an einen armen Knecht, der vielleicht ein halbes Jahr darum gedient hat. Damit nahte auch im­mer mehr der Zerfall der Zünfte.

Die Ansteckungskrast des Scharlachs. In Betreff der Ucbertragung von Scharlach durch einen Brief wurde jüngst in denWr. Med. Blättern" auf einen Fall hingewiesen, wo sieben Tage nach Empfang eines Briefes, der die Nachricht von dem Abscheiden eines an Scharlach erkrankten Kindes ent­hielt und den Kindern in die Hände kam, in der Familie der Empfängerin des Schreibens das Schar­lachfieber uitter den Kindern ausbrach. Die An­nahme, das; der Krankheitskeim durch jenen Brief übertragen worden sei, wird nun vom Stabsarzt Dr. Aßmauo in Wohlau durch folgende Mitteilung bestätigt: Ende März dieses Jahres erhielt eine Offi- ziersfaniilie dort aus Danzig von Verwandten eine briefliche Benachrichtigung, das; die Kinder der letz­teren an Scharlach erkrankt wären. Der jüngste Knabe der genannten Familie erhielt den Umschlag des Briefes zum Spielen. Nach sechs bis sieben Tagen erkrankte derselbe an Scharlach, später er­krankten in Zwischenräumen von 14 Tagen bis 3 Wochen noch zwei Geschwister. Die Uebertragung durch den erwähnten Brief gewinnt deshalb an Wahrscheinlichkeit, weil am detieffendcn Orte und in nächster Umgegend seit fünf bis >echs Monaten kein Falk von Scharlach-Fieber vorgekvmmen war und weder die Familienmitglieder selbst, noch auch die Hausgenossen mit Scharlachkranken rc. znsammenge- kommen waren. Alle drei Erkrankungen hatten üb­rigens eine» milden Charakter. NenerdingS wird

in derGazette Medicale de Nantes" über mehrere Fälle berichtet, in denen zweifellos Hunde und Katzen die KrankheitSträger gewesen sind. Es scheint aus den Beobachtungen hervorzugehen. Dag auch diese beiden Haustiere an Scharlach und Röteln erkranken, beziehungsweise sterben können.

(Einwohnerzahlen der größten Städte Eu­ropas.) Obenan steht London mit 3 832440; dann Paris 2 225 9 lO; Berlin l 222 500; Wien 1 103 110 Menschen. In diesen 4 Weltstädten wohnen dem­nach zusammen über 8 283 900 Menschen, beinahe so viel, wie in ganz Zentralasien (8 519 000 Menschen) und fast zwei mal so viel als in ganz Australien mit Polynesien mit 4 232000. London allein hat mehr Einwohner als ganz Sachsen (2 972 000) oder die ganze Schweiz (2846 000). Paris hat mehr als das ganze Festland von Australien (2193000), mehr als ganz Tunis (2100000), oder ganz Bulgarien (2000000), oder ganz Griechenland (1979 420), ganz Württemberg (1971 120). In Berlin leben nur 1600 Menschen weniger als in sämtlichen 5 deutschen Herzogtümern (1 238 700). St. Peters­burg hat 876570; Moskau 611 970; Konstantinopel 600000; Glasgow 555 940; Liverpool 552 000; Neapel 493 100; Hamburg 410000; BreSlau 272910 Einwohner.

Ein sehr einfaches Mittel, unsere täglich zum Morgenkaffee benötigte Milch eine Probe auf ihre Uuveldnnntheit zu unterziehen, teilt dieChe- mikerzeitnng" mit. Man taucht eine gut polierte Stricknadel in die verdächtige Milch und zieht sie, indem man sie senkrecht hält, sogleich wieder heraus.

Ist die Milch", schreibt das genannte Fachblatt, nicht gewässert, so bleibt an der Nadel etwas Milch hängen; ist ihr aber Wasser zugesetzt, wenn auch nur in sehr geringer Menge, so bleibt an der Nadel kein Tropfen hängen und erscheint dieselbe ganz rein."

(Philologische Entscheidung.)Herr Doktor San- dorovies, Sie müssen da urteilen. Wie sagt man eigentlich so ganz richtig: Ochs oder Ochse?" -Jo, wisse» Sie, Beides ist gonz richtig daitsch. Ochs sagt man, wann is Viech, und O chse, w ann is Mensch."

L-rantwortlichrr Redakteur Stcinwandel in Nazold. Druck und _ i>erla« der G. W. Zaifer'scheu Buchhandlung in Nagold.

Wiele unserer Leser werden cs uns Dank wisse», wenn wir heute ihre Aufmerksamkeit aus den seit 1826 bestehenden und mit den Rechten einer juristischen Persönlichkeit versehenen Wärllkmlterrischt» Creditskreiu in Stuttgart lenken. Es ist dies die einzige gröbere Geldanstnlt im Lande, welche im ausschließ­liche» Interesse der Schuldner errichtet ist und den Gewinn den Schuldnern und nicht den Gläubigern oder Aktionären zu­wendet. Der Wiirtt. Creditvcrein gibt seit I. Mai d. I. Rcn- tenanleken (Annuitäten) mit dein Zinsfuß von 4chg aus; bei diesen Rentenanlehe», auch Aunuiiätenanlehen genannt, wird bekanntlich mit dem Zins auch ein Teil des Kapitals jährlich keiinbezahlt. Jeder, welcher bei diesem Verein ein Rentenan- lehen ausnimmt, was jedoch nur gegen erste doppelte Pfand- sicherhcit möglich ist, wird dadurch Mitglied des Vereins. Der Verein darf seine Nentenanlehen, welche »ach der Wahl des Schuldners auf l<>50 Jabre gegeben werden, niemals kün­digen, auch mit dem Zinsfuß niemals ausschlagen, dagegen kann seinerseits der Schuldner das Anlehen auf 6 Monate kündigen, ebenso kommen demselben auch etwaige im Laufe der Jahre möglich werdende Zinsermäßignngen zu Gute. Mit Zahlung der letzten Rente ist das Mitglied von seiner ganzen Schuld frei und kann niemals für mehr in Anspruch genom­men werden: er haftet also nicht auch für andere Mitglieder oder eintrelende Verlustfälle. Der Württemb. Ereditverei» verfügt zur Zeit über einen Reservefond von über 1 Million Mark und steht unter der Kontrolle des König!. Ministeriums

O b e r j e t t i n g e n, Oberamts Herrenberg.

Kotzverkauf.

Am

Freitag

den 13. Juni ds. Is., von vormit- tags 9 Uhr au, verkauft die hiesige Gemeinde ans dem Gemeindcwald Lehleshau an der Nagolder Straße 45 Stück schöne Wag­ner- und Küfer-Eichen mit 25 Fm. und 90 Stück eichene Wagnerstangen.

Die Zusammenkunft ist um oben be­sagte Zeit im Schlag.

Waldmeisteramt.

_ Renz. _

E b h a u s c n.

Langholz-

Verkauf.

Am Montag den 16. d. M., nachmittags 1 Uhr,

kommen aus dem Gemeindewald Grossen 150 Stück Langholz mit 141 Fm. zum Verkauf.

Den 9. Juni 1884.

_Schulth. Rieth müller.

Für die Teilnahme an dem Lei­chenbegängnis des Kameraden Jakob Braun, Bauers hier, sagen wir den Vereinen von Nagold, Mötzingcn, Hoch­dorf und Emmingen, sowie allen, welche an dem Leichenbegängnis Teil genom­men haben, unsern

herzlichsten Dank.

Ter Militär- n. Veteranen-Verein

_Jfelshaufen._

Dl a g o l d.

Wachsten Samstag den 14. Juni

LrMiiMtiink

bei

Z'irgler

FUntlicLie nrrd

^ ^ ^^

H

A

0d6r-7stt1k§sn.

X üdvvo86iilj bin

L

!

K

II.

. 6i!§e!

8 !

r ! r

prskt. UtzilZeliillö «ff Homöopath.

^ Nimm Mehrten I'udliklim Mr MjalhMii Leiiiltnm, tla88 ^ ieh an einem ..ffehrklirM teilnelime uinl <Ie88ha1b 14 la-e

lloehaehtiliilrsvollat

KljNlMff

sind zu haben in der

G. W. Zaifer'scheu Buchhdlg.

Dt a g o l d.

bei G. W. Zaifer.

Nagold.

Mehrere Wagen

Dung,

für Hopfengärten geeignet, hat billig zu verkaufen: wer? sagt die

Redaktion.

Nagold. Eine tüchtige

nicht unter 18 Jahren, findet sogleich oder bis Jakobi eine Stelle bei gutem Lohn durch die

Expcd. d. Bl.

FraMrrler Geldkurs »a« S. Juni 1884.

20 Frankenstücke .... >6 Ulk 2l25

Englische Sovereigns . . 20 3540 Russische Imperiales. . . 18 72-7«

Dukaten.9 60- 65

Dollars in Gold .... 4 . 17-2i "

Einladung zum Monntmcnt aus

Akte 14 Kage ein Heft von je 2 t Seiten größt Folio.

Preis pro Heft 3v Pfennig.

HSöchenicich

eine Numcr von j-lvSciten größt Folio.

Preis viertcljährl. M. I.SS.

Deutsches Familienbuch.

Zweiunddreilsigürr Jahrgang.

«N7^RDieJllustrirte Welt" erweist sich auch in ihrem neuesten Jahrgang von einer sich stets gleichbleibendcn Reichhaltigkeit und Viel­seitigkeit, und cin Blick in die bis jetzt erschienenen Nummern genügt, um die allgemeine Beliebtheit dieses vortrefflich ausgestattcten Unter- haltungsbiaitcs gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Wir begegnen in ihnen auf jedem Gebiete der Unterhaltung und Belehrung anerkannt tüch­tigen Namen, wir finden in ihnen spannende, gediegene Romane und Novellen, interessante Schilderungen aus der Länder- und Völkerkunde, vortreffliche Abhandlungen ans allen Gebieten des Lebens, erheiternde Humoresken, kurz, von jedem Genre etwas und stets Gediegenes, wie cs sich zur Lektüre im Familienkreise eignet. Meisterhaft ansgeführt sind die Illustrationen, auf deren künstlerische Ausführung die Berlags- handiung ebenso großen Werth legt, wie aus eine elegante Ausstattung, die dem inner» Werth entspricht. Trotz der Fülle des Gebotenen ist der Preis ein sehr billiger zu nennen, denn es kostet

das «mfangreiche Heft van 34 Sette« «nr 30 Pfennig

oder

et« Niertetjahrs-Absnnement anf 13 Mschennnmmev« «nr M. 1.93.

(Wöchentlich also bloß 15 Pfennig.)

Abonnements auf den neuen Jahrgang dieses schönen und billigen Aamilittt-Jonrnals nehmen eile Kuihhiudluuze«, «ilc Jour» ' nck-Hrpidilieneu mid eile polsulalik« entgegen.