist unverändert, die Nacht war erträglich, da auch die Fiedererscheinungen etwas nachgelassen ha­ben. Se. Majestät ist viel mit Husten und Atem­not geplagt.

England.

Die LondonerTimes" berichten, aus Konstantinopel sei Kiasim Bey nach Sofia entsandt worden, um die Aufnahme von Mitgliedern der Rus­senpartei in die Regierung zu fordern.

Die schöne Suezkanalkonvention wird wohl total zu Wasser werden, da die Türkei als Preis ihrer Zustimmung das Besatzungsrecht in allen Plätzen am Rothen Meer fordert. England hat diese Forderung bereits abgelehnt.

London,?. Febr. Die Morgenblätter sagen, die Rede Bismarck's werde eine beruhigende Wirkung auf Europa ausüben; dieselbe biete eine mächtige Bürgschaft für Erhaltung des Friedens.

Rußland.

Petersburg, 4. Febr. Die politische Lage gilt für ernst, dennoch ist begründete Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Schwierigkeiten vorhanden. Graf Schuwaloff reist am Montag, angeblich mit versöhnlichen Vorschlägen, nach Berlin ab.

Der Kommandeur des ersten russischen Armeekorps, General Barclah de Tolly, ist we­gen der bekannten Taufangelegenheit, protestantisch taufen lassen, nun auch seines Kommando'S enthoben, nachdem er vorher schon einen ernsten Tadel vom Kaiser erhalten hatte.

DieN. Pr. Ztg." schreibtEines der schlimm­sten russischen Hetzblätter,Now. Wremja," nimmt ganz Plötzlich einen Frontwechsel vor und überschüttet den deutschen Reichskanzler mit einer wahren Fülle

von Schmeicheleien, während andere Organe ähnli­chen Schlages eine wahrhaft rührend sriedenssreund- liche Sprache führen. Es scheint aber nicht, als ob dieses plumpe Manöver, das jedenfalls keinen andern Zweck hat, als gewissen Anleihe Operationen zu Hilfe zu kommen. bei uns verfangen wollte. Man ist nachgerade denn doch so weit gekommen , daß man die Taktik der russischen Chauvinistenpartei durchschaut und sich von ihrenLiebenswürdigkeiten" doo nicht mehr bethören läßt. Selbst die Börsenpresse, die sich für ihr Betragengläubig" stellte, wagte es nicht recht, weil sie fürchtet, sich lächerlich zu machen. An der Sachlage selbst wird hiedurch freilich nichts geändert. Sie bleibt ein Provisorium nnbedaglichster Art, und das Schlimmste ist, daß sich durchaus nicht absehen läßt, wie und wann dieses Provisorium aufhören wird.

Petersburg, 7. Febr. DieNene Zeit" begrüßt die Rede Bismarck's sympati'sch.

Rumänien.

Aus Bukarest wird telegraphiert, daß in den Konferenzen, welche Minister Sturdza mit den leiten­den Persönlichkeiten in Berlin und Wien gehabt hatte, die Uebereinstimmung in den gemeinsamen politischen Interessen unverhüllt zu Tage getreten sei. Rumänien stimmt den Tendenzen des Friedensbundes aufrichtig zu. Balgaricn.

Fürst Ferdinand von Bulgarien wird in diesen Tagen mit seiner Mutter wieder in Sofia eintreffen. Er beschleunigt feine Heimkehr, weil die Russenpartei fortfährt zu wühlen und die Nachricht zu verbreiten, der Fürst werde außer Landes gehen. Die türkische Regierung hat die Weisungen au ihre Behörden, welche den letzteren eine sorgfältige Über­wachung der Bewegungen der bulgarischen Emigran­ten zur Pflicht machen, angesichts der sich mehrenden Anzeichen für neue Anschläge der letzteren in ein­dringlicher Weise erneuert. Russische Offiziere sollen neue Banden zum Einfall in Bulgarien bilden. Asten.

Neue Goldlager sind nach in Amsterdam aus Paramaribo eingegangenen Nachrichten in Suri­nam entdeckt. Nun hat bald so ziemlich jeder euro­päische Kolonialstaat seine Goldlager. Glücklicher­weise ist daraus noch kein Goldfieber entstanden. Afrika.

Aus Aden wird telegraphiert, daß ein engli­scher Offizier mit 23 Begleitern, welche an der afri­kanischen Ostküste jagten, durch Somalis ermordet wurden.

Kleinere Mitteilungen.

Stuttgart, 4. Febr. Gestern nacht trafen zwei Zöglinge im Alter von etwa 15 und 16 Jahren aus der be­nachbarten Erziehungsanstalt Kornthal in einem hiesigen Gasthof ein, wo sic zusammen in einem Zimmer wohnten. Gegen Morgen hörte ein Zimmernachbar zwei Schüsse kra­chen, und als man die Thüre zum Zimmer der jungen Leute

gewaltsam erbrochen, hatte, fand man, beide mit Blut über­strömt, aber noch lebend im.Bette liegen. Was'djc beiden Jünglinge zu dem unseligen Entschluß brachte , darüber ist bis jetzt noch nichts bekannt geworden. Sie selbst setzen al­len an sie gerichteten Anfragen beharrliches Stillschweigen entgegen.

Dieser Tage ist zwischen Hebel sin gen und Unter türkheim eine Frauensperson, die mit Zünd­hölzchen handelte, erfroren aufgcsunden worden. Das gleiche Schicksal hatte ein Mann bei Unter- türkheim, s. Z. Begleiter der erwähnten Frauens­person.

Vergangene Woche wurde New-?)ork von dem hef­tigsten Schncesturme hcimgcsucht. Zum erstenmal seit 31 Jahren geschah cs auch, dah der Verkehr der New-Aorkcr Zentralbahn eingestellt werden mutzte. Nachdem cs den gan­zen Tag über ununterbrochen geschneit, konnten von 4 Uhr ab Züge weder abgehen noch ankommen. Die Züge blieben in den hochgeschichtetcn Schncemengcn stecken, und alle Be­mühungen, die Züge frei zu machen, blieben vergeblich. Da­bei war die Kälte so furchtbar, daß zahlreiche Reisende, der im Schnee steckenden Züge erfroren. Die Schneewehen verur­sachten auch sonst noch viele Unfälle.

Handel L Verkehr.

H Egenhausen, 4. Febr. (Marktbericht). Der gestern hier abgchaltcne Viehmarkt, war ziemlich stark befah­ren. Doch ging der Handel flau. Zugeführt waren 140 Paar Ochsen, 315 Stück Kühe und Schmalvieh, 35 Läufer- und 12 Paar Milchschweine. Der Preis für 1 Paar Ochsen oder Stiere bewegte sich zwischen 300 und 700 .6, Kühe wurden zum Preis von 150300 verkauft. Ein Paar Milchschweine kostete 818

Stuttgart, 6. Febr. (Mehlbörse.) An heutiger Börse sind von inländ. Mehlen 1355 Sack als verkauft zur Anzeige gekommen zu folgenden Preisen: Nr. 0 3132,

Nr. 1 ^ 28.50-29.50, Nr. 2 26.50 -27.50. Nr. 3 .6 25

bis 26, Nr. 4 ^ 21-23.

Stuttgart, 6. Febr. (Landesproduktenbörsc). Wir notieren pr. 100 Kilo: Weizen daher. 20, Kernen, Oberl.

19.75, Gerste Nördlinger 18.60, ung. 18.50-18.75, Haber ^ 14.7515.

Stuttgart, 7. Febr. Heute vormittag hat in der Gewerbchalle die Ledermessc begonnen. Die Zufuhr beträgt 700 Ztr. in allen Sorten. Der Verkehr ist bei steigenden Preisen ein lebhafter. Um 11 Uhr fand im Anschluh an die Ledermesse eine Rindcnversteigerung statt, wobei von einer Reihe von Gemeinden 6 -7000 Ztr. zum Verkauf gebracht wurden. Käufer sind in ziemlicher Anzahl vorhanden.

Konkurseröffnungen. Christian Schübelin, Kauf­mann in Heilbronn. Nachlaß deS Bauers alt Jean Louis Vingon in Perouse (Leonberg). Firma Fr. Häcker L Eie in GundelSheim.

Vis iw Hans erspart den Ximruermana diese Worts Wilhelm Teils sollten allen Familienvätern rur ernsten Llabnnux dienen. Vas Heilmittel, ckas man sieb im Hanse halten kann, erspart gar oft Lummer ete., und meist virkt rasvds Lilie als doppelte Lilie. 8o sollten auch dis eckten Apotheker Lied. Lrandt'sede» 8olnvsi2erpiilen, in den Apotheken Löl. 1 erhältlich, in keiner Hausapotheke iedlsu; denn nur ru oit muss mau sie in Lallen leichterer Verdauungsstörungen schnell rur Land Kaden, nm sied allerlei Umstände und Weiterungen rn ersparen. Lan achte besonders auk den Vornamen Lick. Lrandt in veissem Lrsur der Ltigustte-

Brrantwortlicher Redakteur Steinwandel in Najsld. Druck und Verla, der G. W. Zaiser'Xchen Buchhandlun, in Narold.

Stadtgenieinde Nagold.

Eichenstammholz- Verkaus.

Im Distrikt Killberg Abt. Buch kommen am Samstag

^ _'d. 11. Feb.

60 Stück stärkere und schwächere Eichen, ^ Werk- und Bauholz, von verschiede- ^ ner Länge zum Ausstrcich. j

Zusammenkunft mittags 12 Uhr auf ^ der Straße nach Rohrdorf bei der! sog. Schafbrücke.

Gemeinderat.

Sulz.

Fans- ü Säzhah Uerkanf.

Am Mitt­woch den 15. d. M.. nachmittags 1 Uhr, werden auf

Amtliche und Krival-Aekannlmachungen.

hiesigem Rathause 217 Nadelholz- Nagold,

stamme mit 139 Fm. aus den hiesigen ! LNR.' ** S

LLnr SL-nS! ., «eyrkings-Prnsung.

verkauft. Wie bisher wird auch Heuer am 1. Mai eine Leyrlingsprüfung dahier

Den 7. Febr. 1888. > vorgenommen werden. Anmeldungen sind bis I. April zu richten an Heller

Gemeinderat.' ^ Finckh oder Oberamtsbaumeister Schn st e r.

A. A. der Gewerbeschulrat:

- Helfer Finckh.

Nagold.

-k Wnefischk Thee?»

(neuer Ernte)

in vorzüglichen Qualitäten offen und in VrPfd.-Paqüeten, pr. kkä. 2 Mi. di8 5 NK, empfiehlt

Tle/i. Conditor.

Verkaufsstelle der Königsberger Thee-N--

W i l d b e r g.

Nächsten Samstag den 11. ds. Mts., vormittags 10 Uhr

verkauft 11 Stück schöne halbenglische

Milch- W säiwcinc

Ludwig Reicher t, Alt-Hn schnürt.

ildber

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche mein lieber treuer Gatte während seines Krankenlagers erfahren durste. für die vielen Blnmenspenden und den erhebenden Gesang, für die zahlreiche Begleitung zum Grabe von hier und auswärts, sowie für die Beteiligung des Militär- R Vereins und die trostreichen Worte am Grabe seitens n. Vikars Not spricht den innigsten Dank aus die trauernde Gattin:

Emilie Köhler, ßtb. Reichert.

Ten 6. Februar 1888.

deS vereinten Hi