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Amts- und Intelligenz-Blatt für den OSeramts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 36 -4, in dem Bezirk I »4t 4, außerhalb des Bezirks 1 ^ 20 4. Monats-- abonnement nack Berhältn s

Dienstag den 17. Juni.

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge­

wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 4, bei mehrmaliger je k 4. Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.

1884 .

Am tliches.

N a g o l d.

Bekarr«tmach«ng.

Den Ortsvorstchern wird je 1 Exemplar ge­druckten Protokolls der Amtsvcrsammlung vom 8. April d. I. zugehen und haben dieselben in Gemäß­heit 8. 76 letzten Abs. des Verwaltungs-Edikts den Gemeindcrat und Bürger-Ausschuß ihrer Gemeinde von den durch die Amtsversammlung gefaßten Be­schlüssen in Kenntnis zu setzen.

Den 15. Juni 1884.

K. Oberamt. Güntner.

Aeberseeische Politik.

Seit einiger Zeit richten sich in ganz Deutsch­land die Gedanken und Blicke doch auch mehr und mehr aus die Länder und Erdteile, in denen sich noch elwas machen ließe für einedeutsche Kolonial­politik." Man merkt allmählich, daß man bisher gar zu gulmütig die schönsten Stücke der Erde an­deren Völkern überlassen hat, und besinnt sich daraus, daß es doch nicht so übel wäre, wenn Deutschland auch ein klein wenig bekäme von dem Nutzen und Segen, den die fremden Länder mit ihrem Reichtum liefern können. Die deutsche Ncichsregierung hat, das merkt man immer deutlicher, mcitaussehcnde, großartige Pläne auch in die>er Richtung, und die deutsche Volksvertretung wird ganz gewiß jetzt mit mehr Verständnis diesen Plänen entgegenkommcn und nicht mehr sie vvn Anfang an von sich weisen.

Da gibt es nun freilich auch manche Leute, die meinen, weil sie jetzt etwa seit gestern oder vor­gestern angefangen haben, sich für diese wichtigen Fragen einerüberseeischen Politik", staatlicher Damp­ferlinien in ferne Länder, oder das Entfalten der deutschen Flagge an der westafrikamschen Küste u. s. w. zu interessieren, so müsse jetzt gleich morgen oder übermorgen ein recht gewaltiger in die Augen sprin­gender Prosit deutlich heraustreten. Man bedenkt nicht, daßGut Ding will Weile haben"; man ver­gißt, daß wir Deutsche das, waS die Engländer in Jahrzehnten in langsamer ernster Arbeit angefangen und still und stetig fortgeführt haben, so daß es jetzt schon da und dort schöne Früchte trägt, nicht über Nacht, nicht in ein paar Jahren hereinbringen und nachholen können. Die rasche, sichere und starke Aufrichtung des deutschen Reichs hat uns verwöhnt; aber da war doch tief innen im Wesen des deutschen Volkes vieles schon vorbereitet und angebahnt, und darum ging es dann so schnell. Aber auf diesem Gebiet derüberseeischen Politik", um es kurz zu sagen, da ist eben bei uns fast noch nichts angebahnt und noch sehr wenig vorbereitet.

Aber welche ungeheure Schwierigkeiten gerade eben im Anfang, wenn ein neues Gebiet neu in Angriff genommen wird, zu überwinden sind, und wie deren Uebcrwindung Geduld und immer wieder Geduld und Ausdauer fordert, das sieht man z. B. an den großartigen Unternehmungen, die im Congo- gebiet in Angriff genommen wurden. Dort steht an der Spitze der mutigsten und thaikrüstigstcn Pioniere der berühmteste und erfolgreichste Afrikareisende Stan­ley selbst. Aber was liegt darin, daß wir von ihm hören, er habe fast immer unter 6 Tagen 3 Fieber­tage! Und er sollte doch wohl abgehärtet sein und sich akklimatisiert haben! Und die furchtbare Macht der Elemente darf der Mensch für seine kleinen Ge­bilde von Menschenhand in diesen Tropen besonders fürchten. Stanley hat bekanntlich vor ein paar Jah­ren in monatelanger angestrengter Arbet eine Straße

gebaut, welche die Wasserfälle des Congo umging, und an diesen Strecken neben dem unbändigen Strom herlänft. Aber diese Straße zu unterhalten, sie im Stand und in der Brauchbarkeit zu erhalten, ist schon eine sehr schwierige Sache. In der Regenzeit schaden die Ueberschwcmmungen und wird oft in eini­gen Stunden die Arbeit vieler Wochen vernichtet, weggeschwemmt oder doch beschädigt. Und nach der Regenzeit, wenn die üppige Fruchtbarkeit der Tropen wirksam wird, da wächst Gras über die ganze Geschichte, nemlich im eigentlichsten, buchstäblichsten Sinn; nemlich nicht etwa ein bischen unschuldiger, sanfter Rasen will sich da ansiedeln, auf welchem nur umso angenehmer zu gehen wäre, sondern meterhoch, bis zu 3 und 4 Meter, schießt das tropische Gras auf und bedeckt als ein dichtes Gebüsch und Gestrüpp den Boden auf der so mühsam gebautenStraße", so daß auch der fleißigste und flinkste Straßenwärter nicht mehr fertig wird mit dem Unkraut. Nimmt mau dazu die furchtbare Faulheit und Unzuverlässig­keit der Neger, die doch nach ihrer Körperkraft allein im Stande sind, recht zu arbeiten i» diesem Klima, die aber eben meistens den Eifer dazu vermissen las­sen, ferner das Ungenügende der einheimischen Nah­rungsmittel, die für den Europäer vielfach unzuträg­lich sind, das Aufreibende der Anstrengung, der schon mancher dieser Pioniere erlegen ist, die Unkenntnis und Ratlosigkeit, in der sich die medizinische Wissen­schaft vielfach noch befindet gegenüber den eigentlichen tropischen Krankheiten u. s. w. u. f. w., so versteht man, daß, so hoffnungsvoll und zukunftsreich das große Werk am Congo ist, doch noch große Anstren­gung, viele Geduld und auch manche bittere Enttäu­schung nötig sein wird, bis dort die Früchte der Ar­beit cingeheimst werden können. Wichtig aber ist, daß auf irgend welche Weise die Deutschen unter den Mitarbeitenden seien, damit sie auch einstens mitge- nießcn dürfen.

Tages-NeuigkeitenI

Deutsches Reich.

Nagold. (Eingesendet.) Wenn bis jetzt hin und wieder erscheinende Fleischprciskritiken von ge­wisser Seite mit Stillschweigen übergangen wurden, so war der Gedanke, daß man es allen Leuten nicht immer recht machen kann, ausschlaggebend. Da jedoch der in No. 69 desGesellsch." gebrachte diesbezüg­liche Artikel von wenig Fachkenntnis zeugt, so nimmt sich Einsender dieses gern die Mühe, den Gegenstand hiemit der Wirklichkeit entsprechend zu beleuchten. Der kaum nennenswerte Preisunterschied von 2 per Pfund Rindfleisch ist so wie io zu gering, um hievon viel Redens zu machen, außerdem kommt ins­besondere in Betracht, von welcher Qualität das zu verkaufende Fleisch eigentlich ist. Stuttgartz. B. führt 2 Klassen Rindfleisch, 1. Klasse kostet 65 L per Pfd., 2. Klasse 58 ^ per Pfd. In den meisten andern Städten versteht man unter dem Titel Rind- oder Schmalfleisch eine Fleischqualität, wie solche in Nagold zu 44 per Pfd. erhältlich ist, ähnlich der 2. Klasse in Stuttgart, wäre somit hier bedeutend billiger. Es sei bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß die hiesigen Metzger durchaus nicht der Ansicht huldigen,billig und schlecht", sondern suchen dieselben vielmehr in regem Wettkampf sich gegenseitig in der Güte ihrer Ware zu überbieten und wird deshalb hierorts unter dem Titel Rindfleisch eine Fleischsorte geführt, welche teilweise Ochsenfleisch ist, teilweise annähernd den Wert desselben besitzt, auf alle Fälle Rindfleisch 1. Klaffe in Stuttgart gleichkommt, zum öftern aber noch übertrifft. Ochsenfleisch kostet 7074 Rind­

fleisch 1. Klasse wie oben bemerkt, 65 L pro Br Kilo. Demnach in Nagold ebenfalls billiger. Des Weiteren soll hier nicht unerwähnt bleiben, daß nicht überall Fleisch u. Wurstwaren in Bezug auf Güte, Feinheit und Reinlichkeit so zu haben sind, wie hier, und bezeugt schon der bedeutende Versand hiesiger Ware die Wahrheit dessen. Wollte Herr Verfasser jenes Artikels, der für das fleischkaufende Publikum so eifrig besorgt ist, um solches vor längerer Ungebühr zu schützen, sich nicht noch dazu herbeilassen, auch um die hiesigen Metzger das Band schützender Liebe zu schlingen und seinen Rechtlichkeitssinn des Weiteren dadurch be­weisen, daß er dieselben auffordert, ihren Kalbfleisch­preis von 54 auf 6670 L zn erhöhen, wie er in Stuttgart und den meisten anderen Städten längst gestellt ist. Ebenso kostet hier reines selbstausgelassenes Schweineschmalz 70 L per Pfd., in anderen Städten größtenteils 90 L bis 1 -,-6. Steuer und Häuser­preis können schon deshalb nicht in Betracht kommen, weil sich die Besteuerung nach der Größe des Be­triebs richtet, bei größerem Geschäft ist gewöhnlich mehr Verdienst, demnach ist auch höhere Besteuerung ganz am Platze. Aehnlich verhält es sich mit dem Häuserpreis in größeren Städten; wo solche teurer sind, als hier, ist auch der Geschäftsgang ein regerer und wirft mehr ab. Sämtliche vorstehend angeführte Thatsachen ergeben nun, daß etwaige Ungebühr nicht auf dieser Seite zu suchen ist, und hätte der grund­lose Eifer, andere vor vermeintlicher Ungebühr zu schützen, jedenfalls besserer Ueberlegung bedurft.

K Wildbcrg, 15. Juni. Mit dem Mittags­zuge kam die stattliche SängerscharConcordia" von Calw zu Ehren ihres Direktors, Herrn Schullehrers Dengler, nach Wildberg. Auf Einladung stellten sich der Turnverein von Wildberg und der Liederkranz Emmingen ein, letzterer scheute sogar das Unwetter nicht. Die freundschaftlichsten Beziehungen wurden gepflogen, trotzdem sich diese Vereine vorher fremd waren. Die abgemessene kurze Zeit wurde ausgenützt, und jeder Verein war bestrebt, seine schönsten Lieder vorzntragen; sogar die Zwischenpausen wurden durch komische Gesänge und Deklamationen ausgefüllt und so nicht nur das Gehör erfreut, sondern auch unsere Lachmuskeln aufgeheitert. In einem Vortrag wurde hervorgehoben, daß sich die Gesangvereine zur Pflicht zu machen haben, das deutsche Lied, den Gesang und die Eintracht zu pflegen. Auch wurde der Wunsch rege, die Vereine des Nagoldthales und des Schwarz­waldes möchten sich zn einem Gauverein zusammen- thun. Glück zu! MgcM sich derartige schöne Zu­sammenkünfte geordneter Vereine wiederholen.

In Gärtringcn wurde ein von dort gebür­tiger Schmied, der vor 4 Jahren wegen Körperver­letzung flüchtig und seither steckbrieflich verfolgt wor­den war, zur Beerdigung seines Vaters zurückgekehrt, verhaftet. Er hatte sich in der Schweiz ansäßig ge­macht. (Wurde gegen Kaution wieder entlassen.)

Horb, II. Juni. Großes Aufsehen erregt die diesen Morgen vorgenommene Verhaftung des seit einiger Zeit von feinem Amte enthobenen hiesigen Stadtpflegers. Unregelmäßigkeiten in der Buchfüh­rung sollen die Veranlassung hiezu gegeben haben.

Stuttgart, 12. Juni. Die staatsrechtliche Kommission der Kammer der Abgeordneten hat laut Sch. M." zu Referenten gewählt: für den Gesetz­entwurf über die Stellvertretungskosten der in den Landtag gewählten Beamten den Abg. Dr. Göz, für den Staatsvertrag zwischen Preußen und Württem­berg über eine Regulierung der Landesgrenze den