Amts- und Intelligenz-Mutt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 3mal: Dienst«.-;, Tonnerstag and Sonistcig. und kostet vierreliäürlich hier (ohne Trägeriovn) 60 4, in dem Bezirk l «i, außerhalb des Bezirks 1 20 4. MonatS-

aüonnement nach Verhältnis.

Dienstag den 25. November.

Jnserlionsgcbühr für die Ispattige Zeile ans ge­wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 8 4, bei mehrmaliger je 6 4. Me Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.

1884 .

Amtliches.

Nagold.

SekarmLmachung.

Krankenversicherung der Arbeiter betreffend.

Am 17. und .18. d. M. wurden als Vertreter der General-Versammlung für die

gemeinsame Prtskraukenkasse Nagold

erwählt, beziehungsweise tu Gemäsheit K 52 Abs. 4 des Statuts bau dem Oberamt ernannt:

1) Kassenmrtglicder (Arbeiter) Johann Keller, Mechaniker, Gottlieb 'L-chaible, Schreiner, August Klingler, Kaminfeger, Friedrich Wohlleber, Stein­hauer, Johann Schlnn, Schmid, Gottlieb Horland, Tuchmacher, Theodor Viedlingmaicr, Bierbrauer, Heinrich Lang, Konditor, Wilhelm Schmid, Tuch- scheercr, Johann Georg Eisenhardl, Säger, Johan­nes Walz, Müller, Karl Wittlinger, Bierbrauer, Johannes Buck. Leimsieder, Jakob Lutz, Sattler, Walz, Johann G. Denblcs Tochtermann, Tuchma­cher, Christian Bros), Zimmermann, Johann Georg Koch, Spinner, Jakob Eiscnhardt, Zimmermann, Johann Gg. Koch, Färber, Anton Walchner, Kon­ditor, Gottlieb Freithaler, Tuchmacher, Jakob Killin- ger, Hilfswärter, Johann Georg Pfeiflc, Tuchmacher, Gotthilf Güntner, Oeler, Friedrich Klaiß, Schneider, Konrad Denble, Oeler, Franz Joseph Lindner, Michael Mast, Maurer, und Christian Walz, Stein­hauer, sümmtlich in Nagold.

Adam Graf, Bierbrauer und Christian Vretzing, Schreiner in Haiterbach.

Jakob Schmid. Obersäger, Gottlieb Horsch, Säger. Michael Umfried, Steinhauer, Karl Schüttle, Obermüller und Adam Mast, Säger in Wildberg.

Christian Hauser, Sügmüller, Johannes Rei­chert, Bierbrauer, Wilhelm Beutler, Zcugmacher und Christian Wolf, Mechaniker in Ebhausen.

Kleinbeck, Christoph, Bierbrauer in Gültlingen, Gottlieb Mast, Müller in Jselshausen, Ludwig, Müller in Oberschwandorf, Johannes Theurer, Schrei­ner in Schietingen und Erbele, Johann Michael, Maurer in Sulz.

2) Arbeitgeber: Karl Sannwald, Fabrikant, Christian Kapp, Tuchmacher, August Reichert, Fabri­kant, Christian Schuster, Werkmeister, Klingler, Säg­mühlebesitzer, Louis Sautter. Fabrikant, Sattler Hartmann, Friedrich Bertsch, jnn., Schreiner, Gott­lieb Benz, Sägmühlebesitzer, Jakob Grüninger, Schuh­macher, Christian Wagner, Klsidcrhändler, Robert Theurer, Schmid, Wilhelm Benz, Drechsler und Martin Steel). Bierbrauer, sämtlich in Nagold.

M. Hespeler, Sägmühlebesitzer, Klostermüller Reichert und Mittelmüller Wiedmaier in Wildberg.

Jakob Rapp, Mühlebesitzer in Haiterbach, Ja­kob Mast, Mühlebesitzer in Unterschwandorf und Hirschwirt Kleiner in Gültlingen.

Drei Stimmen ruhen für die nächste Wahlpe­riode in Gemäspeit Z 52 Abs. 5 des Statuts.

Die betreffenden Ortsvorsteher wollen von die­sem Wahl-Ergebnis den Beteiligten mit dem Anfü- gen urkundliche Eröffnung machen, daß sie gemäß § 40 des Statuts hiemit eingeladen werden, am Donnerstag den 27. November d. I., vormittags S Uhr,

im Rathaussaal in Nagold als Gencral-Ver- sammlung znsammenzutreten, um den Vorstand zu wühlen, welcher aus 9 Mitglieder besteht, wovon die obengenannten Arbeiter (Kassenmitglieder) 6 aus ihrer Mitte und die obengenannten Arbeitgeber 3 aus ihrer Mitte wählen.

! Die Wahl kann durch Akklamation vorgenom­men werden, wenn hicgegen von keinem der Stimm- j berechtigten Widerspruch erhoben wird, andernfalls wird die Wahl durch Stimmzettel in einem Wahl­gang in der Weise vorgenommen, daß jeder Stimm­berechtigte so viele Namen auf einen Stimmzettel! schreibt (6 beziehungsweise 3) als Mitglieder zu ! wühlen sind. s

Bei Stimmengleichheit entscheidet das Loos, ! welches von dem die Wahl leitenden gezogen wird.

Den 22. November 1884.

K. Oberamt. Güntner.

Nagold.

An die Gemrirrdeeäte. Kranken-Bersicherung der Arbeiter.

Nach Z. 88 des Reichsgesetzes vom 15. Juni 1883, betreffend die Kranken-Versicherung der Ar­beiter, haben die organisierten Ortskrankenkassen des Bezirks (gemeinsame Orlskrankenkasse Nagold und Altenstcig Stadt) am 1. Dezember d. I. ins Leben zu treten. Von dem gedachten Tage an haben alle dem gesetzlichen Versicherungs-Zwang unterworfenen Arbeiter und Arbeiterinnen Anspruch auf die statuten­mäßigen Leistungen der gegründeten Kassen, ohne daß eS ihrer Seils irgend einer Anmeldung bedürfte, da die Meldepflicht in diesen Fällen ausschließlich den Arbeitgebern obliegt.

Unter Beziehung auf die oberamtliche Bekannt­machung vom 9. Oktober d. I., Amtsblatt Nr. 121, werden die Arbeitgeber versicherungspflichtiger Ar­beiter wiederholt veranlaßt, bei Vermeidung der ge­setzlichen Strafen, soweit cs nicht bereits geschehen, solche ohne Verzug bei den Gemeindebehörden anzu­melden und haben letztere die in Folge dieser An­ordnung ergangenen Anmeldungen, sowie die seit der oberamtlichen Bekanntmachung vom 9. v. M. gesam­melten An- und Abmeldungen sversicherungspflichtiger Arbeiter ohne Verzug hieher einzusenden, mit kurzem Begleitbericht, ob nicht Fälle bekannt, daß Anmel­dungen unterblieben wären.

Diejenigen Ortsvorstcher, in deren Gemeinden versicherungspslichtige Personen nicht beschäftigt sind, haben einen Fehlbcricht zu erstatten.

Die eingehenden Anmeldungen werden sodann von hier aus den Aufsichtsbehörden der betreffenden Kassen schleunigst zugestellt werden, nachdem erfor­derlichen Falls ihre Ergänzung bewirkt sein wird.

Die Aufforderung zur nachträglichen Anmeldung Versicherungspflichtiger Arbeiter ist in den Gemeinden ans ortsübliche Weise bekannt zu machen.

Den 22. November 1884.

_ K. O beramt. Güntner.

Gestorben den 22. Nov. in Tübingen, Professor Dr. Karl o. Bierordt.

Tages-NerrigkeiLerr.

k Deutsches Reich.

/I Alten steig, 20. Nov. Eine Anzahl Lehrer versammelte sich gestern nachmittag in dem Schnlhause zu Altcnsteig Dorf, um H. Schul­lehrer Sch lack'zu Feinem 62. Geburtstage und zu­gleich zum Eintritt in sein 35. Dienstjahr in dieser Gemeinde ihre Glückwünsche darzubringcn. Eröffnet wurden die beiden Gedenkfeiern im Schullokale mit dem Choralgesang:Der du das Los von meinen Tagen", worauf H. Schlack den Kollegen seine Le­bensgeschichte ausführlich vor Augen führte. Ein älterer Kollege, Ungerer, erwiderte im Namen der Kollegen in freundlich würdiger Weise. Beendet ' wurde die Schulfeier mit dem Choralgesang:Sv

führst du doch recht selig". Die Lehrer und die in­dessen weiter angekommenen Freunde des Jubilars von hier vereinigten sich sodann mit dem Gemejnde- rat des Dorfes imHirsch", wo der Ortsvorstand dem Gefeierten im Auftrag der dankbaren Gemeinde unter kurzer, bündiger Ansprache einen prachtvollen Regulateur überreichte. Volksgesänge, Reden, Toaste wechselten reichlich ab, bis sich die fremden Gäste auf den Heimweg begaben. Die Bürger der Ge­meinde blieben in gemütlich heiterer Stimmung mit den Gefeierten noch einige Stunden zusammen. In­teressant dürfte die Notiz sein, daß seit 19. Februar 1754, also seit vollen 130 Jahren, der Schuldienst in dieser Gemeinde auf der FamilieSchlack" ruht. Von 17541805 waltete dessen der aus Pfalzgra­fenweiler gebürtige Großvater des jetzigen Inhabers der Stelle, Matthäus Schlack; von 18051849 dessen Sohn, Christian Gottlieb Schlack und von 1849 bis heute (einschließlich der geleisteten Hilfs­lehrerdienste beim Vater) Fürchtegott Schlack, der eifrige Beförderer der Landwirtschaft und der Bienen­züchterei.

In Freudenstadt ist Revieramtsasflstent Zimmer in Bruderhos zum Stadtförster gewühlt

worden. -

Württembergi sch er Schwarzwald-Ver­ein. Die lanvschaftlichen Schönheiten des württ. Schwarzwaldes, des lieblichen Enz-, Nagold-, und Alb-Thales, des ernsteren Murg- und Kinzigthals mit ihren an eigenartigen Bildern reichen Nebenthä- lern und den Weithinausschauenden, die herrlichsten Fernsichten gewährenden Bergen sind noch lange nicht genügend bekannt und aufgeschlossen.

Es fehlte hier seither das einheitliche Zusam­menwirken der zunächst beteiligten einheimischen Kreise mit den Touristen und mit andern in der kräftigen Schwarzwaldlust Erholung suchenden Menschenkin­dern, um da einzutreten, wo die Wirksamkeit der lokalen Verschönerungsvereine, der staatlichen und der Gemeindebehörden nicht mehr ausreicht.

Die konstituirenden Mitglieder haben daher ei­nem allseitig gehegten Wunsche und dem längst em­pfundenen Bedürfnisse zu entsprechen geglaubt, in­dem sie die Gründung einesWürttembergischen Schwarzwaldvereins" in die Hand genommen haben, dessen Thätigkeit sich auf die Oberämter Calw, Freudenstadt, Nagold, Neuenbürg und Oberndorf erstrecken und ähnliche Ziele verfolgen soll, wie sie der in Baden bestehende Schwesterverein schon seit längerer Zeit mit so schönem Erfolge zu erreichen be­strebt ist..

Die Ausführung von Fußwegen, Wegzeigern und Schutzhütten, die Schaffung von Ruhebänken, Aussichtspunkten und sonstigen Verschönerungsanla­gen , die Herstellung zuverlässiger Touristenkarten, überhaupt die Pflege aller auf die Hebung des Fremdenverkehrs im württ. Schwarzwald hinzielen­den Bestrebungen wird ein reiches und zugleich dank­bares Feld für die Thätigkeit des Vereins und die Gewähr dafür bieten, daß unserer Einladung zu recht zahlreichem Eintritt in denselben auch in weiteren Kreisen gerne Folge geleist wird.

Diejenigen, welche dem Verein schon beigetre­ten sind oder in denselben zu treten beabsichtigen, werden hiemit eingeladen, der auf den 23. Novbr., mittags 3 Uhr, im großen Saale des Restaurants Zäch in Stuttgart anberaumten Hauptversammlung anwohnen zu wollen, um den württ. Schwarzwald­verein definitiv zu konstituieren.

Beitrittserklärungen wollen bis auf Weiteres