teilweise noch wohl erhalten, ein Teil der Gebeine bereits vermodert. Am Grabe vor dem Sarge sprachen Stadtpfarrer Ehrsam von Burgdorf, die Bedeutung der Ueberführung erklärend, dann Dekan Jäger von Tuttlingen und Holl, ein Deutscher, Anteilhaber der Brauerei Lochbach bei Burgdorf. Ein reicher Kranz von Deutschen aus Bern und Burgdorf, sodann viele Burgdorfer umstanden den Sarg in tiefer Andacht. Um 8 Uhr wurde der Sarg von hiesigen Deutschen zum Bahnhof getragen unter großem Geleite und inniger Teilnahme der Burgdorfer Bevölkerung. Unter den Anwesenden erregten ein besonderes Interesse ein Sohn Schneckenburgers und des letzteren intimster Freund, der greise Förster Manuel von Burgdorf. Am Bahnhof sprach Stadtschultheiß Storz von Tuttlingen, die freundlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland berührend und dankend, für den liebenswürdigen Empfang von seiten Burgdorfs. Er lud die Burg--i dorfer herzlich ein zu einem Besuche nach Tuttlingen. ^
Wevmifchtes.
(Aus der Reichs Hauptstadt.) Berlin ist wie die Nat.Z. berichtet, in das Zeichen des Asphalts getreten, der Asphaltofen mit seinen Düften ist in Permanenz erklärt und allerorten werden die Straßen „gebügelt". Die Berliner Straßenasphaltirungen bilden bis jetzt einen ganz wesentlichen Faktor in dem gesammten deutschen Asphaltgeschäft. Das Nez der in Berlin mit Asphalt befestigten Straßen vergrößert sich jetzt jährlich um etwa 30 000 illm und es sind z. B. im ganzen 365 000 III m Asphaltpflaster in Berlin vorhanden. Die Fundorte und Bezugsquellen von brauchbarem Asphaltmaterial, welches sich zum Zwecke der Straßenasphaltierungen eignet, sind: Ragusa in Sizilien, Val de Travers und Seyssel, Departement Äisne. Verschiedene Versuche, welche neuerdings mit deutschem Asphalt gemacht worden sind, bieten bis jetzt noch keine Unterlage zu einem endgiltigen Urteil darüber, in wie weit derselbe sich zu Straßenpflasterungen eignet.
— Schreiben eines Wahnsinnigen an Bismarck. Vorige Woche ging bei dem Reichskanzler Fürst Bismarck ein von Hamburg abgesandtes längeres Schreiben ein, in welchem ein junger Ham
burger Schriftsteller dem Fürsten seine Ansichten über die Politik desselben auseinandersetzte. Der junge Mann teilte dem Fürst Reichskanzler ferner mit, daß in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai künftigen Jahres die Feuertaufe zur Erlösung aller irdischen und geistigen Gebrechen stattfinden und er, der Schreiber der Epistel, alsdann von Gott als der Erlöser werde eingesetzt werden. Gleichzeitig lud er den Fürsten für diese Zeit in feierlicher Weise zum Besuche nach Hamburg ein. Das Schreiben wurde der Hamburger Polizeibehörde übersandt und ein Beamter der politischen Polizei mit der Verhaftung des jungen Autors beauftragt. Da stellte sich denn heraus, daß der Schriftsteller, der früher wirklich hübsche Proben eines frischen Talents geliefert, seit einiger Zeit bereits an Geistesstörungen leidet, so daß ^die Ueberführung desselben in eine Irrenanstalt angeordnet werden mußte.
- -.-^ 1 '. An nichtwürttembergischer höherer Forstbeamter, der als Kurgast zahlreiche Waldspaziergänge in unsrem Bezirke machte, hat dem Einsender folgende Stoßseufzer „beim Anblicke der grauenhaften Waldverwüstung zugeschickt:
„Die Tanne ist des Schwarzwalds Zier,
Der bostriobus ein schlimmes Tier;
Doch schlimmer ist als dostriebus:
Lostislis bomo rusticus."
Leider ist zu fürchten, daß dieser, von sachkundigster Seite kommenden Warnung ebensowenig thatsächliche Folge gegeben werde, als den wiederholten Klagen des Einsenders über unvernünftige Streu- und sogar Humus-Entnahme, über zu starke Ausholzungen, über die Zerstörung malerischer Felsblöcke an den Waldwegen, über Verwahrlosung der Spazierwege, über mutwillige Beschädigungen von Pflanzungen, von Wegzeigern, Bänken u. dergl. Gibt doch überall die Staatsforftverwaltung ein mustergiltiges Beispiel, wie die Waldungen ohne Betriebsstörung zugleich zu Naturparken eingerichtet werden können l Wollen die Waldgemeinden in ihren Bezirken Kurgäste und Touristen, von denen sie alle mehr oder weniger, unmittelbar oder mittelbar profitieren, so müssen sie denselben eben auch etwas Angenehmes bieten! -
Amtliche Kekamlllllllchrmgerl.
Z3aö Hernach.
Das Ia^oöiM
Wird am nächsten Sonntag, de» 25. Juli, von nachmittags 3 Uhr an mit Eselrennen, Wettlauf, Hahnentanz, Sackhüpfen, Klettern und Wassertragen in herkömmlicher Weise hier abgehalten.
Solche, welche sich an Vorstehendem beteiligen wollen, haben sich zeitig, spätestens bis nächsten Samstag, anzumelden. Diejenigen, welche als Hahnentänzer und Tänzerin auftreten wollen, müssen in Bauerntracht gekleidet sein.
Drn 19. Juli 1886.
Schultheiß Holzäpfel.
Vergebung von Banarveiten.
Infolge höheren Auftrags sollen nachbenannte Bauarbeiten, welche beim Ambau des Bahnmeisterwohnhauses in Hirsau Vorkommen, im Wege schriftlicher Submission vergeben werden und Zwar:
1) Maurerarbeit . vlL 700. —.
2) Gypser-, Anstrich-
u. Tapezierarbeit „ 363. —.
3) Zimmerarbeit . „ 847. 20.
Schreinerarbeit . -1L370. —.
5) Glaserarbeit . . „ 25. —.
6) Schlofserarbeit . „ 125. —.
7) Flaschnerarbeit . „ 70. —.
Pläne, Kostenvoranschlag und Bedingungen liegen im Bahnmeister- chureau in Hirsau zur Einsicht auf, und werden tüchtige Handwerksleute «ingeladen, ihre Offerte, mit der Be- Zeichnung „Angebot zum Umbau des 'Bahnmeisterwohnhauses in Hirsau", längstens bis
Donnerstag, den 22. Juli, nachmittags 4 Uhr, portofrei bei Unterzeichneter Stelle einzureichen.
Pforzheim, den 14. Juli 1886.
K. Betriebsbauamt.
Keller.
Lieferung von Schnappkarren.
Die Lieferung von 22 leichten zweirädrigen Handkarren mit hölzernen
Rädern und eisernem Kasten, für Straßenwärter, werden im Wege der Submission verliehen werden.
Dieselben sind zu 40 per Stück veranschlagt.
Von dem Musterkarren, den Zeichnungen und Accordsbedingungen kann bei der Slraßenbau-Jnspektion vom 21. bis 24. Juli l. I. Einsicht genommen werden.
Diejenigen, welche zu Uebernahme
obiger Arbeiten geneigt sind, haben ihre nach Prozenten des Kosten-Voranschlags auszudrückenden Angebote schriftlich, versiegelt, auf der Adresse genau als „Angebot für die Lieferung von Schnappkarren" bezeichnet, längstens bis
Samstag, den 24. Juli 1886.
vormittags 10 Uhr, bei der Straßenbau-Inspektion in Calw portofrei einzureichen, worauf eine Stunde später die urkundliche Eröff- nung der Angebote, welcher auch die Submittenten anwohnen können, daselbst vorgenommen werden wird.
Die Submittenten bleiben an ihre Angebote bis zum Zuschläge, welcher übrigens in Bälde erfolgen wird, gebunden.
Es werden nun tüchtige, kautionsfähige Unternehmer eingeladen, sich unter Beilegung ihrer Zeugnisse über Befähigung und Vermögen um obige Arbeiten zu bewerben.
Calw, den 17. Juli 1886.
K. Straßenbau-Jnspektion.
S t u p p e l.
schluß
Revier Stammheim.
8 tammüokz-VerAau^
Samstag, EMML-A^den 24. Juli, von vormittags ^9 Uhr ab auf '"dem Rathaus zu Calw (im An- Verkauf des Revier« Hirsau) aus Schleifberg, Kenntheimerberg und Felsenweg:
430 St. Langholz mit 164 Fm. I., 150 Fm. >>., 109 Fm. III.. 66 Fm. IV. Kl., 31 St. Sägholz mit 14 Fm. 6 Fm. N., 3 Fm. «0. Kl._
Calmbach.
Straßensperre.
Wegen des Jakobimarktes kann am nächsten Montag, den 26. Juli, die Ortsstraße von Wilobad nach Höfen beim Rathauseck mit Langholzfuhrwerken nicht befahren werden.
Schultheißenamt.
Häberlen.
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