Württembergischer Landtag

Der Staatshaushaltsplan im Finanzausschuß.

Der Finanzausschuß des Landtags begann am Dienstag die Beratung des Staatshaushaltes für das Jahr 1928. Er erledigte die Kapitel 14, die vom Landtag und dem Staats- mtntstertum, dem StaatSgertchtshof, dem Dtsziplinarhof fiir Staatsbeamte und den Beträten der Ministerien handeln. Beim Kapitel Landtag regte ein ZentrumSabgcordncter an, von einer Erhöhung der Landtagsdtätcn Abstand zu nehmen. Die Angelegenheit wnrbe von Abgeordneten anderer Par­teien in znsttmmendem Sinne anfgenommen. Die endgül­tige Regelung der Frage soll aber erst erfolgen, wenn die Besvldnngöordnnna tm Reichstage angenommen worden ist. Sodann wurde vom Staatspräsidenten Ausschluß darüber verlangt, ob seitens des Staatsmtntsteriums eine Aenbe- rung des Lanbtagswahlrechtes beabsichtigt sei. Dies wurde vom Staatspräsidenten mit der Bemerkung verneint, daß die Regelung des Wahlrechts in erster Linie Sache des Land­tags sei. Bet der Aussprache über diese Frage wurde von verschiedenen Seiten angeregt der Bildnirg von Splitter­parteien die praktisch nichts leisten und die Erledigung der Geschäfte t» den Parlamenten aufhalten energischer zu be­gegnen als seither und zwar durch eine entsprechende Ab­änderung des Wahlrechts. Beschlüsse wurden hierüber nicht gefaßt. Bon größerer Bedeutung war die Aussprache über die Krage der Anfrechterhaltung der Gesandtschaften und Konsulate. Ein Antrag der Koimnuntste» verlangt die Be­seitigung der wttrttembergischen Vertretung tm Retchsrat, in Gesandtschaften nnd Konsulaten. Der Antrag würde gegen die kommunistischen Stimmen aügelehnt. Et» Antrag der Sozialdemokraten fordert die Aufhebung der Münchener Gesandtschaft. Auch dieser Antrag wurde mit 9 gegen sechs Stimmen äbgelehut. Ein Antrag des Abg. Schees (Dem.) wollte die Münchener Gesandtschaft als künftig wegfallend bezeichnen . Dieser Antrag wurde mit 8 gegen 7 Stimmen abgelehnt. Int übrige» wurden die Kapitel und Titel des Etats angenommen. Sodann ergab sich eine längere Aus­sprache über die Beteiligung der Minister an Veranstaltun­gen und Festlichkeiten. Seitens des Staatspräsidenten wurde dargelegt, daß die Regierung nnr der Not gehorchend und nicht dem eigenen Triebe an solchen Veranstaltungen tetl- nehme. Ein gewisser Aufwand für Repräsentation müsse über von der württembergischen Staatsregierung geleistet werden. Er selbst sei innerlich ei» Gegner all dieser Ver­anstaltungen. Es wurde folgende Entschließung angenom­men: ^Der Landtag wünscht im Einverständnis mit dem Staatsmtntsterinm, baß die Teilnahme der Minister, sowie des Präsidiums des Landtags an Veranstaltungen und Fest­lichkeiten auf ein Mindestmaß beschränkt wirb." Die Ent­schließung wnrde von den Abgg. Dr. Wider, Andre, Scherst Rath> Pflüger, Dr. Hölscher und Dtngler »nterzctchNct.

Aus Stadt und Land

T a im, den 17. November 1927 Vortragsreihe von Psr. Walcher über Glanbenshellnng.

Die Begründerin derChristlichen Wissenschaft", Mary Eddy, tst eine Amertkanerln. Ihr Lebensbild ist sehr nm- strttten, seine Darstellung sehr verschieden, je nachdem Freund oder Feind der Sache zur Feder gegriffen haben. Ein Unfall, den sie erleidet, zwingt sie auf et» längeres Krankenlager, während dessen sie sich mit Philosophie und der Lektüre der Bibel beschäftigt. Matth. 9, 1 wird ihr da­bei von entscheidender Bedeutung. Sie erkennt, baß Krank­heiten nicht mit Arzneien zu behandeln sind, sondern auf mentalem Wege, durch Umdenkcn, behoben werden müssen. In ihrem BuchWissenschaft und Gesundheit im Licht der Hl. Schrift", -erBibel" der Szienttsten, hat sie ihre Lehre öargestcllt: die ganze materielle Welt ist nur Schein, daher beruhen Krankheit, Sünde und Tod anch nur auf Einbil­dung. Von diesem Schein muß die Menschheit erlöst wer­de«: der erste, -er das erkannte war Jesus. Wir können diese Dinge, durch richtiges Denken,Gebet" überwinde». M. Eddy kann einen größeren äußeren Erfolg aufwetsen: 1924 gab es t» der ganzen Welt 1609 Ktrchengemeinden der Chriftl. Wissenschaft". Anerkennenswert ist der starke Idealismus, der Sinn für das Geistige, der durch die ganze Lehre htnbnrchgeht. Es darf aber nicht übersehen werden, baß trotz richtiger Ansatzpunkte dt« Bewegung we- -er wtssenschaftltch noch btbelgemäß ist. Auch die Gefahr darf nicht verkannt »verden, daß daö Interesse allzusehr von Gott und Christus abgelenkt und auf den Menschen ge­richtet wirb.

Konzert.

Gregor v. Akt m off, der weit über die Grenzen seines Tätigkeitsfeldes hinaus bekannte Geiger und Ka­pellmeister gibt mit seinen Partnern Engen Steiner (Kla­viers nnd Heinrich Maile (Cellos morgen abend imBad. Hof" einen Trio-Abend mit populärem Programm. Gre­gor v. Akimoff, ebenso der Pianist Engen Steiner wirk­ten schon zu wiederholten Malen als Solisten tn den Kon­zerten des Landestheaterorchesters mit. Heinrich Maile kam erst diesen Herbst von einer ausgedehnten Konzertreise dnrch die Schweiz zurück.

Wetter für Freitag uüd Samstag.

AnSlänfer einer Nördliche« Depression lassen für Freitag und Samstag vielfach bedecktes und auch zu Niederschlägen ^ geneigtes naßkaltes Wetter erwarten.

*

! ' STB. Eltittgen, OA. Leonberg, 16 Hkov,... Der HOjährige AntosuhrnuternehMer Ernst Roller verunglückte dadurch, baß beim Abladen des Antos ein Ose» nmstürzte «yd aus ihn siel. Er zog sich schwere innere Verletzungen zu, denen er jetzt erlegen ist. .

' . ^Wi ,Re«e«b!isg, 16. Sspp. In den Laden von,,Bäcker­meister Kainer wurde Dienstag früh um halb 4 Uhr einzu-

brechcn versucht, indem der Dieb mit einem Gegenstand eine Fensterscheibe eindrückte: er wnrde aber verscheucht und machte gleich darauf einen zweiten EinbrnchSversuch bet Frl. Ulshöfer neben derTraube", ebenfalls ohne Erfolg. ES scheint sich um eine organisierte Diebesbande zu handeln, denn von letzten Saiuötag ans Sonntag wurde anch in zwei Bäckerläden in Calmbach ciugebrvchen, wo den Dieben neben anderem 109 ./(, meist Kleingeld, in die Hände fiele». Eben­falls eingebrochcn wurde in jüngster Zeit in Brötzingen und Mühlacker, tn letzterem Ort stahlen sie u. a. eine Uhr, die sie bei dem Einbruch in Calmbach liegen ließen. Die Verbrecher habe» es vornehmlich auf Bäckerläden und Wirtschaften ab­gesehen.

SCB. Waldsee, 16. Nov. In der Dicustagnachl »m zehn Uhr ist die Strohmühle in Brand geraten. Der Brand Hai sich mit nugehenrer Schnelligkeit ans den Großteil des Ge bändes erstreckt. Das Vieh ist gerettet, Menschenleben sint keine zu beklagen. Die Braudnrsache ist noch nicht geklärt. Feuerwehr und Weckerlinie waren rasch am Werk, doch iva- ren von Gebäulichkeit und Mobiliar wenig zu retten. Um ION Uhr wurde die Motorspritze Ravensburg zu Hilfe ge­rufen. Die Nettuug des Mobiliars wurde durch Aussetzen des elektrischen Lichts erschwert. Während die Feuerwehr sich um die Löschung der Strohmühle mit aller Kraft be­mühte, brach unerwartet tm Hof des Vinzenz Bohner et» Brand aus. Der Hof üeö Bohner ist etwa 160 Meter von der Strohmühle entfernt. Eine Uebertragung deS Feuers ist nicht anzunehme«, da der Wind die Funken tn die ent- gegengesehte Richtung trieb. ES wird in beiden Fällen Brand­stiftung vermutet. Im Bohnerscheu Anwesen ist Vieh ver­brannt, wie bis jetzt sestgestellt werden kann, vor allem Schweine, die von der Strohmühle dorthin gerettet worden waren. Die Rettung des Bohnerschen Anwesens war nicht mehr möglich.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börsenbericht.

Die Börse lag gestern sehr ruhig und es ergaben sich in- dessen leichte KurSaufbesserungcn.

Btehpreise:

Ellwaugen: 1 Paar Ochsen 12301460, 1 Ochse 660986, 1 Paar Stiere 680-900, 1 Stier 300-335, 1 Farren 326 -400, Kühe mit Kalb 680 Gmünd: Farren 203661, Ochse»

775, Stiere 218560, Kühe 190760, Rinder 180-615 -

Schelkltngen: Farren 255 525, Kühe 277880, Kalbtnuen 525685, Jungrinber 365320, Ziegen 25 .6. Tübingen: i Ochsen 550900, Kühe 400650, Kalbtnuen und Rinder 400 bis 700^ Jungvieh 150-400, Kälber 100-150 .Ä bas Stück, i Schweiuepreise:

Bühlertann: Milchschwetne 1322 ./l. Ellwaugen: Milchschwcine 1522, Läufer 3545 .X. Ehingen a. D>:

! Ferkel 1423, Läufer 3545, Muiterschwcine 130160

Mengen: Milchschwei,re 1722 ./l. Gmünd: Saugschwelne ! 1 S- 7 -Z 0 .Li LndwjgSüttrg: Läufer.3538, Mtlchschwelne 15 bis 34 .L. -- Schivcnntngen: Milchschmeiue 2021

Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Bekannte zu unterer an, Samstag, de» IS. Nov. 1927 stattfindenden

Hochzeitsfeier

in da» Gasthaus

Löwen" ln Alzenbeeg

sthaus zum freundllchst einzuladen.

Martin Rentschler

Sohn des k Martin Rentschler, Alzeuberg

Katharine Nothacker

Tochter de» s Ulrich Nothacker, Einberg. Kirchgang V,1 Uhr in Altburg.

Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Be­kannte zu unserer am Samstag. den 19. Novem­ber 1927 stättfindendeii

Hochzeitsfeier

in das GasthausLamm" in Oberkollbach freundlichst einzuladen.

Friedrich Kirchherr, Schreiner Sohn de« Georg Kirchherr, Schreiner, Oberkollbach

Kathrine Lntz

Tochter des Michael Lutz, Lberspirl. Kirchgang >/>12 Uhr in Altburg.

Gaben

kür den Welhnachtsbaum de» rv. Stutta. Sonntag», blatte« nimmt gerne ent­gegen

Emma Bauer Vadftr.

Brsond. Umstände halber

1

mit Backofen, weiß rmaill. neuestes Modell, günstig zu verkaufen.

Stüdt- Gasmerk Calw.

LützenhardtPforzheim.

Hochzeits-Einladung.

Wir beehren uns. Verwandte. Freunde und Bekannte zu unserer an, Samstag, den 19. No«. 1927 stättfindendeii

Hochzeitsfeier

in das Gasthaus zumLeimen" in Sommen« hardt sreundlichst «inzuladen.

Georg Reute

Sohn de« Schneidermeisters Gg. Neuie i» Lilhenhardt

Mim» Genth

Tochter der Marg. Genth tn Pforzheim. Kirchgang um 1 Uhr in Zavelstein.

Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer an, Samstag, de» 19. Nov. 1927 in unsrrrin elterlichen Hause tm Gasthaus zumLöwe«" ln Bieselsberg stattfindenoen

Hochzeitsfeier

freundlichst einzuladen.

Fritz WankmUller, Bieselsberg Chrlftiae Hammann, Rötenbach. Kirchgang 12 Uhr in Bieselsberg.

Einig« neu»

Sofas

i. ShaiselsW»

verkauft

Fe. -»«nefarth

Tapeziermeister.

Nehme eveat. auch gebr.

S-sa« dr Aanfch. V. V.

MdchtWstchl

Aus die Insel Reichenau wird ein jüngeres firißiges

tn sehr gute» Haus gesucht. 3u erfragen bet srs» Fause» S/en» StMtaartrrftr.

Gestrickte

bis 3 Jahre alt Größe 1

bis 5 Jahre alt Größe 2

bis 7 Jahre alt Größe 3 bis 9 Jahre alt Größe 4

bis 11 Jahre alt Größe 5

Sweteranziige

fiir Knaben in vielen Farbe«

6.20, 6.75, 7.10. 7.70, 8.80. 9.. 9.45, 9.73, 10.50. 10.60.10.80.11.40.12.70.18.30.14.50.15.50.18.80. 16.40. »6.50.16.80.16.90

7.. 7.20. 7.50. 7.80. 8.40. 8.80. 9.50, 9.70. 9.90. 10.50.10.80.11.80.12.. 12.60.14.20,16.10.15.50, 15.80.15.90.17.70.18.. 18.30 7.70.7.80.8.. 8.25,8.60,9.20.10.40, 10.75,11.50, 11.85,13.. 16.. 16.50. 16.90, 17.50, 20. 8.50,9.,9,30,9.50.11.80,12.. 12.60,12.90.13.60. 14.. 16.10.16.80.17.50.18.80.19.20, 21.40, 21.70 bis 14 Jahr« alt Größe 6

bis 21.65

bis

23.45

ul Räuchle, o MM. Ealw

Alle ZiMNttgeiiie

schöner Tvn.

gegen bar zu oerkause».

Von wem, sagt die Ge­schäftsstelle ds. Blattes.

Wir Hab. stets flüssige

HyvvthekWldtt

in Beträgen v. Gold- Mark 1000. an ge-

genFeingoldmark Hypotheken z. gün­stigen Bedingungen auszuleihen. Grund­buchauszüge und Schätzungrurkunde» erbeten. Schriftliche Anfragen ist Rück­porto brizmügen. Berg u. Mundl« Hypotheken-Büro Stuttaart Rotebllhlstraße 23. k4. 8. 1925/27 zirka 2 Millionen Gold­mark durch uns aus­geliehen.

Srifchgefchofsene

MM

Schlegel, Ziem

Big, RiiWt

empfiehlt

Adolf Raich

Trlefo» 383.

MOLL 7 kr

3»«6eW«»sM

u KSchenMkl-

E«M,ch

in 6 verschiedenen § Farben 0

Carl Serva.

Einen kompletten

Zimmilligri»

sowie einen

(Peddigrohr) und' eine»

Ptl-MMM

alles gut erhalten, hat zu verkaufen.

Wer, sagt die Geschäfte stelle ds. Bl.