schlag
den Gemein- wir uns empfehlen: ar,
Wähler.
;e.
Dienstag, 1» De).,
Kunden, enschler.
>.
rppe
-gd.28.d.M.
bst gutem
mer Bier,
rundlichst ein-
öagner >en Baum.
!e
Llcrgev
Nachnahme
gute neue
KSktz.
gute Sorte >daunen nur
um Kosten- on 50Pfd. ch gestattet.
S gegangen j I auf dem ^Fußweg von !
Sulz nach ! Sahnhof) ein s Halstuch.
M Belohnung ier z. Hirsch )berg.
lerein
626Mi)6I'.
und Unter«
unzrnger.
rtfrr
embcr 1S8S.
ue ^
6 50 6 — 8 — 8 70
8 50
9 — 8 75
7 25 7 50
6 20 5 20
8 — 7 —
N„t«ttr 188S. :k UL 14—18 4 10 „ 28—32 , iS . 70—74 . S „ 55—KO » 4 . 16-19 .
eine Empfeh- cheiuschaitzers.
Der Gesellschafter.
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
142 .
Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 4, in dem Bezirk 1 4L — 4, außerhalb des Bezirks 1 4L 20 4. Monais- abonneincnt nach Verhältnis,
Dienstag den 1. Dezember.
Jnjerlionsgebuhr für die lipallige Zelle aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 -I, bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgcgeben sein.
1885.
Bestellungen
aus dcu
für den Monat
Dezember
können bei jedem Postamt, bezw. bei den betreffenden Postboten gemacht werden.
Zur Frage der Verlängerung der Legislatur-Periode des Reichstages.
Bekanntlich haben die Konservativen gleich nach der Eröffnung des Reichstages einen Antrag eingebracht, nachdem die bisherige dreijährige Legislaturperiode des Reichstags in eine 5jährige umgewandelt werden soll. Das Schicksal dieses Vorschlags wird nun vollständig von der Haltung der übrigen Parteien abhängen, denn vom Bnndesrate ist anzunehmen, daß er entsprechend seinen früheren Bemühungen, die Etats- und Legislaturperiode im Reichstage zu verlängern, einem Gesetze seine Zustimmung gewähren würde, welches anordnet, daß der Reichstag nur alle 5 Jahre neu gewählt wird. Was die Haltung der Parteien zu der von den Konservativen beantragten Aenderung der Reichsverfassung anbetrifft, so kann man annehmeu, daß alle diejenigen prinzipiell mit der Aenderung einverstanden sind, welche nicht in einer andauernden agitatorischen Erregung der Bolksmasscn ihren Vorteil erblicken. Es kann nämlich mit Recht betont werden, daß die 3jährigen Wahlperioden für eine ruhige, maßvolle politische Entwickelung nicht besonders günstig sind, indem das erste Jahr der dreijährigen Gesetzgebungsperiode noch unter dem Einflüsse des Wahlkampfes steht und das dritte bereits von den Rücksichten auf die bevorstehenden Neuwahlen beeinflußt wird. Als Beweis, daß längere Wahlperioden dem Parlamentarismus mehr nützen als schaden, kann auch auf England, das parlamentaristischste Land der Welt, hingewiesen werden, denn in England existieren 7jährige Wahlperioden, welche dort vor ungefähr 50 Jahren gerade von den Liberalen eingeführt wurden. Die praktischen Engländer wissen eben sehr wohl, daß zu häufige Wahlkämpfe die Gesundheit des politischen Lebens eher beeinträchtigen als fördern. Nicht der Erregung, nicht der Leidenschaft gehört die Krone im politischen Leben, sondern der ruhigen, dem allgemeinen Wohle gewidmeten Ucberlegnng.
Es darf auch ferner als ein Irrtum betrachtet werden, daß längere Etatsperioden den Reichstag dem Einstusse der öffentlichen Stimmung zu Gunsten einer übermächtigen Regierungsautorität entziehen würden. Der Reichstag bleibt immer aus Volksvertretern zusammengesetzt, die eben ihren Wählern gegenüber verantwortlich sind, mag die Wahlperiode 3 oder 5 Jahre dauern. Auch ist das Ziel des vernünftigen Parlamentarismus die Verständigung der Regierung nnd nicht der Kampf gegen dieselbe. Außerdem verdienen wohl Abgeordnete, denen man Loch überhaupt Vertrauen schenkt, dasselbe wie auf drei, so auch auf fünf Jahre.
Trotz dieser an sich günstigen Meinungen bezüglich des Antrages der Konservativen wird aber Wahrscheinlich die Verlängerung der Legislaturperiode im Reichstage doch keine Mehrheit finden, denn der Antrag bezweckt immerhin eine Aenderung der Reichsverfassung, an der zu ändern viele Abgeordnete eine berechtigte Abneigung haben. Außerdem sind aber auch im Reichstage diejenigen Parteien, denen eine
ruhige, fachliche Verständigung mit der Regierung über den agitatorischen Hetzkampf geht, nicht in der Mehrheit. Im Reichstage gebieten die Oppositionsparteien , die Klerikalen, Welfen, Polen, Elsässer, die Freisinnigen und Sozialdemokraten nnd diese bringen, wie man bereits ans den Partiknlarkundgebungen ersehen kann, dem Antrag der Konservativen auf Verlängerung der Legislaturperioden sicher zu Fall. Diese an sich gute Verfassungsänderung ist eben jetzt unzeitgemäß, sie muß verschoben werden, bis ihr die parlamentarische Konstellation günstig ist.
Tages-Neuigkeiten.
Deutsches Reich.
.—. I. Rohrdo r s. Letzten Freitag abend beobachtete man einen Sternschuppenfall von seltener Schönheit. Derselbe bewegte sich von Nordost nach Südwest und man glaubte das ganze Firmament in Bewegung. Nur schade, daß die baldige Umwölkung dieses herrliche Schauspiel unseren Blicken entzog.
Stuttgart, 26. Nov. Wegen Ablebens Sr. Maj. des Königs Alfons von Spanien ist Hoftrauer von heute an auf 4 Wochen, die erste Hälfte in dritter, die zweite in vierter Abstufung der Hoftrauer-Ordnung, angeordnet worden.
Künzelsan, 27. Nov. Heute nachmittag durcheilte unsere Stadt die schauerliche Kunde von einem stattgchabten Doppelmord. Ein hiesiger Küfer V., welcher von seiner Frau getrennt lebte, wurde von letzterer in seiner Wohnung aufgesucht, um mit demselben über Ehescheidung w. zu unterhandeln. Alsbald kam es zu heftigen Streitigkeiten. Der Mann schlug seiner Frau den Küferhsmmer an den Kopf, daß sie tot niederstürzte; ihn selbst fand man am Ofen erhängt.
Brandsälle: In Giengen a. Br. am 27. ds. die Filzfabrik und der rechte Anbau, das sogenannte alte Bad; der Schaden an Maschinen nnd fertigen Stücken betrügt 300000 ^
Berlin, 25. Nov. Ein Antrag der Zentrumspartei geht dahin: Die Arbeitgeber sollen mit einer Strafe bis zu drei Monaten Gefängnis belegt werden, wenn sie ihre Arbeiter in Bezug aus die Wahlen beeinflussen.
Berlin, 26. Nov. Der Reichstag überwies den Antrag Reichensperger auf Wiedereinführung der Berufung einer 14glicdrigcn Kommission. Reichcnsverger begründete denselben mit dem Hinweis darauf, daß fast alle Staaten das Prinzip der Berufung anerkannt haben, auch die Mebrzahl der Richter die Zweckmäßigkeit der Berufung nicht bestreite. Fast alle Redner haben für den Antrag gesprochen. Der Antrag Lenzmann auf Entschädigung unschuldig Verurteilter wurde nach unerheblicher Debatte derselben Kommission überwiesen. Im Laufe der Debatte erklärte der Staatssekretär des Rcichsjustiz - amts, Schilling, die verbündeten Regierungen teilten vollkommen das Mitgefühl, woraus der Antrag hervorgegangcn und würden dem Anträge gewiß zustimmen, wenn die Kommission denselben in eine für die Reichsregierung annehmbare Form umgestaltc.
Berlin, 26. Nov. Die Konservativen und das Zentrum brachten den Antrag, welcher zum selbständigen Betrieb des Handwerks den Befähigungsnachweis fordert, wieder ein.
Berlin, 28. Nov. Der Statthalter von Elsaß-Lothringen, Fürst Hohenlohe, begab sich nach Madrid. um als Vertreter des Kaisers der Beisetzung des Königs Alfonso XII. beizuwohnen.
Berlin, 28. Nov. Eugen Richter meldet in seinem Blatte, die Reichsregierung beabsichtige die Einführung eines Reichsmonopols für den Branntweinhandel.
Zur Volkszählung in Berlin sind 2 Millionen 518650 Formulare nötig.
Oesterreich-Ungarn.
Wien, 27. Nov. Der österr. Gesandte in Belgrad, Khevenhueller erhielt den Auftrag, sofort in das bulgarische Hauptquartier abzugehen und den Fürsten von weiteren Versuchen, in das serb. Gebiet einzndringen, ernstlich und unter jeder Bedingung abzuwehren.
W i e n, 26. Nov. Die Königin Christine sieht einem freudigen Familienereignis entgegen. Bisher war darüber nichts verlautbar, weil es der spanischen Hofetiquette entgegen ist. Die Königin erwartet dasselbe für April. Würde ein Sohn geboren, so müßte die zur Königin bestimmte Tochter abdanken, wie das Gesetz es vorschreibt.
Wien, 28. Nov. Die Entscheidung bezüglich der ostrumelischen Frage liegt jetzt allein bei Deutschland. Oesterreich und Rußland sind gegen die Vereinigung mit Bulgarien, England, Frankreich und Italien sind dafür. Die Pforte ist für die Union unter der Bedingung, daß ihr die Hälfte der Staatsschuld abgenommen wird.
Italien.
Gelegentlich des jüngsten Aufenthaltes un- seres kgl. Paares in San Nemo begegne-te der Königin ein kleines Abenteuer, welches hier seinen Platz finden möge. Die hohe Frau unternahm nämlich einen Spaziergang in der Umgebung von San Remo, als ihr ein kleiner Hirtenknabe in den Weg lief, sich dicht vor ihr anfstellte nnd sie neugierig von oben bis unten musterte. „Was machst Du denn hier, mein Junge?" fragte die Königin den hübschen Burschen, welcher die pittoreske Kleidung der Alpenhirten trug. „Man hat mir zu Hause gesagt," erwiderte der Bub, „daß es hier eine Königin zu sehen gibt, und da bin ich von meinem Berge herabgestiegen!" Eine der Begleiterinnen der Königin erklärte derselben die entsetzlichen Verhältnisse, unter denen die Gebirgshirten ihr Leben fristen, und die Königin beeilte sich, dem kleinen Hirten fünf Napoleons in die Hand zu drücken. „Da, mein Kind," rief die hohe Frau, „erinnere Dich zuweilen der Königin Olga." Der Hirtenknabe betrachtete zuerst die Königin, dann die Goldstücke mit weitge- öffncten Augen und wußte sich vor Freude über das ihm plötzlich in den Schoß gefallene Vermögen kaum zu fassen.
Frankreich.
Paris, 26. Nov. Mariotti, welcher unlängst auf den Minister Freycinet geschossen hat, ist nunmehr von den Aerzten endgültig für wahnsinnig erklärt worden.
Paris, 26. Nov. Die Blätter besprechen den Tod des Königs Alfons zum Teil in taktloser Weise und geben ihrem Groll wegen der angeblichen deutschfreundlichen Gesinnung des Verewigten unverhüllten Ausdruck. So beginnt der „Jntransigeant" seinen Artikel mit den Worten: „Nun ist das preußische Ulanen-Regiment seines Obersten beraubt!" und fährt dann fort: „Der spanischen Republik ist ein großes Hindernis aus dem Wege geräumt, da nun die Kar- listen, die Alfonsisten und die Montpensieristen sich den halbgestürzten Thron streitig machen. Wir leben der angenehmen Ueberzeugung, daß die Republik diese Parteien schon alle zur Ruhe bringen wird." Der „Voltaire" nimmt ebenfalls die Herstellung der Republik in sichere Aussicht. Die „Rvp. srany." sagt, die Erinnerung an die Zeiten der Regentschaft der Königin Christine sei in Spanien nicht erloschen, Alfons nehme die letzten Hoffnungen der Monarchie in Spanien mit in die Gruft.