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durch den Kopf, der Ast brach und stürzte mit dem Unglücklichen in die Tiefe, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot aufgefundcn wurde, lieber die Ursache des Selbstmordes verlautet noch nichts. „
Pfullingen, 4. Febr. Letzten Montag hat der Pens. Schullehrer Reichardt dahier mit seiner 69jährigen Ehefrau, einer geb. Wendler von hier, seine goldene Hochzeit gefeiert. Derselbe ist am 31. Juli 1801 zu Derendingen geboren, war zuerst in Neubulach, daun iu Nagold und seit 1885 hier an- gestcllt.
Vom Allgäu, 2. Febr. Der „Stadt- und Landbote" von Jsny bringt folgendes Verbot des StadtschultheißenamteS. „Nachdem in neuerer Zeit wiederholt über den Unfug des Wirtshausbesuches durch junge Leute geklagt wird, so wird hicmit aufs neue bekannt gemacht, daß junge Leute unter 18 Jahren, welche in häuslicher Gemeinschaft mit ihren Eltern, Lehr- und Dienstherren leben, wenn sie ohne Aufsicht und Ermächtigung der für sie verantwortlichen Personen das Wirtshaus besuchen, uunachsicht- lich mit den gesetzlichen Strafen belegt werden. Insbesondere werde» die Gastwirte verwarnt, zur Umgehung dieses Verbotes irgendwie Vorschub zu leisten. Den Fortbildungsschülern und den Sonn- tagsschülcrn ist das Rauchen auch fernerhin bei Strafe verboten."
München, 3. Febr. Heute treffen der k. württembcrgische Oberbanrat v. Schlierholz und Ministerialrat Balz von Stuttgart hier ein, um über den Bahnanschluß von Memmingen nach Lentkirch mit der bayerischen Regierung zu verhandeln.
Köln, 3. Febr. Der Neichstagswahl wegen wurden für den Roscumontag alle öffentlichen Aufzüge (Maskenzngc) verboten.
Wie iu einer freisinnigen Wähler-Versammlung in Magdeburg mitgcteilt wurde, hat der Oberbürgermeister von Berlin, v Forckenbeck, erklärt: „Und wenn der Reichstag noch 12 Mal aufgelöst wird, stimme ich doch gegen das Septcnnat." Bon einem anderen Führer der deutsch-freisinnigen Partei wird laut Frkf. I. berichtet, daß er bei der Abreise aus Berlin im Gespräch nnt zwei Abgeordneten aus Süddeutschland geäußert habe: „Das nächste Mal stimme ich auch für das Septcnnat." Nette Einigkeit der „großen liberalen Partei".
Berlin, 4. Febr. Der Sultan von Sansibar verzichtete freiwillig auf jeden Anspruch ans das Ki- limandjarogebiet zu Gunsten Deutschlands.
Berlin, 4. Febr. Competcnten Orts erfahren wir, daß die Absicht, den Antrag auf eine Kriegsanleihe von 300 Millionen einzubringen, nicht besteht.
Berlin, 5. Febr. Der Kaiser war durch ein leichtes Unwohlsein auch gestern ans Zimmer gefesselt, erschien indessen zu wiederholten Malen am Fenster seines Arbeitszimmers. — lieber das Vermögen der Privatstadtpostanstalt Hansa ist die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt.
Der Kaiser soll, wie der „Standard" zu melden weiß, am vergangenen Donnerstag bei einem Ballfest in BcMn wörtlich zu den Generalen gesagt haben: „Meine Herren! Die Reserven werden eingezogen, uni instruirt zu werden im Gebrauch des Repetiergewehrs. Dies wird neue Kriegsgerüchtc verursachen, aber Ich kann Ihnen sagen, es wird keinen Krieg geben."
Im Kriegsministeriuitz in Berlin haben in den letzten Tagen Beratungen über die neue Infanterie- Ausrüstung stattgefuyden. Diese neuen Ansrüstnngs- gegcnstände, es Handels sich hauptsächlich um einen neuen Tornister, Broobeutcl rc,, find durch bcsond- dere Detachements 7 Monate gründlich erprobt worden. Wie die „Kreuzzeitung" > hört, soll auf Grund der gemachten Erfahrungen die Kommission sich einstimmig für ^Einführung der neuen Ausrüstung ausgesprochen haben, wobei noch einzelne von den Versuchs-Abteilungen vorgeschlageue Aenderungen Berücksichtigung gefunden haben.
Metz, 4. Febr. Der Wahlaufruf Antoine'S wurde polizeilich beschlagnahmt. Die Redaktion und Druckerei des „Moniteur de la Moselle" wurden geschlossen.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 3. Febr. Der Kaiser sagte gestern abend auf den Jndustriellen-Ball zu dem Weinhändler Schlumberger, dem Schwager des Ministers Gautsch: „Es muß ja kein Krieg werden. Wir haben in den letzten Jahren sehr gespart und müssen jetzt Anschaffungen machen, damit wir mit den andern Mächten auf ein gleiches Niveau gelangen".
Zum Hofrat Exner sagte er: „Sie gehen nächster ^ Tage nach Pest zu den Delegationen. Ich hoffe, daß die Kredite anstandslos bewilligt werden". Gewöhnlich unterrichtete Kreise erwarten die Einberufung der Delegationen bereits annähernd um den 30. Februar.
Wien. 4. Febr. Die „Pol. Korr." veröffentlicht eine Depesche Jacobini's vom 21. Jan. an den , Nuntius Dipietro als Antwort auf das Schreiben j Franckenstciu's, welcher zu erfahren wünscht, ob der heilige Stuhl den ferneren Bestand des Zentrums ' im Reichstage nicht für notwendig halte. Der Haupt- i Passus der Depesche lautet: Wenn der heilige Vater geglaubt habe, dem Zentrum seine Wünsche hinsichtlich des Septcnnats aussprechen zu wollen, so sei das dem Umstande zuzuschreiben, daß diese Frage mit den Fragen religiöser und moralischer Bedeutung zusammenhängt. W^z zunächst die Vorlagen betrifft, so bestehen triftige Gründe, anzunehmen, daß für die endgültige Revision der Maigesctze ein mächtiger Impuls und große Berücksichtigung seitens der Regierung zu teil geworden wäre, wenn die letztere durch das Benehmen des Zentrums bei der Abstimmung über das Septennat befriedigt worden wäre. Der hl. Stuhl hätte dann durch die Vermittlung des Zentrums auf die Erhaltung des Friedens hingearbeitet, sich so das Berliner Gouvernement verpslich- tet, und hätte dasselbe günstig für das Zentrum und freundlich für die Katholiken gestimmt. Schließlich hat der heilige Stuhl mit den hinsichtlich des Sep- tennats erteilten Ratschlägen eine neue Gelegenheit herbeiführen wollen, sich dem Kaiser und Bismarck angenehm zu machen und wollte die Gelegenheit nicht entgehehen lassen für die Verbesserung künftiger Lage das mächtige deutsche Reich günstig zu stimmen.
Wien, 5. Febr. Es verlautet wieder von neuen Schwierigkeiten in Konstantinopel. Die bulgarische Regierung hat ihre Abordnung angewiesen, den Regentschaftsrücktritt mit der Erledigung der immer noch schwebenden UnivnSfrage in Verbindung zu setzen. Rußland will darauf nicht eingehen. Auch soll die persönliche -Stimmung in Petersburg bereits wieder beeinträchtigt sein. — Man bestätigt, daß Montenegro seine gesamte Mannschaft auf Kriegsfuß stellt, so daß bis zum März d. I. 35 000 Mann bereit seien, die Grenze zu überschreiten. Die Türkei beschloß die schleunigste Einführung des Mauser- gewehres.
Frankreich.
Paris, 3. Febr. Im heutigen Ministerrat legte Flourens die Berichte der diplomatischen Ber- freier im Auslande vor, wonach die auswärtige Lage im großen und ganzen keine Kriegsgefahr befürchten lasse.
Paris, 6. Febr. Die „France" erhält eine i Berliner Mitteilung, wonach Fürst Bismarck mehrere Personen seiner Umgebung versicherte, ec mache alle Anstrengungen, den Frieden zu erhalten. Er mißbillige die in Pessimistischen Artikeln der engli- ^ scheu Presse hervorgetrctenen Manöver.
; General Boulanger hat, Wenns wahr ist, in diesen Tagen inkognito die französisch-deutsche Grenze, Verdun und Umgegend bereist.
Vor Begum der Montagssitzung der französischen ! Kammer fand im Borsaal ein großer Auflauf statt. Ein ! Journalist Rabnel ohrfeigte de» radikalen Deputierten Drep- j fons, worauf derselbe einen Taschcnrevolver zog. aber bevor er schießen konnte, von znspriugendcn Kollegen entwaffnet wurde. Rabnel wurde verhaftet, aber nach einem Verhör vor dem Quästor freigclassen. Die Ursache des Angriffes waren politische Zankereien.
Belgien.
Brüssel, 5. Febr. Zwischen Lüttich und Namur sollen sieben Festungswerke errichtet werden. Die Kosten hiefür sind auf 80 Millionen veranschlagt.
England
London, 3. Febr. Die „Morning Post" meldet aus Wien vom 2. d. M.: Der russische Botschafter äußerte gestern einem Kollegen gegenüber, keine von Deutschland Rußland anzu- bietende Kompensation im Orient werde den Kaiser von Rußland veranlassen, neutral zu bleiben, falls Frankreich eine völlige Niederlage erleide.
London, 4. Febr. Nach einem Telegramm des Berliner Correspondenten des „Standard" versicherte Fürst Bismarck gestern dem Botschafter einer befreundeten Macht, er halte die iu seiner jüngsten Rede erteilte Versicherung, Deutschland werde unter
keinen Umständen Frankreich angreifeu, vollständig aufrecht; Deutschland müsse jedoch schlagfertig sein, um einen etwaigen plötzlichen Angriff Frankreichs abzuwehren.
London, 5. Februar. Die „Morning Post meldet: Auf dem letzten Berliner Hofballe teilte der französische Botschafter Herbette dem Grasen Herbert Bismarck mit, er hatte eine wichtige Depesche seiner Regierung empfangen, welche ihn ersucht, zu erklären, daß Frankreich von den friedlichsten Absichten beseelt sei und ihn auffordert, alle Allarmgerüchte über französische Rüstungen mit Nachdruck als unbegründet zu bezeichnen. Herbctte erklärt ferner, im letzten Cabinets- rate sei beschlossen worden, daß künftighin keine weiteren Truppenbewegungen in Frankreich ohne Genehmigung des Staatsrates (?) stattsinden sollten. (Der letzte Teil dieser Nachricht ist außerordentlich unwahrscheinlich.)
Rußland.
In Petersburg macht jetzt ein deutscher Achlct Soff von sich reden, der mit zwei Griffen ein gut gcarbeitc- i tcs Stahlhufeisen zerbricht.
Amerika.
Ein Vermögen von 9000000 Dollars hat die kindcr- ^ lose Besitzerin der größten Brauerei Amerikas hintcrlassen. Die Summe fällt nun dcni Besitzer eines Wein-Restaurants in Mainz, sowie noch 5 anderen Personen als Erbschaft zu. Eine solche U e bcrraichung ist ni ckt übel! _
Kleinere Mitteilungen.
Katastrophe beim Schlittschuhlaufen. Aus Biaceuza wird gemeldet: Im benachbarten Males ereignete sich eine furchtbare Katastrophe. Aus einem Teiche vergnügten sich 25 junge Leute mit Schlittschuhlaufen, als plötzlich die Eisdecke einbrach und Alle bis auf Einen hineiustürzteu. Alle 24, darunter vier Brüder, ertranken.
Ein Rabenvater in Loisling steckte sein ljährigcs Wiirmlein, das sich verunreinigt hatte, in kochend heißcS Wasser. Beide Besuchen waren verbrüht und anderen Tags war das Kind tot.
Ein entmenschter Valcr. Aus Venedig wird geschrieben: Ein in San Polo wohnender Arbeiter kam abends betrunken heim. Als ihm seine Frau Vorwürfe machte, ergriff er einen schweren Hammer und drohte, sie zu ermorden. Schreiend entfloh die Iran; der Nnmcii'ch aber, wütend, das; er keinen Gegenstand habe, an dem er seine Wut anslassen konnte, ergriff sein 11 Monate altes Kind, erwürgte cs und zerschmetterte ihm dann den Schädel an der Mauer!
Srrrrds! Ä- Uerkstzr'.
14 Egenhausen, 3. Febr. Der heutige Vichmarkt war trotz der schlupfrigen Wege überaus stark befahren. Man zahlte neben 70 Stück Schmalvieh 195 Paar Qchscn, 80 Läufer und 102 Milchschwcmc. Der Preis eines Paar Qchscn bewegte sich zwischen 20 und 50 Karolin, der der Schweine zwischen 20 und 60 " per Paar. Der Handel ging lcbhatt.
Stuttgart. 1. Febr. Bei der Rin den Versteigerung, welche gleichzeitig mit der Lcdermessc verbunden wurde, war von 8 Gemeinden das Erzeugnis angeboren. Ter Verknus vollzog sich rasch, der Preis für'Glanzrinvc mit 6 per Ztr. überragte den fcrnd erzielten um 20"/y-
Konkurseröffnungen. Gottlicb Mutter, Schuhmacher in Weingarten (Ravensburg). Kurl Stcngelin, Werkmeister in Sulz a. N. Ludwig Friedrich Ivos, Goitlobs Sohn, Weingartner in Besigheim. Anton Wcicrmüllcr, Bauer und Fuhrmann in Weißenstcin (Geislingen). Moriz Allcrs- hcimcr, Handelsmann von Ercglingcn (Mergentheim). Ehr. Hahn, Dreher, Nürtingen. Barbara gcb. Hummel, Ehefrau des Jakob Schenk, entwichenen Traubenwirts von Sondel- f ingen (Urach). Christof Goller, Bauer in Rictheim (Urach) .
Allerlei.
— Gegen Wunden der Pferde, welche voni Gcschirrdruck hcrrühren, wendet mau mit bestem Erfolge Arnika- und Kalcndnlawasser an, indem man damit die betreffende» Stellen täglich mehrmals answäscht. Genanntes Wasser bereitet man in der Weise, daß man 10 Tropfen Arnikatinktur oder Kalendula- tinkt nr unter e inen Schoppen Wasser bringt.
5Ver Krennde dat. darf siel» über beider nickt tvnndern, ist 68 dock einmal so im Heden. dass stell das IVort Lekillsr's „Oes Osksns ungsinisekt« Kremls ward keinem Iräisedsn 7.n Teil" nur ?.u ssdr bswakrkeitst. Os darf «Inder ckis Krsunds von .Ipotdeksr R. Brandts Lclnvsi- serMIen niedt. ksnnrukigen, wenn swiscksn ckis IVorre «Iss Dankes und cksr .Anerkennung auek Ine uml «In einmal sin Oimnfrisdsnsr seiner ^.nsiokt Dutt maent. .zilsn es reckt nu inaoden isr niedt inögliok »ml so werden sied ru «len vielen Tausenden, wsleks den .Hiotdeksr 8,. Brandt s Kekwemerpillsn Hills und Heilung verdanken, anek einige gesellen, dis mit dsnseldsn niedt mrtrisden gewesen sind, odns dass disrdured nur dis geringste Bsreektignng gegeben wäre, auf den allgemeinen IVert des Kittels Leklnsss 7.» msksn. Orkältliek ä Sekaektsl 1l. t in den Xpotks ken.
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