der Männer verabscheue. Der Besitzer eines der größten Cigarrengeschäfte in Cincinätti fthrieb unlängst einem deutschen Freund: Meine beste Kundschaft habe ich hier unter den Damen,'von denen viele mit Leidenschaft rauchen. Die meisten beginnen mit Cigaretten , aber bald sind ihnen diese nicht mehr stark genug und sie müssen Cigarren haben. Es giebt eine Anzahl kleiner Damen-Rauchklubs, deren Mitglieder ganz wie die Herren zusammenkommen, um zu rauchen, zu plaudern und zu trinken, wenn sie sich dabei auch völlig von der Außenwelt absperren, damit kein provanes Auge sie beobachten kann. Zu einer Hauptkundin zählt eine sehr reiche Witwe, die es als die größte Beleidigung ansehen würde, wenn ein Herr sich unterstehen wollte, in ihrer Gegenwart zu rauchen. Das Schlimmste dabei ist, daß sich bald die Dienstboten das Rauchen angewöhnen, wenn sie ihre Herrinnen dieser Neigung fröhnen sehen.
Afrika.
Ein mutiger Pionier deutschen Handels, der Geschäftsreisende Hinkelmann, ist drüben in Afrika erlegen, aber nicht dem Klima, sondern Mörderhänden. Am Unterlauf des Zambcsistromes wurde er von dem heimtückischen Häuptling des Stammes Miccololo überfallen und ermordet. Dem Lebenden zerfetzten sic die Schulter, hieben ihm das Ohr ab und marterten ihn mit satanischer Langsamkeit zu Tod. Dem Toten schnitten sic das Herz aus dem Leibe und kochten es. E s wurde ein Leckerbissen für die Häupter des Stammes.
Werlassen.
Novelle von F. Stöckert.
(Fortsetzung.)
Sie kehrte wieder um. Seitwärts von der Chaussee führte ein schmaler Weg eine kleine Anhöhe hinauf, dort stand ein altes, verfallenes Gebäude, die Ritterburg, das Grafenschloß nannte man es in der Umgegend.
Dahin lenkte das junge Mädchen ihre Schritte.
Ein Obdach für die Nacht werde ich ja wohl dort oben finden, dachte sie, als sie die ausgetretenen Steinslufeu zu der Burg hinaufklvmm.
Die alten grauen Mauern derselben sahen so gespensterhaft aus im Licht des Mondes; eine einsame Fichte stand an der kleinen offenen Pforte, wie eine Schildwache.
Bor einiger Zeit hatte Angiolina in Begleitung Emmy's einen Spaziergang nach der Ruine gemacht; und erinnerte sich jetzt einer Wendeltreppe, welche zu einem kleinem Thurmgemach führte, sie stieg dieselbe hinauf.
In den Fensterrahmen des kleinen Gemachs waren sogar noch einige erblindete Scheiben, aber
der Himmel schaute oben hinein, und lange Epheu- ! ranken spannen sich von der Oeffnung dort an den Wänden herunter. l
Angiolina legte ihre Reisetasche unter den Kopf, ; wickelte sich ein in den grauen Mantel, und der Schlaf, der uns im Alter oft treulos verläßt, er er- ^ barmte sich ihrer frischen, holden Jugend. !
Wie Dornröschen lag sie in dem epheuum- sponnenen Thurmgemach in tiefem Schlummer und ' der Mond blickte neugierig herab auf das schöne ^ einsame Mädchen.
Unterdessen hatte das Fest auf dem Schlosse auch sein Ende erreicht. Alles rüstete sich zum Aufbruch.
„Wo ist Angiolina!" tönte da plötzlich Waldaus Stimme und gab das Signal zu einem allgemeinen Fragen und Suchen.
Niemamd konnte Auskunft geben. !
„War es nicht Angiolina. die da so geisterhaft ^ an uns vorüber schwebte im Boudoir," fragte Wul- z fen Herta, ihr Zublinzeln nicht ganz verstehend. ! ^ „Ich habe nichts gesehn," erwiderte diese, eine j leichte Blässe flog über ihr Antlitz: Waldau's Blicke , ruhten durchbohrend auf ihr, wie sie jetzt mit zit- > ternden Händen das schöne Haupt in den dunkelroten Baschlik hüllte.
Dann zog er Wulfen in eine Fensternische.
„Sie haben mit Frau v. Steinbach über Angiolina gesprochen, nicht wahr?" fragte er mit bebender Stimme, „Herta hat vielleicht ein beleidigendes Wort fallen lassen, wie?"
„Ja, ich erinnere mich, meine schöne Tante sagte: Daß Sie Ihrem Pflichtgefühl Ihr Lebensglück opfern und Angiolina's wegen der Jugendge- licbten entsagen, da Sie sich nicht entschließen könnten, sie unter Fremde zu schicken," stieß Wulfen halb verlegen heraus.
„Und sie hörte es, mein armer Liebling, das Wort hat sie fortgetrieben, sie ist gegangen, geflohen, Gott weiß, wo sie jetzt umher irrt."
Wulfen erschrack fast über den Ausdruck von Zorn und Leidenschaft in den Augen Waldaus.
„Komm, Emmy, schnell, was zögerst Du noch, wir müssen eilen, sie zu suchen," rief er jetzt mit rauher Stimme seiner Schwester zu.
An Herta streifte er vorüber, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Und dann jagte er mit dem kleinen Einspän
ner dem Dorfe zu, daß Emmy jede Minute glaubte aus dem leichten Wagen zu fliegen.
„Herr Gott, wozu nur diese grenzenlose Eile, Hubert," rief sie empört.
Er würdigte sie keiner Antwort.
Emmy faltete gottergeben die Hände.
„Ec ist von Sinnen," murmelte sie, „das große Mädchen wird nicht verloren gegangen sein."
Jetzt hielt der Wagen vor dem Forsthause.
„Ist sie hier? Ist Angiolina zu Haus?" rief Waldau der schlaftrunkenen Köchin entgegen.
„Ja, schon lange, lange ist sie zurück," erwiderte diese, „sie ging, glaube ich. nach dem Herrn Oberförster seinem Zimmer."
Waldau stürmte auf sein Zimmer; die Lampe brannte noch, Angiolina hatte vergessen, sie zu löschen.
Er las die Worte, welche sie mit zitternder Hand auf das Blatt Papier geworfen. Sie dankte für all das Gute, was sie im Forsthause erfahren, bat um Verzeihung, sie könne nicht bleiben, nachdem, was sie am heutigen Abend von Frau v. Steinbach habe hören müssen, vermöchte sie nicht eine Nacht mehr unter seinem Dache zu bleiben. _ (Fortsetzung folgt.) _—
5Ver einmal «inen V ei suelt ASinaellt, wird uiellts
mellr anderes amvsnäen. StimpKek. .z.mt Orailslisim. Idre L.potdeksr L. Lrandt's Leinvvixsrpillsn Aöbrauekts iell llauptsäeldiod Kr Nagenlsidsn, krampkartir-es Zusammen- riellsn des Hägens, sovie des ffntsrleibs, Leitsnsteebsn und vas dis llauxtsaells ist Kr kartnäckiZs Verstopfung. Sobald ied das Zweite !lal davon genommen, näinliob 3 Stüok jeden Gebend, so spürte ieb bedeutende Lrleiebteruug und jetrt bin ieb bereits vollständig von all diesen beiden be- treit, naobdein alle übrigen lllittsl nutzlos varsn. Dies danke ieb näebst 6ott, allein den L. Lrandt's Sebvveinsr- xillen und Ibrsr voblvvollendsn Llsnsebentrsundliebkeit, vslebe es mir inögliob maebte, dieselben ru gsbraueksn. Ulen äbnlieb beulenden, verds ieb die L. Lrandt's Sekvei- rsrpillsn, dis mir gskoltsn, smxksklsn, und babs es auob sebon, so viel ieb vsrmoebts, bisbsr getban. Aoetunals ksrülivb dankend, grösst mit aller Loobaebtnng ergebenst, ddois Lbsrbard, Orsber. lllan aebts beim Ankauf in den .Vpatbsksn auf das vsisse Lrsu/. in rotem Leid und den Xamensrug L. Lrandt's.
Allerlei.
— (Frauen-Aubetung.) Herr: „Mein Fräulein, Sie haben mich zu einem Heiden gemacht!" — Fräulein: „Wieso?" — Herr: „Weil ich Sic aubete!"
— (Der zarte Baptist.) Baronin: „Sie unver-
schämter Mensch, wie können Sic mich küssen?" Baptist: „Ich sollte Sie wecken, gnädigste Frau, und wollte dies auf möglichst zarte Weise thun!" _
Verantwortlicher Redakteur Stcinwandel in Nazold. — Druck nnd
Verlag der G. W. Zai ier'schcn Buchhandlung in Nagold.
Revier Euzklösterle.
Akkord
über Brechen, Beifuhr und Schlagen Von 150 obiu Aplit in dem Staatswald Kälberwald» von 55 obin Dietersberger und 95 obm sonstigen harten Sandsteinen in die Staatswaldungen Dietersberg, Hirschkopf u. Lange- hardt am
Samstag den 20. November, nachmittags 4 Uhr,
i m Hirsch in Enzthal. _
Ebers Hardt.
Schafweide- Verpachtung !
S-» Am Donners- den 18. d. M., nachm. 1 Uhr, wird die Gemeinde- Schafweide, welche 130 St. ernährt, auf weitere 3 Jahre verpachtet. Liebhaber hiezu sind freundlich eingeladen.
Gemeinderat.
O b e r j e t t i n g e n.
6 Stück sechs Wochen alte weiße
Spitzerhnnde
hat zu verkaufen und kann det Verkauf jeden Tag abgeschlossen werden.
Friedrich Baitingcr.
Amtliche und Urivat-ZLekanntmachungen.
Akkord.
In Folge höherer Weisung sind die Bahngeleisunterhaltnngsarbciren pro 1887 und zwar:
auf der Strecke Weil der Stadt—Althengstett mit 3000
Althengstett—Calw „ 3000 v/L,
Calw—Wildberg „ 3000
Wilbbcrg—Gündringcn 2500 „1L,
Gündringen—Eutingen „ 2500
Eutingen—Horb „ 2300
im Wege schriftlicher Submission in Akkord zu vergebe» , und weiden daher Liebhaber hiezu eingeladen, die Bedingungen und die Prcistabelle auf dem bauamtlichen Bureau dahier einzusehen und ihre Offerte daselbst, in Prozenten der festgesetzten Einheitspreise ansgedrückt, schriftlich versiegelt und mit entsprechender Aufschrift, sowie diesseits Unbekannte mit Vermögens- und Fähigkeits-Zeugnissen versehen, bis spätestens
Freitag den 26. November, abends 6 Uhr,
abzugeben.
Calw, den 13. November 1886.
Kgl. Betriebsbauamt.
Krauß.
N' i > ä d»,l.
»i »»««l
Lxrocbstliiläell 11—12, 3—4,
8,118861- 80 LHt 8 ,A L86d.IU.M8A8.
A l t e u st e i g Dorf.
Geld-Offert.
Bei der hiesigen Gemeinde- . pflege liegen gegen gesetzliche l Sicherheit 1V00 bis 12VY 'Mark zu 4^/s °/o sogleich zum Ausleihen parat.
Den 12. Nov. 1886.
_ Gemeindepflege.
Nagold.
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Ehr. Dengler, Buchbinder, beim alten Kirchenplatz.
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