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Thaten" bestimmt, wie der Ertrag der Ermordungen des Banquier Eifert in Wien und des Schuhmachers Stallinger. Gerade diese Erfolge scheinen einige Anarchisten beunruhigt zu haben, denn es sind Spaltungen unter ihnen entstanden. Die Anhänger von Justus Schwab sagen sich in aller Stille von Most los, und die „Boston Liherty" beschuldigt ihn offen, der „Sun" den Leitfaden zu ihrem Artikel geliefert zu haben.
Chicago, 6. Mai. Vorgestern und gestern sind hier mehrere Ruhestörungen vorgekommen. Eine Menge von 8000 Personen griff heute Mittag mehrere Läden an und plünderte dieselben. Die Polizei zerstreute die Unruhestifter. 25 im Bureau beschäftigte Buchdrucker sind unter der Anschul- schuldigung der böswilligen Beschädigung verhaftet, auch zwei hervorragende Anarchisten sind verhaftet. Auch in Milwaukee fand wiederum ein Zusammenstoß mit Sozialisten statt, wobei die Miliz und die Polizei schossen, mehrere Personen wurden verwundet und getötet. Die Menge, worunter viele Polen, griff eine Brauerei an und plünderte sie; schließlich gelang es der Polizei, die Meuterer zu zerstreuen.
Chicago, 6. Mai. Ueber den gestrigen Kampf werden nachstehende Einzelnheiten gemeldet: Als die Polizei den versammelten Sozialisten befahl, sich zu zerstreuen, rief ein Redner zu den Waffen. Alsbald wurden drei Bomben mitten unter die Polizeibcamten geschleudert, wodurch 21 derselben Verwundet wurden. Gleichzeitig schossen mehrere Individuen mit Revolver auf die Polizisten. Diese antworteten mit einem etwa 2 Minuten anhaltenden Gewehrfeuer. Die Menge floh nach allen Richtungen. Von den Polizeibeamten sind 3 tot, 39 verwundet, darunter 4 tötlich. Ein Anarchist ist getötet, einer tötlich verwundet. Man kennt außerdem 25 Verwundete, viele andere wurden von ihren Genossen nüt fortgeführt. Die Mehrzahl der Teilnehmer an der Versammlung waren professionelle Anarchisten.
WerrnisctzLes.
— Der Bezirksverein der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" in Schwaben, der bekanntlich feinen Sitz in Stuttgart hat, übersendet uns heute ihren mit dem 1. Mai ausgegebenen Jahresbericht. Aus demselben entnehmen wir, daß der Gesellschaft im vergangenen Jahr die Ehre zu Teil geworden, Se. Maj. den König, als stiftendes Mitglied, und Se. Hoheit den Prinzen Hermann zu Sachsen- Weimar, als ordentliches Mitglied, in ihrem Verein aufnehmen zu dürfen. Gegenwärtig beträgt die Mitgliederzahl 1905, deren Jahresbeiträge gestatteten, daß nicht weniger wie 5392 nach Bremen abgeliefert werden konnten. Im laufenden Jahre beabsichtigt der Verein, gleich dem Vorgehen der Brudervereine in anderen Städten, ein Rettungsboot zu stiften, das den Namen „Schwaben" führen soll. Bereits sind dafür von wenigen patriotischen Männern 400 gespendet worden und fehlen noch zu den Anschaffungskosten 2100 vk Ohne Zweifel werden sich auch hier warme Herzen und bereite Hände zur Förderung dieses Vorhabens finden, gilt es doch auch beizutragen, unserem wüctt. Vaterlande eine ehrende Stelle im Rettungswerk der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zu erwerben.
— Kindersegen. Man schreibt dem „N. Tgblt." aus Ober- dischingen, 1. ds.: Heute früh, an ihrem 11jährigen Hochzeitstag, gab die Frau des hiesigen katholischen Schullehrers Brechenmacher 4 Knaben das Leben, wovon 2 gleich nach der Geburt starben, die andern 2 noch am Leben sind.
Scheffel-Vers. Die Burschenschaft Alemannia zu Freiburg im Breisgau bewahrt als kostbaren Schatz ein Autogräph Scheffels, das unseres Wissens noch nicht bekannt ist. Es lautet:
Nicht rasten und nicht rosten,
Schönheit und Weisheit kosten,
Durst löschen, wenn er brennt,
Die Sorten vertreiben mit Scherzen —
Wers kann, der bleibt im Herzen Zeitlebens ein Student!
— Amerikanischer Zeitungsstil. „Den Schauspieler, welcher uns unsere Theaterkritik der Nr. 151,476 unserer Zeitung mit der Bemerkung „Esel" zurücksandte, ersuchen wir, uns mitzuteilen, in welchem Stall wir ihn finden können."
— Ein Freitags-Jahr. Personen, die eine abergläubische Furcht vor dem Freitag haben, werden nicht sehr erfreut sein, zu erfahren, daß, wie der englische Dundee-Advertiser zusammengestellt hat, dieses Jahr ein vollständiges Freitags-Jahr ist. Es fing an einem Freitage an und wird 53 Freitage haben. Vier Monate in diesem Jahre haben fünf Freitage. Mondwechsel kommen fünfmal am Freitag vor und der längste und kürzeste Tag sind Freitag.
— Ein Heirats-Antrag. In mehreren Pariser Blättern fand sich in den letzten Tagen folgende Annonce: „Ich bin Beamter, besitze ein Einkommen von zwölftausend Francs und wünsche ein vermögenloses Mädchen zur Frau, das aber kein Mieder, keine Tournure und keine gebrannten Löckchen tragen darf, da ich diese Auswüchse der Mode verabscheue. Anträge unter „Natur" an die Expedition. Obgleich das Inserat öfter wiederholt wurde, hat der Mann nicht eine einzige Erwiderung auf seinen Antrag erhalten, trotzdem er auf keine Mitgift reflektirte. Dagegen erschien eine Antwort im Annoncenteil eines der betreffenden Blätter; sie lautete: „Wir besitzen kein Geld und würden einen hohen Beamten mit zwölftausend Francs schon nehmen, allein ihm Mieder, Tournure und Löckchen opfern, lächerlich! Mehrere Pariserinnen."
Geschwänzte Menschen. Kürzlich hat in der „Gesellschaft russischer Aerzte" zu St. Petersburg Dr. Jeliffejew einen interessanten Vortrag über „Geschwänzte Menschen in Rußland" gehalten. Unter Anderem teilte der Redner mit, daß er eines Tages zu einer Kranken gerufen worden sei, welche über heftige Kreuzschmerzen geklagt habe und weder sitzen, noch gehen und stehen konnte. Es erwies sich, daß die Patientin einen, etwa 46 Millimeter langen und an der Wurzel 36 Millimeter dicken, mit Haaren bewachsenen Schwanz hatte, welcher ihr die Schmerzen verursachte. Die Kranke erzählte, diese Erscheinung sei in ihrer Familie schon wiederholt beobachtet worden, habe jedoch bis hierher ein Familiengeheimnis gebildet. Ihre Mutter sei zwar ganz normal veranlagt gewesen, ihre Großmutter aber habe einen noch mehr entwickelten Schwanz gehabt, als sie selbst. Nach der Familientradition sei diese Abnormität bisher nur bei den weiblichen Familienmitgliedern beobachtet worden. Als Kind habe sie nichts an sich bemerkt, bei ihr sei der Schwanz erst vom 12. Lebensjahr an gewachsen.
Henreinnühiges.
— Vertilgung der Schwaben, und Russen. — Die Vertilgung dieser abscheulichen Käfer geschieht am wirksamsten mit einem Gemenge von Borax und persischem Insektenpulver, das von frischer und unverfälschter Qualität sein soll. Die beiden Stoffe läßt man in der Apotheke tüchtig reiben und gleichmäßig vermengen, worauf man sie in eine Jnsektenpulverspritze einfüllt und damit die Spalten, Fugen, Ritzen. Oeff- nungen überall, wo diese Tiere abends sich zeigen, ausbläst. Am Morgen liegen dieselben in Unmassen tot am Boden, der auch mit dieser Mischung bestreut werden kann, um die Fliehenden zu töten. Die Einspritzungen sind täglich zu wiederholen.
— Um Topfpflanzen'von Blattläusen zu reinigen, wird uns von einem Abonnenten ein altes, sehr einfaches Mittel angegeben, welches sich gut bewährt. Man legt die Pflanzen einfach während der Nacht in's Gras (auf den Nasen), sodah Blätter und Zweige den Boden berühren. Um dem Tau zu entgehen, kriechen die Blattläuse in den Nasen. Dieses so einfache Mittel soll sich gegen Schlldiäuse bewährt haben.
Kgl. Standesamt Kakw.
Vom 30. April bis 4. Mai t886.
G'cborenc:
30. April. Emma Maria, T. d. Christian Dchöninq, Hirschwirts hier.
3. Mai. Julius, S. d. Friedlich Wctzcl, Schneidermeisters hier.
4. „ . Gustav Friedrich, S. d. Friedrich Geleier, BczirköbauinspektorS hier.
Gestorbene:
4. , Christiane qeb. P r e i st c n d a n z, Ehefrau des Otto Marquardt, Eisen-
bahnhilfswärtcrS vier.
Gegen Lungenschwinvsuckit wird ai-zt'ichcrsciis Widtfeldt's Aachener Magcnbchagcn dem Cognac vorgezogen.
ht, nach ntrag zu fies Erlist ohne cden."
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In diesem Tone sagte er noch Kieles, was mir völlig unklar war. Nur so viel lernte ich aus seinen wirren Reden verstehen, daß er gekommen war, um das Schicksal seines vor Jahr und Tag verschwundenen Vaters zu erforschen, und daß er Dich, Papa, dafür verantwortlich machte."
Etwold entfärbte sich. „Mich?" hauchte er. Und seine Augen richteten sich mit einem Ausdruck stummen Entsetzens auf seine Tochter.
Diese nickte zustimmend.
„Nicht nur", sagte sie, „daß er Dich dafür verantwortlich machte, da sein Vater zuletzt in Deinen Diensten gestanden, nein, er beschuldigt Dich geradezu, zu seinem Verschwinden mitgewirkt oder dieses selbst durch ein Verbrechen herbeigeführt zu haben.
Jetzt auf einmal fiel es von mir, was wie ein Bann auf mir gelegen, ja, angesichts einer so schmachvollen Beschuldigung erstarkten meine Kräfte, fand meine sittliche Empörung und Entrüstung einen Ausdruck, der fast unweiblich zu nennen war.
Ich schleuderte ihm die Lüge ins Gesicht und fragte, ob das vielleicht eine amerikanische List sei, ersonnen, um mich leichter zu gewinnen und meinem Vater die Zustimmung zu unserer Verbindung abzuzwingen, die er freiwillig nicht geben wolle. Ich würde unter diesen Umständen selbst zurück- treten und einem diesbezüglichen Befehle meines Vaters nicht Nachkommen."
Klara hielt, von ihrer Erinnerung überwältigt, inne. Sie hatte sich m eine Aufregung hinein gesprochen, welche fast derjenigen gleich kam, die der wirkliche Vorgang ihr erweckte.
Die Augen des Kommerzienrats ruhten besorgt auf seinem Kinde. Er selbst war sehr aufgeregt und schien geneigt, die Unterhaltung abzubrechen.
„Dies greift Dich zu sehr an", sagte er, „und ich hätte den Gegen stand unberührt lasten sollen. Du wirst mir ein andermal mehr hiervon erzählen."
Klara verneinte.
„Das gibt mir keine Ruhe, Papa", sagte sie, daß ich in mir verschließe, was es mich zu sagen und zu klagen drängt. Ich muß im Gegenteil mein Herz erleichtern und beichten, was ich weiß."
Der Kommerzienrat rückte unruhig auf fernem Sessel.
„Nun. es ist doch nicht vül mehr, was Du mir zu sagen haben kannst?" fragte er. „Ich darf doch wohl hoffen, daß Du Dich durch Deine Aufregung zu keiner Unbesonnenheit hast hinrerßen lassen?"
Unbekümmert um diesen Einwurf fuhr Klara fort:
„Wir waren jetzt beiderseits aus dem Standpunkte angekommen, wo jede besonnene Besprechung und Verständigung unmöglich wird. In diesem Augenblick glimmte wohl kein Funken der Liebe mehr in unseren Herzen, die uns einst so glücklich machte. Wenigstens war jetzt die Kindesliebe am mächtigsten in mir. Ich fühlte nicht die Wunden, die man meinem eigenen Herzen schlug, ich empfand nur die Schmach, meinen braven alten Vater von einem jüngeren Manne so schwer beleidigt zu sehen. Er beschuldigte weiter, ohne die Beweise für seine Behauptungen zu erbringen, und ich vergaß auch, nach diesen zu fragen; wußte ich doch selbst kaum mehr, was ich sprach. Ich kann Drr nur sagen, es war furchtbar, und ich konnte nicht anders glauben, als daß Martin Förster seinen Verstand verloren habe.
(Fortsetzung folgt.)