gegangen; jedoch werde die Csntralstslls alle mögliche Erleichterung gewähren. (Dieselbe hat in ihren Etat vorläufig einen Posten von jährlich 15,000 cIL ausgenommen.) In Baden stellen sich die Kosten einer Bereinigung auf 810^ pr. Morgen; die Steigerung des Werthes eines Grundstücks werde aber in allen Fällen eine ungleich größere sein, als dieser Aufwand und Niemand werde nachher seine Beteiligung an einem solchen Unternehmen bereuen und auf die Wege verzichten wollen, die ihm zu jeder Zeit freie Zufahrt zu seinem Eigenthum verschaffen, dasselbe von allen Lasten frei unv den Besitzer erst in wahrem Sinns zu einem freien Eigenthümer gemacht haben, der dasselbe nun­mehr nach seinem Belieben bebauen könne.

Verschiedene Aeußerungen und Anfragen aus der Mckte der Versamm­lung zeigten, welches Interesse das von Hrn. Jnsp. Clausnitzer mit so tiefem Verständniß und populär behandelte Thema bei seinen Zuhörern an­geregt und werden hoffentlich bald die Wirkungen des Vortrags in einzelnen Anträgen zum Ausdruck kommen. Den Dank für die so willkommene Belehr­ung sprach die Versammlung auf den Antrag des Vorsitzenden Sekc. Hor- lacher durch allgemeines Erheben von den Sitzen aus.

Das zweite auf der Tagesordnung stehende Thema: der künstliche Futterbau wurde von Hrn. Alber mit einer praktischen Sachkenntniß behandelt, wie sie von einem praktischen Landwirthe, der vom ersten Anfang «n sich so energisch an der auf Einführung und Verbreitung des Futterbaus gerichteten Vereinsthätigkeit betheiligte, nicht anders zu erwarten war. Ec führte aus dem praktischen Leben Beispiele über den hohen Werth und die Wirkungen des Futterbaus auf das wirthschaftliche Leben an, besprach die in diesen Blättern schon oftmals auseinandergesetzten nothwendigen Vorbe­dingungen eines richtigen Futterbaus zeigte an deutlich redenden Zahlen, welche Opfer der Verein seit 1863, also in 24 Jahren für diesen Zweck gebracht (ca. 4,400 -^L) und welche kolossale Mengen von gutem Futter in dieser Zeit erzeugt worden. Etwas zu weit gehend war übrigens der Schluß des interessanten Vortrags, worin Hr. Alber das Verdienst der Ausführung und stetigen Ausdehnung des Futterbaus dem Sekr. Horlacher beimaß, während das Hauptverdienst dabei doch die Männer auf dem Lande haben, die den alljährlichen Aufforderungen des Vereins von Anfang an ihre prak­tische und energische Unterstützung geliehen haben.

Der dritte Theil der Tagesordnung, die Obstbaumzucht, gab dem Sekc. Horlacher Veranlassung, zuerst von der Art der Erziehung der jungen Bäume in der Baumschule, von der Veredlung durch Okuliren und der Behandlung der veredelten Stämmchen bis zur Kronenbildung, sodann von der Pflanzung und der richtigen Pflanzzeit, die in leichterem Boden der Herbst, in schwerem Boden das Frühjahr sei, wobei aber die Baumlöcher zum Zweck der Verwitterung des ausgsgrabenen Bodens vor Winter gegraben werden müssen, sodann von dem Schutzs der jungen Bäume gegen Hasenfraß und von der Pflege der jungen und älteren Bäume und endlich auch von der Düngung zu sprechen, die zur Sicherung des Ertrages unerläßlich sei und in flüssiger Form das ganze Jahr hindurch, nur nicht während der Blüthe und nicht unmittelbar nach der Obsterndte gegeben werden könne. Der Redner gab zum Schluffe noch eine kurze Belehrung über die beste Art der Mostbereitung bei der so viel gesündigt werde, und über die besten Mostsorten, allen voran den rheinischen Bohnapfel und die Wolfsbirn.

Bei dem ziemlich ausgedehnten Obstbau, der in Oberhaugstett und Umgebung getrieben wird, fand auch dieser Vortrag das ungetheilte Interesse der Versammlung uns die lebhafte Unterhaltung über das Gehörte war ein deutlicher Beweis, wie wohlangezeigt solche Versammlungen sind, in denen beliebte und praktische Fragen besprochen werden und den Theilnehmern Gelegenheit geboten wird, sich selbst auszusprechen und eigene Erfahrungen zu verwerthen.

Der Vorsitzende Horlacher schloß die Versammlung mit Worten des Dankes für die zahlreiche Betheiligung und das willige Gehör, und es gereicht dem Berichterstatter zur Freude, diesen Bericht mit dem Eindrucks der höchsten Befriedigung schließen zu können, den diese wohlgelungene Ver­sammlung sowohl bei den Veranstaltern, als bei den Theilnehmern zurückließ.

L.

Mitgeteilt vom Hauptagenten Emil Georgii, Calw. Der neue, prachtvoll eingerichtete Schnell-Dampfer Bourgogne (mit 7000 Tonnen und 8000 Pferdckräften), welcher am 19. ds. von Havre abgefahren ist, kam am 26., abends 8 Uhr, also nach 7 Tagen in New-Pork an. Reisedauer von Calw nach New-Uork 9 Tage.

Gottesdienst am «keiertag Petri uaä Pauki.

Vormittags-Predigt um 9 Uhr im Bereinshaus: Hr. Helfer Braun.

Man sei zur rechten Zeit vorsichtig. Alle, welche an dickem Blut und in Folge dessen an Hautausschlag, Blutandrang nach Kopf und Brust, Hämorrhoiden rc. leiden, sollten nicht versäumen durch eine Frühjahrs-Reinigungskur, welche nur wenige Pfennige pro Tag kostet, ihren Körper frisch und gesund zu erhalten. Man nehme das hierzu beste Mittel Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen, erhältlich A, I ^ in den Apotheken und achte genau auf den Namenszug R. Brandt'«.

Amtliche Kekauutikmchirugen.

Revier Altenstaig.

Arennkokz-Verkauf

Freitag, den 9. Juni, vormittags 10 Uhr, auf dem Rathaus zu Schönbronn aus dem Staatswald Buhler: Nadelholz-Scheidholz: 32 Rm. Schei­ter, 202 Rm. Prügel, 104 Rm. Anbruch und 385 Rm. Reis.

K. Amtsgericht Calw.

Konhursoersakren.

Ueber das Vermögen des Jakob Gengenbach, Sägers auf der Maisenbacher Sägmühle, Gemeinde Liebenzell, ist das Konkursverfahren eröffnet.

Die Eröffnung ist am 25. Juni 1886, vormittags 11 Uhr erfolgt und Herr Verwaltungsaktuar Kober in -Calw zum Konkursverwalter ernannt worden.

Konkursforderungen sind bis zum 16. Juli 1886 bei dem Gerichte an­zumelden.

Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigeraus­schusses und eintretenden Falls über die in § 120 der Konkursordnung be- zeichneten Gegenstände und zur Prü­fung der angemeldeten Forderung wer­den die Beteiligten auf

Samstag, den 24. Juli 1886, vormittags 9 Uhr,

in das Gerichtszimmer im Rat­haus vorgeladen.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Be­sitz haben oder zur Konkursmasse etwas -schuldig find, wird aufgegeben, nichts ' an den Gemeinschuldner zu verabfol­

gen oder zu leisten, auch die Verpflicht­ung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgeson­derte Befriedigung in Anspruch neh­men, dem Konkursverivalter bis zum 16. Juli 1886 Anzeige zu machen.

Gerichtsschreiber

Keller.

Bekanntmachung.

Nachdem die Gewerbe-Kataster (Steuerkapitale) der neu einzuschätzen­den Gewerbetreibenden in der Gemeinde Calw durch die Bezirksschätzungs­kommission festgestellt sind, wird das Ergebnis der Einschätzung 21 Tage lang vom 30. Jnni bis 2V. Juli 1886 zur Einsicht der Beteiligten auf dem Rathause aufgelegt sein.

Jedem Unternehmer eines Ge­werbes steht bezüglich seines Steuer­anschlags das Recht der Beschwerde zu.

Etwaige Beschwerden sind längstens bis zum 23. Juli ds. Js. bei dem Ortsvorsteher zur Weiterbeförderung anzumelden.

Calw, den 26. Juni 1886.

Stadtschultheißenamt.

H offner.

Beinberg.

Aegenschafts- «. Fahrnisverkauf.

Aus der Verlassenschaft des Jakob Stoll, Taglöhners dahier kommen am Samstag, den 3. Juli 1886, morgens 8 Uhr:

der Grasertrag von l'/r Morgen, nachmittags 2 Uhr: die Liegenschaft von 5'/r Morgen samt dem Hausanteil Nr. 14 im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, wozu Lieb­haber eingeladen werden.

Den 26. Juli 1886.

Waisengericht.

A. A.

Schultheiß Hart mann.

Sommenhardt, Gerichtsbezirks Calw.

Wirtfchafts-, Siigmuhle- und Güterverkauf.

Aus der Konkursmasse des Adolf Vaihtuger, Gast- wirts und Sägmühlebesitzers im Teinachthal, bringe ich am

Donnerstag, den 1. Juli, nachmittags 3 Uhr, dem Rathaus zu Sommenhardt aus freier Hand erstmals im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

Auf der Markung Sommenhardt:

Nro. 14. 1 a 34 qm eine dreistockigte Sägmühle mit 2 Gängen, Sägers­

wohnung und Stallung,

13 angebaute Wasserstube,

14b. 62 ein e Scheuer dabei,

Fachwerk erbaut, mit steinernem

2 a 09 qm sämtlich von

Sockel und Ziegeldach. 17 56 Hofraum dabei.

14a. k> 52 qm Ein Kellerübergebäude Keller.

36 ein Stallgebäude,

mit darunter befindlichem

14o.

PN.

345

s 88 qm von Fachwerk erbaut mit Ziegeldach.

1 59 Hofraum dabei. Anschlag 11,OM

1 s 72 qm ein zweistock. Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Souterrain.

57 ein Anbau, Werkstatt und Stall.

1 40 Ho fraum dabei.

3 » 69 qm im Teinachthal. Anschlag 14,MO

347.

PN. 263.

PN. 266/5 und 267/1.

37 a 49 qm Wiese bei diesen Gebäulichkeiten.

Anschlag 800

1 bk> 33 a 75 qm Nadelwald im langen Morgen.

Anschlag 1300

28 » 59 qm gemischter Wald im Stellesweg.

Anschlag 3M ^

Auf der Markung Altbulach:

PN. 865/1. 59 a 64 qm Wiese und Laubgebüsch, die untere Teinacher-

thalwiese. Anschlag 24M

PN. 868/2. 30 91 Wiese und Laubgebüsch, die untere Nagold­wiese. Anschlag 600

Die Gebäulichkeiten befinden sich in der Nähe der Eisenbahnstation Teinach, die Sägmühle wird seit Jahren stark betrieben und hat stets gute Wasserkraft. Das Wirtschaftsgebäude wurde erst vor 13 Jahren erbaut, hat freundliche Lage, enthält 6 heizbare und 6 unheizbare Zimmer, 2 Küchen, 3 Keller, 1 Waschküche, 1 Backofen, und würde sich auch zu einer anderen gewerblichen Anlage eignen.

Unbekannte Käufer und Bürgen haben sich mit gemeinderätlichen Ver­mögenszeugnissen neuesten Datums zu versehen.

Zu Erwerbung des notwendigen Inventars wird Gelegenheit gegeben.

Teinach, den 19. Juni 1886.

Der KonkrnkSVsrwatter.

Amtsnotar Sch«iV.