St. Petersbourg" sieht darin, daß die bulgarischen ^ Machthaber doch zögern» die Nationalversammlung zusammentreten zu lassen, sowie in der ungenügenden Zahl der Deputierten, welche sich nach Tirnowa be­geben haben, die Anzeichen einer gewissen, wenn auch nur geringen Nachgiebigkeit und zugleich ein Anzei­chen dafür, wie durchaus unregelmäßig der Zustand der Dinge in Bulgarien sei. Dieser Zustand werde noch verschlimmert durch die geringe Sorge der Be­hörden , dem Völkerrecht Achtung zu verschaffen. Dies sei auch der Grund gewesen, der die kaiserliche Regierung bestimmt habe, zwei Kriegsschiffe nach Varna zu entsenden.

Auch inSibirien schreitet die Kultur fort! In Blagoweschtschensk am Amur ist eine Niederlage gefälschter 25-Rubelscheine im Betrag von 18 000 Rubel entdeckt worden.

Ueber den Gesundheitszustand des russischen Thronfolgers kursieren in den letzten Wochen beun­ruhigende , wenn auch sich vielfach widersprechende Gerüchte. Es ist allbekannt, daß der Thronfolger für seine 18Vs Jahre körperlich noch ungemein wenig entwickelt überhaupt nicht sehr kräftig gebaut ist und, was in der Uebergangsperiode vom Knaben zum Jüngling den Aerzten stets die meiste Sorge macht auch nicht im Besitz einer allzu kräftigen Lunge sein soll. Auch soll der Thronfolger an epileptischen Zufällen leiden oder doch in ganz jungen Jahren an solchen gelitten haben. Jetzt ist er an einer Lungen­entzündung erkrankt. Daß der Thronfolger, wie viel­fach behauptet, in den Süden geschickt wird, glaubt man vorläufig noch nicht.

Bulgarien.

Ueber Sofia und Umgebung, das ist das Neueste aus Bulgarien, ist der Belagerungszustand verhängt. Die Minister sitzen in Tirnowa, um mit der Sobranje, die am nächsten Sonntag eröffnet wird, über die Fürstenwahl zu unterhandeln. Am Dienstag fand eine Versammlung von Mitgliedern der Sobranje statt, wobei Stambulow die gegen­wärtige Lage darlegte. Derselbe betonte, daß, da ^ die Wiederwahl Alexander's unmöglich sei, die So­branje einen Kandidaten wählen müsse, welcher Ruß- ^ land genehm sei. Herr Menges, der Privatsekretär ^ des Fürsten Alexander, soll sich nach Tirnowa bege- ^ ben haben, um die zahlreichen Anhänger des Fürsten ^ davon abzuhalten, denselben als Thron-Kandidaten ! aufzustellen. !

Türkei. !

In der Türkei wird eine neue Heeresersatz­ordnung definitiv znr Einführung gelangen, die von ^ dem deutschen General Grafen Goltz ausgearbeitet ist.» _

Amerika.

Newyork, 28. Okt. Die Enthüllung der Ko­lossalstatue der Freiheit fand heute unter großer Be­teiligung der Bevölkerung statt. Der Feierlichkeit wohnten Präsident Cleveland, die Minister, Ferdi­nand v. Lesseps und andere französische Delegierte bei.

Philadelphia, 15. Okt. Am 25. Okt. wird das Schillerdenkmal, das der Philadelphier Cannstatter - Volksfestverein beschaffen , im schönen Park in Philadelphia enthüllt werden. Die Feier­lichkeit wird eine recht großartige werden, da sich alle deutschen Vereine der Stadt, sowie auch aus­wärtige dabei beteiligen. G. Kübler, ein geborener Württemberger, hat lautSchw. M." vor Jahren die Sache angeregt, und es ist ihm alles nach Wunsch gelungen. General Balier, ein hochgeschätzter Schwabe, wird das Denkmal enthüllen. Sollte das Wetter günstig sein, so werden sicher 2030 000 Menschen an der Feierlichkeit teilnehmen.

St. Joseph st adt. Samstag den 9. Oktbr. starb hier einer der populärsten und beliebtesten Be­wohner unserer Stadt, der deutsch-Amerikaner Christ. Mast (gebürtig von Altensteig). Nicht nur die Deutsch-Amerikaner, sondern alle Bewohner der Stadt werden die Nachricht von dem Tode dieses Mannes, der so frühzeitig, im besten Mannesalter verschied, mit inniger Trauer aufnehmen. Denn Mast war in der That einer unserer prominentesten Mitbürger, dessen offener Charakter, Rechtlichkeit, Leutseligkeit und sonstige guten Eigenschaften ihm die Freund­schaft Aller sicherten, die ihn kannten. Und wer kannte hier und in der Umgegend Christ. Mast nicht? Er wohnte seit 1857 mit Unterbrechung der Kriegs­jahre, während welcher er als Soldat in der regu­lären Armee diente, in St. Joseph, war also einer der früheren Einwohner dieser Stadt. Christ. Mast war sowohl in socialer als auch in politischer Be­ziehung ein angesehener Mann und bekleidete sowohl Gesellschafts- als öffentliche Aemter mit Auszeichnung. Im Jahr 1852 kam er nach Amerika, wo er sich zuerst in Philadelphia niederließ. Im Jahr 1857 kam er nach St. Joseph, wo er zuerst eine Wirtschaft und nachher ein Eisgeschäft betrieb. Die Leichen­prozession, welche am Sonntag nachmittag stattfand, war wohl die großartigste und imposanteste, die in St. Joseph jemals stattfand. Es sei nur angeführt, daß dem Leichenkondukt 18 Kutschen und 105 Bug- gies (einspännige Gefährte) folgten. Der Lcichen- zug war über eine Meile lang. Es ist dies ein Zei­chen, welch großer Beliebtheit der Verstorbene sich zu erfreuen harte. Mast wurde 50 Jahre alt.

Ein verwegener Raubansall wurde dieser Tage auf der St. Louis und San Francisco

Eisenbahn ausgeführt. Unter dem Vorwände, vvn der Gesellschaft beauftragt zu sein, dem Expreßbeam­ten zu helfen. verschaffte sich ein Manu Eintritt in den Expreß-Waggon. Sobald sich eine günstige Gelegenheit zeigte, band er darauf den Beamten und machte sich mit der Summe von Doll. 50 000 davon.

(Eisenbahnunglück.) Am 27. ds. entgleiste ein Schnellzug auf der Chicago, Milwaukee und St. Paul Eisenbahn unweit Portage, Wisconsin. Zwölf Personen verloren ihr Leben. Die meisten fanden einen Flammentod, da einer der entgleisten Waggons in Brand geriet.

Die Witwe des Generals Grant hat als Honorar für die Memoiren ihres verstorbenen Mannes bisher 350 000 Dollars ausgezahlt erhalten. Die halbe Million wird wohl voll werden.

Das Inserat eines Trunkenbolds. Ein besse­rungsbedürftiger Trunkenbold erließ kürzlich in einem New- Vorker Blatt folgendes Inserat:Da ich das Unglück habe, ! starke Getränke mehr zn lieben, als mir gut ist, so ersuche ' ich alle Verkäufer dieser Artikel, mir dergleichen um keinen ! Preis mehr zukommen zu lassen, und wenn ich darauf be­stehen sollte, mich nötigenfalls mit Gewalt fortzntrcibcn, in­dem ich zwar ein großer Trunkenbold, aber mit Gottes Hilfe noch kein unverbesserlicher bin." Folgt die Unterschrift, dann ein Nachwort:Wer mir, dieser Anzeige ungeachtet, Rum, Genever u. dergl. verkauft, den werde ich öffentlich mit Namen nennen, damit man erfährt, wer mich znr Sünde ver­leitet hat."

Handel K Uerkehr.

In Südthrol ist die Weinernte der Qualität nach eine gute, der Quantität nach eine mittlere zn nennen, so daß die Weinbauern mit dem Ertrag durchaus zufrieden sind. Die Kalamität besteht aber darin, daß die Wcinhändler, da ihre Keller noch gefüllt, nicht kaufen wollen, die Bauern keine Gefässc zum Selbstcinkcltern besitzen und die Ausfuhr > nach dem Ansiand (Deutschland) durch den hohen Zoll sehr erschwert ist. Die Preise sind deshalb sehr gedrückt.

Obus ,lsn Körper im xsriiiKstsn rm scbädixsii, baden sis äsn g-ro88t.su Lrkolg. In der bsissen dadrssreit Stollen sieb darob viätkelilsr sskr lläuLZ Ltöruugen in cksn Verckauungsorganen (Verstopfung mit Llutanärang, Herz­klopfen, LvpksolunerLSn ete.) ein unck soll man in solellen Vällen äurell rasolis Vmvemlung eines guten Hausmittels rvie es bslranntliell ckie ^partieller N. Brandt's Lckrvsmsr- pillen sinä, anderen Beiden Vorbeugen, Llan versickere sieb stets, äass ssäs 8obaobtsl ^.potbsllsr L. Brandt'» Lobvei- rnrpillsn, (srbältlieb ä Sekaodtel LI. 1 in cksn -Ipotkeken) ein vsisses Xrsuz in rotem Veld und den AamsnsrmK L. Brandt'» trägt und rvsise alle anders v erpackten mrriiell.

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Die nächste Ziehung findet am 15. November statt. Gegen den Kursverlust von ca. 20 Mark pro Stück übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französische Straße 13, die Versicherung für eine Prämie von 75 Pfg. pro Stück._

s Verantwortlicher Redakteur Sternwandel m Nagold. Druck und - Verlag der G. W. Ha iser'schen Luchtzandlun- in Nagold.

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