daß seine Ehegattin Marie, welche in der Jrrenan- I statt in Lemberg in ärztlicher Behandlung gestanden hatte, gestorben und begraben worden sei. Auf Grund dieser amtlichen Zuschrift heiratete der Bauer nach kurzer Zeit eine andere Frau. Bald nach der Hochzeit jedoch wurde der Gemeindevorsteher von Serafince sowohl als auch der Bauer von der Lei­tung der genannten Irrenanstalt verständigt, daß die in dieser letzteren in Behandlung gestandene Patientin Marie Czerepczuk vollständig genesen sei und jeden Augenblick aus der Anstalt abgeholt werden könne. Czerepczuk begab sich sofort zu dem Bezirksgerichte in Horodenka und hier löste sich das Rätsel dahin auf. daß das betreffende Gericht sich geirrt hatte, indem dasselbe den Namen der Gattin des Bauern Czerepczuk mit einer anderen Bäuerin, welche in der Irrenanstalt verschieden war, verwech­selt hatte. Der Bauer besitzt nun zwei ihm gesetzlich angetraute Frauen.

Der im Bad Tu eff er unweit Graz gestorbene Herzog Alexander von Württemberg war am 9. September 1804 als Sohn des Herzogs Ludwig von Württemberg geboren. Er verheiratete sich mit einer Gräfin v. Rhedey im Jahr 1835; seine bei­den Kinder tragen die Namen Herzog und Fürstin von Teck. Die Leiche des Verblichenen wird nach Wien überführt. Schweiz.

Eine Mitteilung, die wohl auch in Deutschland Beherzigung finden dürfte, wird in derA. Schw. Ztg." bezüglich der unendlich vielen Festivitäten, an denen unsere Zeit krankt und von denen sie un­glaublich großen Schaden nimmt, gegeben. Es heißt in dem Blatte: Das jährlich wiederkehrende Kinderfest in St. Gallen wurde im Lauf der Jahre derart mit Kosten verbunden, daß viele Eltern ihren Kindern die Teilnahme untersagen mußten. Nun erfolgte lautAppenz. Nachr." der Beschluß, die Teilnahme an diesem Fest obligatorisch zu erklä

ren! Jedenfalls eine hohe Stufe des Fortschritts und der Freiheit, wo schon die Jugend zu Festen gezwungen wird. Ob man damit wohl den Festdusel der Bevölkerung auszutreiben gedenkt?

Frankreich.

Paris, 7. Juli. Die Meldung Courcy's, daß der Regent Nguyen-van-Tuang in seinen Hän­den sei, erregt große Befriedigung. DieFrance" sagt, die Gefangennahme dieses gefährlichsten Feindes Frankreichs sei wertvoller, als ein großer Sieg. Trotz dieser günstigen Nachrichten wirkt dies neueste Ereig­nis von Tonkin in Frankreich aufregend; alle Ein­wendungen und Angriffe gegen die Kolonial-Politik werden wieder lebendig, und man sieht aus dem kaum beendeten Feldzug schon wieder einen neuen entstehen. Ohne scharfe Züchtigung kann Frankreich den ver­räterischen Ueberfall nicht hingehen lassen. Es muß ein größeres Korps nach Hue gesendet werden, um die Bevölkerung im Zaume zu halten und die Ursache des heimtückischen Ueberfalls zu bestrafen. Der Asiate hält Verträge nur dann, wenn er den Beweis dafür erhält, daß es ihm Verderben bringt, sie zu brechen. Ließe Frankreich die Verräterei von Hue ungerächt, so wäre die in Thuanan stehende Besatzung künftig in den Augen der Anamiten vogelfrei. Die größte Strenge und Vergeltung muß geübt werden, wenn Frankreichs Name in Anam geachtet werden soll.

Paris, 7. Juli. Der Contreadmiral Miot, der in Madagaskar befehligt, verlangt Verstär­kungen. Neuerdings sind ihm 600 Mann geschickt worden und ein zweites Bataillon Marine-Infanterie wird nächstens von Saigon nach Madagaskar ab­gehen. Außerdem verlangt der Admiral noch 3000 Mann Verstärkungen. Die Truppen auf Madagas­kar lagern in so ungesunden Gegenden, daß z. B. von einer einzigen Kompagnie Marinefüsiliere (100 Mann stark) 80 Mann darnieder liegen. Die Opfer, welche Madagaskar von Frankreich fordert, sind be­

reits beträchtlich. Die, welche noch zu bringen sind, werden noch größer sein. An einen Frieden mit den Hovas ist nicht zu denken. Es ist nicht das erste Mal, daß Franzosen Un diese Insel eindringen und noch jedes Mal mußten sie sie aus irgend einem Grunde wieder verlassen.

Belgien.

In Brüssel wurde ein .ganzes Nest von Anarchisten entdeckt; 15 wurden verhaftet.

In Antwerpen hat eine dortige deutsche Schenkwirtin einen bei ihr einkehrenden Fremden ermordet und dann beraubt. Sie wurde vor ihrer Flucht nach Deutschland noch rechtzeitig auf dem Bahnhof abgefaßt. Die Aufregung über die scheuß­liche That ist unter der Bevölkerung nicht gering, für die Fremden aber, welche die Aufstellung besu­chen, ergibt sich hieraus die Warnung, doch sehr vorsichtig im Besuche von Lokalen zu sein, deren Aeußeres oder sonstiger Charakter nur die geringste zweideutige Mutmaßung zulassen.

Al t c r lei.

Zwei Arbeiter von E. kauften in N. zur gemeinschaftlichen Benützung einen Pflug. Ueber den billigen Kauf scheints erfreut, glaubten sie ihrer durstigen Kehle auch etwas wohl thun zu müssen und hielten in einer Bierbrauerei Einkehr. Ihre Unterhaltung hiebei drehte sich hauptsächlich um das erworbene gemeinsame Ackerwerkzeug, die sich aber bald zu einem Streit über die Benützung desselben steigerte. Resolut und entrüstet hierüber entfernte sich der eine, entlehnte in der Nachbarschaft eine Säge und machte aus dem Streitobjekt zwei Teile, dabei seinen Partner auffordernd, seinen Anteil nun­mehr nach Hause zu nehmen. Ob damit die Freund­schaft nicht auch entzweit wurde, konnten wir nicht erfahren._

Verantwortlicher Redakteur Stern wandet in Nagold. DruS rr»d'

Verlas der G. W. Z aiser'schen Buchhandlung in Nagold.

Nagold.

ZmldmkWMihll

Wrks-Ntttiu.

In dem Württemberg'schen Wochen­blatt für Landwirtschaft Nr. 26 Seite 287 werden von dem k. landwirtschaft­lichen Institut in Hohenheim zum Be­such der am

Samstag de« 18. d. Mts.»

Vormittags vo« 10 Uhr a«

stattfindenden Ausstellung einer größeren Anzahl neuester landwirtschaftlicher Ma­schinen und Geräte Landwirte u. Freunde der Landwirtschaft eingeladen.

Behufs Erleichterung des Besuches dieser Ausstellung hat nun der Aus­schuß in seiner gestrigen Sitzung be­schlossen, jedem Vereins-Mitglied einen Beitrag von 2 olL aus der Vereins­kasse zu bewilligen, welche in Hohen­heim erhoben werden können, was hie- mit öffentlich bekannt gemacht wird.

Den 9. Juli 1885.

_ Vorstand Güntner.

LandmrWiisWkl Kemks-Vercin 7. .

Da die Schweinezucht im Bezirk ziem­lich stark betrieben wird und bei der letzten Visitation der Zucht-Eber schöne Exemplare wenig vorhanden waren, so hat der Ausschuß des landw. Be­zirksvereins, in Anbetracht, daß es für den einzelnen Eberhalter oft sehr schwie­rig ist, schöne Eber zu bekommen, in der Sitzung am 8. Juli beschlossen, zur Hebung dieser Zucht den Ankauf sowohl junger Zucht-Eber als auch jun­ger Mutterschweine in die Hand zu nehmen.

In der Auswahl der zu kaufenden Rasse wurde nach eingehender Beratung einer Kreuzung von Aorkshire- mit Norddeutscher Rasse als für unsere Ver­hältnisse am passendsten der Vorzug gegeben und der Aufkauf von 6wöchigen

Amtliche und Urivat-Aekannlmackungen.

Schweinen bei Herrn Oekonomie-Rat Junghansauf Aspichhof, Amts Bühl in Baden, welcher die genügende An­zahl Tiere dieser Rasse zu liefern bereit ist, bestimmt.

Es ergeht nun an diejenigen Mit­glieder des Vereins, welche Schweine dieser Rasse zu beziehen wünschen, die Aufforderung, sich innerhalb 10 Tagen bei dem Vereins-Sekretär unter Angabe der Stückzahl schriftlich oder mündlich zu melden.

Die Schweine kommen Ende Juli an einem vorher noch zu bestimmenden Tage im Wege des Aufstreichs zum Verkauf. Einen etwaigen Mehrerlös über den Ankaufspreis, welcher ca. 20V, -stL (mehr nicht) beträgt, wird unter die Käufer nach Verhältnis des einzelnen Kauf­preises wieder zur Verteilung gebracht, einen etwaigen Mindererlös jedoch aus die Vereinskasse übernommen.

Den 9. Juli 1885.

Sekretär Wallraff.

For st bezirk Alten st ei g.

MMeeren betnffend.

Für sämtliche Staatswaldungen ist das Einsammeln von

Heidelbeeren m. d. Reff vor d. 25. Juli,

Preißelbeeren vor dem 24. August bei Strafe (F.-P.-G. Art. 22, Z. 1) verboten.

Altensteig, den 9. Juli 1885.

K. Forstamt.

Für Bieh L Pferde ist das

Neue Krmscml

-er obere» Apotheke Rottweil

der beste Schutz gegen die lästigen Bremsen und Stechfliegen.

In Gläsern zu 30, 50 ^ u. 1 ^6 zu beziehen von der Niederlage für: kiagolli: Apotheker Oeikinger, gerrenbeng: Vkilb: Lölnnler.

A l t e n st e i g Dorf.

GelS-Offert.

Bei dem Unterzeichneten liegen 1700 Mark gegen gesetzt. Sicherheit zu 4Vr°/ zum Ausleihen parat, und zwar in 1 oder 2 Posten.

Schultheiß Mast.

Rohrdorf.

150 Mark

Pfleggeld liegen gegen ge­setzliche Sicherheit zum Aus­leihen parat bei

Johs. Harr, Bäcker.

Rohrdorf. Unterzeichneter hat

ea. 5«V Mark

Pflegschaftsgeld gegen gesetzliche Sicher­heit zum Ausleihen parat. _ Tobias Gauß.

W i l d b e r g.

4 bis 500 M.

Pflegschafts geld hat gegen gesetzliche Sicherheit sogleich auszuleihen _ G. Reichert, Schrei ner.

Nagold.

Gesucht

werden 2000 Mark ä, 4V,°/o von einem pünktlichen Zinszähler gegen Pfandsicherheit.

Näheres zu erfragen durch _ die Expedition d. Bl.

Rohrdorf.

Montag den 13.

Juli, mittags 1 Uhr, verkauft 13 St. schöne

Johs. Harr, Bäcker.

H a i t e r b a ch.

10 St. halbenglische

Milchlchminc

verkauft am Montag . ^

d. 13. Juli _

_ Chr. Gutekunst , Maurer

Nagold.

9 Stück schöne

verkauft am Samstag den 11. Juli, vormittags 11 Uhr _ Gottlkeb Harr, Bäcker.

Nagold.

Ein schönes

WuLter- jchwein,

12 Wochen trächtig, verkauft

Barbara Lutz, Witwe, _ beim B ären.

Rohrdorf.

Eine hochträchtige

^ Zugkuh,

sowie

eine hochträchtlge Kalbin verkaufen Montag den 13. Juli, mittags 1 Uhr, Jos. Bareis und P. Harr.

Nach oi-lr von

Hamburg Mittwochs u Sonntag-, von Havre Dienstag-

mit Post-Dampfschiffen der Homburg - ^msrilconisobsn ^goicölfgbrl-^vliönl-esslisoksfk

Auskunft und Ueberfahrts-Vertr. bei C. W. Wurst, Verw.-Akt. in Nagold, Gottlob Knodcl in Nagold und W. Uickcr in Altensteig. Nr. 1063

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