Kindersegen. Man schreibt uns aus Oberdi- schingen, 1. ds.: Heute früh, an ihrem 11jährigen Hoch­zeitstag, gab die Frau des hiesigen katholischen Schullehrers Brechen macher 4 Knaben das Leben, wovon 2 gleich nach der Geburt starben, die andem 2 noch am Leben sind.

Brandfälle: In Marschalkenzimmern (Sulz) am 5. ds. ein Bauernhaus.

Ein Denkmal für Viktor v. Scheffel soll in Heidelberg errichtet werden. Ein Aufruf wird in nächster Zeit erscheinen. Auch feine Vaterstadt Karlsruhe gedenkt das Andenken des Dichters durch Errichtung eines Denkmals zu ehren.

Nürnberg, 29. April. Der jüngst verstor­bene Buchdruckereibesitzer und Verleger desFränk. Kur.", Wilhelm Tümmel, hat 15 000 zu einer Stiftung für Invaliden aus der genannten Buch- druckerei und 5000 zu einer Stiftung für Wit­wen aus derselben Offizin bestimmt. Außerdem ha­ben seine Erben 5000verschiedenen gemeinnützigen Anstalten zugewendet.

Weimar, 2. Mai. Gestern abend ist es hier zu einer Streikbewegung gekommen, die nach der Fr. Ztg. sehr leicht zu den bedauerlichsten Vorgängen hätte führen können. Ein Teil der an dem Bau der Weimar-Berkaer Bahn beschäftigten Arbeiter erachtete den Lohnansatz von 2,4 für zu gering, insultierte und prügelte die Beamten und forderte die anderen Schachtarbeiter auf, zu streiken. Da diese, meist Pommern, sich widersetzten, kam es zu einer blutigen Schlägerei, die das Requirieren eines Militärpiketts nötig machte. Mehrere Arbeiter sind, erheblich ver­wundet, im Krankenhaus untergebracht worden, vier Rädelsführer wurden verhaftet. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Frankfurt a. M., 5. Mai. Die Frfkf. Ztg. berichtet: Der Schuhmacher C. Frommer aus Stutt­gart erschoß sich gestern nacht hier und fiel sterbend in den Main. Die Polizei entdeckte bei der Ber­gung der Leiche unmittelbar bei derselben 90 Dyna­mitpatronen. Welche Bewandtnis es mit dem Fund hat, ist noch nicht aufgeklärt, ebensowenig das Motiv zu dem Selbstmord.

Berlin, 3. Mai. Die zwischen England und Deutsch­land wegen der Gebietsabgrenzungen in der Südsee verein- bartenErklärungen" liegen nun im Wortlaute vor. Werfen

1 wir einen Blick auf die Karte, auf welcher die Demarkations­linie gezogen ist, so ergibt sich aus der ersten Erklärung, daß Deutschland zugesprochen sind: außer dem bekannten Stücke von Neu-Guinea, noch die Admiralitäts-Inseln, Neu-Britan- nicn, Ncu-Jrland, drei der größten und fruchtbarsten Inseln der Salomons-Gruppe, und zwar die Bougainville-Jnsel, die Choiseul-Jnscl und die Isabel-Insel, endlich die ganze Gruppe der Marschalls-Jnseln. Dafür hat Deutschland darauf ver­zichtet, abgesehen von den Fidschi-Inseln, die schon jetzt als britische Besitzung allseitig anerkannt sind, auf den Gilbert-, Alice-, Santa Cruz-, Phönix-, Union- und auf der südlichen Gruppe der Salomon-Jnscln irgend eine Schutzherrschaft in Zukunft zu erwerben oder anzunchmen. Jede der beiden Mächte verpflichtet sich, die Interessensphäre der anderen zu respektieren und die Samoa-Inseln, die Tonga-Inseln, sowie die Insel Niue als neutrales Gebiet zu beachten, auf welches dieErklärung" keine Anwendung finden soll. In der zwei­ten Erklärung wird volle und gleiche Verkehrsfrciheit und Rechtslage gegenseitig zngestanden und jede differentielle Ab- gabencrhebung ausgeschlossen. Etwaige ältere Landansprüche werden durch eine gemischte Kommission oder auf Antrag des Reklamanten durch die Ortsbehörde geprüft. Strafnieder- lassungen dürfen nicht errichtet werden. Wie wir hören, soll­ten beide Erklärungen gestern auch dem englischen Parlamente vorgelegt werden.

Berlin, 4. Mai. Aus Rom wird dem Reu- ter'schen Bureau unterm 30. v. telegraphiert:Ge­stern sandte der Papst einen in den herzlichsten Aus­drücken abgefaßten Brief an den Kaiser Wilhelm, worin er Sr. Majestät für das neuliche Präsent ei­nes Pektoral-Kreuzes dankt, welches dem Papst zum Andenken an feine Vermittelung zwischen Deutschland und Spanien in der Karolinenfrage verehrt wurde."

Berlin, 5. Mai. DieKrzztg." feiert bereits das Ende des Kulturkampfes. Sie bestreitet zugleich, daß die evangelische Kirche bei der Anbahnung eines friedlichen Verhältnisses zwischen Staat und Curie Schaden leiden könne.

Berlin, 5. Mai. Die Großmächte sind fort­dauernd entschlossen, Griechenland gegenüber ihre Forderungen sachlich aufrecht zu erhalten, sie scheinen jedoch bezüglich der Form zu Konzessionen geneigt zu sein. Rußland wird eventuell an Zwangsmaß­regeln nicht teilnehmen.

Berlin, 5. Mai. DerN. Zür. Ztg." wird gemeldet, daß der deutsche Kaiser dem Oberförster Manuel in Burgdorf für die Uebersenduug des Schneckenburger'schen Manuskriptsdie Wacht an: Rhein" 40 000 Fr. geschickt habe. (Nach dieser Mel-

I düng wäre das Manuskript in den Besitz des Kai- > fers übergegangen).

Berlin, 6. Mai. Tausend Maurer haben hier die Arbeit bereits eingestellt; für die nächste Woche wird ein partieller Streik der Zimmerleute angekündigt.

Berlin, 6. Mai. Die Vertreter der Groß­mächte richteten gestern eine letzte Aufforderung an Griechenland, abzurüsten; falls die Antwort ungenü­gend ausfällt, dürfte heute die Abreise der Gesandten aus Athen erfolgen und die Blockade der griechischen Häfen beginnen, (s. Telegramm.)

(Wenn man nur Glück dabei hat!) In Berlin ist am Freitag ein «jähriger Knabe, der einzige Sohn des Gürtlers Sasse, in der Pallisadenstraße aus einem Fenster des vierten Stockwerks auf die Straße und dort in ein Kellerloch gestürzt, hat dabei aber nur eine ganz leichte Haut­verletzung davon getragen. (?)

Die Kommission, welche die Ausführung des Ansiedelungsgesetzes zu leiten und zu überwachen hat, soll ihren Sitz in Posen erhalten. In der Provinz Posen sollen auch hauptsächlich die Gutsankäuse statt- finden und der Vorsitzende der Kommission wird, da sein Wirkungskreis sich über 3 Provinzen erstreckt, den höchsten Beamtenrang erhalten.

England.

Das englische Unterhaus wird nächsten Montag in die Spezialberatung der irischen Verwal­tungsbill eintreten und in Hinblick hierauf hat der Premier Gladstone seine irische Politik nochmals in einer öffentlichen Kundgebung verteidigt. Dieselbe trägt die Gestalt eines Manifestes, welches Herr Gladstone an seine schottischen Wähler in Midlothian gerichtet hat und in welchem namentlich ausgeführt wird, daß die Herstellung eines irischen Parlamentes die Wirksamkeit des Reichsparlamentes in London nur erhöhen und das Reich stärken werde. Mit die­ser eigentümlichen Auffassung befindet sich Mr. Glad­stone mit der öffentlichen Meinung Englands nach wie vor in entschiedenem Widerspruche über die Op­portunität einer eigenen Gesetzgebung für Irland und wenn der englische Premier im Parlamente seine Sache nicht noch durch andere Argumente zu stützen vermag, so steht sie nicht besonders.

Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold.

Amtliche und Krivat-ZZekanntmachungen.

Bekanntmachungen über Einträge im Handelsregister.

Zm Register für eingetragene Genossenschaften:

Gerichtsstell-,

welche die Bekannt­machung erläßt.

Tag

der

Eintragung.

Wortlaut der Atrma; Sitz der Genoffenschast;

Rechtsverhältnisse

Ort ihrer etwaigen Zweig­niederlassungen.

der Genossenschaft.

Prokuristen;

Liquidatoren;

Bemerkungen.

K. Amtsgericht 4. Mai Nagold. 1886.

Handwerkerbank Altenstei g

E. G.

Durch Wahlen der Generalver­sammlung vom 7. März u. 22. April 1886 sind als Vorstand smitglie-

Z- B.

stv. Amts-Richter: N e l i n.

Revier Stammheim.

Brennholz-Verkauf.

Freitag den 14. Mai, vorm. 9 Uhr,

aus Wasserbaum, Wasserteich, Jäger­wiese, Weilerstich: 146 Rm. Buchen-, 37 Rm. Nadelholz-Scheiter u. Prügel, ca. 2500 St. buchene, 2900 St. Na­delholz-Wellen.

Zusammenkunft im Wasserteich, oben bei den 3 Hütten.

L 8trüde>, Neilbnnm

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der hervorgegangen:

1) Amtsnotar Den gler,Vorsitzender,

2) Kaufm. Ehr. Burghardt,Kassier,

3) Phil. Maier ssn., Holzhändler,

4) Kameralamtsbuchhalter Lang,

5) Johs. Beck, Rotgerber,

6) Johs. Schill, Müller,

7) Michael Moser, Rotgerber,

8) Louis Maier zum Schwanen,

9) Joh. Kaltenbach, Gemeinderat, sämtlich in Altensteig.

B e r n e ck.

Klkiaiulh- und KrenilhiiWttkliuf.

Im Donnerstag den 13. Mai d. I., nachmittags 2 Uhr,

werden aus den ^ Freih. von Gült- ! lingen'schen Wal- düngen Ficht- lfHmvwald 7 u. Scheid- .holz:

45 St. I. Kl. ( -

24 St. II. Kl. ( Derbstangen.

67 St. I. Kl. r

10 St. III. Kl. > Hopfenstangen,

30 St. IV. Kl. '

221 Rm. Nadelhvlz-Beugholz und

35 Loose unaufbereitet Reisach im Gasthaus zum Löwen in Berneck verkauft._

Stadtgemeinde Nagold.

Brennholz-Verknuf.

Im Distrikt Killberg, Abt. Molde, kommen am

Donnerstag den 13. Mai

zum Aufstreich:

9 Rm. buchene und 160 Rm. Nadel­holz-Scheiter u. Prügel; 4 Rm. Nadel-Stockholz;

KM'

900 Stück Lanbholz- und 500 Stück Nadelholz-Wellen.

Zusammenkunft morgens 9 Uhr auf dem sogenannten Kazensteig am untern Wald traust

Gemeinderat.

W i l d b e r g.

Eichen-Rinden-

Berkauf.

Am Mittwoch den 12. Mai d. I., vormittags 9 Uhr,

kommt auf hiesigem Ratliaus aus dem Stadtwald Kengel und Lendhalden ca. 100 Rm. Eichenrinde zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen sind.

W i l d b e r g.

Tann. Langholz- Verkauf.

Am Mittwoch den 12. Mai, vormittags 10 Uhr,

^ kommen auf hiesi­gem Rathaus jaus dem Stadt­swald Gemeinds- >berg u. Dalching ^ 123 Stämme mit

124,56 Fm. zum Verkauf, wozu Lieb­haber eingeladen sind.

Den 6. Mai 1886.

Waldmeister Haar er.

Nagold.

8 Meter

Krkmihch,

aus dem Arbeitsholz ausgesucht,-hat zu verkaufen

Gottlieb Hill er, Kübler.