Passagiere haben av 40 Stunden im Zuge aushalten müssen.
Der Kerr Meöakteur in Atel'l'oertretung.
Humoreske von H. d'Alto na.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Mit Feuereifer durchwühlte er die angekomme- nen Zeitungen. Dann und wann warf er eine Notiz aus das Papier.
Es klopfte.
„Herein !"
Eine Dame trat ein. Dem kurzsichtigen Blicke Thymian's zeigte sich eine entzückende Formenfülle. Sie schlug den Schleier zurück, dem stellvertretenden Redakteure funkelte ein tiefschwarzes Augenpaar mit versengender Glut entgegen. Eine kleine Hand, deren Weichheit der Handschuh nicht zu verheimlichen vermochte, streckte sich Thymian entgegen.
„Ich habe die Ehre, mich Ihnen als die erste naive Liebhaberin der Gesellschaft des Herrn Theaterdirektors Schneller vorzustellen, Herr Doktor! Es ist Ihnen gewiß bekannt, daß wir heute Abend hier einen Zyklus von Vorstellungen eröffnen."
Thymian verbeugte sich und lud die naive Liebhaberin ein. Platz zu nehmen.
Ein sinnberückender Blick traf den stellvertretenden Redakteur, dann kam es im Wirbelsturme von den brennend roten Lippen der Dame:
„Die Macht der Presse, Herr Doktor, ist ja eine unbegrenzte. Die Herren der Presse sind unsere Jupiter, deren Donnerkeile uns arme Wesen zerschmettern, deren Sonnenblick uns in den Himmel heben kann."
Herr Thymian verbeugte sich, während die Naive Atem holte. Dann fuhr sie fort:
„Ich darf, Gott sei Dank, mich rühmen, ein verzogenes Kind der Presse zu sein. In meinem Alter, verehrter Herr Doktor, ist es ja nicht schwer, Freunde zu gewinnen. Der goldenen Jugend gehören die Herzen, und nicht wahr, Herr Doktor, auch Sie werden mir Ihre belebende Gunst nicht vorenthalten. Bitte schön, bitte" — die schwarzbe- haudschuhten Hände der Dame schlugen einen Wirbel — „wenn Sie in der heutigen Nummer einen kleinen vorbereitenden Artikel bringen möchten! Hier habe ich Ihnen einige Zeitungsrezensionen aus den früheren «Städten meiner Wirksamkeit mitgebracht. Sie finden darin das nötige Material. Nicht wahr, Herr Doktor, Sie machen so ein kleines Artikelchen für mich?"
Wieder traf Herr Thymian ein feuriger Blick, der sein Herz erzittern machte.
„Herr Thymian, sind die „kleinen Mitteilungen" fertig?" rief es durch die Thür.
»Ja, ja, gleich!" rief der Exapotheker unwirsch
zurück.
Der Metteur machte keine Miene, sich zu entfernen.
„Worauf warten Sie noch?" herrschte Thymian ihn an.
„Auf die „kleinen Mitteilungen" und „Vermischtes" müssen wir auch haben. Die Setzer stehen und warten!"
„Ich will sie nicht länger Ihrer kostbaren Zeit berauben, Herr Doktor!" erhob sich die Naive. ,,Aber nicht wahr. Sie lassen mir ihre gütige Protektion angedeihen. Ich erwarte mit Sehnsucht die heutige Zeitung. Meine unbegrenzte Dankbarkeit ist Ihnen sicher!"
Noch einmal rüttelte ein schmachtender Blick aus den glänzenden Belladonna-Augen an das Junggesellenherz Thymian's. Sie ergriff seine Hand -- er fühlte einen verständnisinnigen Druck ihrer zarten Finger — verbeugte sich dann trotz ihrer 30 Jahre
mit dem naiven Anstande eines 16jährigen Backfisches hinaus.
„Uff! uff!" stöhnte der Stellvertretende und fuhr sich mit der Rechten über die Stirn, dann nahm er die Jagd nach „kleinen Mitteilungen" wieder auf.
Kaum hatte er die Feder wieder angefeuchtet, da öffnete sich die Redaktionslhürc aufs neue.
„Ah, Herr Thymian! Also Sie vertreten den Redakteur! Habe es schon gehört. Nun. das ist ! ja schön. Also, da muß ich Ihnen doch gleich eine ! Geschichte erzählen. Gräßlich, sage ich Ihnen! Haarsträubend! Müssen Sie bringen — unbedingt!"
! Der Eingetretene, welcher das stoßweise her- ! vorbrachte, wie ein Vulkan, der von Ruck zu Ruck ! die Lava ausspeit, war der Sargfabrikanl Huppel- ! sen. Er war ein Mann von Einfluß in der Stadt. Thymian hatte Veranlassung, ihn sich warm zu bal- ! ten, .da er auf Huppelsens Unterstützung bei seiner « Bewerbung um ein Stadtverordnelenmandat spekn- j lierte.
' „Setzen Sie sich, Herr Huppelsen! Also was ! giebt's denn?"
: (Fortsetzung folgt.)
„Das wahrhaft Gute dringt durch." Dieses ! Wort bewahrheitet sich an dem praktischen Wochenblatt für « alle Hausfrauen „Fürs Haus" (vierteljährlich 1 .«) Bei ^ Gelegenheit des Jahreswechsels schreibt eine Leserin der Schriit- lcitung: „Ich sende Ihnen die besten Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahre in der Hoffnung, dah Ihr mühevolles Wirken auch der noch großen Zahl der Widersacher Ihres Blattes zu gleichem Nutz und Frommen gereiche, wie der Schrciberin dieses, nämlich: Daß noch viele durch „Fürs Haus" den wahren Wert des Lebens und sich selbst kennen lernen, und ihnen so Gesundheit, Geistcsfrischc und Zufriedenheit und somit alles Crden- glück zu Teil werde."
tHiezu das Unterhaltungsblatt ^ 5.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druü und Verlag der G. W. Aaise r'schen Buchhandlung in Nagold.
Revier Äitensteig.
Holz-Berkanf.
Am Freitag den lO. Februar, vormittags 10 Uhr, auf den: Rathaus in Schöiibronn, aus Buhler Alttlg. 16 Langerstrich, Nadelholz: 19 Rm. Prgl., 92 Rm. Anbruch u, 980 Rin. Streureis.
W alddor s.
Zmiigs-Nerklüif.
Am nächsten Montag den 6. d. M., morgens 9 Uhr, verkauft der Unterzeichnete im Wege der Zwangsvollstreckung gegen bare Bezahlung:
eine größere Partie Franenkleider-
ftoffe und Zeugte, Unterhosen und
etwas wollene Flanell.
Zusammenkunft im Hirsch.
Gerichtsvollzieher _ Kaltenbach.
Nagold.
KtlinkkilWeiMiiWS-
Nerkiii.
Den Vereinsmitgliedern diene zur gesl. Notiznahme, daß
Kolik. Korkand, Tuchm.
nunmehr als Sammler bestellt ist und wollen die monatlichen Beiträge pünktlich an denselben entrichtet werden.
Vorstand.
R v h r d o r f.
Wiesen-
Berpachtung.
Wir verpachten Donnerstag den 9. d. Mts., nachmittags 2 Uhr. in der Krone dahier auf mehrere Jahre unsere Wiesen: !
ca, 28 ar in den Breitwiesen, !
1 H !
f» ff ff ff ,f i
„ 16 „ „ „ Hauswiefen.
Gebrüder Seeg er.
Amtliche lind Nrwm°AekanntruKGmMn.
FkiittmschmitißSdMk für DküWan- )» G«Ihg.
Ans Gegenseitigkeit errichtet im Jahre 1821.
MekannLmachttng.
Nach dem Rechnungsabschluß der Bank für das Geschäftsjahr 1887 beträgt die in demselben erzielte Ersparnis:
75 Procent
der eingezahUei! Prämien.
Tie Bankte'lhüber empfangen, nebst einem Exemplar des Abschlusses, ihren Dividenden-Anteil in Gemäßheit des zweiten Nachtrags zur Bankverfassung der Regel nach beim nächsten Ablauf der Versicherung, beziehungsweise des Vcrsicherungsjahres, durch Anrechnung auf die neue Prämie, in den in obigem Nachtrag bezeichnete» Ausnahmefällen aber bar durch die Unterzeichnete Agentur, bei welcher auch die ausführliche Nachweisnng zum Rechnungsabschluß zur Einsicht für jeden Vankteilnehmer offen liegt.
Nagold, im Februar 1888.
Carl Pflomm,
Agent der Feuerversicherungsbank f. D. zu Gotha.
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Den löblichen
Multheißknimlcr»
diene zur gütigen Notiznahme, daß alle bei Kohlhammer zu beziehenden Formulare , welche auf eigene oder Ge- meindckoften gehen, auch durch uns zu beziehen sind und dadurch die Unannehmlichkeit der Nachnahmen beseitigt wird.
G. W. Zaiser'sche Buchhdlg.
Fortwährend
Dung- L Bau-Kalk
zu haben in der Kalk-Brennerei von Jung Heinrich H örrmann.
WTruriksucht.
Daß durch die briefl. Behandlg. u ^ unschädl. Mittel der Heilanstalt für Trunksucht in Glarus Patienten mit u. ohne Wissen geheilt wurden, bezeugen: N. de Moos, Hirzel
R. Volkart, Bülach »_
^ F. Dom. Walther, Courchapois._
G. Krähenbühl, Weid b. Schönenwerd.
! Frd. Tschanz, Röthenbach, Kt. Bern.
F. Schneeberger, Biel. »MUMM» Frau Furrer, Wasen.
Garantie. Halbe Koste» nach Heilung. Zeugnisse, Prospekte, Fragebogen grat.! Adresse: Heilanstalt für „Trunksucht" in Glarus (Schweiz'!
empfiehlt
G. W. Zaifer.