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Der Gesellschafter.

Amts- und Intelligenz-Blatt für de« Oberamts-Bezirk Nagold.

! Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donners-^ tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier /Vo ^ ! (ohne Trägerlohn) 80 in dem Bezirk 1

außerhalb des Bezirks 1 20 -t. Monats­

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Donnerstag den 12. Januar

JnsertionSgebühr für die ispaltige Zeile aus ge-! wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 bei mehrmaliger je 6 <l. Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegcbeni sein.

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mit dem Unterhaltungsblatt:

das Plauderstüdchen"

für das erste Halbjahr oder auch Quartal 1888. können bei allen Postboten bezw. den betreffenden Poststellen noch gemacht werden.

Fürst Bismarck

ist wieder bei der Arbeit auf dem Gebiete der Aus­wärtigen Politik, um die schon oft erfolgreich ge­spielte Rolle des ehrlichen Maklers abermals darzu­stellen. Dieses Amt ist diesmal besonders schwer und bedeutungsvoll! Der Kanzler sagte vor einem Jahre etwa, seine Hauptaufgabe im Interesse des Friedens sei, Rußland und Oesterreich mit einander zu versöhnen. Er wolle cs gern auf sich nehmen, in Petersburg ein Freund Oesterreichs, in Wien ein Ruffenfreund genannt zu werden. Diese Aufgabe wurde Wert, als die Beziehungen zwischen Deutsch­land und Rußland selbst unter den Gefrierpunkt san­ken, also im Laufe dieses Sommers, und es erst des kräftigen Schlages der Publikation der Aktenfälsch- ungcn bedurfte, ein leidliches Verhältnis zwischen Berlin und Petersburg wiederherzustellen. Dem Reichskanzler kann es bei der engen Bundesfreund- ! schüft, die uns mit Oesterreich-Ungarn verbindet, nicht genügen, daß Deutschland mit Rußland auf gutem Fuß steht; Oesterreich muß dasselbe sagen können, oder die Lage bleibt dauernd gefahrvoll. Was ist es denn, was der neuen Hoffnung auf Beseitigung aller Schwierigkeiten und Erhaltung des Friedens ihren Inhalt gibt? Nur die Erwartung, daß es Deutschland gelingen wird, die Steine aus dem Wege zu räumen, welche aus dem Freundschaftspfade zwi­schen Wien und Petersburg liegen. Denn thatsüch- lich ist an der Lage nichts geändert, die russischen Truppen stehen noch genau ebenso in Polen, wie vor vier Wochen, und eine runde nette Kundgebung, daß Rußland streng den Frieden achten werde, ist von Petersburg nicht erfolgt. Aber den kommenden Frühling künden Vorzeichen an, und auch eine kom­mende Besserung in der Politik hat ihre Vorboten. Und an den letzteren hat es seit Neujahr nicht ge­fehlt. Fürst Bismarck hat eine diplomatische Aktion eingeleitet, weil sie nach der Lage der Dinge selbst­verständlich war. Die Fälschungspublikationen bil­deten nur die Einleitung zu besseren und ruhigeren Tagen, zur Beseitigung des Kernpunktes alles Kriegs­geschreies war ein festerer Griff nötig, und auch der ist erfolgt. Der Kanzler liebt es nicht, seine diplo­matische Arbeit im Voraus an die große Glocke zu hängen; er stellt der Welt Thatsachen hin, an denen nichts mehr zu ändern. So wird es auch jetzt kom­men. Der Zar ist in guter Stimmung und wird deshalb für die deutschen Vermittlungsvorschläge zur Herbeiführung eines Ausgleiches zwischen Rußland und Oesterreich ein offenes Ohr haben. Das ist viel wert, denn die Arbeit, die zu beschaffen ist, ist ohnehin sauer genug, und glückt sie diesmal nicht, dann dürfte für längere Zeit eine Wiederholung sol­cher Maklergeschäfte ausgeschlossen sein. Die ganz vertraulichen Verhandlungen dürften sich deshalb längere Zeit hinziehen, damit kein neues Mißver­ständnis, kein Keim zu neuen Verwicklungen sich einschleichen kann. Warum soll aber am Ende nicht eine volle Einigung (erzielt werden können? Die

letzten Jahre haben den Zaren erkennen lassen, daß nicht alles so gehen muß, wie er will, und in Oester­reich-Ungarn sind die magyarischen Heißsporne viel, viel ruhiger geworden. Zum Kriege hat man weder hüben noch drüben Lust, beide Teile thun also am klügsten, wenn Jeder etwas nachgiebt. Auch die Bulgaren sind nicht mehr so trotzig, wie nach dem! Abgänge Alexander Battenbergs. Sie wollen keine! russische Satrapie sein, das ist die Hauptsache in ihren Forderungen, aber darum herum bleibt viel! Freiheit. Die Stimmung im Lande ist nicht geradezu gegen den Coburger, aber sie ist auch nicht für ihn. Fürst Ferdinand ist seinem Volke gleichgiltig. Zu­verlässige Berichte aus Sofia lassen darüber keinen Zweifel, daß nur die Furcht vor der russischen Knute die Bulgaren zusammenhält und sie zum Coburger halten läßt; im klebrigen ist aber alles zurückge­gangen. Auch sie sind von der Zeit etwas mürbe gemacht. Die Zeit zu neuen Verhandlungen ist also gut, der Erfolg wahrscheinlicher, als früher. Noch haben die Großmächte den Bulgaren gegenüber kei­nen festen, einheitlichen Willen gezeigt, und warum soll Energie nichts nützen, wenn sie ordentlich aufge- boten wird? Wir werden in den nächsten Wochen wohl noch nichts erfahren, was auf einen Umschwung in der bulgarischen Frage hinweist, aber wenn eines schönen Tages die Nachricht kommt, Fürst Ferdinand von Bulgarien ist wieder zum Prinzen von Coburg geworden, brauchen wir auch nicht überrascht zu sein. Er hat zwar wiederholt gesagt, er werde Bulgarien nicht verlassen, aber wie viele Fürsten, Staatsmänner und Generale haben nicht schon erfahren müssen, daß der beste Wille nichts nützt, wenn die Zeitverhältnisse ihn nicht unterstützen? Und Fürst Ferdinand wird das auch erfahren!

Tages-Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

(Berichtigung.) Der Arbeiter, der in der Kempf'schen Lohmühle bei Berneck durch einen Un­fall so schnell seinen Tod fand, heißt nicht Wurster, sondern Rentschler, und hinterläßt er eine Witwe und 7 Kinder.

Stuttgart, 9. Jan. Gestern Sonntag nach­mittag feierte der hiesige Taubstummenverein sein Weihnachtsfest durch Bescheerung 20 armer Taub­stummer , Lotterie und Aufführung von zwei humo­ristischen Pantomimen, die von Taubstummen aufge- sührt wurden.

Stuttgart, 10. Jan. Ein kgl. Dekretcheruft den württ. Landtag auf den 26. Jan. ein.'

Stuttgart, 9. Jan. An den Plakatsäulen zieht seit einigen Tagen ein vom 9. Dez. v. I. datiertes Ausschreiben des ersten Staatsanwalts zu Prenzlau die Aufmerksamkeit auf sich, wonach 1000 Belohnung ausgesetzt werden für den Ermittler eines Raubmörders, der am 26. Aug. v. I. bei Ludwigsburg, Kreis Prenzlau, einen Schnitter beraubt und ermordet hat.

Brandfälle: In Zang (Heidenheim) am 7. Jan. ein von 2 Familien bewohntes Haus; fast alles Mobiliar verbrannte, jedoch sind beide Familien in der Versicherung; in Kornwest he im am 9. Jan. zwei Scheuern samt ihren nicht unbedeutenden Vor­räten; in Abets Weiler ein Bauern-Anwesen, wo­bei 6 Pferde, 27 Stück Vieh und 100 Schafe zu­grunde giengen.

Berlin. Alle Nachrichten zur allgemei­nen politischen Lage lauten fortgesetzt beruhigend und friedlich. Von Wien aus wird berichtet, Deutscherseits sei eine diplomatische Aktion eingelei­tet, welche bezweckt, eine dauernde Besserung der Be­

ziehungen zwischen Rußland und Oesterreich herzu­stellen.

Berlin, 7. Jan. Der panslavistische Einfluß ist jetzt im Zarenhofe anscheinend zurückgedrängt, offenbar durch die Erkenntnis, daß ein Vorgehen Rußlands dem Dreibunde gegenüber unmöglich sei und Rußland mit schweren Verlusten bedrohen würde. Ein Teil wenigstens der Slavenpartei wurde der Notwendigkeit einer Vertagung ihrer Pläne für eine günstigere Zeit inne, was alsdann denjenigen russi­schen Kreisen Vorschub leistete, die ohnehin einem Kriege abgeneigt waren. So wird der Umschwung von Personen erklärt, die von den dortigen Verhält­nissen Kenntnis haben. Man muß allerdings daraus gefaßt sein, daß auch wieder eine andere Strömung in vorübergehender Weise Platz greifen könnte. Aber der friedliche Ton der Wiener halbamtlichen Blätter läßt auf eine gute Zeit besserer Zuversicht hoffen. Dann wird sich wohl auch die militärische Lage klä­ren, wozu ja schon durch die Entlassung eines Alters­jahrgangs der russ. Leibgarde ein Anfang gemacht sein soll. (Sch. M.)

DieNationalzeitung" will wissen, daß im Inte­resse des Friedens eine diplomatische Thäügkeit ein- geleitet sei und daß Rußland die Entfernung des Coburgers und die Wahl eines neuen Fürsten ver­lange, dessen Zugehörigkeit zur orthodoxen Kirche die einzige aber unerläßliche Bedingung sei. Es handle sich ferner um Garantien, welche dem neugewählten Fürsten die Einhaltung der Beziehungen zu Rußland ermöglichen sollen. Die Entfernung des Prinzen Fer­dinand und die Wahl eines orthodoxen Fürsten sei der Zustimmung der Signatarmächte sicher, dagegen sei die Frage der Garantien, unter welchen die Rück­kehr der russischen Offiziere und die Ernennung eines russischen Kriegsministers zu verstehen sei, voll Schwie­rigkeiten. - Auch diePost" glaubt, daß man bald darangehen werde, den Coburger zu beseitigen, und meint, diese friedliche Beschäftigung werde vielleicht ein ruhiges Jahr geben.

Professor Birchow publiziert soeben feine neue Studie über den Krebs. Die Abhandlung ist streng wissenschaftlich. Birchow erachtet es nicht für ausgeschlossen, ein Mittel zur definitiven Heilung des Krebses zu finden. Besonders interessant ist die Darlegung, daß bei Krebsen eine Vernarbung sehr gewöhnlich vorkommt und noch lange keine Heilung bedeutet. Virchow hat im Gegenteil gefunden, daß der Krebs trotz ausgedehnter Vernarbung immer noch weiter wuchern kann.

Die vier Berliner Hof- und Domprediger Kögel, Stöcker, Schräder und Bayer haben sich's nicht nehmen lasten, dem Prinzen Wilhelm zum Jah­reswechsel einen schriftlichen Glückwunschin tiefster Ehrerbietung" zugehen zu lassen. Der Schlußsatz lautet: Wenn Sie es in der letzten Woche des alten Jahres erfahren haben, daß auch das lautere Ein­treten für die Arbeit des Reiches Gottes nicht ohne Widerspruch bleibt, so sei das Wort des Herrn Ihr Licht:Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater."

Berlin, 9. Jan. Wie dem Berl. Tageblatt aus München gemeldet wird, richteten trotz der päpstl. Enzyklika sämtliche Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns an den Prinzregenten Glückwünsche beim Jahreswechsel und empfingen dafür den Dank des Regenten in Form von Handschreiben.

Berlin. 9. Jan. Die katarrhalischen Erschei­nungen beim Kaiser bestehen noch fort und bedingen die Notwendigkeit weiterer Schonung.