ich unsere Art zu leben in keiner Weise ändere, so ist das em Akt der Klugheit dem Publikum gegen­über. Welche Schlüsse würde man ziehen und welche Folgen würde es haben, wenn ich jetzt anfinge, mich einzuschränken. Nur nicht den Kopf hängen lassen, mein Freund, dem Mutigen gehört die Welt."

Glauben Sie nicht, Herr Kommerzienrat, daß ich zu pessimistisch denke. Durch meinen langjähri­gen Aufenthalt in England jedoch bin ich mit den Verhältnissen dort ziemlich bekannt geworden. Wenn es sich bestätigen sollte, daß die alte, berühmte Firma, welcher Sie einen soweit reichenden Kredit eröffnet haben, wirklich wankend geworden ist, so ist dies für Ihr Geschäft nicht unbedenklich, und ein Fallis­sement jener Firma würde auch auf uns einen höchst schädigenden Einfluß ausüben. Verzeihen Sie, daß ich so unumwunden spreche, aber Sie haben mir Ihr Vertrauen geschenkt und haben mir einen so tiefen Einblick in Ihre Geschäfte gestattet, daß ich Sie jetzt dringend zu bitten wage, verzögern Sie die Ausführung der Aufträge für jenes Haus, bis wir uns sichere Garantie verschafft haben, daß es zah­lungsfähig ist."

Damit verliere ich einen bedeutenden Abneh­mer, der stets Fabrikanten finden wird, die mit

Freuden bereit sein werden, seine Aufträge auszufüh- ren, und sehe mich genötigt, bei der überhandnehmen­den Stockung der Geschäfte einen Teil meines Per­sonals zu entlassen. Nein, mein Freund, nur nicht Sorgen vor der Zeit, die Firma Steiner steht fest und wird feststeheu. selbst wenn ihr eine Erschütterung nicht erspart bleiben sollte. Lassen wir nun das Geschäft ruhen, ich muß zu meinen Gästen eilen, und hoffe, auch Sie, lieber Wellmer, recht bald drü­ben begrüßen zu können."

Nachdem er rasch das Zimmer verlassen hatte, stand der Direktor noch eine Zeit lang tief aufscuf- zend, in Nachdenken versunken:Warum gelingt es mir nicht, ihm die Gefahr klar zu machen, in welcher er schwebt? Welcher schweren Gefahr ist er und seine Familie ausgesetzt, sie tanzen ahnungslos auf einem Vulkan! Kommt schon jetzt das Ilngcwitter, um Schlacken von Anna's Charakter hinwegzuspielcn? Es würde sie furchtbar hart betreffen, und mir sind die Hände gebunden, ich darf nicht eingreifeu, ich kann nichts thun, um das lecke Fahrzeug in einen sicheren Hafen zu lenken, und nach wenigen Stunden vielleicht ist schon die Hilfe zu spät. Jetzt soll ich tanzen mit sorgenschwerem Herzen. während der Chef selbst mit lächelnder Ruhe seines Weges einher­

geht, die Geschäftssorgen sich hinwegscherzend in der übermütigen Zuversicht, daß er gefeit ist gegen die Wechselfälle des Lebens!"

(Fortsetzung folgt.)

Allerlei.

Major: Warum sind die Stabsoffiziere der In­fanterie beritten? Infanterist: Ich wciß's aber ich trau' mi nit Major: Na, heraus damit! Jufanterist: Weil's zum Marschieren g'wöhnlich z'dick san.

Eine pikante Antwort.Meine Mama liebt cs nicht, wenn ich so viel mit jungen Männern verkehre. Offenbar fürchtet sie, ich könnte verdorben werden. Glauben Sie nicht, daß diese Furcht unbegründet ist?"Unbcgrnn- det nicht, aber - verspätet." _

Schröter's Farnilien-Wochenblatt, von welchem

uns soeben die erste Nummer zugeht, stellt sich die Aufgabe, den Sinn für das Gute und Schöne in der Familie zu pfle­gen, Belehrendes über Ernehung und Gesiultcheitaxllere zu brin­gen und namentlich auch unseren Frauen und Töchtern ein Milcher Ratgeber in Hans und Küche zu sein. Auch für Un­terhaltung ist durch Enühlnngeu und novellistische Skizzen, Ge­dichte ec. in einer Verstand und Herz anregenden Weise gesorgt. Das Familieir-Wocherrblatt erfreut sich der Mitwirkung von Schriftstellern und Schriftstellerinnen besten Namens. Es erscheint jeden Sonnabend und kann bei allen Buchhand­lungen und Postämtern für Mk. 1.25 bestellt werden. Möge es in recht vielen Familien ein angesehener Hausfreund wer- d en und Segen und Nutzen stiften, wohin es kommt.

Verantwortlicher Redatteur S tein w a n d e l in Nagold. Druck und

* Verla« der <V. W. Ha i ser'lcben Buchhandlung in Nagold.

Amtliche und UrivaL-ZZekanntmachungen.

Revier Altensteig.

Ltmnchch-Nttlmf.

Am Mittwoch den 25. August, vorm. 11 Uhr, im Gasthaus zur Traube in Altensteig Scheidholz sämtlicher Hute»: 1182 L>t. Nadelholzstammholz mit 1 065 Fm .

Obcramtsstadt Nagold.

Straßenbau-

Akkord.

Die nachstehend beschriebenen Stra­ßenbauarbeiten zur Herstellung der un­tern Marktstraße von der Einmündung der sogenannten hintern Gasse bis zur Burgstraße sollen im Wege der schrift­lichen Submission vergeben werden.

I. Grab- u. Planierungsarbeiteu

161 ^ 35 L

II. Chaussierungs­arbeiten . . . 640 16

III. Pflasterarbeiten . 172 80

IV. Maurer- u. Stein­hauerarbeiten . . 844 12

V. Schlosserarbeiten . 240

Lusttragende Akkordanten wollen ihre

Offerte. welche das Angebot in Pro­zenten der Ueberschlagssumme ausge­drückt enthüllen müssen, schriftlich ver­siegelt längstens bis

Montag den 16. August, vormittags 8 Uhr,

bei der Stadtpflege einzureichen, wo­selbst auch Ueberschlag und Akkords- Ledingungen Zur Einsicht aufgelegt sind.

Stadlpflege.

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Nagold.

SM WM

empfiehlt

l-ru-I kapp.

Gmeins»« Orts-KMeakO

X « K « R «>.

General-Versammlung.

Am Sonntag den 22. d. M., nachmittags 2 Uhr,

findet auf hiesigem Nathaufe eine

General-Versammlung

statt, wozu sämtliche Mitglieder der Gemeinsamen Orts-Krankenkasse Nagold hiemit eingeladen werden.

Die Gegenstände, welche zur Verhandlung kommen, sind:

1) Wahl eines Vorsitzenden;

2) Ergänzungswahl des Gesamt-Vorstandes; es sind nämlich 2 Vertreter der Arbeiter zu wählen;

3) Bericht über den Stand der Kasse und

4) Sonstiges.

Den 13. August 1886. Vorstand.

L7L ILÄIlII* *« I»« * HH LL882L'LL

von ^oli. 6tir. k'oHlittzttdvrKer ill HeildroiiN)

amtlioli Aexrükt, Lr/tlioli sinxkolllsn bei ^uAenIeiäen unck K686strvriciil6ll OlieUern (veim imell dem Laden damit Aövasolmn), vorrmAliollstes loi- lelle-Mtlel, in Llaeons ä 35, 60, 65 L 90 Ltz.

JÜIeimAo VisckerlaAs lür bsi //o/e.

M i n d e r s b a ch.

Farrm-Verkauf.

Einen von drei Farren, mit Zulassungs - Schein __.versehen, setzt dem Ver­kauf aus und wird für den Dienst ga­rantiert.

Johannes Köhler.

Nagold.

9 Stück

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verkauft nächsten Samstag den 14.

Aug., vormittags 9 Uhr,

Gerber Rauser.

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M Schneiden nnd Kinden

im Akkord oder der Garbe nach finden sofort Arbeit bei

Badwirt Mayer.

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finden von jetzt bis Weihnachten Be­schäftigung bei Obigem.

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Verkauft

sowie ein gebrauchtes

O/rEse/rsn

Heilemann z. Hirsch.

Nagold.

2 tüchtige

Schreiner

auf Bau und Möbel finden sofort Ar­beit.

Schreiner Hauser. Nagold.

Sandsteinschotter­

schläger

finden in Akkord sogleich Arbeit bei Werkmeister Chr. Schuster.

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Magd-Gesuch.

Eine solide, tüchtige Stallmagd kann bis Martini eintreten bei

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