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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich Smal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlobn) 80 -l, in dem Bezirk 1 Fl <l, außerhalb des Bezirks 1 F 20 -l. Monats­abonnement nach Verhältnis.

Donnerstag den 19. Februar

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge

wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung S -4, bei mehrmaliger je S Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.

1885.

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Amtliches.

Nagold.

Kekan»ttnach«ng,

Verzinsung der Einlagen der Württembergischen Sparkasse betreffend.

Nachdem von dem Vorsteher-Collegium der Württembergischen Sparkasse mit Höchster Genehmi­gung Seiner Königlichen Majestät vom 9. d. Mts. der Zinsfuß der sämtlichen Sparkasse-Einlagen vom 1. April 1885 an aus

drei Mark sechzig Pfennig vom Hundert festgesetzt worden ist. so wird solches in Gemäßheit Art. 8 Abs. 2 der Grundbestimmungen der Württembergischen Sparkasse hiemit zur öffent­lichen Kenntnis gebracht, mit dem Anfügen, daß we­der eine Umschreibung der Sparkassenscheine, noch «eine Abstempelung derselben erforderlich ist.

Den 17. Februar 1885.

Kgl. Gemeinschaftliches Oberamt.

Güntner. Kemmler.

Dienstag den 24. Februar 1885, nachmittags 1'/» Uhr, findet im Rathaussaal zu Nagold die

jährliche Plenarversammlung des Kezirks- rvohlthätigkeitsvrreins

statt, zu welcher die Mitglieder des Vereins, sowie sonstige Freunde des Wohlthätigkeitswesens freund­lich cingeladen werden.

Altensteig, 17. Febr. 1885.

Oberamtmann: Der Vorstand des Bezirks-

Güntner. wohlthätigkeitsvereins:

Stpf. Mezger. _

Gestorben: Den 12. Febr. zu Nürtingen Seminar- obcrlehrer Guth, Ritter d. Fr.-Ord. 2. Kl., 59 I. a.

Die Ergebnisse der Zolldebatten im Reichstage.

Die Würfel sind gefallen! kann man nach der großen Redeschlacht, die an vier Tagen der letzten Woche im Reichstage wegen der Zollvorlage statt­fand, ausrufen, obwohl eine endgillige Abstimmung über dieselbe noch nicht erledigt ist. Deutlicher wie Reden hat aber die Haltung der Parteien schon ge­zeigt, daß die Mehrheit für die Zollerhöhung eine zweifellose ist und dieselbe wahrscheinlich schön in wenigen Tagen zum Gesetze erhoben wird, da man im Interesse der Staatskasse zu wünschen hat, daß nicht vor Einführung der Getreidezölle noch eine Un­masse ausländisches Korn eingeführt wird.

Schwer ist es, in dem Rahmen eines Zeitungs­artikels die Quintessenz der mehrstündigen Reden zu bringen, welche die befähigsten Redner des Reichs­tags für und gegen die Zollerhöhung hielten. Ueber- blickt man indessen die gewaltige Debatte, so wird man bald gewahr, daß viel parlamentarischer Klein­krieg sich dazwischen befindet und nur zwei Redner und zugleich politische Gegner, der Reichskanzler Fürst Bismarck und der freisinnige Abgeordnete Dr. Bamberger, in ihren Reden auf der Höhe der Si­tuation standen, was zumal am dritten Tage der Redekämpfe, am letzten Donnerstage, klar hervor­leuchtete. Man kann Herrn Dr. Bamberger das Compliment machen, daß er seiner Rede gegen die Zölle einen großen historisch-volkswirtschaftlichen Zug gab, daß er es vollständig verschmähte, mit witzigen Kleinigkeiten zu wirken und daß er lehrreich und sach­lich sprach. Herr Bamberger machte der Gegenpartei sogar die Conzession, daß er die wirtschaftliche Be­rechtigung der schutzzöllnerischen Gegcnrcaktion in einer Zeit, wo sich die hohe Entwickelung der Ver­

kehrsmittel auf dem Weltmärkte geltend mache und verschiedenen Wirtschaftszweigen ganz neue Bahnen vorschreibe, anerkenne. Trotz alledem aber bleibe für Herrn Bamberger und seine Freunde jeder Schutz­zoll eine Begünstigung der einen Bevölkerungsklasse und eine Benachteiligung der andern. Die Lage der deutschen Landwirtschaft sei ja zu bedauern, aber sie müsse sich selbst helfen und dürfe keine Bevorzugung durch Staatsschutz verlangen.

Fürst Bismarck, der schon am Dienstage seinen Standpunkt in der Zollfrage glänzend dargelcgt hatte, unterließ es nicht, dem bedeutsamsten Gegner zu antworten und es stimmen alle Meinungen dahin überein, daß der Reichskanzler Herrn Bamberger in einer ebenso erfolgreichen als politisch bedeutsamen Rede antwortete. Der Staat und die Gesetzgebung soll also ruhig zusehen, entgegnete Fürst Bismarck, wenn der zahlreichste Berufszweig, die Landwirtschaft, leidet und immer leidet. Muß da im Hinblick darauf, daß in Deutschland ^/s Einwohner dem landwirtschaft­lichen Gewerbe angehören, nicht schließlich das ganze Volk leiden und das Staatswohl gefährdet werden? Der Freihandel habe ja seine glänzende Seite, zumal in Bezug auf Industrie und Export, aber welche fremden Nationen thäten denn Deutschland den Ge­fallen und ließen die deutschen Jndustrieprodukte zoll­frei ein?! Unter diesen Umständen müsse man den einheimischen Produzenten, Landwirten wie Indu­striellen doch zunächst auch den einheimischen Markt sichern. Nach seiner, des Reichskanzlers, Ansicht müßte in Bezug auf Getreide und Holz auch das Ausland den Zoll tragen oder wenigstens einen guten Teil desselben, er verstehe sonst nicht, weshalb man in Ungarn, Rußland, Norwegen und Amerika wegen der geplanten deutschen Zollerhöhung auf Getreide und Holz sich benachteiligt fühle. Es thue ihm ja leid, wenn die Produzenten jener Länder nicht mehr mit dem bisherigen Nutzen nach Deutschland ihr Ge­treide und Holz einführen könnten, aber dieser Um­stand könne ihn nicht abhalten, für die deutsche Nation, die seinem Herzen am nächsten stände, das zu ver­langen, was er für ersprießlich hielte. Und in einem einzigen Satze seiner Rede erhob sich Fürst Bismarck hoch über alle wirtschaftlichen Theorien und Partei­doktrinen, und gewährte einen strahlenden Blick in seine glänzende Opportunitätspolitik, indem der Reichs­kanzler kurzweg sagte, daß er gegenwärtig die Zoll­erhöhung unbedingt für das Zweckmäßigste halte, die wirtschaftliche Rentabilität Deutschlands zu heben; das werde aber nicht verhindern, daß er nach einige» Jahren unter andern Verhältnissen der entgegenge­setzten Meinung sein könne. Aus dieser Aeußerung des Reichskanzlers sowie aus den Reden einsichtiger Wirtschaftspolitiker geht hervor, daß man in der Schutzzollvorlage nicht eine für alle Zeiten unfehl­bare wirtschaftliche Weisheit, sondern eine unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhästnissen gebotene Opportunitätsmaßregel zu erblicken hat?

Tages-Neuigketterr.

Deutsches Reich.

* Nagold, 18. Febr. Die von verschie­denen Blättern gebrachte Mitteilung, daß das Bad Röthenbach einen Käufer zu dem spottbilligen Preise von 29 000 gefunden habe, dürfte dahin näher ergänzt werden, daß die Käufer dieses schönen Anwesens die Gläubiger 2ten Rechts desselben sind, weil ein eigentlicher Liebhaber hierzu beim Verkaufs­termin sich nicht eingefunden. Es ist daher jeder­mann immer noch Gelegenheit geboten, zu billigem

Preise dieses gewiß schöne, bei gehöriger Umsicht und Thätigkeit auch rentierende Anwesen zu erwerben.

Stuttgart, 14. Febr. Das hiesige Kon­servatorium für Musik zählt zurzeit im ganzen 622 Zöglinge. 154 davon widmen sich der Musik be­rufsmäßig und zwar 58 Schüler und 96 Schülerin­nen. Unter den Zöglingen sind 414 aus Stuttgart, 36 aus dem übrigen Württemberg (32 aus anderen deutschen Staaten), 18 aus der Schweiz, 1 aus Italien, 3 aus Frankreich, 1 aus den Niederlanden, 1 aus Belgien, 50 aus Großbritanien, 12 aus Ruß­land, 40 aus Nordamerika. 3 aus Südamerika, 2 aus Afrika. 3 aus Indien, 5 aus Java. Der Un­terricht wird durch 36 Lehrer und 4 Lehrerinnen erteilt.

Bei der Liederkranz-Redoute in Stuttgart kam auch der Gedankenleser ausCumberland" zur Aufführung und teilen wir das Frag- und Antwort­spiel des Gedankenlesers der Originialität halber unfern Lesern ebenfalls mit:

Ni. 1. Was denkt Frankreich jetzt über Deutschland: Antwort: Mit derRevanche", das ist zum Lachen,

Guck, Alterte, da kannst nix machen!

Nr. 2. Was denkt Herzog von Cumberland über Braunschweig? Antwort:Ach! wenn du wärst mein Eigen,"

Denkt Cumberländchcn sich,

Doch bald muß es sich zeigen:

Der kriegt's noch lange nich.

Nr. 3. Was denkt Richter über Bismarck?

Antwort: Du siehst, du stehst im Licht mir ja,

Drum gang jetzt weg und laß mi na.

Nr. 4. Was denkt England jetzt über Bismarck? Antwort: Den treff' ich zu Lande auf Tritt und Schritt,

Und jetzt thut er gar zu Wasser noch mit.

Nr. 5. Was denken die Weinhändler über den 84er Wein? Antwort: Der heurige vom letzten Herbst der macht sich Am besten zusammen mit dem von 83!

Nr. K. Was denken die Lieutenants über die jetzige Mode? Antwort: Ein schneidiges Weib mit famosen Tournüren,

Wenn's echt wär', auf Ehre, so könnt' man's riskieren. Nr. 7. Was denkt unser Publikum jetzt über das Hoftheater? Antwort: Des Musentcmpcls Dienst war bisher ein verkehrter, Der jetzt dort herrscht, wird ihm mit jedem Tage Weither".

Nr. 8. Was denkt .Wollenjäger" über das Publikum? Antwort: Ob Schaf, ob Mensch, in jedem Falle Fürmeine" Wolle scheere ich euch alle.

Nr. S. Was denken die Weiber über die Ehe? Antwort: Er soll dein Herr sein, sagt die Schrift,

Nur schade, daß es sich zumeist ganz anders trifft. Nr. 10. Was denkt die Narrcnwclt über den Gedankenleser? Antwort: Hinaus mit dem, der etwas übel nimmt, oder

Schwamm drüber!

Leidringen, 15. Febr. Gegenwärtig steht hier bei Fuhrmann Huonker gegenüber dem Gasthaus zum Baum hier ein Schwein von kolossaler Größe, dasselbe wird von Kennern auf nahezu 7 Zentner lebend Gewicht geschätzt und ist dabei wohl und munter.

In Ludwigsburg kam gestern nacht nach 12*/i Uhr Weichenwärter Weiß unter den Zug, so daß ihm beide Beine abgefahren wurden.

München, 14. Febr. Se. Maj. der König haben, wie dieAllg. Z." vernimmt, dem bayerischen Hilfskomite für die durch Erdbeben in Spanien Ver­unglückten" aus AllerhöchstJhrer Kabinetskasse 3000 zuzuwenden geruht.

ImD. M.-Bl." wird in einer Korrespondenz aus Frankfurt a. M. die Frage aufgeworfen:Ist der Schustergeselle Julius Lieske aus Zose der Mörder des Polizeirats Dr. Rumpfs?" und dahin beant­wortet: Es hieße dem Spruche des Schwurgerichts­hofs in vermessener Weise vorgreifen, wenn wir mit einem einfachen Ja antworten wollten; dagegen dür­fen wir wohl behaupten, daß die Thäterschafl des verhafteten Lieske beinahe außer allem Zweifel steht.